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Männergesundheit Was soll Mann für seine Gesundheit tun?

Männer sterben im Durchschnitt jünger als Frauen, das zeigt die Statistik. [1] Männer und Frauen haben unterschiedliche Gesundheitsrisiken, verhalten sich anders und Krankheiten verlaufen bei beiden Geschlechtern unterschiedlich. [2] Laut Statistik achten Männer im Durchschnitt weniger auf ihre eigene Gesundheit und nehmen Angebote der Gesundheitsförderung seltener in Anspruch. [3] 

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zur Gesundheit und zu Gesundheits-Risiken des Mannes beantwortet. Männer erfahren, was Sie selbst tun können, um ihre Gesundheit zu verbessern. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Männer leben in der Steiermark statistisch gesehen rund 5 Jahre kürzer als Frauen. [1] 
  • Männer gehen seltener zur Ärztin oder zum Arzt. [4] 
  • Männer verhalten sich im Alltag oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. [3]
  • In der Steiermark sterben mehr Männer als Frauen durch Suizid. [5] 
  • Männer trinken häufiger Alkohol,[7] rauchen öfter täglich [6] und essen weniger Gemüse als Frauen. [8] 
  • Traditionelle Männer-Rollen können die Risikobereitschaft von Männern erhöhen. [3] 
11.11.2022
Folge #31 Männergesundheit: Warum sterben Männer früher als Frauen?
In dieser Folge erklärt Mag. Stefan Pawlata vom Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark mit welchen Belastungen der Mann zu kämpfen hat und wie „Mann“ gesund bleibt.
Häufige Fragen

Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren Gesundheitsrisiken, ihrem Gesundheitsverhalten und in Bezug auf ihre Lebenssituation stark voneinander. Sie sind also unterschiedlich gesund.

Männer sind stärker von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes betroffen als Frauen. [9] Männer begehen häufiger Suizid als Frauen. [9] Der Österreichische Gesundheitsbericht 2022 zeigt, dass Männer sich ungesünder verhalten als Frauen und eine geringere allgemeine Gesundheitskompetenz haben. [9]

Auch am Arbeitsplatz zeigen sich gesundheitliche Unterschiede: Männer sind stärker von körperlichen Belastungen, ungünstigen Arbeitsbedingungen und Arbeitsunfällen betroffen. [9]  

Männer gehen seltener zu Vorsorgeuntersuchungen [9] , gehen seltener zum Arzt / zur Ärztin [9] und nehmen psychosoziale Versorgung seltener in Anspruch. [9] 

Männer sterben in Österreich statistisch gesehen um 4,7 Jahre früher als Frauen. [9] 

Auch in der Steiermark ist das so: Die Lebenserwartung der Steirer betrug im Jahr 2019 durchschnittlich 79,5 Jahre, die Lebenserwartung der Steirerinnen hingegen durchschnittlich 84,5 Jahre. [1] Damit leben steirische Frauen rund 5 Jahre länger als die steirischen Männer.

Die häufigsten Todesursachen der männlichen Bevölkerung in Österreich sind laut Gender-Gesundheitsbericht und laut Österreichischem Gesundheitsbericht 2022 Herz-Kreislauf-Erkrankungen (zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall) und Krebserkrankungen. [9, 10] 

Männer begehen im Vergleich zu Frauen auch häufiger Suizid. Rund 80 von 100 Suiziden in Österreich werden von Männern begangen. [9]

  • Männer sind häufiger übergewichtig und adipös als Frauen. [9] 
  • Auch Bluthochdruck ist bei Männern im Alter von 30 bis 59 Jahren häufiger als bei gleichaltrigen Frauen. [9] 
  • Männer essen seltener Obst und Gemüse als Frauen. [9] 
  • Zusätzlich rauchen Männer häufiger täglich als Frauen [9]  und haben öfter einen problematischen Alkoholkonsum. [9] 
  • Männer bewegen sich aber häufiger als Frauen (siehe österreichische Bewegungsempfehlungen). [9] 

Das traditionelle Rollenbild des Mannes kann nicht nur überfordern, sondern auch der Gesundheit schaden. Der Mythos vom "starken Mann" verhindert oft die Achtsamkeit und die Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und sie begünstigt die Bereitschaft, (gesundheitliche) Risiken einzugehen. [3] 

Männer achten weniger auf den eigenen Gesundheitszustand und nehmen insgesamt seltener an Angeboten zur Gesundheitsförderung teil. [3]  Männer gehen eher erst zur Ärztin oder zum Arzt. [9] Außerdem nehmen Männer seltener Medikamente ein. [9] 

Was kann ich selbst tun

Was kann „Mann“ für die Gesundheit tun?

