Sodbrennen

Was hilft gegen die brennenden Schmerzen?

Ein Körper, in dem ein Feuer abgebildet ist.
Wie erkenne ich Fakten statt Fake?
#1 Inhalte sind neutral und realistisch
#2 Quellen sind ersichtlich
#3 Autor*in ist angegeben
Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Nächste geplante Überarbeitung: 2027

Sodbrennen kann sich als brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, durch saures Aufstoßen und Schluckbeschwerden bemerkbar machen. Es wird durch das Aufsteigen von Mageninhalt in die Speiseröhre („Reflux“) verursacht und kann auch Heiserkeit, Reizhusten und Übelkeit auslösen. Gelegentliches Sodbrennen ist unangenehm, aber harmlos. Tritt es häufig auf, kann es zu Reizungen und Entzündungen der Speiseröhre führen [1]

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zum Thema Sodbrennen. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Sodbrennen zu vermeiden oder Beschwerden zu lindern. Wir klären über Mythen auf und Sie lesen, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

Überblick

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Gelegentliches Sodbrennen ist unangenehm, aber harmlos [1].
  • Fettreiche Nahrungsmittel und Getränke können Sodbrennen auslösen [1].
  • Auch eine Störung des Schließmuskels der Speiseröhre oder ein Zwerchfellbruch können die Ursache für Sodbrennen sein [1].
  • Eine Umstellung der Ernährung, Gewichtsabnahme, weniger Alkohol und Rauchen können die Beschwerden lindern [1].
  • Bei sehr häufigem oder starkem Sodbrennen spricht man von einer Refluxkrankheit [2].

Podcast

Folge Sodbrennen: Wie kann man den Beschwerden vorbeugen?

In dieser Folge erklären Anja Mandl und Bianca Heppner vom Gesundheitsfonds Steiermark, was die Ursachen für Sodbrennen sein können, welche Lebensmittel Sie eher vermeiden sollten, und was hilft, wenn die Beschwerden doch auftauchen.

Häufige Fragen

Woher kommen die Beschwerden?

Vor allem fettreiche Nahrungsmittel und Getränke wie Schokolade, Kaffee, Alkohol (vor allem Spirituosen), Getränke mit Kohlensäure und saure Fruchtsäfte oder Früchtetees können Sodbrennen auslösen [1].

Die Beschwerden treten häufig beim Bücken oder im Liegen auf. Auch enge Kleidung kann Sodbrennen begünstigen [1].

Auch bestimmte Medikamente (zum Beispiel gegen Osteoporose oder Schmerzen) können Sodbrennen auslösen [1]. Ursachen können auch eine Störunt des Schließmuskels der Speiseröhre oder ein Zwerchfellbruch sein [1].

Viele Betroffene machen die Erfahrung, dass Stress ihre Beschwerden auslöst oder verstärkt [1].

Wie merke ich Sodbrennen?

Häufige Symptome von Sodbrennen sind:

  • Aufstoßen von saurem Mageninhalt [3]
  • ein salziger Geschmack in Rachen und Mund [3]
  • brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, im Rachen oder im Bereich der Speiseröhre [3]
  • Schluckbeschwerden [3]

Außerdem können folgende untypische Symptome auftreten: Reizhusten, Räuspern, Heiserkeit, Halsschmerz [3].

Welche Folgen kann Sodbrennen haben?

Eine mögliche Folge von regelmäßigem Sodbrennen sind Schäden an der Schleimhaut der Speiseröhre. Langfristig kann es am unteren Ende der Speiseröhre zu Veränderungen kommen. Das Risiko für Speiseröhrenkrebs ist dadurch leicht erhöht [3].

Auch Entzündungen, Verengungen oder narbige Veränderungen der Speiseröhre können als Folge von regelmäßigem Reflux auftreten. Das kann wiederum zu Schluckstörungen führen [3].

