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Rauchen Was hilft wirklich beim Aufhören?

In der Steiermark raucht ungefähr eine von 5 Personen täglich. [1] Dass Rauchen der Gesundheit schadet ist mittlerweile eindeutig wissenschaftlich bewiesen. [2] Doch wie schafft man es, erfolgreich aufzuhören?

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Rauchen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um einer Abhängigkeit zu entkommen. Wir klären Mythen rund um das Thema Rauchen und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Die Österreichische Gesundheitsbefragung 2019 ergab, dass ungefähr jeder 4. Steirer und jede 5. Steirerin täglich raucht. [1] 
  • Durch das Rauchen wird unser Körper abhängig von Nikotin. [3] 
  • Es gibt unterschiedliche Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören. [4]
  • Ein Entzug kann körperliche und psychische Symptome auslösen. Zum Beispiel Müdigkeit, Schlafstörungen und Nervosität. [5]
  • Die Auswirkungen des Passiv-Rauchens sind ähnlich wie beim aktiven Rauchen. [6] 
  • Frauen haben laut verschiedenen Studien ein höheres Risiko für gesundheitsschädliche Auswirkungen durch das Rauchen, als Männer. [7] 
27.05.2022
Folge #19 Rauchen: Was hilft wirklich beim Aufhören?
Rauchen ist nicht gesund – das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Aber wie funktioniert das Aufhören? Gast: Waltraud Posch, VIVID-Fachstelle für Suchtprävention
Häufige Fragen

Beim Rauchen spielen körperliche sowie psychische Einflüsse eine Rolle. [8] Der Körper wird abhängig vom Nikotin. [8] Das aufgenommene Nikotin setzt Botenstoffe im Gehirn frei. Diese bewirken zum Beispiel eine kurzzeitige Entspannung und beeinflussen die Stimmung positiv. [8] Unser Körper möchte mehr von diesen positiven Gefühlen. So entsteht mit dem regelmäßigen Rauchen allmählich auch eine psychische Abhängigkeit. [3] Viele Raucherinnen und Raucher haben ein ständiges Verlangen nach einer Zigarette. Wird die tägliche Zigarette zur Gewohnheit, beispielsweise während der Arbeitspause, kann es schwer werden, wieder damit aufzuhören. [8]

Eine Abhängigkeit kann durch Entzugs-Symptome erkannt werden. Diese Entzugs-Symptome treten auf, wenn der gewohnte Stoff nicht mehr eingenommen wird. [3] Beim Rauchen ist es das Nikotin. [3] Raucherinnen und Raucher haben das Gefühl, die Zigarette einfach zu „brauchen“. Es besteht ein starkes Verlangen danach. [3]

Eine wichtige Basis, um mit dem Rauchen aufzuhören, ist die eigene Motivation dafür. [4] Beobachten Sie Ihr Rauchverhalten und fragen Sie sich, warum Sie aufhören möchten. Überlegen Sie sich alternative Tätigkeiten für den Alltag, die Sie statt dem Rauchen machen können und formulieren Sie Ziele, zu denen das Rauchen nicht mehr passt. 

Planen Sie Ihren ersten rauchfreien Tag und ziehen Sie diesen dann durch. Mögliche Entzugs-Symptome sollten Sie gut aushalten können. Lernen Sie auch, "Nein" zu sagen und finden Sie Vorteile an Ihrem neuen, rauchfreien "Ich". [4]

Sie können sich Unterstützung beim Aufhören holen, zum Beispiel beim Rauchfrei Telefon. Die Gesundheitspsycholog*innen stehen Ihnen kostenfrei zur Verfügung und beraten Sie zu den verschiedensten Themen. Nähere Informationen finden Sie unter www.rauchfrei.at.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um mit dem Rauchen aufzuhören:

  • Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel die „Schlusspunkt-Methode“. Hierfür legen Sie ein Datum fest, ab dem Sie keine Zigarette mehr rauchen. [9]
  • Mit Hilfe einer Verhaltens-Therapie kann das individuelle Verlangen nach der Zigarette analysiert werden. Sie lernen, wie Sie mit Risikosituationen gut umgehen und Rückfälle vermeiden können. [9]
  • Auch eine medikamentöse Therapie ist möglich. Medikamente können helfen, mit den Entzugs-Symptomen besser umzugehen. Das Rauch-Verhalten allerdings wird dabei nicht verändert. [9]

Weitere Möglichkeiten und Informationen finden Sie hier. Überlegen Sie, welche Methode am besten zu Ihnen passt.

Beim Entzug unterscheidet man körperliche und psychische Symptome: [5]

Körperliche Anzeichen sind beispielsweise Nervosität, Unruhe, schlechte Stimmung, Schlafstörungen oder Schwitzen. Die körperlichen Entzugs-Beschwerden sind in den ersten Tagen am stärksten und bessern sich nach rund drei Wochen. [5]

Die psychischen Symptome halten meist länger an. Hierzu zählt vor allem das Verlangen nach einer Zigarette. [5] 

Was kann ich selbst tun

So schaffen Sie es, mit dem Rauchen aufzuhören

 

  • Holen Sie sich professionelle Unterstützung. Eine erste kostenlose Beratung und Informationen erhalten Sie beim Rauchfrei Telefon unter 0800 810 013
  • Eine gute Vorbereitung ist wichtig für den Weg in die Rauchfreiheit. [4] Welche Schritte zum erfolgreichen Rauch-Stopp führen, erfahren Sie hier.
  • Vermeiden Sie Situationen, in denen Sie üblicherweise rauchen würden. Überlegen Sie sich, was Sie stattdessen tun können. [10]
  • Konkrete Informationen können Ihnen bei der Entscheidung helfen, das Rauchen aufzugeben. Viele wichtige Fakten zum Thema Rauchen finden Sie hier.
  • Haben Sie sich schon einmal mit den monatlichen Kosten auseinandergesetzt, die Sie für Zigaretten ausgeben? Nein? Dann können Sie es mit diesem Rechner gerne ausprobieren.

 

Bin ich körperlich von Zigaretten abhängig?

Mit dem sogenannten Fagerström-Test können Sie Ihre körperliche Abhängigkeit berechnen.

Video

In diesem Video erzählt Angelika Grosse von ihrem Rauchstopp, nachdem sie fast 30 Jahre lang täglich geraucht hat. 

Jeder Mensch findet seinen eigenen Umgang mit der Erkrankung. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und stellt keine Empfehlung dar.

 

Mythen

Mythen rund um den Zigarettenrauch

 

Mythos 1: Das Rauchen einer Shisha ist harmloser als Rauchen.

Falsch! Das Rauchen einer Shisha oder Wasserpfeife ist nicht harmloser als das normale Rauchen. Auch über den Shisha-Rauch werden gesundheitsschädliche Stoffe aufgenommen. Durch die Erhitzung des Wasserpfeifen-Tabaks können auch giftige und krebserzeugende Stoffe entstehen. [11] Weitere Mythen zum Thema Shisha finden Sie hier.

 

Mythos 2: Durch das Passiv-Rauchen entstehen keine gesundheitlichen Schäden.

Auch dieser Mythos ist falsch. Passivrauchen ist ähnlich schädlich wie das Rauchen selbst. Augenbrennen, gereizte Atemwege und Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge zählen zu den Folgen des Passivrauchens. Vor allem Ungeborene, Babys und Kinder leiden unter Passivrauch. [6] Mehr dazu lesen Sie im Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs. 

 

Mythos 3: Rauchverbote bewirken keine Verbesserung für die Gesundheit.

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Rauchverbote sehr sinnvoll sein können. Mit Hilfe der Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden, sank die Zahl der aktiven Raucher*innen sowie der Passivraucher*innen. Ein Rauchverbot schützt Menschen, die nicht rauchen. Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und –Notfälle sowie der Sterblichkeit zurückgehen. [12] Die Studien können Sie hier im Detail nachlesen

Rat und Hilfe

Angebote für die Raucher-Entwöhnung

 

  • Rauchfrei Telefon 
    Telefonische Beratung und Begleitung beim Rauch-Stopp. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Montag bis Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 810 013
      
  • „Nikotinfrei leben“
    Die Österreichische Gesundheitskasse hat verschiedene Angebote, die Ihnen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Schauen Sie, was für Sie am besten passt und melden Sie sich direkt an! 
     
  • Bei einer Selbsthilfegruppe in Ihrer Umgebung. Nähere Infos finden Sie unter https://selbsthilfe-stmk.at/.
     
  • Bei der ambulanten Raucher-Entwöhnung der Krankenkassen.
     
  • Bei stationären Tabak-Entwöhnungen in spezialisierten Einrichtungen.
Gute Informationen in anderen Sprachen

Das Angebot des Rauchfrei Telefons gibt es auch in türkischer Sprache: https://rauchfrei.at/sigara-hatti/

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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