Masern
Wie kann ich mich schützen?
Fieber, Schnupfen, Husten und Ausschlag vom Gesicht ausgehend am ganzen Körper – all das sind Anzeichen der Masern. Die Krankheit ist hochansteckend. Der beste Schutz vor einer Ansteckung ist die MMR-Impfung (Masern, Mumps und Röteln).[1]
In diesem Beitrag werden häufige Fragen zu den Masern beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um sich und ihr Kind vor Masern zu schützen. Wir klären über Vorteile und Nachteile der Impfung sowie über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
Überblick
Das Wichtigste auf einen Blick
- Masern sind eine hochansteckende Krankheit, die sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen auftritt.[2]
- Symptome sind Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, Bindehautentzündung, weiße Flecken in der Mundhöhle und ein Ausschlag, der im Gesicht beginnt und sich über den ganzen Körper ausbreitet.[1]
- Masern können schwere Folgen, wie Bronchitis, Lungenentzündungen oder Entzündungen des Gehirns haben.[1]
- Es gibt keine spezielle Behandlung, aber eine Impfung, die sehr gut schützt.[1]
- Masern werden zu den Kinderkrankheiten gezählt. Daher wird die Impfung für Kinder ab dem 9. Monat empfohlen. Die Impfung ist kostenlos.[3]
Podcast
Folge #52 Masern: Wie kann ich mich schützen?
In dieser Folge erklärt Dr. Michael Adomeit, Allgemeinmediziner und Obmann der Wissenschaftlichen Akademie für Vorsorgemedizin, wie ansteckend die Masern wirklich sind, welche möglichen Folgen es gibt und wie Sie sich schützen können.
Testen Sie Ihr Wissen
Häufige Fragen
Masern, was ist das?
Masern sind eine Infektionskrankheit, die hochansteckend ist. Die Krankheit kommt weltweit vor und wird durch ein Virus ausgelöst. Masern werden zu den Kinderkrankheiten gezählt, jedoch können auch Erwachsene betroffen sein. Erwachsene sind besonders dann gefährdet, wenn sie nicht geimpft sind und als Kind keine Masern hatten.[1]
Masern werden hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen, zum Beispiel beim Husten, Sprechen, Niesen. Schmierinfektionen, das heißt Ansteckung durch direkten Kontakt mit Nasen- und Rachensekreten, kommen auch vor.[1] Das Virus überlebt auf Oberflächen bis zu zwei Stunden.[4]
Die Krankheit ist sehr ansteckend, auch aus einigen Metern Entfernung. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Beschwerden, umfasst 8 – 10 Tage.[1] Masern werden ausschließlich von Mensch zu Mensch übertragen.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) plant die Ausrottung von Masern und Röteln. Die Erkrankungsfälle sind stark gesunken seit es eine Impfung gibt. Es gibt aber immer noch Ausbrüche in Gebieten mit niedriger Durchimpfungsrate oder schlechter Gesundheitsversorgung.[4]
Masern gehören in Österreich zu den meldepflichtigen Krankheiten.[5]
Welche Beschwerden treten bei Masern auf?
Es gibt zwei Phasen der Erkrankung.
In der ersten Phase treten folgende Beschwerden auf:
- Schnupfen
- Halsschmerzen
- Husten
- Kopfschmerzen
- Bindehautentzündung der Augen
- Fieber um 39 Grad Celsius
Nach 2-3 Tagen tritt meist ein Ausschlag in der Mundhöhle auf. Es sind meist weißliche Flecken auf der Innenseite der Wangen.
In der zweiten Phase, nach ungefähr 3-7 Tagen, tritt der typische Hautausschlag auf. Dieser ist rosa-braun, beginnt im Gesicht und breitet sich auf den ganzen Körper aus.[1] Der Ausschlag hält meist 4-5 Tage an und kann auch jucken. Auch Durchfall kann vorkommen.[4]
Welche Folgen haben Masern?
Mögliche Folgen einer Masernerkrankung können sein:
- Mittelohrenzündung
- Bronchitis
- Lungenentzündung
- Magen-Darm-Infekte
- Gehirnentzündung bis hin zum Tod (sehr selten)
Das Immunsystem ist oft noch lange nach einer Erkrankung geschwächt!
Wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft mit Masern ansteckt, kann eine Früh- oder Fehlgeburt die Folge sein.[2]
Wie läuft die Behandlung bei Masern ab?
Es gibt keine Behandlung gegen Masern selbst, aber die Beschwerden können behandelt werden. Der Arzt bzw. die Ärztin kann fiebersenkende Mittel und Medikamente gegen den Husten verschreiben. Ansonsten wird Bettruhe empfohlen. Eine stationäre oder spezielle Behandlung kann erforderlich sein.[1]
Was muss ich über die Impfung wissen?
