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Krebs Wie kann ich mich vor einer Erkrankung schützen?

In Österreich erkranken jedes Jahr etwa 46.000 Menschen an Krebs. [5] Krebs ist damit die zweithäufigste Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen. [6] Jährlich am 4. Februar findet der Weltkrebstag statt. Vor allem die Vorbeugung von Krebs und der Umgang mit der Krankheit stehen dabei im Mittelpunkt. 

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Krebs beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um sich vor einer Erkrankung zu schützen. Wir informieren über die Vorteile und Nachteile der Krebs-Früherkennung und klären Mythen auf. Weiters erfahren Sie, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Wenn Krebs entsteht, verändern sich normale Zellen im Körper und werden zu Krebszellen. [7] 
  • Das kann dazu führen, dass Organe nicht mehr richtig arbeiten. [7] 
  • Es gibt viele Risikofaktoren, die zur Entstehung von Krebs führen können. [8] 
  • Durch die Fortschritte in der Medizin sind viele Krebs-Erkrankungen gut behandelbar. [5] 
  • Ein gesunder Lebensstil ist immer zu empfehlen, schützt aber nicht automatisch vor Krebs. [8] 

 

04.02.2022
Folge #10 Weltkrebstag: Wie geht ein Leben mit Krebs?
Am 4. Februar ist Weltkrebstag. Unser Gast, Christian Scherer, Geschäftsführer der Krebshilfe Steiermark, steht uns Rede und Antwort auf wichtige Fragen rund um das Thema Krebs. Gast: Christian Scherer, Krebshilfe Steiermark 
Häufige Fragen

Bei Krebs gibt es krankhafte Veränderungen im Erbgut einer Zelle im menschlichen Körper. In der Folge teilen sich Körperzellen nicht wie gewohnt. Krebszellen sehen anders aus als gesunde Zellen und haben andere Eigenschaften. Krebszellen teilen sich unkontrolliert und bilden Knoten oder Wucherungen. Der Körper kann die Krebszellen dann nicht mehr selbst bekämpfen. [8]

Ein Tumor ist eine Anhäufung von Zellen (Geschwulst). Es gibt gutartige und bösartige Tumore. [7]

Gutartige oder in der Fachsprache „benigneTumore bleiben an einer Stelle. Sie kapseln sich von dem umliegenden Gewebe ab und dringen nicht in gesundes Gewebe ein. Aber wenn ein Tumor wächst und größer wird, kann er das umliegende Gewebe verdrängen. [7]

Bösartige Tumore werden in der Fachsprache „maligne“ genannt. Bei bösartigen Tumoren spricht man von Krebs. Sie dringen in das umliegende Gewebe ein, siedeln sich dort an und zerstören es. Außerdem können sich diese Krebszellen im Körper verteilen. Dann spricht man von „Metastasen“ oder „Tochtergeschwülsten“. [7]

Es gibt auch Krebsformen, die keine Tumore bilden. Sie entstehen aus Blutzellen. Diese Krebszellen verdrängen gesunde Blutzellen und stören ihre normale Funktion. [7]

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass Krebs entsteht. [8] Vor manchen dieser Faktoren kann man sich schützen, vor anderen nicht.

Krebs kann zufällig entstehen, wenn sich Zellen fehlerhaft teilen und unkontrolliert vermehren. Davor kann man sich nach bisherigem Forschungsstand nicht schützen. [8]

Es gibt aber bekannte Risikofaktoren: 

  • Umweltfaktoren: Es gibt bekannte Stoffe, die Krebs auslösen können. Diese kommen im täglichen Leben vor und werden auch „Kanzerogene“ genannt. Dazu gehören zum Beispiel Asbest oder manche Chemikalien und Umweltgifte. Auch Strahlung gehört dazu, zum Beispiel radioaktive Strahlung. [8]
     
  • Krebs in der Familie: Manche Menschen haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Es finden sich Veränderungen im Erbgut, die die Entstehung von Krebs fördern. [8] Sagen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn jemand aus Ihrer Familie an Krebs erkrankt oder daran gestorben ist. Das ist wichtig. In diesem Fall können regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung gemacht werden, zum Beispiel bei Brustkrebs.
     
