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Eier Sind sie besser als ihr Ruf?

248 Eier essen wir in Österreich pro Kopf pro Jahr. Eine Zeit lang war der Ruf der Eier eher schlecht. Salmonellen, Cholesterin und Co machten das Frühstücksei nicht gerade zum Genuss. Eier stecken allerdings voller Nährstoffe.

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Eier. Wir decken auf, was hinter den Mythen rund um Eier steckt, und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Eine Henne legt im Jahr durchschnittlich 300 Eier. [3]
  • 248 Eier essen die Österreicherinnen und Österreicher pro Jahr. [3]
  • Der Ei-Stempel gibt Auskunft über die Herkunft des Eies. [4]
  • Rund 56 Prozent der heimischen Hennen stehen in Bodenhaltung, etwa 44 Prozent in Biohaltung oder Freilandhaltung. [3]
  • Eier enthalten nahezu alle essenziellen Nährstoffe. [6]
15.04.2022
Folge #16 Eier: Sind sie besser als ihr Ruf?
Spätestens zu Ostern dreht sich nicht nur alles um den Hasen, sondern auch um bunte Ostereier. Eine Zeit lang war der Ruf der Eier eher schlecht. Salmonellen, Cholesterin und Co machten das Frühstücksei nicht gerade zum Genuss. Gast: Mag.a Nicole Zöhrer, Landwirtschaftskammer Steiermark
Häufige Fragen

Etwas mehr als die Hälfte der österreichischen Legehennen werden in Bodenhaltung gehalten. Jede dritte Henne lebt im Freiland. Rund 12 Prozent der Eier kommen von einem Bio-Betrieb. [3]

In der Bodenhaltung können sich Hühner im Stall frei bewegen. Sie haben aber keinen Auslauf ins Freie. [3]

Freilandhaltung bedeutet, dass dieselben Vorschriften wie für die Bodenhaltung gelten. Zusätzlich können die Hühner ins Freie.

 

Bio-Legehennen müssen tagsüber Zugang zu einem Auslauf haben. Das Futter muss zu 95 Prozent aus biologischer Landwirtschaft sein. [3]

Auf jedem frischen Ei ist beim Einkaufen die Haltungsform und die Herkunft bis hin zum Bauernhof, wo es gelegt wurde, ablesbar. Das ist nicht der Fall bei bereits verarbeiteten Eiern in fertigen Produkten, die zum Kauf angeboten werden, zum Beispiel in Kuchen. [6]

Haltungsform: Die erste Ziffer vom Ei-Stempel gibt Aufschluss über die Haltungsform. [6]

0 => Ökologische Erzeugung (Bio)
1 => Freilandhaltung
2 => Bodenhaltung
3 => Käfighaltung (diese Haltungsform ist in Österreich verboten, der Import von Eiern aus Käfighaltung ist aber erlaubt) [3]

Herkunftsland: Die zwei Buchstaben kennzeichnen das Herkunftsland. [6]

AT => Österreich
DE => Deutschland
IT => Italien

Betriebscode: Der Code ist die landwirtschaftliche Betriebsnummer des jeweiligen Bauernhofs. [6]

Das Hühnerfutter in Österreich ist seit 2010 immer gentechnikfrei. [6]

Ein Ei enthält bei einem durchschnittlichen Gewicht von 58g etwa 90 Kilokalorien. Eier zeichnen sich durch einen hohen Eiweißgehalt aus. Das enthaltene Eiweiß hat eine hohe biologische Wertigkeit. Das heißt, dass es vom Körper besonders gut verwertet werden kann. [4]

In Eiern sind 11 von 13 bekannten Vitaminen enthalten: [3]

  • Vitamin A für die Sehkraft
  • Vitamin E als Antioxidans
  • B-Vitamine für optimale Stoffwechsel-Funktionen, für die Zellteilung und schöne Haut und Haare
  • Vitamin D für starke Knochen und Zähne

Eisen sorgt für einen guten Sauerstoff-Transport im Blut und Zink verbessert die Abwehrkräfte. [3]

Eier sind gesünder als ihr Ruf. Lange Zeit wurde angenommen, dass zu viele Eier wegen ihres Cholesteringehalts ungesund seien. Das kann die aktuelle Studien-Lage aber nicht bestätigen.[2] Laut den österreichischen Ernährungsempfehlungen werden für Menschen, die Fisch und Fleisch essen, bis zu 3 Eier in der Woche empfohlen. Für Menschen, die sich vegetarisch ernähren, also auf Fisch und Fleisch verzichten, werden bis zu 4 Eier pro Woche empfohlen. [1]

Wie lange Eier haltbar sind, hängt von der Lagerung ab: Für die Haltbarkeit ist es wichtig, die Eier bei gleich bleibender Temperatur zu lagern. Denn Eier vertragen Temperatur-Unterschiede schlecht. Frisch gelegte Eier sind rund einen Monat haltbar. [4]

Wenn Eier im Geschäft gekühlt werden, sollten sie auch zuhause im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ungekühlt verkaufte Eier müssen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden, es reicht ein kühler, trockener und dunkler Bereich. [3]

