Gesundheitsthema

Kinder- und Jugendgesundheit Wie kann ich die Gesundheit meines Kindes fördern?

Stand: 

Gesunde Kinder und Jugendliche sind gesunde Erwachsene von morgen! 19,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind 0 bis 19 Jahre alt. Das sind rund 1,73 Millionen Menschen. Das Gesundheits-Verhalten wird schon früh geprägt und hat einen großen Einfluss auf die spätere Gesundheit. Obwohl Kinder- und Jugendliche generell eine sehr gesunde Bevölkerungs-Gruppe sind, nehmen chronische Krankheiten auch bei ihnen zu. Wo liegen die Probleme und was können Sie als Eltern tun, um Ihre Kinder zu unterstützen?

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Kinder- und Jugendgesundheit beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um die Gesundheit Ihrer Kinder zu verbessern. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • In den letzten Jahren gibt es laut  der großen europäischen Kinder- und Jugendgesundheits-Studie (HBSC-Studie), viele positive Entwicklungen bei der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
  • Jugendliche essen mehr Gemüse, machen mehr Bewegung, trinken weniger Alkohol und rauchen weniger.
  • Negative Entwicklungen gibt es bei der Zahn-Gesundheit und der Rate an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen.
  • Schlafprobleme, Gereiztheit, Nervosität und Kopfschmerzen sind die häufigsten Gesundheits-Probleme.
  • Auf die psychische Gesundheit zu achten ist gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr wichtig!
  • Eltern können ihre Kinder unterstützen, gesund zu leben. Sie haben eine Vorbildfunktion und sollten daher auf Bewegung, Ernährung und Risiko-Verhalten achten.
30.09.2022
Folge #28 Jugendgesundheit: Wie steht´s um die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen?

Gesunde Kinder werden gesunde Erwachsene. Außerdem können Kinder am leichtesten gesundes Verhalten lernen. Aber wie geht’s eigentlich der Jugend von heute? Was hält sie gesund und was macht sie krank? 

In der Folge #28 des "Gesund informiert"-Podcast verraten Ihnen jugendliche Expert*innen ihre Tipps für ein gesundes Leben. Johannes Heher von Logo Jugendmanagement erklärt, welche Sorgen Jugendliche haben, dass Gesundheit „in“ ist und wo man Unterstützung findet, wenn es mal brenzlig wird. Absolut hörenswert!

Gast: Johannes Heher, BEd MA,  Logo Jugendmanagement

Häufige Fragen

Die HBSC-Studie (Health Behaviour in school-aged Children) ist eine Studie, die in Österreich alle vier Jahre durchgeführt wird. Sie beschäftigt sich mit der Gesundheit und dem Gesundheits-Verhalten von Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren. 

Im Jahr 2018 zeigte sich zum Beispiel, dass Schüler*innen sich wieder mehr bewegen als in der Studie von 2014: Mehr Jugendliche sind an mindestens 4 Tagen pro Woche mindestens 1 Stunde lang körperlich aktiv. Einen Anstieg gibt es vor allem bei den Mädchen, obwohl diese sich nach wie vor weniger bewegen als Burschen. 

Die Lebens-Zufriedenheit der Jugendlichen liegt auf einer Skala von 0 bis 10 im Durchschnitt bei 7,8. Burschen haben hier etwas höhere Werte als Mädchen.

Die Trends der letzten beiden Studien zeigen, dass mehr Jugendliche täglich Gemüse essen.

Ebenso rauchen weniger Jugendliche als noch im Jahr 2014. Auch der Alkoholkonsum bei Jugendlichen hat sich verändert: Weniger Jugendliche trinken mindestens einmal wöchentlich.

Jedoch gibt es auch ein paar negative Entwicklungen in den letzten Jahren. Dazu gehören beispielsweise die Zahnpflege, der subjektive Gesundheitszustand und die Rate an übergewichtigen Schüler*innen.

Die häufigsten gesundheitlichen Probleme von Kindern und Jugendlichen sind laut der aktuellen HBSC-Befragung Folgende: 

Mit steigendem Alter fühlen sich Schüler*innen weniger aktiv und wohl als jüngere. Sie essen auch weniger Obst, bewegen sich weniger und verbringen stattdessen mehr Zeit sitzend am Handy.

24 Prozent der Mädchen und 12 Prozent der Burschen zeigen in der Befragung beim emotionalen Wohlbefinden so schlechte Werte, dass es sich um depressive Verstimmungen handeln kann. Außerdem leidet eine*r von fünf Schüler*innen an einer chronischen Erkrankung oder einer Behinderung.

