Grippe oder grippaler Infekt Wie erkenne ich den Unterschied?
Grippe oder grippaler Infekt? Im Alltag sprechen wir oft von „Grippe“, meinen aber eigentlich eine „Erkältung". Deswegen werden die beiden Erkrankungen oft miteinander verwechselt. Was sind die Unterschiede? Ist eine Grippe gefährlich und wann sollte man zur Ärztin oder zum Arzt gehen?
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Grippe und grippaler Infekt beantwortet. Sie als erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, wenn Sie an einer Grippe oder an einem grippalen Infekt leiden und wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
- Man unterscheidet zwischen der Grippe (Influenza) und einem sogenannten grippalen Infekt (Erkältung).
- Ein grippaler Infekt verläuft meist harmlos und klingt mit oder ohne Behandlung innerhalb von einer Woche wieder ab.
- Die Grippe (Influenza) ist eine schwere Infektions-Krankheit. Das Risiko für Folge-Krankheiten wie Lungen- oder Herzmuskel-Entzündungen besteht.
- Jährlich sterben in Österreich rund 1.000 Personen an einer Ansteckung mit Influenza-Viren.
- Mit einfachen Hygiene-Maßnahmen können Sie Ihr Ansteckungs-Risiko für grippale Infekte und die Grippe verringern.
- Sowohl bei grippalen Infekten als auch bei der Grippe können nur die Beschwerden behandelt werden.
- Gegen Grippe kann man sich impfen lassen. Bei einer Grippe-Erkrankung können bei rechtzeitigem Einsatz auch Medikamente helfen, die gegen Influenza-Viren wirken.
- Antibiotika helfen nicht, weil sie nicht gegen Viren wirksam sind.
Die Grippe, auch „Influenza“ genannt, wird durch Influenza-Viren verursacht. Sie breitet sich von Mensch zu Mensch aus und wird vor allem durch Tröpfchen übertragen, zum Beispiel über Niesen oder Husten. Eine Ansteckung kann aber auch durch die Berührung von Gegenständen erfolgen (=Schmierinfektion).
Wenige Stunden bis drei Tage nach der Ansteckung können folgende Krankheitszeichen auftreten:
- Fieber
- Halsschmerzen
- Schnupfen
- trockener Husten
- Müdigkeit
- Kopf- und/oder Muskelschmerzen
Bei einer Grippe besteht das Risiko für schwere Folge-Krankheiten wie Lungen- oder Herzmuskel-Entzündungen.
Fast jedes Jahr kommt es auch in Österreich in den Herbst- und Wintermonaten zu einer Grippewelle, bei der sich 5 bis 15 Prozent der Bevölkerung anstecken und viele Menschen erkranken. Jährlich sterben rund 1.000 Personen in Österreich an einer Ansteckung mit Influenza-Viren.
Das können Sie bei einer Grippe oder Erkältung selbst tun
- Schonen Sie sich körperlich.
- Schlafen Sie ausreichend.
- Nehmen Sie genügend Flüssigkeit zu sich.
- Nehmen Sie Schmerzmittel ein, die auch fiebersenkend sind, wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen das empfohlen hat.
So schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit der Grippe oder einem grippalen Infekt
- Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife.
- Halten Sie sich beim Niesen ein Papier-Taschentuch vor Mund und Nase. Entsorgen Sie das Taschentuch, nachdem Sie es verwendet haben.
- Wenn Sie kein Taschentuch zur Hand haben, husten Sie in die Armbeuge.
- Wenn Sie krank sind, bleiben Sie zu Hause und suchen Sie bei Bedarf eine Ärztin oder einen Arzt auf.
- Vermeiden Sie Berührungen der Augen, der Nase oder des Mundes.
- Vermeiden Sie Händeschütteln, Anhusten, Anniesen.
- Vermeiden Sie Menschen-Ansammlungen und engen Kontakt mit anderen Menschen.
- Die Schutzimpfung kann vor einer Grippe-Erkrankung schützen.
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Wahr oder falsch?
Mythos 1: Eine Erkältung oder Grippe kann man mit Antibiotika behandeln.
Das stimmt nicht. Antibiotika wirken nur gegen Bakterien. Viele Infektionen werden aber durch Viren ausgelöst. Antibiotika wirken bei Viren nicht. Mehr Infos zur richtigen Anwendung von Antibiotika finden Sie hier.
Mythos 2: Homöopathische Mittel können Erkältungs-Krankheiten bei Kindern vorbeugen und lindern.
Das ist ein Irrtum. Wissenschaftliche Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Homöopathie nicht gegen Erkältungen bei Kindern wirkt. Die Begründung können Sie hier nachlesen.
Mythos 3: Wenn ich Vitamin C nehme, bekomme ich keine Erkältung oder Grippe.
Falsch. Die vorbeugende Einnahme von Vitamin C kann grippale Infekte oder eine Grippe nicht verhindern. Auch wenn Sie bereits eine Erkältung haben, kann Vitamin C die Erkrankung wahrscheinlich nicht bessern. Wer vorbeugend Vitamin C nimmt, ist zwar im Falle einer Erkältung wahrscheinlich etwas kürzer krank, der Effekt ist allerdings klein: Bei einer durchschnittlichen Dauer von sieben Tagen würde das Vitamin C für eine Verkürzung um einen halben bis maximal einen Krankheits-Tag sorgen. Mehr Infos können Sie hier nachlesen.
Die Webseite Gesundheitsinformationen.de informiert über Symptome, Ursachen und Verlauf von Erkältungen und zeigt einfache Maßnahmen, wie Sie sich vor einer Ansteckung schützen können.
Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz informiert auf der Webseite über die wichtigsten Fakten zur Grippe.
Die Hände sind die häufigsten Überträger von Krankheits-Erregern. Hier erfahren Sie, wie Sie richtig Ihre Hände waschen.
Die Influenza (Grippe) darf nicht mit einem sogenannten grippalen Infekt (Erkältung) verwechselt werden. Informationen zur Diagnose, Behandlung und Vorbeugung finden Sie auf GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs.
Antibiotika gehören zu den wichtigsten Entdeckungen in der Medizin: Sie bekämpfen Bakterien und können lebensbedrohliche Infektions-Krankheiten wie etwa Lungenentzündungen heilen. Wie Sie Antibiotika richtig anwenden, erfahren Sie hier.
Redaktion: Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement) oder
Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health)
Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer
Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.
Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.
Quellen:
Erkältung:
Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltung.html
Erkältungen bei Kindern: Homöopathie wohl nicht wirksam:
Jana Meixner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/kinder-erkaeltung-homoeopathie/
Grippe:
Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/grippe.html
Grippe (Influenza):
Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankh…
Grippe oder grippaler Infekt?
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/atemwege/grippe/grippe-oder-gr…
Grippe-Schutzimpfung:
Robert Koch-Institut, RKI - Influenza - Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza
Influenza (Grippe) & grippaler Infekt (Erkältung):
GESUNDheit.gv.at – Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/atemwege/grippe/inhalt
Medikamenten-Anwendung:
Gesundheitsinformation.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), https://www.gesundheitsinformation.de/antibiotika-richtig-anwenden-und-…
Vitamin C bei Erkältungen so gut wie nutzlos:
Bernd Kerschner, Medizin-Transparent.at, https://www.medizin-transparent.at/vitamin-c-beinahe-nutzlos-gegen-erka…