Gekochte Eier können auch bei Zimmer-Temperatur aufbewahrt werden. Sie sind mindestens 4 Wochen haltbar, wenn die Schale unbeschädigt ist und die Eier nach dem Kochen nicht abgeschreckt wurden. [3]

Ostereier sind durch eine Lackschicht über der gefärbten Schale länger haltbar. Beim Färben zuhause kann man durch das Einreiben der Eier mit Fett einen ähnlichen Effekt erreichen. [3]

Ein frisches Ei erkennt man daran, dass sich der Dotter wölbt und das Eiklar nicht auseinander läuft. [6] Verdorbene Eier erkennen Sie auch an ihrem fauligen Geruch. [3]

Wenn das Ei noch ungeöffnet ist, gibt es den sogenannten „Schwimm-Test“, um zu überprüfen, ob es noch gut ist. Füllen Sie dazu ein Glas mit kaltem Wasser und geben Sie einen Esslöffel Salz hinein. Dann geben Sie das rohe Ei vorsichtig mit einem Löffel ins Wasser. Sinkt das Ei zu Boden, ist es frisch. Ein altes Ei schwimmt oben, weil es mehr Luft enthält. [3]

In diesem Video von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sehen Sie, wie das geht.

 

Wenn man sie richtig lagert, kann man Eier auch noch essen, wenn das Mindesthaltbarkeits-Datum abgelaufen ist. Eier sollten ab dem 22. Tag nur mehr gut durcherhitzt gegessen werden. Den 22. Tag können Sie ermitteln, indem Sie vom aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum 6 Tage abziehen (zurück rechnen). [4] 

Ostereier-Farben gehören zu den Lebensmittel-Farbstoffen und schaden der Gesundheit nicht. Achten Sie beim Kauf von Eierfarben und gefärbten Eiern darauf, dass diese frei von Arzofarbstoffen sind. Diese stehen im Verdacht, bei Kindern ADHS zu verstärken. Deshalb muss auf der Verpackung der Farbe vermerkt sein: „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen.[7, 3]

Als Alternative können Sie Farben aus Küche und Garten verwenden. [5]

Rot: Rote Rüben, Rotkraut, Schwarze Ribisel, Zwiebelschale [5]

Blau: Holunderbeeren (auch Saft), Heidelbeeren (auch Saft) [5]

Gelb-Orange: Brennnessel-Blätter, Karotten, Kamillen-Blüten [5]

Grün: Spinat, Petersilie [5]

Eier eignen sich bestens für die Reste-Küche. Man kann daraus Ei-Aufstriche, gefüllte Eier oder Eiersalat machen. Rezepte finden Sie hier.

Was kann ich selbst tun

Eier richtig zubereiten

  • Achten Sie auf eine gute Küchenhygiene. [4]
     
  • Eier sollten Sie niemals waschen. Dadurch verliert die Schale die natürliche Schutz-Funktion und Keime können ins Ei eindringen. [4]
Vorteile und Nachteile

Vorteile von Eiern

  • Eier haben viele wertvolle Inhaltsstoffe. Sie liefern Eiweiß, sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. [4]

Nachteile von Eiern

  • Eier können Krankheits-Erreger enthalten, wie zum Beispiel Salmonellen. Eine Infektion kann Durchfall verursachen. [4]
  • Hartgekochte Eier sind schwerer verdaulich als weichgekochte Eier. [3]
Mythen

Mythen rund um das Ei

Eier sind viel gesünder als ihr Ruf. Das beweist auch der Fakten-Check:

 

Mythos 1: Eier verursachen erhöhtes Cholesterin.

Mit einem erhöhten Cholesterin-Wert steigt das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Gesunde Menschen müssen aber nicht auf Eier verzichten und können bis zu fünf Eier pro Woche essen. Mittlerweile weiß man, dass das Essen eines bestimmten Lebensmittels nur wenig Einfluss auf den Cholesterin-Spiegel hat. Wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist vor allem eine gesunde und ausgewogene Ernährung. [3]

 

Mythos 2: Ein oranger Dotter ist gesünder als ein gelber.

Nein. Die Farbe des Dotters hängt unter anderem davon ab, womit das Huhn gefüttert wird. Wird zum Beispiel viel Mais gefüttert, ist der Dotter kräftig orange gefärbt. Ein oranger Dotter ist aber nicht gesünder als ein gelber Dotter. [3]

Rat und Hilfe

 

Infos und Tipps für eine gesunde Ernährung mit Eiern

 

Datenbank zur Herkunft
Wenn Sie wissen möchten, wo Ihr Ei herkommt, können Sie den Ei-Stempel in die österreichische Eierdatenbank eingeben.


Natürlich färben zu Ostern
Eier färben mit natürlichen Farben? Die Landwirtschaftskammer Steiermark zeigt, wie es geht.


Frische-Test
Ist das Ei noch frisch? Wie Sie das überprüfen können, erfahren Sie bei ÖKO-TEST.


GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN
Sie möchten Ihre Ernährung umstellen und brauchen dabei Hilfe? Das Beratungsangebot von „GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“ bietet kostenlose Ernährungsberatungen in Ihrer Region.

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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