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Kopfschmerzen Tipps & Tricks, um sie loszuwerden

Es hämmert, es sticht es pocht – wieder einmal plagen Kopfschmerzen. Ob Migräne, Spannungskopfschmerz oder noch etwas anderes ist nicht so wichtig. Oder doch? Hauptsache der Schmerz geht weg. So schnell wie möglich. Was also tun?

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema „Kopfschmerzen“ beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, wie Sie die unterschiedlichen Kopfschmerz-Arten unterscheiden und was Sie selbst gegen die Schmerzen tun können. Wir klären über Mythen rund um das Thema Kopfschmerz auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Kopfschmerzen sind sehr verbreitet. Kinder und Jugendliche sind genauso betroffen wie Erwachsene. 
  • 8 von 10 Menschen geben an, im letzten Jahr an Kopfschmerzen gelitten zu haben.[1]
  • Kopfschmerzen können einfach so auftauchen
  • Erkrankungen oder Unfälle können Kopfschmerzen auslösen
  • Die häufigsten Kopfschmerzen ohne erkennbare Ursache sind Spannungskopfschmerzen, Migräne und Cluster-Kopfschmerzen. 
25.05.2023
Folge #41 Kopfschmerz: Wie werde ich ihn los?
In dieser Folge geht es um das Thema Kopfschmerzen. Dr.in Anita Lechner, ehemaliges Vorstands-Mitglied der österreichischen Kopfschmerzgesellschaft und Neurologin, hat rund 15 Jahre die Schmerzambulanz an der Universitätsklinik für Neurologie in Graz geleitet. Sie erklärt wann Sie zur Ärztin oder zum Arzt sollten und vor allem was Sie zuhause selbst gegen Kopfschmerzen tun können.
Häufige Fragen

Warum Kopfschmerzen einfach so auftauchen, ist noch nicht eindeutig erforscht. Es kann sein, dass die Gene dabei eine Rolle spielen. Es gibt aber auch Faktoren die Kopfschmerz auslösen können, wie zum Beispiel Stress, Hunger, Alkohol oder Schlafmangel.[2]

Kopfschmerzen können gemeinsam mit anderen Erkrankungen auftreten oder von diesen ausgelöst werden. Zum Beispiel Nasennebenhöhlen-Entzündungen, Verspannungen oder Grippe.

Bei weniger als 1 Person von 100, die wegen Kopfschmerzen zum Arzt oder zur Ärztin gehen, ist die Ursache eine ernste Erkrankung. Das kann zum Beispiel ein Hirntumor, eine Hirnblutung oder sehr hoher Blutdruck sein.

Es gibt viele verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Dies sind die häufigsten Kopfschmerzen, die ohne bestimmte Ursache auftreten:

  • Spannungskopfschmerzen, 
  • Migräne und 
  • Cluster-Kopfschmerzen.[3]

Spannungskopfschmerzen treten häufig auf. Sie äußern sich durch dumpfe oder ziehende, aber nicht pulsierende Schmerzen an beiden Kopfseiten. Spannungskopfschmerzen können einen halben Tag bis zu einigen Tagen dauern. Sie beeinflussen den Arbeitsalltag nur wenig. Wenn Sie Spannungskopfschmerzen haben, ist Ihnen nicht übel.

Migräne setzt plötzlich und mit starken pochenden oder pulsierenden Schmerzen ein. Diese Schmerzen sind stärker als normale Kopfschmerzen und beeinträchtigen den Alltag sehr. Oft ist nur eine Kopfseite betroffen. Die Kopfschmerzen werden bei körperlicher Aktivität stärker und sind von Übelkeit begleitet.[3] Erst wenn diese Beschwerden mehr als fünf Mal hintereinander auftreten spricht die Ärztin oder Arzt von Migräne.

Manche Personen sehen bei Migräne verschwommen oder Lichtblitze. Es können auch Sprachstörungen oder Lähmungen für kurze Zeit auftreten. Dies wird „Aura“ genannt und klingt in der Regel innerhalb einer Stunde wieder ab. Erst dann beginnen die typischen Migräneschmerzen.

Wenn Sie Migräneschmerzen haben, kann Ruhe und ein abgedunkelter Raum angenehm für Sie sein.

Bei Cluster-Kopfschmerzen schmerzt immer nur eine Kopfseite im Bereich der Schläfe oder um das Auge. Diese Beschwerden treten in einer bestimmten Zeit gehäuft auf, zum Beispiel tägliche Beschwerden über mehrere Wochen hinweg. Diese Kopfschmerzen sind die stärksten ohne erkennbare Ursache und dauern von 15 Minuten bis zu drei Stunden. Oft werden die Kopfschmerzen von einer verstopften Nase, Schwitzen auf der Stirn oder einem tränenden oder roten Auge begleitet. Cluster-Kopfschmerzen können durch Bewegung etwas gelindert werden.[3]

Wenn Kopfschmerzen ohne erkennbaren Grund auftauchen, können Sie versuchen mit Hilfe eines Kopfschmerztagebuches mögliche Auslöser zu erkennen. So können Sie diese Auslöser vermeiden und den Schmerzen eventuell vorbeugen.

Sie sollten die Einnahme von Schmerzmitteln dokumentieren. Auch Medikamente können Kopfschmerzen auslösen. 
Manchen Betroffenen hilft es, regelmäßig Entspannungsübungen durchzuführen oder Sport zu treiben.

Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und auf Alkohol zu verzichten.[2]

Wenn Sie unsicher sind wegen Ihrer Beschwerden, nehmen Sie Kontakt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auf. 
Meist reicht ein ausführliches Gespräch mit den folgenden Fragen aus, damit eine Diagnose gestellt werden kann:

  • Wie fühlt sich der Schmerz beim Kopfweh an?
  • Wo tut es weh?
  • Seit wann tut es weh?
  • Haben Sie noch andere Beschwerden?
  • Nehmen Sie Medikamente ein?  
  • Gibt es in der Familie Kopfweh-Beschwerden?

Bereiten Sie sich auf das Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt vor. Hier finden Sie Tipps, wie es gut gelingt. 
Nach dem Gespräch wird meist eine gründliche körperliche Untersuchung gemacht und bei Bedarf zu anderen Untersuchungen weitergeleitet, wie zum Beispiel Magnetresonanz oder Labor.[3]

In der Regel klingen Kopfschmerzen wieder von selbst ab. Manchmal ist es allerdings nötig, die Rettung unter 144 zu rufen. Zum Beispiel wenn:  

  • schlagartig extreme Kopfschmerzen auftreten, die innerhalb von Minuten immer stärker werden.
  • Kopfschmerzen von einem steifen Nacken und hohem Fieber begleitet sind.
  • Kopfschmerzen mit Lähmungserscheinungen, Wesensveränderungen oder Gefühlsstörungen einhergehen.
  • auf Kopfschmerzen epileptische Anfälle folgen.[2]
Was kann ich selbst tun

Wie kann ich den Kopfschmerz lindern?

Es gibt einige Hausmittel, die bei Kopfweh helfen können:

  • Wasser

Wenn der Körper nicht genug Flüssigkeit hat, kann das Kopfweh verursachen. Trinken kann die Kopfschmerzen lindern. Trinken Sie über den Tag verteilt Wasser.[4]

  • Kaffee

Der Wirkstoff Koffein ist in einigen Schmerztabletten enthalten. Sie können also bei akuten Spannungskopfschmerzen eine Tasse schwarzen Kaffee trinken. Achten Sie darauf, dass Sie den Kaffee nicht zu spät am Tag trinken, denn das kann den Nachtschlaf beeinträchtigen. Wenig Schlaf kann auch ein Grund für Kopfschmerzen sein.[4]

  • Bewegung

Dehnungsübungen oder Yoga kann Ihre Nackenmuskulatur entspannen und so den Kopfschmerz lösen.   Auch ein Spaziergang an der frischen Luft kann entlasten.[4]

  • Pfefferminze und Kompressen

Manchen Personen kann es helfen Pfefferminztee zu inhalieren oder die Stirn mit naturreinem ätherischen Pfefferminzöl zu betupfen, weil es kühlend wirkt. Auch eine kalte Kompresse auf die Stirn zu legen, kann helfen.
Bei den meisten Hausmittel fehlen die wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit. Probieren Sie aus, was Ihnen gut tut. Behalten Sie dabei Ihre Geldtasche im Auge, denn diese Mittel müssen Sie selbst bezahlen![3]

Bei Bedarf können auch kurzzeitig Schmerzmittel eingenommen werden:

Wenn Sie sich durch die Kopfschmerzen in ihrem Alltag beeinträchtig fühlen, können Sie Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen.

Bitte beachten Sie dabei, dass auch Schmerzmittel Kopfschmerzen auslösen können. Nehmen Sie diese daher nur eine kurze Zeit ein und sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Medikamenten-Einnahme.

Unterschiede Frauen und Männer

Kopfschmerz bei der Frau

  • 14 von 100 Frauen sind von Migräne betroffen. 
  • Frauen leiden öfter an Migräne als Männer, häufig vor oder während der Menstruation.[5]

Kopfschmerz beim Mann

  • 7 von 100 Männern sind von Migräne betroffen.[5]
  • Von Clusterkopfschmerzen sind Männer häufiger als Frauen betroffen.[5]
Mythen

Wahrheit oder Mythos?

 

Mythos 1: CBD hilft bei Migräne.

Cannabidiol, kurz CBD, der nicht-berauschende Stoff aus der Cannabis Pflanze, soll gegen Migräne helfen. Die Kolleg*innen von Medizin Transparent meinen, diese Behauptung ist Spekulation. Es gibt keine Untersuchungen, die überprüfen ob CBD bei Migräne-Anfällen hilft. Es wurde auch noch nicht untersucht ob CBD den Anfällen vorbeugen kann. Mehr dazu lesen Sie hier.

 

Mythos 2: Akupunktur hilft Migräne vorzubeugen.

Das stimmt. Die vorbeugende Wirkung von Akupunktur hilft wahrscheinlich ähnlich gut bei Migräne wie die vorbeugende Wirkung von Medikamenten. Allerdings sei die Wirkung nur wenig besser als bei einer Schein-Akupunktur. Mehr dazu lesen Sie bei Medizin Transparent.

Zahlen und Daten

Kopfschmerzen sind sehr verbreitet. Allerdings gibt es Unterschiede in den Kopfschmerz-Arten:

  • Spannungskopfschmerz kommt am häufigsten vor. Rund 300 von 1.000 Menschen leiden darunter.
  • An Migräne leiden etwa 100 bis 150 von 1.000 Personen.
  • Etwa 1 von 1.000 Personen leidet an Cluster-Kopfschmerz.[3]
Rat und Hilfe

Beratungsangebote

 

Gute Informationen in anderen Sprachen

Information in leichter Sprache, Special Olympics Deutschland: Was ist Migräne?, 2020-12-14-Broschuere-Migraene-WEB.pdf (migraeneliga.de)

Kopfschmerzkalender in unterschiedlichen Sprachen, Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft, DMKG Kopfschmerzkalender - dmkg.de

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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