Pollen-Allergie Wie behandeln?
Im Frühjahr erwacht unsere Natur. Das ist wunderschön anzusehen. Allerdings wird durch den Blütenstaub der Pflanzen bei manchen Menschen eine Allergie ausgelöst – ein sogenannter „Heuschnupfen“ oder Pollen-Allergie. Schnupfen, Husten, brennende und geschwollene Augen, Hautreizungen und Rötungen sind typische Merkmale. Diese Symptome treten nur während der Blütezeit der Pflanzen auf, gegen die eine Allergie vorliegt.
In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zur Pollen-Allergie. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Beschwerden zu lindern. Wir klären Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.
- Etwa zwei Millionen Menschen in Österreich leiden an einer Allergie.
- Die häufigste Allergie ist die Pollen-Allergie. Dabei kommen am häufigsten Allergien gegen Gräser-Pollen vor.
- Um eine Pollen-Allergie zu behandeln, gibt es Medikamente (sogenannte „Antihistaminika“) sowie Nasentropfen und Nasensprays. Um langfristig unempfindlich gegen die Pollen zu werden, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Mit dieser Behandlung gewöhnt sich das Immunsystem an die Allergie-Auslöser.
- Bei Betroffenen kann sich Asthma entwickeln. Deswegen sollte eine Pollen-Allergie so früh wie möglich behandelt werden.
- Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Sie*er wird Sie, wenn nötig, zu Fachärzt*innen oder an spezielle Ambulanzen überweisen.
- Informieren Sie sich täglich über die Pollenbelastung und Ihr persönliches Allergie-Risiko und führen Sie ein Pollen-Tagebuch! Infos zur täglichen Pollenbelastung finden Sie zum Beispiel beim Pollenwarndienst.
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem auf harmlose Reize. Blütenstaub kann zum Beispiel so ein Reiz sein. Das Immunsystem aktiviert dann die Abwehr des Körpers. Ein Überbegriff für Allergien lautet „Immunreaktion“. Allergien treten nicht plötzlich auf. Sie entwickeln sich mit der Zeit, aber meist unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Auslöser der Allergie.
Hier gibt es ein Erklärvideo des Schweizer Fernsehens:
So lindern Sie Ihre Allergie-Beschwerden
- Vermeiden Sie Situationen und Stoffe, die Allergien auslösen. Sie sollten also nicht im Wald spazieren gehen, wenn Sie allergisch auf Birke sind und die Birke gerade blüht.
- Informieren Sie sich, wann welche Pflanze blüht. So können Sie bestimmte Situationen vermeiden und die Belastung für Ihren Körper verkleinern.
- Schließen Sie bei starkem Pollenflug die Fenster und waschen Sie sich die Haare, bevor Sie ins Bett gehen.
- Zigaretten und Tabak vermeiden! Ein Allergie-Risiko kann sich durch Rauchen und passives Rauchen erhöhen.
- Übertriebene Hygiene ist nicht notwendig. Hände waschen schadet allerdings nie.
In Österreich wird zwischen drei Blütezeiten unterschieden:
Blütezeit 1 im Frühling bis April. Es blühen zum Beispiel Erle und Hasel sowie Birke.
Blütezeit 2 im Frühsommer bis Juli. Es blühen zum Beispiel Gräser und Getreide.
Blütezeit 3 im Spätsommer bis Oktober. Es blüht zum Beispiel Beifuß.
Je nachdem, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, kann eine Pollen-Allergie auch im Herbst oder Winter auftreten.
QUIZ: Testen Sie Ihr Gesundheitswissen!
Pollen-Allergie: Richtig oder falsch?
Mythos 1: Der Klimawandel erhöht das Risiko für eine Pollen-Allergie.
Zwar sorgen steigende Temperaturen und eine erhöhte CO2-Konzentration in der Luft dafür, dass Pflanzen mehr Pollen über einen längeren Zeitraum produzieren. Ob größere Mengen und eine längere Pollensaison die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Pollen-Allergie zu entwickeln, kann wissenschaftlich aber nicht belegt werden.
Mythos 2: Ein „Heuschnupfen“ ist harmlos. Den muss ich nicht behandeln!
Pollen-Allergien kommen zwar häufig vor, das bedeutet aber nicht, dass sie harmlos sind. Das „Aushalten“ der Symptome kann zu einer langfristigen Verschlimmerung führen. Weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel ein allergisches Asthma, können die Folge sein. Deswegen sollten Sie die Pollen-Allergie ernst nehmen. Eine frühzeitige und vor allem richtige Behandlung ist wichtig.
Mythos 3: Eine Pollen-Allergie tritt nur im Frühling und Sommer auf.
Die Blütezeit dauert circa von Ende Jänner bis in den Oktober. Je nachdem, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, kann eine Pollen-Allergie auch im Herbst oder Winter auftreten.
Mythos 4: Regen verringert die Pollen-Belastung.
Das stimmt. Der Regen wäscht die Pollenkörner aus der Luft. Dadurch sind weniger Pollen unterwegs und die Beschwerden einer Pollen-Allergie sind in der Regel geringer.
Sie können sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden, um an eine spezielle Ambulanz überwiesen zu werden. Dort kann man feststellen, unter welcher Allergie Sie leiden. Sie werden über die möglichen Hilfsmittel und Behandlungen zur Pollen-Allergie informiert.
Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor, indem Sie ein Pollen-Tagebuch führen. Der Österreichische Pollenwarndienst bietet ein Pollen-Tagebuch zum Ausdrucken an:

Mein Pollen-Tagebuch zum Mitnehmen
Es gibt auch eine Online-Version: Das online Pollen-Tagebuch
In der kostenlosen App stellt Ihnen der Österreichische Pollenwarndienst in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen Institutionen eine Pollen-Vorhersage für die nächsten drei Tage in Ihrer Region zur Verfügung. So sind Sie als Allergikerin oder Allergiker immer gut und sicher informiert.
Der Österreichische Pollenwarndienst informiert auf der Webseite ausführlich über das Thema Pollen-Allergie. Neben Informationen zu Diagnose und Therapie gibt es auch praktische Tipps für den Alltag. Auf der Webseite können Sie außerdem Ihr tägliches Allergie-Risiko sowie Prognosen zur Pollenbelastung nachsehen.
Hier gibt es aktuelle Neuigkeiten zur Pollenbelastung in der Steiermark und einen Pollenflug-Kalender für Graz.
Wir danken folgenden Expert*innen für die Bereitstellung von Fachkenntnissen:
Mag. Parmir Harvey, Pollenwarndienst Steiermark
Allergien:
Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/allergie/inhalt
Heuschnupfen:
MeinMed.at, https://www.minimed.at/medizinische-themen/infektion-allergie/heuschnupfen/
Gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/heuschnupfen.html
Mythen und Irrtümer Heuschnupfen:
Marina Oppermann, Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V., https://www.daab.de/blog/2021/08/heuschnupfen-mythen-und-irrtuemer/
Pollenallergie: Klimawandel schuld?
Bernd Kerschner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/pollenallergie-klimawandel-schuld/