Wenn saurer Mageninhalt in die Atemwege gelangt, können dort Entzündungen auftreten. Zum Beispiel im Kehlkopf, der Luftröhre oder in den Bronchien [3]. Auch Zahnprobleme können vorkommen [3].

Helfen Medikamente?

Es gibt rezeptfreie Medikamente, die für kurze Zeit (ein bis drei Stunden) die Magensäure neutralisieren können und sich für leichte Beschwerden eignen. Arzneimittel mit Aluminium sollten Sie nicht nehmen, wenn Sie Nierenprobleme haben [1].

Protonenpumpenhemmer (umgangssprachlich auch "Magenschutz" genannt) behindern das Freisetzen von Magensäure. Auch sie sind in niedriger Dosierung rezeptfrei erhältlich. Bei längerfristiger Einnahme besteht jedoch ein erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen [1]. H2-Antagonisten sind rezeptpflichtige Medikamente, die bei Sodbrennen und Reflux verschrieben werden [1].

Was kann ich selbst tun

So beugen Sie Sodbrennen vor

Manchmal hilft es, einige Gewohnheiten zu verändern. Dies ist nicht immer leicht, kann aber in vielen Fällen die Beschwerden lindern und Folgeerkrankungen verhindern [1]:

  • Beobachten Sie, welche Speisen und Getränke bei Ihnen Sodbrennen auslösen, und versuchen Sie diese zu vermeiden [1].
  • Es kann besser sein, wenn Sie mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt essen anstatt wenigen großen Portionen [3].
  • Verzichten Sie auf späte Mahlzeiten vor dem Schlafengehen [1]. Zwischen Essen und Liegen sollten zirka drei bis vier Stunden Abstand sein [2].
  • Der Verzicht auf Nikotin und die Reduktion von Alkohol wird empfohlen [1].
  • Falls Sie übergewichtig sind, sollten Sie versuchen, Ihr Normalgewicht zu erlangen [1].
  • Wenn Sie in der Nacht Beschwerden haben, sollten Sie das Kopfende des Bettes anheben [1].

Rat und Hilfe

Ärztliche Hilfe

Sie sollten dringend ärztliche Hilfe suchen, wenn Sie Blut spucken oder Blut husten [1].

Reden Sie mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, wenn Sie häufig oder starkes Sodbrennen haben bzw. neben dem Sodbrennen auch

  • Schluckbeschwerden oder einen „Kloß im Hals“ spüren [1],
  • erbrechen [1],
  • Gewicht verlieren [1],
  • sich schwach oder abgeschlagen fühlen [1].

Ebenfalls sollten Sie die Ärztin oder den Arzt darüber informieren, wenn Sie

  • Schmerzmittel einnehmen [1],
  • rauchen [1],
  • viel Alkohol trinken [1],
  • chronische Erkrankungen haben [1],
  • älter als 55 Jahre sind [1],
  • in ihrer Familie mehrere Krebsfälle waren [1].

Hier finde ich weitere Informationen

Quellen

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier.

Quellen

Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)

Ärztliches Review: Dr.in Eva Wolfbauer

Bei der Erstellung dieser Gesundheitsinformation lagen keine Interessenskonflikte der Autor*innen vor.

Die Gefahr, dass Interessen der Expert*innen, die Inhalte beeinflussen, wird verringert, indem Interessenkonflikte strategisch abgefragt und bei Bestehen veröffentlicht werden. Informationen zur Strategie im Umgang mit Interessenskonflikten finden Sie im Methodenpapier.

