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Ohrenschmerzen Was tun?

Ohrenschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Bei Erwachsenen handelt es sich meist um eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Sie zeigt sich durch eine Schwellung und Schmerzen, die durch Druck oder Zug am Ohr verstärkt werden. Oft treten auch Juckreiz, Schwierigkeiten beim Hören oder leichtes Fieber auf. Meist verläuft die Entzündung mild und vergeht von selbst wieder. Es ist aber sehr wichtig, ernsthafte Erkrankungen auszuschließen [1].

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Ohrenschmerzen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ohrenschmerzen zu vermeiden. Wir klären Mythen rund um das Thema Ohrenschmerzen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen! 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Entzündungen des äußeren Gehörgangs werden meistens durch Bakterien, manchmal auch durch Pilze oder Allergien verursacht [1].
  • Eine akute Mittelohrentzündung kommt meist in Zusammenhang mit einer Erkältung, Halsentzündung oder Grippe vor [2].
  • Sie sollten jedenfalls zur Ärztin oder zum Arzt gehen, wenn die Ohrenschmerzen sehr stark sind und sich nicht bessern [1].
  • Wenn Flüssigkeit aus dem Ohr austritt, bei Fieber oder wenn Sie schlecht hören, sollten Sie ebenfalls eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen [1]
Häufige Fragen

Entzündungen des äußeren Gehörgangs werden meistens durch Bakterien, manchmal auch durch Pilze oder Allergien verursacht. Die Beschwerden können auch durch Verletzungen im Ohr, kalte Luft und Wind oder Unterdruck entstehen. Sehr selten sind Geschwüre oder Nervenschäden die Ursache [1].

Fremdkörper im Ohr (zum Beispiel Wattereste oder Insekten) können ebenfalls Entzündungen des Gehörgangs auslösen. Die Ansammlung von Ohrenschmalz kann zu einem unangenehmen Druckgefühl führen [1].

Auch Viruserkrankungen (zum Beispiel die Grippe oder eine Sonderform der Gürtelrose) können zu Entzündungen des Gehörgangs führen [1].

Manchmal kommen die Schmerzen auch vom Rachen, Kieferbereich, Hals oder Nacken und strahlen in die Ohren aus [1].

Wenn Sie Ohrenschmerzen haben, lassen Sie von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt abklären, ob es sich tatsächlich um eine unkomplizierte Form der Erkrankung handelt. Eine Selbstbehandlung mit einer bereits bewährten Methode sollten Sie nur dann versuchen, wenn Sie die Beschwerden und deren Ursache schon kennen [1].

  • Wenn Sie neben den Ohrenschmerzen auch eine verstopfte Nase haben, können abschwellende Tropfen in die Nase kurzfristig Erleichterung verschaffen [1].
  • Auch rezeptfreie Schmerzmittel (zum Beispiel Ibuprofen, Paracetamol) können helfen. Da sie Nebenwirkungen haben können, sollten Sie diese nicht über einen längeren Zeitraum einnehmen [1].
  • Ohrentropfen, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten, können bei unkomplizierten Entzündungen des äußeren Gehörgangs etwas helfen. Achten Sie bei der Selbstbehandlung unbedingt darauf, dass Sie keine ernsthafte Erkrankung übersehen [1].
  • Wenn die Entzündung des Gehörgangs durch Bakterien ausgelöst wurde und sich nicht von allein bessert, kann Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt rezeptpflichtige Ohrentropfen (zum Beispiel Antibiotika, Antiseptika oder Kortison) verschreiben [1].
  • Nur bei bestimmten Vorerkrankungen oder wenn sich die Infektion über den Gehörgang hinaus ausbreitet, kann eine Behandlung mit Antibiotika zum Einnehmen notwendig sein [1].
  • Haben Pilze die Entzündung ausgelöst, kann Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt entsprechende Medikamente (zum Beispiel Antimykotika) verschreiben [1].
Was kann ich selbst tun

Tipps, um Ohrenschmerzen vorzubeugen

 

  • Schützen Sie sich, so gut es geht, vor Wind und Zugluft [1].
  • Achten Sie darauf, den Gehörgang nicht zu reizen oder gar zu verletzen. Auch das Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen kann zu Verletzungen führen und ist nicht notwendig [1].
  • Beim Schwimmen und Duschen können eine gut sitzende Badehaube oder weiche Ohrenstöpsel das Eindringen von Wasser ins Ohr verhindern [1].
  • Beobachten Sie, ob bestimmte Shampoos, Seifen oder andere Kosmetikartikel die Entzündung hervorrufen [1].
Mythen

Richtig gehört: Was stimmt und was nicht?

 

Mythos 1: Eine Mittelohrentzündung ist immer ansteckend.

Das ist ein Irrtum. In der Regel ist eine Mittelohrentzündung nicht ansteckend. Das gilt aber nicht für eine Gehörgangsentzündung. Hier kann man sich zum Beispiel durch verunreinigtes Badewasser oder die gemeinsame Nutzung von Ohrenstöpseln anstecken. Mehr dazu lesen Sie hier [3].

 

Mythos 2: Wenn ich meine Ohren oft mit Wattestäbchen putze, bekomme ich keine Ohrenschmerzen. 

Das stimmt nicht. Für die Reinigung der Ohren sollten keine Wattestäbchen oder andere Gegenstände verwendet werden. Dadurch kann es zu Verletzungen und Entzündungen können. Reinigen Sie das Ohr mit der sauberen Fingerkuppe oder einem trockenen Tuch. Hier finden Sie mehr Informationen dazu [4]

 

Mythos 3: Das Auflegen von Zwiebelsäckchen hilft bei einer Mittelohrentzündung.

Ein altes Hausmittel bei Mittelohrentzündungen ist das Auflegen von Zwiebelsäckchen. Weil es keine Studien dazu gibt, kann man nicht sagen, ob Zwiebelsäckchen helfen oder nicht. Es fehlt der Beweis, dass die ätherischen Öle der Zwiebel Schmerzen und Entzündungen tatsächlich lindern. Ebenso kann man nichts über mögliche Risiken sagen. Lesen Sie bei Medizin Transparent mehr dazu [5]

Rat und Hilfe

Wann zum Arzt bei Ohrenschmerzen?

Gehen Sie zur Ärztin oder zum Arzt wenn

  • Ihre Ohrenschmerzen sehr stark sind, sich nicht bessern oder sogar noch stärker werden [1],
  • Flüssigkeit aus dem Ohr austritt [1],
  • Sie einen Knoten spüren [1],
  • Sie Fieber haben [1],
  • Sie schlecht hören („verstopftes Ohr“) oder Ohrengeräusche haben [1].


Auch wenn die Beschwerden immer wieder auftreten, ohne dass die Ursache dafür bekannt ist, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt um Rat fragen [1].

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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