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Blutspenden Wie kann ich ein Leben retten?

Blutspenden rettet Leben! In Österreich werden laut dem Österreichischen Roten Kreuz ungefähr 1.000 Blutkonserven pro Tag benötigt. Das bedeutet: alle 90 Sekunden braucht ein kranker oder verletzter Mensch eine Blutkonserve. 

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Blutspenden beantwortet. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, wenn Sie Blutspenden möchten. Wir klären über Vorteile und Nachteile sowie Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. 

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Blut ist ein wichtiges Notfall-Medikament. 
  • Blut kann NICHT künstlich hergestellt werden.  
  • Das Rote Kreuz ist deshalb auf freiwillige Blutspenden angewiesen. 
  • Sie können Blutspenden, wenn Sie gesund und zwischen 18 und 70 Jahre alt sind. 
  • Durch die Blutspende erhalten Sie gleichzeitig einen kostenlosen Gesundheits-Check. Ihr Blut wird auf Hepatitis sowie andere Infektions-Krankheiten untersucht.
  • Nicht jede*r Patient*in kann alle Blutgruppen als Spende erhalten. Es müssen bestimmte Merkmale übereinstimmen. 
  • Blutkonserven sind maximal 42 Tage haltbar. Deshalb ist es sehr wichtig, regelmäßig Blut zu spenden. 
24.06.2022
Folge #21 Blutspenden: Wie kann ich ein Leben retten? 
Blutspenden rettet Leben! Alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve gebraucht – das sind ungefähr 1.000 Beutel pro Tag. Blut ist eines der wichtigsten Notfall-Medikamente und kann nicht künstlich hergestellt werden. Das Rote Kreuz ist deshalb auf freiwillige Blutspenden angewiesen. Gast: Christian Steinscherer, MBA, Rotes Kreuz Steiermark 
Häufige Fragen

Blut ist ein wichtiges Notfall-Medikament. Es wird zum Beispiel bei Geburten, Unfällen, Operationen oder schweren Erkrankungen gebraucht. In Österreich werden laut dem Österreichischen Roten Kreuz ungefähr 1.000 Blutkonserven pro Tag benötigt. Weil Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, ist es sehr wichtig, regelmäßig Blut zu spenden. Es kann Leben retten.

In diesem Erklärvideo vom Österreichischen Roten Kreuz erfahren Sie alles Wissenswerte über das Blutspenden:

  

In Österreich können Sie zwischen dem 18. und 70. Lebensjahr Blutspenden. Ihre erste Blutspende muss aber vor dem vollendeten 60. Lebensjahr stattfinden.  

Vor jeder Blutspende müssen Sie bestimmte gesundheitliche und gesetzlich festgelegte Kriterien erfüllen. Eine Voraussetzung ist zum Beispiel, dass Ihr Körpergewicht mindestens 50 kg beträgt. Sie können sich bereits vorab informieren, ob Sie diese Voraussetzungen erfüllen. Es gibt auch Ausschluss-Gründe, die aber oft nur für eine bestimmte Dauer gelten. Die wichtigsten finden Sie hier.

Des Weiteren müssen zwischen 2 Blutspenden mindestens 8 Wochen liegen. Frauen dürfen 4 bis 5 Mal pro Jahr Blutspenden, Männer bis zu 6 Mal pro Jahr.

Die Blutspende beginnt mit einem kurzen Fragenbogen. Diesen können Sie aber auch schon vorab über die App ausfüllen. Damit wird beurteilt, ob Sie die Voraussetzungen für eine Blutspende erfüllen. 

Im Anschluss folgt ein medizinischer Check. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes messen Puls und Blutdruck und entnehmen Ihnen ein paar Tropfen Blut von Ihrer Fingerkuppe.

Ist gesundheitlich alles in Ordnung, dürfen Sie Blutspenden. In zirka 10 Minuten werden Ihnen rund 500 ml Blut abgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rotens Kreuzes begleiten Sie laufend und sind im Notfall für Sie da. Danach bekommen Sie einen Druckverband, den Sie mindestens 2 Stunden behalten sollten. Ihre Blutspende ist geschafft! 

Nach der Blutspende sollten Sie sich eine Pause gönnen. Ihr Körper braucht jetzt Flüssigkeit und etwas zu essen. Anstrengende Tätigkeiten, wie zum Beispiel Sport, sollten Sie nicht am gleichen Tag machen. 

Im Video zeigt das Schweizerische Rotes Kreuz, wie man sich nach einer Blutspende richtig verhält:

Als Blutgruppe bezeichnet man die Einteilung des Blutes aufgrund verschiedener Merkmale. Beim menschlichen Blut sind es vor allem unterschiedliche Eiweiße auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen (="Erythrozyten"). Diese wirken als "Antigene". Bei jeder Blutgruppe befinden sich unterschiedliche Antigene auf der Hülle der roten Blutkörperchen. Das AB0-System unterteilt die vier Blutgruppen A, B, AB und 0.