 

Traditionelle Rollenbilder überdenken

  • Stellen Sie klassische Rollenbilder in Frage! 
  • Sprechen Sie offen über Ihre Probleme oder seelische Krisen.
  • Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche! 
     

Gesundheits-Angebote annehmen

  • Gehen Sie nicht erst zur Ärztin oder zum Arzt, wenn Sie Schmerzen haben.
  • Nehmen Sie Angebote zur Gesundheits-Vorsorge in Anspruch.
  • Achten Sie auf Ihren Körper und auf Ihre Seele.


Gesünder essen 

  • Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig für die Gesundheit!
  • Setzten Sie sich mit dem Thema Ernährung auseinander und informieren Sie sich über die Qualität und Zubereitung von Lebensmitteln.
  • Essen Sie täglich Obst und Gemüse.
Unterschiede Frauen und Männer

Männer und Frauen verhalten sich unterschiedlich gesund

 

  • Übergewicht 
    59 Prozent Männer / 42 Prozent Frauen
     
  • Fast täglicher Alkoholkonsum
    9 Prozent Männer / 3 Prozent Frauen
     
  • Ausreichend Bewegung
    26 Prozent Männer / 20 Prozent Frauen  
     
  • Täglicher Obst- und Gemüsekonsum
    25 Prozent Männer / 41 Prozent Frauen
     

(Zahlen: Österreichischer Gesundheitsbericht, 2022) 

Mythen

Männergesundheit und Mythen

 

Mythos 1: Männer leben wegen der Gene kürzer als Frauen. 

Das kann man so nicht sagen! Dass Männer eine geringere Lebenserwartung haben als Frauen kann zumindest teilweise daran liegen, dass sich Männer häufiger das Leben nehmen als Frauen. [10] Auch der Lebensstil spielt eine Rolle bei der Lebenserwartung: Männer neigen eher zu riskanten Verhaltensweisen wie Rauchen, Alkoholkonsum und ungesunde Ernährung. Außerdem sind mehr Männer übergewichtig als Frauen. [9] Gene spielen natürlich eine Rolle. Mehr Informationen bekommen Sie im Österreichischen Gesundheitsbericht. 

 

Mythos 2: Kürbiskerne sind gut für die Prostata.

Wahrscheinlich nicht. Kürbiskerne gelten zwar als Hausmittel bei Prostata-Beschwerden wie häufigem Harndrang oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Untersuchungen kamen aber zu dem Ergebnis, dass Kürbiskerne die Beschwerden bei einer gutartig vergrößerten Prostata wahrscheinlich nicht bessern. Aber: Kürbiskerne scheinen kaum Nebenwirkungen zu haben und sie gelten allgemein als gesund. [11] Mehr Infos finden Sie bei Medizin transparent. 

 

Mythos 3: Koffein-Shampoos helfen bei Haarausfall.

Leider nur in der Theorie. Haarausfall ist weit verbreitet, besonders bei Männern. Shampoos mit Koffein versprechen, dass die Haare wieder wachsen. Studien aus dem Labor deuten zwar darauf hin, dass Koffein die Wachstumsphase der Haare verlängern kann. Ob Koffein-Shampoos Männern mit erblich bedingtem Haarausfall helfen, ist dadurch aber noch nicht gesagt. [12] Es gibt bisher keine vertrauenswürdige Forschung dazu. Mehr dazu lesen Sie hier.

Rat und Hilfe

Ärztliche Hilfe

 

 

Hilfe bei Krisen & psychischen Problemen

 

  • Verein für Männer- und Geschlechterthemen  
    Die Männerberatung Steiermark unterstützt Sie in schwierigen Lebenssituationen, wie Beziehungs- und Trennungskrisen, Probleme bei der Arbeit, Vaterschaft und Erziehung und anderen Themen wie Sexualität, Einsamkeit und Gewalt. Sie werden anonym beraten. Die ersten sieben Beratungsstunden sind in der Regel kostenlos. Terminvereinbarungen unter der Telefonnummer 0316 831414.
     
  • Plattform Psyche Steiermark 
    Beratung, Behandlung und Betreuung für Betroffene und Angehörige. Die "Plattform Psyche" informiert über Beratungsstellen und Betreuungsangebote für psychische Probleme in der Steiermark.
     
  • Männernotruf 0800 246 247
    Der Männernotruf bietet Männern eine erste telefonische Anlaufstelle und ist aus ganz Österreich erreichbar. Expert*innen beraten, wie Sie Krisen und Konflikte selbstbestimmt, gewaltfrei und respektvoll zu lösen.
Gute Informationen in anderen Sprachen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Deutschland bietet Informationen zum Thema Männergesundheit in leichter Sprache an.
 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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