Die Impfung ist die beste Möglichkeit, um sich vor Masern zu schützen. Sie enthält einen Lebendimpfstoff, der auch gegen Mumps und Röteln wirkt (Dreifachimpfung).[4]
In einem Lebendimpfstoff ist eine kleine Menge der Krankheitserreger enthalten. Diese wurden abgeschwächt und machen deshalb nicht krank. Manchmal können Impfreaktionen auftreten, so auch bei der Masern-Impfung. Die sogenannten „Impfmasern“, also ein masernähnlicher leichter Ausschlag, können ein paar Wochen nach der Impfung auftauchen, sind aber nicht ansteckend.[6]
Wann wird die Impfung empfohlen?
Im österreichischen Impfplan werden zwei Impfungen ab dem neunten Lebensmonat empfohlen, insbesondere dann, wenn Kinder in Betreuungseinrichtungen (z.B. Kinderkrippe) gehen. Zwischen den beiden Impfdosen sollten bei Kindern im ersten Lebensjahr mindestens 3 Monate liegen. Danach reichen vier Wochen zwischen den Impfdosen aus. Die Impfung ist für alle Personen empfohlen und kann in jedem Lebensalter nachgeholt werden.[3] Nach zwei Impfungen besteht ein lebenslanger Schutz.[7]
Die Impfung gegen Masern ist in Österreich kostenlos.[3]
Wer darf sich nicht impfen lassen?
Frauen in der Schwangerschaft dürfen sich nicht impfen lassen. Impfungen dürfen nicht bei Fieber über 38 Grad oder geschwächtem Immunsystem verabreicht werden. Wenn Sie schon einmal allergisch auf eine Impfung reagiert haben, sollten Sie das vorab mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin abklären.[7]
Was kann ich selbst tun
Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge und Teil der Therapie
Gesunde Ernährung
- Salz reduzieren: Salz bindet Wasser im Körper, was zu mehr Flüssigkeit führt. Dadurch steigt der Blutdruck. Pro Tag sollten Sie nicht mehr als 5 Gramm Salz zu sich nehmen. Das entspricht in etwa einem Teelöffel. Besondere Vorsicht gilt bei Fertiggerichten, die meist viel Salz enthalten. Hier finden Sie Tipps für eine salzarme Ernährung.
- Ballaststoffreiche Lebensmittel essen: Ballaststoffe sind Teil von pflanzlichen Lebensmitteln, fördern die Verdauung und machen satt. Sie sind zum Beispiel in Vollkorn enthalten. Studien sagen, dass Personen, die häufig Vollkorn essen, seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Nähere Infos zu Ballaststoffen finden Sie hier.
- Fett- und cholesterinarme Ernährung bevorzugen: Fettreiche Kost kann zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, was den Blutdruck weiter erhöht. Empfehlenswert sind ungesättigte Fettsäuren, die besonders in pflanzlichen Fetten vorkommen.
Ausreichend Bewegung
- Wichtig: Regelmäßige Bewegung kann den Blutdruck senken. Allerdings kann durch Anstrengung der Blutdruck auch kurzzeitig ansteigen. Bevor Sie mit einem Fitnessprogramm starten, sollten Sie daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen!
Wenig Alkohol trinken & nicht Rauchen
- Alkohol kann zu einer erhöhten Ausschüttung von Hormonen führen, die den Blutdruck steigern. Mehr Informationen zum Thema Alkohol finden Sie hier.
- Rauchen führt zu schädlichen Ablagerungen und Verengungen in den Blutgefäßen und begünstigt damit Bluthochdruck. Hier finden Sie mehr Informationen zum Nichtrauchen.
Stress vermeiden
- Wenn wir gestresst sind, schüttet er Körper Stresshormone aus. Diese erhöhen den Blutdruck. Es ist sehr wichtig, rechtzeitig etwas gegen zu viel Stress zu machen machen.
- Zum Beispiel: Ausreichend Schlaf, Bewegung, kein Koffein (Energy-Drinks oder Kaffee), Ruhepausen einplanen, Hobbys und soziale Kontakte pflegen.
Normalgewicht anstreben
- Wenn Sie gesund essen und viel Bewegung machen, können Sie Ihr Gewicht reduzieren. Manchmal kann auch eine Ernährungsberatung dabei helfen. Hier finden Sie die Angebote in der Steiermark.
