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Folge #80 Gesund informiert mit Margarita Strimitzer: Durchfall – wie stoppe ich ihn?

Podcast-Cover: Eine Hälfte zeigt einen Apfel mit einem EKG-Muster und einem Herz, dazu ein Stethoskop und den Schriftzug "GESUND INFORMIERT ENTSCHEIDEN". Die andere Hälfte ist grün und zeigt das Logo von "ORF Steiermark" und ein Symbol für einen Podcast.

In dieser Folge geht es um Verdauungsprobleme. Jeder leidet einmal darunter, kaum jemand spricht darüber. Durchfall ist nicht nur super unangenehm, sondern kann auch Schmerzen verursachen. Deswegen haben wir dieses Thema, das noch nicht unbedingt salonfähig ist, für unseren Podcast ausgesucht.

In der Folge #80 erfahren Sie, ob an „Cola und Soletti“ etwas Wahres dran ist, was man in der Akutphase tun kann und wie man sich ein Elektrolyt-Getränk selbst zubereitet.

Gast: Margarita Strimitzer, Diätologin

„Gesund informiert“ ist eine Zusammenarbeit zwischen ORF Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark.

Redaktion und Stimme: Fanny Sedlnitzky

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Podcast-Ausschnitte

Hören Sie kurz in die Folge hinein!

Teil 1: Ab wann ist Durchfall chronisch?
Teil 2: Welche Ursachen kann Durchfall haben?
Teil 3: Was passiert bei Durchfall im Körper?
Text zur Folge