Schon in der Schwangerschaft beginnen Vorsorge-Untersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes. Um mögliche Krankheiten früh zu erkennen, sollten Sie alle nötigen Untersuchungen mit ihren Kindern machen. Für berufstätige Jugendliche ab 15 Jahren gibt es auch eine spezielle Jugendlichen-Untersuchung

Außerdem können Eltern die Gesundheit ihrer Kinder durch gesunde und ausgewogene Ernährung fördern. Eine Orientierung bietet die steirische Ernährungspyramide

Kinder und Jugendliche sollen sich jeden Tag mindestens 60 Minuten bewegen. Die Bewegung soll möglichst vielfältig sein und Spaß machen. Als Elternteil können Sie sich gemeinsam mit ihrem Kind bewegen und / oder entsprechende Kurse wählen und ihr Kind motivieren, sich zu bewegen.

Auch die psychische Gesundheit spielt eine wesentliche Rolle für ein gesundes Aufwachsen. Dauerhafte Belastungen wie zum Beispiel Misserfolge oder Konflikte können das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen beeinträchtigen. Hier finden Sie 10 Schritte zur seelischen Gesundheit, die auch für die Unterstützung Ihrer Kinder hilfreich sein können.

Nicht zuletzt haben Sie als Elternteil eine wichtige Vorbildfunktion. Das gilt auch für das Gesundheits-Verhalten. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran indem Sie sich selbst ausreichend bewegen, ausgewogen ernähren und nicht rauchen.

Was kann ich selbst tun

Das können Eltern tun:

 

  • Bewegen Sie sich ausreichend, ernähren Sie sich ausgewogen und rauchen Sie nicht. Sie sind ein Vorbild für Ihre Kinder! 
  • Bewegen Sie sich gemeinsam mit Ihren Kindern. Ballspiele, Spaziergänge an der frischen Luft oder eine gemeinsame Yoga-Einheit machen nicht nur Spaß, sondern auch fit.
  • Pflegen Sie soziale Kontakte. Freundschaften helfen Ihnen und Ihren Kindern besser mit Problemen umzugehen. 
  • Denken Sie an alle wichtigen Vorsorge-Untersuchungen für sich selbst und Ihre Kinder. 
  • Sorgen Sie für einen guten und erholsamen Schlaf! Tipps dazu finden Sie hier.
Mythen

Mythos 1: Kinder und Jugendliche müssen mehr trinken als Erwachsene.

Ja und nein. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht: Im Verhältnis zum Körpergewicht müssen Kinder mehr trinken. Sie haben nämlich einen höheren Wasser-Anteil im Körper. Kinder brauchen ungefähr einen Liter pro Tag. Jugendliche und Erwachsene sollten pro Tag 1,5 Liter trinken. Wer körperlich sehr aktiv ist braucht mehr Flüssigkeit. Auch wenn es sehr warm ist, braucht man mehr. Am besten Wasser oder ungesüßten Tee trinken! 

 

Mythos 2: Jugendliche sind heute viel gewalttätiger!

Dieser Mythos ist falsch! Die Raten an Mobbing-Opfern und Täter*innen sind seit 2010 stark gesunken. Auch der Anteil der Schüler*innen, die in Raufereien verwickelt waren, ist leicht gesunken. Bei Burschen kommen körperliche Auseinandersetzungen öfter vor als bei Mädchen.

 

Mythos 3: Kuhmilch ist schädlich für Babys!  

Kuhmilch enthält Kalzium und Kasein. Beide Stoffe bewirken, dass der Körper weniger Eisen aufnehmen kann. Daher kann Kuhmilch das Risiko für einen Eisen-Mangel erhöhen. Das wiederum kann die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollten Babys erst ab dem sechsten Lebensmonat Kuhmilch bekommen und nur in kleinen Mengen.

Rat und Hilfe

Kinder- und Jugendfachärzte

 

Über die Ärztinnen- und Ärztesuche der Ärztekammer Steiermark finden Sie Fachärzt*innen für Kinder und Jugendheilkunde in Ihrer Nähe.

 

Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche

 

  • Jugend: Beratung und Hilfe
    Das öffentliche Gesundheitsportal Österreich bietet eine Sammlung von Kontakten und Adressen, die Rat und Hilfe bieten. Die Angebote sind für Jugendliche und Eltern.
     
  • Plattform Psyche: Kinder und Jugend                                                                                              
    Hier finden Sie einen Überblick von Kontakten und Adressen zum Thema psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen.
     
  • Rat auf Draht
    Kostenlose Beratung für Kinder, Jugendliche und deren Bezugspersonen. Für alle Themen, die Kinder und Jugendliche betreffen. Die Beratung kann per Telefon (Notrufnummer 147, ohne Vorwahl) oder online gemacht werden. Jederzeit, anonym und kostenlos.
     
  • Rat auf Draht elternseite.at
    Anlaufstelle für Eltern und Bezugspersonen in Österreich mit allen Themen, die Eltern interessieren. Die Online-Beratung bietet Unterstützung bei belastenden Situationen im Familienalltag!

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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