 

Wir bedanken uns bei den Expert*innen der Gesundheit Österreich GmbH und beim Dachverband der Sozialversicherungsträger für das Zurverfügungstellen der Inhalte. Folgender Artikel war eine der Hauptquellen für dieses Gesundheitsthema: https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.864103&portal=svportal

Quellen für dieses Gesundheitsthema: 

[1] Sodbrennen. Dachverband der Sozialversicherungsträger (Hrsg.), 2024, https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.864103&portal=svportal

[2] Sodbrennen und Refluxkrankheit. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (Hrsg.), 2021, https://www.gesundheitsinformation.de/sodbrennen-und-refluxkrankheit.html

[3] Reflux und Sodbrennen. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs (Hrsg.), 2020, https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/sodbrennen-reflux.html#welche-symptome-koennen-auftreten

 

Für die Erstellung des Artikels, welche als Hauptquelle für dieses Gesundheitsthema verwendet wurde, wurden folgende Quellen verwendet (Sekundärquellen):

1.     Abela, Jo‐Etienne; Going, James J.; Mackenzie, John F.; McKernan, Margaret; O'Mahoney, Sylvia; Stuart, Robert C. (2008): Systematic four‐quadrant biopsy detects Barrett's dysplasia in more patients than nonsystematic biopsy. In: The American journal of gastroenterology 103/4:850‐855

2.     Canto, M.; Yoshida, T.; Gossner, Liebwin (2002): Chromoscopy of Intestinal Metaplasia in Barrett's Esophagus. In: Endoscopy 34330‐336

3.     Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs‐ und Stoffwechselkrankheiten (2023): S2k-Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit und eosinophile Ösophagitis. AWMF‐Registernummer 021–013

4.     gesundheitsinformation.de (2021): Sodbrennen und Refluxkrankheit [online]. Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). https://www.gesundheitsinformation.de/sodbrennen-und-refluxkrankheit.ht… [Zugriff am 05.01.2024]

5.     medizin‐transparent.at (2020): Protonenpumpenhemmer: vielleicht mehr Knochenbrüche [online].Protonenpumpenhemmer: vielleicht mehr Knochenbrüche (medizin-transparent.at) [Zugriff am 15.06.2020]

6.     Neubeck, Monika (2018): Evidenzbasierte Selbstmedikation. Sodbrennen, 4. Aufl., Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart

7.     Peters, F. P.; Curvers, W. L.; Rosmolen, W. D.; de Vries, C. E.; Ten Kate, F. J.; Krishnadath, K. K.; Fockens, P.; Bergman, J. J. (2008): Surveillance history of endoscopically treated patients with early Barrett's neoplasia: nonadherence to the Seattle biopsy protocol leads to sampling error. In: Dis Esophagus 21/6:475‐479

8.     Rabady, S.; Hoffmann, K.; Kunnamo, I. (2022): EbM-Guidelines. Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) [online]. https://www.ebm-guidelines.com/dtk/ebmga/home [Zugriff am 27.01.2024]

9.     Shimamoto, T.; Yamamichi, N.; Kodashima, S.; Takahashi, Y.; Fujishiro, M.; Oka, M.; Mitsushima, T.; Koike, K. (2013): No association of coffee consumption with gastric ulcer, duodenal ulcer, reflux esophagitis, and non‐erosive reflux disease: a cross‐sectional study of 8,013 healthy subjects in Japan. In: PLoS One 8/6:e65996

10.  Sigterman, K. E.; van Pinxteren, B.; Bonis, P. A.; Lau, J.; Numans, M. E. (2013): Short‐term treatment with proton pump inhibitors, H2‐receptor antagonists and prokinetics for gastro‐oesophageal reflux disease‐like symptoms and endoscopy negative reflux disease. In: Cochrane Database Syst Rev/5:CD002095

11.  Yuki, T.; Amano, Y.; Kushiyama, Y.; Takahashi, Y.; Ose, T.; Moriyama, I.; Fukuhara, H.; Ishimura, N.; Koshino, K.; Furuta, K.; Ishihara, S.; Adachi, K.; Kinoshita, Y. (2006): Evaluation of modified crystal violet chromoendoscopy procedure using new mucosal pit pattern classification for detection of Barrett's dysplastic lesions. In: Dig Liver Dis 38/5:296‐300

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