Sodbrennen
Was hilft gegen die brennenden Schmerzen?
Sodbrennen kann sich als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, durch saures Aufstoßen und Schluckbeschwerden bemerkbar machen. Es wird durch das Aufsteigen von Mageninhalt in die Speiseröhre („Reflux“) verursacht und kann auch Heiserkeit, Reizhusten und Übelkeit auslösen. Gelegentliches Sodbrennen ist unangenehm, aber harmlos. Tritt es häufig auf, kann es zu Reizungen und Entzündungen der Speiseröhre führen [1].
In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Sodbrennen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Sodbrennen zu vermeiden oder Beschwerden zu lindern. Wir klären über Mythen auf und Sie lesen, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!
Überblick
Das Wichtigste auf einen Blick
- Gelegentliches Sodbrennen ist unangenehm, aber harmlos [1].
- Fettreiche Nahrungsmittel und Getränke können Sodbrennen auslösen [1].
- Auch eine Störung des Schließmuskels der Speiseröhre oder ein Zwerchfellbruch können die Ursache für Sodbrennen sein [1].
- Eine Umstellung der Ernährung, Gewichtsabnahme, weniger Alkohol und Rauchen können die Beschwerden lindern [1].
- Bei sehr häufigem oder starkem Sodbrennen spricht man von einer Refluxkrankheit [2].
Podcast
Folge Sodbrennen: Wie kann man den Beschwerden vorbeugen?
In dieser Folge erklären Anja Mandl und Bianca Heppner vom Gesundheitsfonds Steiermark, was die Ursachen für Sodbrennen sein können, welche Lebensmittel Sie eher vermeiden sollten, und was hilft, wenn die Beschwerden doch auftauchen.
Häufige Fragen
Woher kommen die Beschwerden?
Vor allem fettreiche Nahrungsmittel und Getränke wie Schokolade, Kaffee, Alkohol (vor allem Spirituosen), Getränke mit Kohlensäure und saure Fruchtsäfte oder Früchtetees können Sodbrennen auslösen [1].
Die Beschwerden treten häufig beim Bücken oder im Liegen auf. Auch enge Kleidung kann Sodbrennen begünstigen [1].
Auch bestimmte Medikamente (zum Beispiel gegen Osteoporose oder Schmerzen) können Sodbrennen auslösen [1]. Ursachen können auch eine Störunt des Schließmuskels der Speiseröhre oder ein Zwerchfellbruch sein [1].
Viele Betroffene machen die Erfahrung, dass Stress ihre Beschwerden auslöst oder verstärkt [1].
Wie merke ich Sodbrennen?
Häufige Symptome von Sodbrennen sind:
- Aufstoßen von saurem Mageninhalt [3]
- ein salziger Geschmack in Rachen und Mund [3]
- brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, im Rachen oder im Bereich der Speiseröhre [3]
- Schluckbeschwerden [3]
Außerdem können folgende untypische Symptome auftreten: Reizhusten, Räuspern, Heiserkeit, Halsschmerz [3].
Welche Folgen kann Sodbrennen haben?
Eine mögliche Folge von regelmäßigem Sodbrennen sind Schäden an der Schleimhaut der Speiseröhre. Langfristig kann es am unteren Ende der Speiseröhre zu Veränderungen kommen. Das Risiko für Speiseröhrenkrebs ist dadurch leicht erhöht [3].
Auch Entzündungen, Verengungen oder narbige Veränderungen der Speiseröhre können als Folge von regelmäßigem Reflux auftreten. Das kann wiederum zu Schluckstörungen führen [3].
Wenn saurer Mageninhalt in die Atemwege gelangt, können dort Entzündungen auftreten. Zum Beispiel im Kehlkopf, der Luftröhre oder in den Bronchien [3]. Auch Zahnprobleme können vorkommen [3].
Helfen Medikamente?
Es gibt rezeptfreie Medikamente, die für kurze Zeit (ein bis drei Stunden) die Magensäure neutralisieren können und sich für leichte Beschwerden eignen. Arzneimittel mit Aluminium sollten Sie nicht nehmen, wenn Sie Nierenprobleme haben [1].
Protonenpumpenhemmer (umgangssprachlich auch "Magenschutz" genannt) behindern das Freisetzen von Magensäure. Auch sie sind in niedriger Dosierung rezeptfrei erhältlich. Bei längerfristiger Einnahme besteht jedoch ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen [1]. H2-Antagonisten sind rezeptpflichtige Medikamente, die bei Sodbrennen und Reflux verschrieben werden [1].
Was kann ich selbst tun
So beugen Sie Sodbrennen vor
Manchmal hilft es, einige Gewohnheiten zu verändern. Dies ist nicht immer leicht, kann aber in vielen Fällen die Beschwerden lindern und Folgeerkrankungen verhindern [1]:
- Beobachten Sie, welche Speisen und Getränke bei Ihnen Sodbrennen auslösen, und versuchen Sie diese zu vermeiden [1].
- Es kann besser sein, wenn Sie mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt essen anstatt wenigen großen Portionen [3].
- Verzichten Sie auf späte Mahlzeiten vor dem Schlafengehen [1]. Zwischen Essen und Liegen sollten zirka drei bis vier Stunden Abstand sein [2].
- Der Verzicht auf Nikotin und die Reduktion von Alkohol wird empfohlen [1].
- Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen, Ihr Normalgewicht zu erlangen [1].
- Wenn Sie in der Nacht Beschwerden haben, sollten Sie das Kopfende des Bettes anheben [1].
Rat und Hilfe
Ärztliche Hilfe
Sie sollten dringend ärztliche Hilfe suchen, wenn Sie Blut spucken oder Blut husten [1].
Reden Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, wenn Sie häufig oder starkes Sodbrennen haben bzw. neben dem Sodbrennen auch
- Schluckbeschwerden oder einen „Kloß im Hals“ spüren [1],
- erbrechen [1],
- Gewicht verlieren [1],
- sich schwach oder abgeschlagen fühlen [1].
Ebenfalls sollten Sie die Ärztin oder den Arzt darüber informieren, wenn Sie
- Schmerzmittel einnehmen [1],
- rauchen [1],
- viel Alkohol trinken [1],
- chronische Erkrankungen haben [1],
- älter als 55 Jahre sind [1],
- in ihrer Familie mehrere Krebsfälle waren [1].
Hier finde ich weitere Informationen
Sodbrennen
Der Dachverband der Sozialversicherungsträger hat uns Inhalte für diesen Text zur Verfügung gestellt.
Ernährung bei Reflux-Erkrankungen
In der Broschüre informiert die Österreichische Gesundheitskasse über die richtige Ernährung bei einer Reflux-Erkrankung.
Leichte Vollkost
Leichte Vollkost ist eine fettarme und leicht verdauliche, vitamin- und mineralstoffreiche Mischkost, die bei Sodbrennen günstig ist. In der Broschüre der Österreichischen Gesundheitskasse finden Sie Informationen dazu.
Reflux und Sodbrennen
Auf der Webseite des Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs finden Sie Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlung von Sodbrennen.
Quellen
Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier.