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Schlaganfall Was tun, wenn jede Sekunde zählt?

Ein Schlaganfall zählt zu den häufigsten Todesursachen in der Steiermark. [7] Im Notfall zählt jede Sekunde. Je schneller eine Patientin oder ein Patient behandelt wird, umso größer ist die Chance, zu überleben und dass keine Behinderungen zurück bleiben.  [5] Jeder Mensch kann helfen, wenn eine Person einen Schlafanfall erleidet. Es gibt deutliche Anzeichen, die immer plötzlich auftreten.  [1] Wenn Sie Anzeichen bemerken, rufen Sie sofort die Rettung mit der Telefonnummer 144 an! 

In diesem Beitrag werden häufige Fragen beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Schlaganfällen vorzubeugen und wie Sie richtig reagieren, wenn Sie Anzeichen bei sich selbst oder anderen Personen erkennen. Wir klären über Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und zählt zu den häufigsten Todesursachen. [3]
  • Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung im Gehirn gestört. Dadurch können Schäden in einzelnen Bereichen des Gehirns entstehen.  [4]
  • Ein Schlaganfall kann jede*n von uns treffen. Ältere Menschen haben ein höheres Risiko.  [7]
  • Risikofaktoren können außerdem Rauchen, Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel und Vorhofflimmern sein.  [4]
  • Der FAST-Test ist ein gutes Hilfsmittel, um Anzeichen zu erkennen.  [8]
  • Sobald Sie Warnsignale für einen Schlaganfall erkennen, rufen Sie sofort den Notruf (144)! [8]
  • Zeit ist entscheidend. Jede Sekunde zählt!
28.10.2022
Folge #30 Schlaganfall: Zeit ist Hirn!
In dieser Folge erklärt Prof. Dr.Dr. Thomas Gattringer, Facharzt für Neurologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Graz, was bei einem Schlaganfall im Gehirn passiert, wie Sie Anzeichen für einen Schlaganfall rasch erkennen und warum ein "Schlagerl" keineswegs harmlos ist.
Häufige Fragen

Bei einem Schlaganfall ist die Durchblutung des Gehirns oder einzelner Gehirn-Bereiche plötzlich gestört. Dadurch ist die Versorgung mit Sauerstoff unterbrochen. [4]

Es gibt verschiedene Ursachen für die gestörte Durchblutung. Die Störung kann durch kleine oder größere Blutgerinnsel im Gehirn ausgelöst werden (hier spricht man vom sogenannten "Hirninfarkt" oder "ischämischen Infarkt"). Eine andere Form des Schlaganfalls ist die Hirnblutung, bei der ein Blutgefäß im Gehirn platzt und Blut ins Gewebe austritt. [4]

Ein Schlaganfall kann jede*n treffen, wobei das Risiko im Alter zunimmt. [8]

Auch genetische Faktoren können zum Schlaganfallrisiko beitragen. [4]

Weitere Risikofaktoren sind zum Beispiel Rauchen, Bluthochdruck und Cholesterin-Überschuss und Vorhofflimmern. [4]

Bei Frauen kann außerdem eine hormonelle Verhütung mit der Anti-Baby-Pille, insbesondere im ersten Jahr der Einnahme, das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen. [9]

Zu den häufigsten Anzeichen gehören: [8]

  • plötzlich auftretende, einseitige Lähmung am Arm, Bein oder im Gesicht, z.B. ein Gegenstand kann nicht gehalten werden oder können ein Bein nicht mehr heben.
  • Sprachstörungen: Betroffene haben zum Beispiel Probleme, die richtigen Wörter zu finden oder verdrehen Silben, sprechen undeutlich oder verwaschen ("lallen").  
  • Sehstörungen: Es kann sein, dass Betroffene doppelt oder verschwommen sehen. 
  • plötzlicher Schwindel und gestörtes Gleichgewicht
  • plötzlich beginnender, starker Kopfschmerz kann vorkommen, ist aber eher selten 


Um einen Schlaganfall schnell zu erkennen und richtig zu deuten gibt es den "FAST – Test". „FAST“ ist das englische Wort für schnell. Die Buchstaben haben aber auch eine Bedeutung: [8]

  • F steht für „Face“, also Gesicht: Um das Gesicht zu überprüfen, sollte man die betroffene Person auffordern zu lachen. Wenn eine „Grimasse“ entsteht oder ein Mundwinkel hängt, ist das ein Warnsignal. 
     
  • A steht für „Arms“, also Arme: Fordern Sie die Person auf, beide Arme nach oben zu strecken. Ist das nicht möglich und ein Arm fällt wieder herunter, ist das ein Warnsignal. Ebenso können die Beine betroffen sein.
     