  • Ungesunder Lebensstil: Ein ungesunder Lebensstil kann die Entstehung von verschiedenen Krebs-Erkrankungen begünstigen. Raucherinnen und Raucher haben ein höheres Risiko, an Lungenkrebs, Blasenkrebs oder Nierenkrebs zu erkranken. [8] Übergewicht und zu wenig Bewegung oder Sport gelten als Risikofaktoren für Darmkrebs und Brustkrebs. [8] Zu viel Alkohol kann zum Beispiel zu Leberkrebs oder Speiseröhrenkrebs führen. [8] Wer ohne Sonnencreme und zu lange in der Sonne ist, erhöht sein Risiko an Hautkrebs zu erkranken. [8]
     
  • Krankheitserreger: Auch verschiedene Krankheitserreger können zur Entstehung von Krebs beitragen. Vor allem Viren sind bisher als Auslöser bekannt. Dazu gehört zum Beispiel der humane Papillomavirus (HPV), der Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. [8] Aber auch manche Bakterien können zur Entstehung von Krebs beitragen. Zum Beispiel kann das Bakterium „Helicobacter pylori“ zu Magenkrebs führen. [8]

Im Erklärvideo der deutschen Gesundheitskasse AOK wird einfach und anschaulich erklärt, wie Krebs entsteht:

Was kann ich selbst tun

Kann ich mich vor Krebs schützen?

 

Man kann sich nur bedingt vor Krebs schützen. [8] Ein gesunder Lebensstil und bestimmte Impfungen können sinnvoll sein. 

  • Früherkennungs-Programme: Für einige der häufigen Krebs-Erkrankungen sind geeignete Tests verfügbar. Zum Beispiel für Brustkrebs. [8] Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber und wägen Sie ab, welche Früherkennungs-Programme für Sie Sinn machen. 
     
  • Impfungen: Es gibt Viren, die Krebs verursachen können. Impfungen können helfen, das zu verhindern. Es gibt zum Beispiel eine Impfung gegen humane Papillomviren (HPV). Diese Viren können zum Beispiel die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs begünstigen. [8] Informieren Sie sich bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Vorteile und Nachteile der Impfung.
     
  • Gesunder Lebensstil: Zu wenig Bewegung, zu viel Alkohol, Rauchen oder zu viel Sonne können eine Krebs-Erkrankung begünstigen. Achten Sie auf Ihre Gesundheit, indem Sie …
    … nicht rauchen. [8]
    … wenig oder keinen Alkohol trinken. [8]
    … zu viel Sonne meiden. [8]
    … sich gesund ernähren. [8]
    … sich regelmäßig bewegen. [8]

 

Leider gibt es keine Garantie dafür, dass man im Laufe des Lebens nicht an Krebs erkrankt. Auch Menschen, die sehr gesund leben, können krank werden. [8]

Vorteile und Nachteile

Vorteile und Nachteile 

Die Krebs-Früherkennung ist wichtig. Aber jede Untersuchung hat neben Vorteilen auch Nachteile für die körperliche und psychische Gesundheit. Zum Beispiel kann ein falsches Ergebnis große Ängste bei Betroffenen verursachen. Sprechen Sie daher vor einer Untersuchung mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber und lassen Sie sich genau zu Vorteilen und Nachteilen beraten. Dann können Sie eine gute Entscheidung treffen. Mehr zu Früherkennungs-Untersuchungen finden Sie hier. 

Beispiel

Ob die Brustkrebs-Früherkennung durch ein Bruströntgen, also eine „Mammographie“, wirklich ein Lebensretter ist und welche Chancen und Risiken sie bietet, haben die Expertinnen und Experten von Medizin-Transparent.at wissenschaftlich überprüft. Mehr dazu lesen Sie hier. [9]

Mythen

Zur Entstehung von Krebs gibt es zahlreiche Mythen

Beim Deutschen Krebsinformationsdienst finden Sie einige Beispiele und Informationen, was wirklich stimmt.

 

Die Bezeichnung „Krebs" stammt vom griechischen Arzt Hippokrates. Er hat die übergreifenden Tumore mit den Zangen eines Krebses verglichen. [3]

Rat und Hilfe

Hilfe & Unterstützung bei der Diagnose Krebs

Die Diagnose Krebs führt oft zu Angst. Auch Wut, Verzweiflung, Ungewissheit und viele Fragen tauchen auf. Angehörige sowie Freundinnen und Freunde können eine große Hilfe sein, um über diese Gefühle zu sprechen. Professionelle Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner können Ihnen helfen, mit medizinisch geprüften Informationen und Wissen diesen Ängsten zu begegnen:

 

  • Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt und sprechen Sie Ihre Ängste an.
     
  • Die Steirische Krebshilfe bietet zahlreiche Beratungs- und Hilfsangebote für Erkrankte und Angehörige.
     
  • Selbsthilfegruppen zu unterschiedlichen Krebsarten in der Steiermark bieten neben Beratung auch die Möglichkeit, sich direkt mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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