  • Blutgruppe A: Es befindet sich nur das Antigen A auf der Hülle der roten Blutkörperchen.
  • Blutgruppe B: Es ist nur das Antigen B vorhanden.
  • Blutgruppe 0: Es sind keine Antigene vorhanden.
  • Blutgruppe AB: Es befinden sich beide Antigene A und B auf den roten Blutkörperchen.

Diese Bezeichnung meint den sogenannten "Rhesusfaktor". Der Rhesusfaktor kann „positiv“ (Rh+) oder „negativ“ (Rh-) sein und wurde erstmals 1940 bei Rhesus-Affen erforscht. Bei Rhesus-positiven Personen, befindet sich ein Eiweiß auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Dieses Eiweiß kommt bei Rhesus-negativen Personen nicht vor. Zirka 85 Prozent der europäischen Bevölkerung besitzen diesen Rhesusfaktor und sind daher Rhesus positiv.

Was kann ich selbst tun

So einfach geht die Blutspende

  • Finden Sie Ihren passenden Blutspende-Termin hier oder über die Blutspende-App vom Roten Kreuz Steiermark.
     
  • Sie müssen sich nicht zu einem Termin anmelden, sondern können im angegebenen Zeitraum einfach vorbeikommen. 
     

Trinken Sie vor Ihrem Blutspende-Termin ausreichend und essen Sie eine Kleinigkeit!

Vorteile und Nachteile

Vorteile von Blutspenden

  • Blutspenden rettet Leben! 
  • Wenig Zeitaufwand: Die Blutspende selbst dauert zirka 10 Minuten. 
  • Kostenloser Gesundheitscheck: Das Blut wird auf Hepatitis und andere Infektions-Krankheiten untersucht.
  • Ihre Blutgruppe und der Rhesusfaktor werden bestimmt.  
  • Sie bekommen einen Blutspende-Ausweis. Darauf ist Ihre Blutgruppe vermerkt. Im Notfall kann dieser sehr hilfreich sein.  
  • Durch die Blutspende wird der Blutdruck entlastet. Vor allem Menschen mit einem hohen Blutdruck fühlen sich danach wohler. 

Nachteile von Blutspenden

  • Nadelstich: Ohne Nadel gibt’s leider keine Blutspende! 
  • Es können leichte Nebenwirkungen wie zum Beispiel Kreislaufprobleme oder ein Bluterguss an der Einstichstelle auftreten.  
     
Mythen

Blutspenden: Wahrheit oder Mythos?

Falsche Behauptungen hindern Menschen oft daran, zur Blutspende zu gehen. Wir klären auf:

 

Mythos 1: Blutspenden ist während der Corona-Pandemie nicht sinnvoll. 

Falsch! Blutspenden werden zu jeder Zeit benötigt. Auch während einer Pandemie ist das Rote Kreuz auf Blutspenden angewiesen. Wichtige Informationen und Fragen zur Blutspende finden Sie hier. 

 

Mythos 2: Ich kann jede Blutgruppe als Spende erhalten. 

Dieser Mythos ist falsch! Bei einer Blut-Transfusion muss die Verträglichkeit des Blutes des*der Spender*in mit dem Blut des*der Empfänger*in gegeben sein. Andernfalls kann es zu Verklumpungen kommen. Die beiden wichtigsten Blutgruppen-Systeme sind das AB0-System und das Rhesus-System. Daraus ergibt sich zum Beispiel die häufigste Blutgruppe A, Rhesus-positiv. Welche Blutgruppen zusammenpassen, können Sie hier nachlesen.

 

Mythos 3: Mit einem Tattoo oder Piercing darf ich nicht mehr Blutspenden. 

Falsch! Sie können sowohl mit einem Tattoo als auch mit einem Piercing zur Blutspende gehen. Haben Sie Ihr Tattoo oder Piercing erst kürzlich bekommen, müssen Sie vier Monate aussetzen. Danach dürfen Sie wieder zur Blutspende gehen. 

Rat und Hilfe

Beratung und Termine beim Roten Kreuz

 

  • Blutspende-App vom Roten Kreuz Steiermark
    Die App zeigt Ihnen alle verfügbaren Termine in Ihrer Nähe im Überblick. Sie können den Spender*innen-Fragebogen vorab online ausfüllen und Sie sehen die Anzahl Ihrer bisherigen Spenden. 
     
  • Gib dein Bestes! 
    Hier finden Sie weitere Informationen zur Blutspende und wie Sie in wenigen Minuten Leben retten können. 
     
  • Rotes Kreuz Österreich
    Das Rote Kreuz bietet eine kostenlose Hotline 0800 190 190. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen für Fragen rund um das Thema Blutspenden zur Verfügung. Sie erreichen das Service-Center für den Blutspende-Dienst auch über die E-Mail-Adresse: [email protected] 
Gute Informationen in anderen Sprachen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Infos in Leichter Sprache:

Infos über das Blutspenden und das Plasma-Spenden 

Infos über das Blut 
 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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