Willkommen bei Gesund informiert, der Gesundheitspodcast. Eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark. Fanny Sedelnitzki liefert wertvolle Antworten in unserem rezeptfreien Podcast. Heute zu Gast die Diätologin Margarita Strimitzer.
In unserer neuen Podcast Folge sprechen wir über ein Thema, über das man nicht so gerne spricht vielleicht. Dennoch sind aber viele betroffen und fast jeder ist schon schon einmal irgendwie in die Situation gekommen, darunter zu leiden. Es geht um den Durchfall. Gerade nach dem Sommer, nach den Reisen bringen vielleicht viele auch einen Durchfall mit nach Hause, kann aber auch ganz andere Ursachen haben und dem wollen wir heute ein bisschen auf den Grund gehen. Dazu habe ich Margarita Stremitzer, Diätologin, hier bei mir zu Gast. Herzlich willkommen.
Hallo. Danke schön, dass Sie da sind. Ja,
Diätologin sind Sie und warum können ausgerechnet Sie uns heute etwas zum Thema Durchfall erzählen? Also ähm ich bin Selbstbetroffene ähm vom Reizdarm. Das ist sozusagen die chronische Form von Verdauungsproblemen. Ähm und habe dadurch zum Beruf der Diätologie gefunden und bin deshalb jetzt sozusagen Reizdarmdietologin.
Das heißt aus der eigenen Geschichte heraus, da kann man noch besser nachvollziehen, wie es den Patienten geht.
Ja, genau. Definitiv.
Unser Thema äh ist der Durchfall. Das ist ein eines von vielen Themen, die man im Zusammenhang mit Darmerkrankungen besprechen kann, denn durch Fall ist etwas darunter leiden. Sehr viele viele wissen es vielleicht auch gar nicht, denn vielleicht sollten wir mal ganz zu Beginn ähm erklären, was ist denn eigentlich Durchfall? Ab wann, sagen wir mal ist die Verdauung nicht mehr normal und man spricht dann von einem Durchfall?
Also, es gibt natürlich akuten und chronischen Durchfall. Wir konzentrieren uns heute ein auf den akuten Durchfall und den erkennt man daran, also es gibt da eine eigene Skala, das ist eine ähm Stuhlskala, die Bristolle Stuhl Skala ähm und da kann man sehr gut sehen, also Durchfall wird einkategorisiert, wenn es flüssig ist. Ja, das bedeutet, der Stuhl ist nicht mehr konsistent und wirklich sehr, sehr flüssig und das ist dann der Durchfall.
Das kann äh einmal passieren, das kann über mehrere Tage gehen, das kann sich über Wochen ziehen. Wann ist denn der Moment, wo man sagt äh puuh, da sollte ich jetzt etwas dagegen tun, weil man kennt das vielleicht von sich selber so einmal ein etwas, sagen wir mal, vielleicht weicherer Stuhl. Das passiert einfach aber ähm Wann ist es denn so, dass man wirklich sagt, jetzt ist es ein Durchfall, der vielleicht eine Behandlung nötig hat?
Mhm. Natürlich muss man sich immer bisschen die Gesamtsituation ansehen, aber man sagt, so über drei Monate, wenn es ständig auftritt, dann spricht man davon, dass es chronisch ist und dann sollte man schon wirklich genauer hinsehen. Obwohl ich persönlich sagen muss, auch wenn es über ein bis zwei Wochen geht, dann sollte man natürlich schon auch den Hausarzt aufsuchen.
Ja, was passiert denn bei Durchfall? Ähm, das ist nicht so dass man sagt, egal, habe ich halt. Erstens ist es unangenehm, weil es es auch nicht nur einmal am Tag auftreten kann, sondern öfter. Man fühlt sich dann irgendwie gehemmt außer Haus zu gehen, man benötigt einfach öfter eine Toilette oder es ist einfach so, dass man das über Tage zieht. Und was passiert da im Körper?
Na ja, Durchfall ist sehr flüssig. Das bedeutet, der Körper verliert auch viel Flüssigkeit. Ähm, das wiederum bedeutet, wir müssen in irgendeiner Art und Weise auch Elektroite wieder hinzuführen. Aber auf der anderen Seite, wenn halt wirklich ständig der Körper immer wieder Nahrungsmittel, also den Nahrungsbrei völlig hinausschwemmt, dann nehmen wir natürlich auch keine Nährstoffe oder zu wenig Nährstoffe aus. Wenn es über einen längeren Zeitraum passiert, dann kommen wir irgendwann in einen Nährstimpfmangel.
Das heißt, also man darf diesen Durchfall gar nicht auf die leichte Schulter nehmen, da sollte man schon reagieren. Das erste, was man macht, wenn man Durchfall hat, der vielleicht unangenehm ist, man hat ja dann auch oft Bauchschmerzen, man legt vielleicht eine Wärmeflasche auf und man beginnt mit dem Hausmittel schlecht hin. So lett und Cola.