Vorteile und Nachteile
Vorteile der Masernimpfung
- Zirka 95 von 100 geimpften Personen sind nach der zweiten Impfung vor Masern geschützt.[2]
- Der Schutz hält nach der zweiten Impfung meist ein Leben lang.[2]
- Der Impfstoff gilt als sicher und gut verträglich.[3]
- Wer die Impfung im Kleinkindalter nicht bekommen hat, kann sie in jedem Alter nachholen.[3]
- Die Impfung ist in Österreich kostenlos.[3]
Nachteile der Masernimpfung
- An der Impfstelle können leichte Reaktionen wie z.B. Rötung oder Schwellung auftreten.[3]
- Gelegentlich kann es zu erhöhter Temperatur oder Fieber sowie Abgeschlagenheit kommen.[3]
- Bei ungefähr 5 von 100 geimpften Personen treten 7-10 Tage nach der Impfung die Impfmasern auf. Das ist ein Hautausschlag, häufig gemeinsam mit Fieber. Nach 1-3 Tagen klingen die Impfmasern wieder ab. Impfmasern sind nicht ansteckend.[8]
Video
Im Video der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erfahren Sie die Masern-Impfempfehlung für Kinder.
Aus Datenschutz-Gründen ist dieser Inhalt ausgeblendet. Die Einbettung von externen Inhalten wird nach Zustimmung in den Datenschutz-Einstellungen aktiviert.
Mythen
Mythen über Masern und die Masernimpfung
Mythos 1: Masern sind eine harmlose Kinderkrankheit
Falsch! Masern werden zwar häufig „Kinderkrankheit“ genannt und Klein-(Kinder) erkranken auch häufiger, aber die Krankheit kann auch Erwachsene treffen und kann schwerwiegende Folgen haben.[1]
Mythos 2: Die MMR (Masern Mumps Röteln) Impfung führt zu Autismus.
Falsch! Eine Studie, die auf einen Zusammenhang hinwies, hat sich später als falsch herausgestellt. Spätere Studien, die insgesamt über eine halben Million Kinder untersuchten, konnten den Zusammenhang nicht bestätigen.[9]
Mythos 3: Impfungen erhöhen das Risiko für plötzlichen Kindstod!
Auch dieser Mythos ist falsch! Dazu wurden in mehreren Ländern mehrere Studien durchgeführt und es konnte kein Zusammenhang nachgewiesen werden.[9]
Zahlen und Daten
Masernfälle in Österreich
In den Jahren 2021 und 2022 wurde in Österreich jeweils ein Masernfall gemeldet. 2020 waren es 25 Fälle und in den Jahren davor deutlich mehr. 2019 wurden 151 Fälle, 2015 309 Fälle und 2011 wurden 122 Fälle gemeldet.[5]
2023 wurden alleine in der Steiermark 105 Fälle gemeldet.[4]
Ansteckung und Komplikationen
Die Ansteckungsgefahr ist sehr hoch: 98 von 100 Personen, die mit dem Virus in Kontakt kommen und nicht geimpft oder zuvor schon an Masern erkrankt waren, stecken sich an.
Komplikationen, wie Bronchitis oder Lungenentzündungen, kommen in 20 von 100 Erkrankungsfällen vor. Eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung trifft 1 von 1.000 Betroffenen.[7]
MMR Impfung Österreich
Über drei Millionen Impfdosen wurden seit 1998 in Österreich verabreicht.[7]
Rat und Hilfe
Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt oder die Kinderärztin bzw. den Kinderarzt Ihres Kindes.
- Ärztinnen –und Ärztesuche Steiermark
Hausärzt*innen können Sie behandeln und zur Impfung beraten. Wenn Sie vermuten, an Masern erkrankt zu sein, rufen Sie an bevor Sie zu Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin gehen. - Apothekensuche
Hier finden Sie Apotheken in Ihrer Nähe. Das Team der Apotheke klärt Sie auch über die Masernimpfung auf.
Hier finde ich weitere Informationen
Masern – Informationen des öffentlichen Gesundheitsportals Österreich
Das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs informiert zu Masern und der vorbeugenden Impfung.
Masern auf einen Blick
Gesundheitsinformation.de bietet übersichtliche Informationen. Hier lesen Sie alles zu Beschwerden, Ursachen und Behandlung sowie zur möglichen Vorbeugung.
MMR-Impfung (Masern, Mumps, Röteln)
Hier finden Sie evidenzbasierte Informationen zur MMR-Impfung. Die Medizinische Universität Graz und aks Gesundheit Vorarlberg arbeiten zusammen, um gute Gesundheitsinformationen möglichst vielen Menschen zur Verfügung zu stellen.
Quellen
Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier.