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Dr. Google Kann man Gesundheitsinformationen aus dem Internet trauen?

Egal um welches Gesundheitsthema es sich handelt – immer gibt es viele Mythen, Behauptungen und gut gemeinte Ratschläge. Vor allem im Internet tummeln sich viele Halbwahrheiten, die auf den ersten Blick nicht als solche erkennbar sind. Hinter Gesundheitsinformationen stecken oft verschiedene Interessen, zum Beispiel der Wunsch, den Leserinnen und Lesern etwas zu verkaufen. Kann man Dr. Google daher überhaupt vertrauen? 


In diesem Beitrag werden häufige Fragen zu Dr. Google beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um verlässliche Infos im Internet zu erkennen. Wir klären über häufige Gesundheits-Mythen auf und Sie erfahren, wie Sie Wahrheit und Mythos unterscheiden können. Außerdem erhalten Sie Tipps, wo Sie Rat und Hilfe und vertrauenswürdige Informationen zu Ihren Gesundheitsfragen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen! 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Das Internet ist voll mit Gesundheitsinformationen. Leider sind auch viele falsche und verzerrte Informationen im Umlauf. 
  • Um zu erkennen, ob es sich um „Fake News“ oder vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen handelt, ist es wichtig, genau hinzusehen.
  • Es gibt einige Kriterien für gute Gesundheitsinfomationen. Dazu zählt zum Beispiel, dass man weiß, wer hinter einer Information steckt oder ob die Information aktuell ist.
13.10.2022
Folge #29 Gesund googeln: Woher weiß ich, was stimmt?
In dieser Folge erklärt Jana Meixner von Medizin Transparent ob und wann Sie Dr. Google vertrauen können, wie Sie seriöse von unseriösen Internetseiten unterscheiden und wann etwas wirklich wissenschaftlich bewiesen ist. 
Häufige Fragen

Im Internet und vor allem in den sozialen Medien findet man viele Gesundheitsinformationen, die falsch, verzerrt oder übertrieben dargestellt werden. Vielleicht kennen Sie auch den Begriff „Fake News“?

Folgende Tipps können Ihnen helfen, falsche Informationen zu erkennen: 

  • Seien Sie kritisch! Wenn etwas unglaubwürdig klingt, ist es oft auch nicht wahr. 
  • Prüfen Sie die Quelle! Sind Herausgeber*in und / oder Autor*in der Information genannt? Ist die Quelle vertrauenswürdig? 
  • Prüfen Sie die Fakten! Finden Sie die gleiche Information auch in anderen Medien, z.B. in Zeitungen? Ist die Nachricht aktuell? Was sagen Faktencheck-Plattformen dazu? Schauen Sie zum Beispiel bei Mimikama nach.
  • Prüfen Sie Bilder und Impressum! Zeigt das Bild wirklich das, was behauptet wird? Ist das Bild aktuell? Verwenden Sie für Ihre Recherche die Google Bilder Suche.

TIPP: Im Impressum finden Sie heraus, wer hinter einer Webseite steht. Wenn es kein Impressum gibt, sollten Sie einer Webseite gegenüber eher kritisch sein. 

Es gibt einige Merkmale, an denen man gute Informationen erkennen kann.

Gute Gesundheitsinformation...

  • ...ist leicht verständlich, umfassend und unabhängig.
  • ...beinhaltet zum Beispiel keine versteckte Werbung
  • ...spricht speziell eine Zielgruppe an und diese Zielgruppe wird auch genannt.
  • ...berücksichtigt beide Geschlechter.
  • ...basiert auf wissenschaftlichen Nachweisen.

Sie können gute Gesundheitsinformationen in unterschiedlichen Formen finden: auf Webseiten, in Apps, oder zum Beispiel in Broschüren oder Podcasts.  

Ja, mit dieser Checkliste können Sie die Merkmale einer Gesundheitsinformation ganz einfach selbst überprüfen:

Folgende Punkte sollten Sie immer überprüfen

  • Wer steckt dahinter?
    Wer ist Herausgeber*in der Information? Wer ist Autor*in der Information? 
  • Sind Interessens-Konflikte genannt?
    Oder ist genannt, dass es keine Interessenskonflikte gibt? 
  • Ist die Information Werbung?
    Oder stammt sie von unabhängigen, öffentlichen Anbietern? 
  • Ist die Information aktuell?
    Gibt es überhaupt eine Datums-Angabe? 
  • Sind Quellen angegeben? 
    Ist nachvollziehbar, woher die Informationen stammen?
  • Ist die Information wissenschaftlich belegt?
    Oder gibt es Widersprüche? Achtung: Nur weil in einem Artikel steht „wissenschaftlich belegt“ heißt das nicht, dass es auch wirklich so ist. Eine Studie ist noch keine Wissenschaft!
  • Ist der Text verständlich formuliert? 
    Ist die Sprache neutral? Beeinflussende, übertriebene und verunsichernde Sprache sind Warnzeichen! 
Was kann ich selbst tun

Achten Sie bei Gesundheitsinformationen auf folgende Dinge

 

  • Seien Sie kritisch im Umgang mit Gesundheitsinformation, vor allem im Internet!
  • Überprüfen Sie Informationen hinsichtlich ihrer Qualität bevor Sie Tipps befolgen.
  • Überprüfen Sie gängige Gesundheits-Mythen, zum Beispiel auf Medizin Transparent.
  • Fragen Sie nach, woher Informationen stammen, wenn Freunde oder Familienmitglieder Ihnen gesundheitliche Tipps geben. Stammen die Informationen aus unseriösen Quellen, dann informieren Sie Ihre Lieben darüber, wie man gute Gesundheitsinformation erkennt! 
  • Wenn Sie gesundheitliche Probleme haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin, anstatt das Internet um Rat zu fragen.
  • Fragen Sie nach, wenn sie Informationen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin nicht verstehen! Hier finden Sie Tipps für das Arztgespräch
Mythen

Gesundheits-Mythen im Check

Über kaum ein anderes Thema gibt es so viele Informationen wie zur Gesundheit. Doch nicht alle Informationen, die man liest und hört, entsprechen auch der Wahrheit. Wir klären drei häufige Mythen auf:

 

Mythos 1: Antibiotika helfen gegen Erkältungen  

Dieser Mythos ist falsch! Halsweh, Husten, Schnupfen – das sind typische Anzeichen einer Erkältung. Viren sind hier meist die Auslöser und Antibiotika helfen nur gegen Bakterien. Außerdem können Antibiotika Nebenwirkungen, wie Übelkeit oder Durchfall, haben. Verschiedene Medikamente können die Symptome einer Erkältung schwächen, aber letztlich hilft nur Ruhe und Zeit. Hier können Sie mehr dazu nachlesen.[1]

 

Mythos 2: Cranberrysaft beugt Blasenentzündungen vor 

Ja, möglicherweise. Frauen, die immer wieder an Blasenentzündungen leiden, könnten etwas weniger häufig erkranken, wenn sie regelmäßig Cranberry-Saft oder -Extrakt einnehmen. Gut abgesichert ist dieses Ergebnis jedoch nicht. Ob Cranberry-Produkte helfen, wenn die Blasenentzündung schon da ist, bleibt unklar. Das wurde bisher nicht in aussagekräftigen Studien untersucht. Mehr Infos hier.[2]

 

Mythos 3: Sport ist gut fürs Immunsystem

Vielleicht! Die bisherigen Studien deuten an, dass Menschen, die regelmäßig Sport treiben, möglicherweise genauso häufig erkältet sind wie unsportliche Menschen. Allerdings dürften die Erkrankungen etwas weniger schwer und insgesamt ein bisschen kürzer sein. Weitere Infos können Sie hier nachlesen.[4]

Rat und Hilfe
  • Österreichische Plattform Gesundheitskompetenz 
    Auf der Webseite der ÖPGK finden Sie Informationen zur Gesundheitskompetenz, guter Gesundheitsinformation, guter Gesprächsqualität und vieles mehr. In den Toolboxen finden Sie auch Checklisten, mit deren Hilfe Sie Informationen bewerten können. 
     
  • Podcast „Erklär mir die Welt"
    Entschlacken, basische Ernährung oder Vitamin C gegen akute Erkältung: Vieles, was wir über unsere Gesundheit zu wissen glauben, ist falsch. In der Podcast-Folge #266 von „Erklär mir die Welt“ erklärt Jana Meixner, warum das so ist und wie man sich besser informieren kann. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Universität für Weiterbildung in Krems.

Gute Informationen in anderen Sprachen

Auf der Webseite des Frauengesundheitszentrums finden Sie eine Sammlung von Webseiten für Gesundheitsinformationen in verschiedenen Sprachen

 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
Haben Sie einen Vorschlag für ein Gesundheitsthema, über das wir auf der Webseite informieren sollen? Schreiben Sie uns per E-Mail an [email protected]

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