Ja, genau. Das hat sie wirklich, das ist wirklich permanent irgendwie immer noch in den Köpfen vor den Menschen. Das Prinzip dahinter ist eigentlich, dass wir Zucker hinzuführen und ähm leicht verdauliche Kohlenhydrate. Diese beiden ähm Varianten sind jetzt nicht unbedingt die besten. Äh besser wäre es, wenn man dann z.B. einen ähm stark verdünnten Apfelsaft zu sich nimmt mit ein bisschen Salz dazu. Dann kann man sich schon selbst irgendwie ein bisschen ein Elektrolyt Getränk dazu machen und dann natürlich Soletti vielleicht dann eher in m Dinkelbrot oder am Weißbrot austauschen, was wenig Ballaststoffe hat, was dem Darm ähm sanfter beruhigt,
also irgendetwas, was leicht durchrutscht durch unseren Bauch sozusagen und äh trotzdem uns ein bisschen versorgt mit äh Zucker und mit Elektrolyten. Jetzt ist es so, das hilft vielleicht mal kurzfristig für eine Stunde oder länger. Man hat dann nicht mehr das Gefühl, man ist wacklig auf den Beinen, denn der Kreislauf wird ein bisschen stabilisiert, aber das kann ich nicht einige Wochen. machen.
Na genau, also das ist wirklich nur in der Akutsituation und danach sollte man natürlich schon schauen, dass man mehr Nährstoffe hinzuführt. Das bedeutet, man kann mit gekochten Gemüsensuppen oder generell leicht gebratenem Gemüse, gekochter Hühnersuppe beginnen. Sollte fettarmend sein, weil Fette einfach schwerer verdaulich sind und kann man Nudeln hineingeben, dass Kohlenhydrate auch dabei sind und langsam dann einfach wieder mit damit beginnen, ja, den Körper zu sterben. und den Darm zu stärken.
Wir haben schon erwähnt, was man vielleicht bleiben lassen sollte. Fetttreiche Nahrung, gebackenes, Süßes in Übermaßen. Was sind denn so die Dinge, wo man sagt, na ja, das sollte ich vielleicht einmal streichen für ein paar Tage.
Genau. Also in der ersten Zeit sollte man eben wie Sie schon gesagt haben, fettreiche Lebensmittel einfach vermeiden. Das sagt einem irgendwie auch schon der Hausverstand, aber ähm dann natürlich auch ähm zuckerreiches. Also zuckerreiches meine ich aber in Richtung Industrie, Zucker, Süßigkeit. Also wie gesagt, so Apfelsafter verdünnte ist sehr sehr gut auch für den Körper und dann aber auch schwer verdauliche Lebensmittel, wie z.B. sehr viele Hülsenfrüchte, Ballaststoffe, sehr viel grobes Korn oder Vollkornbrot. Das kann am Anfang einfach noch zu ähm stark den Darm reizen.
Wir hatten auch eine Podcast Folge zum Thema Hülsenfrüchte. Da haben wir erfahren, wie gesund die Hülsenfrüchte sind, dass unser Darm die dringend benötigt, aber eben nur ein gesunder Darm.
Genau, das ist eben so. dieser Mechanismus am Anfang braucht er dann einfach noch ganz viel sanfte Lebensmittel, damit der Darm dann sich wieder mal stabilisieren kann und danach sollte man dann schon, wenn sich auch der Durchfall wieder reduziert beginnen, dass man ihn wieder stärkt und dann gehen wir wieder in diese Richtung Darmbau, Mikrobiomstung mit Hülsenfrichten, Palaststoffen etc.
Heute zu Gast in gesund informiert, dem rezeptfreien Podcast die Diätologin Margarita Strimitzer.
Wollen wir mal klären, der Durchfall, der passiert ja nicht einfach nur so. Ja, wo kommt denn der her? Ja, man kennt das, wenn man aufgeregt ist. Es tut sich was in der Verdauung. Da kann schon auch mal sein, dass das ein bisschen sich so nach Durchfall anfühlt. Aber was passiert denn da tatsächlich im Körper, in unserem Darm, wenn sich da ein Durchfall bildet sozusagen?
Also, wenn wir von akuten Durchfällen sprechen, dann kann man das ein bisschen einkategorisieren. Eben. Einerseits entweder so wie Sie schon gesagt haben, in Bezug auf Stress, das kennen sicher einige ähm Verprüfungen in Angstsituationen, dass da dann einfach der Durchfall kommt. Das hat mit dem Nervensystem, mit dem Darmnervensystem zu tun. Da ist es sehr hilfreich, wenn man da in Bezug auf Nervensystemübungen vielleicht oder Stressmanagement einfach hinsieht. Mhm.
Dann gibt es natürlich auch noch die Lebensmittelvergiftungen und ähm die viralen Infekte, Neurovirus etc. Die Lebensmittelvergiftung ist tatsächlich auch die Hauptursache, warum Menschen im Urlaub Durchfall bekommen oder den mit nach Hause nehmen. Und da ist es ganz wichtig zu sagen, zu Beginn ist es doch ganz wichtig, dass der Durchfall wirklich da sein darf. Den sollte man nicht mit Medikamenten oder irgendwas zum Stoppen bringen, weil am Anfang ist es sehr natürlicher Mechanismus vom Körper, um die Bakterien und Wiren auszuscheiden. Das bedeutet, dass man da dann irgendwie ein Medikament nimmt, was das vielleicht zurückhaltet, wäre tatsächlich sogar kontraproduktiv. Ja, das sollte am Anfang schon so sein.