  • S steht für „Speech“, also Sprache: Um mögliche Sprachstörungen zu erkennen, lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Schafft sie es nicht oder nur mit verwaschener Sprache oder Lallen, ist das ein Warnsignal.
     
  • T steht für „Time“, also Zeit: Sobald Sie eines der Warnsignale erkennen, sollten Sie handeln! Wählen Sie 144 und rufen Sie die Rettung! 

Wenn Sie eines oder mehrere Warnsignale (-->siehe Frage oben: Wie erkenne ich einen Schlaganfall?) erkannt haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein medizinischer Notfall vorliegt. Wählen Sie sofort den Notruf mit der Telefonnummer 144! [8]

Der Rettungsdienst braucht Daten und Informationen, um die Situation einschätzen zu können. Beantworten Sie im Telefonat folgende Fragen: [4] 

  • Wo befindet sich der oder die Betroffene? 
  • Wie heißt der oder die Betroffene?
  • Wie alt ist er oder sie? 
  • Welche Anzeichen sind aufgetreten? Und wann sind diese Anzeichen aufgetreten? 

 

Auch die Antworten auf folgende Fragen sind wichtige Informationen für die Rettung und besonders für den Notarzt oder die Notärztin: [4] 

  • Welche Medikamente nimmt die betroffene Person regelmäßig ein? 
  • Gab es bereits einen früheren Schlaganfall? 
  • Leidet der Patient oder die Patientin an Herzrhythmusstörungen? 

Bei einem Schlaganfall gilt: Besser einmal zu oft anrufen, als wertvolle Zeit zu verlieren! [4]

Sie sollten keinesfalls abwarten, ob Anzeichen vielleicht wieder verschwinden. Die richtige Abklärung kann erst im Krankenhaus stattfinden. Die Patientin oder der Patient sollte schnellstmöglich dorthin. [4]

Was kann ich selbst tun

So können Sie Ihr Schlaganfall-Risiko reduzieren [10]

  • Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck: Bluthochdruck ist ein großer Risikofaktor für einen Schlaganfall. Oft wird hoher Blutdruck aber nicht bemerkt, weil er anfangs keine Beschwerden verursacht. 
  • Hören Sie auch zu Rauchen: Durch Rauchen können sich schädliche Ablagerungen in den Blutgefäßen bilden. Diese können den Blutfluss stören. Außerdem begünstigt Nikotin Bluthochdruck. 
  • Achten Sie auf Ihre Cholesterinwerte: Zu hohe LDL-Cholesterinwerte können das Entstehen einer Gefäßverkalkung begünstigen. 
  • Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht: Übergewicht kann Bluthochdruck und Diabetes begünstigen. Das erhöht auch das Schlaganfall-Risiko. 
  • Bewegen Sie sich ausreichend.

 

Es ist wichtig, Warnzeichen schnell zu erkennen!

In diesem Video wird der FAST-Test noch einmal erklärt: 

 

Mythen

Faktencheck Schlaganfall

 

Mythos 1: Nur ältere Menschen erleiden einen Schlaganfall.

Dieser Mythos ist falsch! Zwar steigt das Risiko eines Schlaganfalls mit dem Alter an, jedoch kann es jede und jeden treffen. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle. So haben Menschen, die Schlaganfall-Patient*innen in der Familie haben, ein höheres Risiko. Mehr dazu lesen Sie hier. [10]

 

Mythos 2: Ein „Schlagerl“ ist harmlos!

Auch dieser Mythos ist falsch! Ein „Schlagerl“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen kleinen Schlaganfall. Dieser entsteht durch ein kleines Blutgerinnsel und dauert oft nur ein paar Minuten bis zu einem Tag. Glücklicherweise gibt es bei einem kleinen Schlaganfall in der Regel keine anhaltenden Schäden. Trotzdem muss man ein „Schlagerl“ ernst nehmen, denn es ist oft ein Warnsignal für einen künftigen „echten“ Schlaganfall. Auch hier gilt: 144 wählen und die Rettung rufen. Hier finden Sie nähere Informationen zum Nachlesen. [11]

Rat und Hilfe

Behandlung und Rehabilitation 

 


 

 

  • Anlaufstellen: Leben mit Schlaganfall
    Auf der Webseite finden Sie eine Übersicht der „Stroke Units“ in Österreich, Reha-Zentren und Therapeut*innen sowie Selbsthilfe- Anlaufstellen und Hilfe für Angehörige.
Gute Informationen in anderen Sprachen

Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz bietet Informationen in leichter Sprache. Hier finden Sie Informationen zur Versorgung bei einem Schlaganfall in leichter Sprache.

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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