Und da ist es halt dann ganz wichtig, das verläuft sich meistens in den ersten Tagen, dass es dann besser wird. Aber wenn es dann wirklich nach 4 f Tagen immer noch ein Durchfall ist bei einer Lebensmittelvergiftung oder ein Virus, dann sollt man schon an Arzt aufsuchen, weil da heute schon das ist die extreme Form G vom Durchfall, wo dann sehr viel rausgeschwimmt wird. Und dann haben wir natürlich auch die Durchfälle, was auch sicher viele kennen noch Antibiotika und da ist es A und O einfach schon während der Antibiotikaapie mit probiotischen Lebensmitteln und Probiotika und präbiotischen Lebensmitteln, also den Futter für die Bakterien ähm zu unterstützen und aber auch definitiv nach der Antibiotikaapie, dass man dort dann den Darm unterstützt und das Mikrobiom auch wirklich wieder gut aufbaut und da kann man wirklich Durchfälle gut minimieren.
Ja, viele sagen ja, oh je, im Winter lässt sich es manchmal nicht vermeiden, ein Antibiotikum, weil man eine Halsentzündung oder irgendwetwas dergleichen hat und äh viele sagen dann: "Oje, jetzt kriege ich dann gleich wieder Durchfall." Das heißt, man kann da gleich parallel ein bisschen vorsorgen.
Ja, definitiv. Also, man sollte da mit konkreten Bakterien stemmen tatsächlich das geht am besten, da gibt's viele Untersuchte, die bei Antibiotikaapie gut helfen. da intervenieren und aber auch nicht vergessen eben eben das Futter dazu geben, die Ballaststoffe und ähm danach, aber definitiv ist es heute das A&O für die Darmengesundheit und auch, dass der Durchfall nicht auftritt, ausgewogen ernähren, Regenbogen essen, probiotische Lebensmittel wie Sauerkraut, Joghurt, Käfer etc. integrieren. Und da kann man wirklich, wenn man da mal die gute Basis hat, dann ist man tatsächlich viel weniger anfällig auf diese ganzen Durchfallursachen.
Genau. Den Regenbogen am Teller auch, den haben wir im Laufe unserer Serie gesund informiert immer wieder schon gehabt in unseren Podcast Folgen. Sie haben vorher erwähnt, man verliert bei Durchfall sehr viel Flüssigkeit, man fühlt sich einfach auch nicht gut, das muss man auch sagen. Es ist natürlich der Darm sehr gefordert und der Darm arbeitet, der entzieht uns die ganze Energie. Hilft es da viel zu trinken, sich auch zu schonen?
Ja, definitiv. Also, ich mache das mit meinen Patienten auch immer so, dass wenn so ein akuter Durchfall da ist, dann sollt man sich wirklich ein mal ein bis zwei Tage einfach Pause nehmen und gönnen. Der Körper braucht extrem viel Energie dadurch und natürlich auch mit Flüssigkeit Zufuhr schauen, so wie am Anfang schon gesagt habe, man kann das sehr gut mit Elektrolyt Getränken, selbstgemachten ähm ähm Hilfe leisten und aber natürlich nicht nur Flüssigkeit, sondern wir brauchen auch die Energie, weil es der Körper arbeitet do sehr sehr viel, vor allem bei Lebensmittelvergiftungen etc. und da eben wirklich mit genügend ähm ja leicht verdaulichen Kohlenhydraten mit Gemüse, Zucchini, Kürbis, Kartoffelsuppe, aber auch Eiweiß hinzuen, leicht verdauliches mit einer Hühnersuppe. Ja, wenn es dann wieder geht, kann man an geriebenen Apfel geben, weil der
der braune gerene Apfel
genau durch die Pektine, die da entstehen, ähm die stopfen eher auch ein bisschen. Das ist sehr gut. Und was aber auch immer gut ist, wenn der Darm dann schon ist immer ein bisschen besser geht, kann man auch beginnen Cheersamen zu integrieren. Kienfasern, ähm dann teilhydrolisiertes Goakan, Mehl, das sind Eustinge, die Wasser binden und dadurch den Stuhl natürlich dann auch wieder ähm fester machen und ihr habt damit einfach die besten Erfahrungen mit meiner Patienten auch gemacht, wo sich dann wirklich der Darm auch wieder richtig gut regulieren kann.
Das sind jetzt alles so Mittel äh für Patienten, die, wie wir schon angesprochen haben, einen akuten Durchfall haben. Ab wann äh spricht man denn von einem chronischen Durchfall?
Mhm. Wenn jetzt z.B. bei einer Lebensm Vergiftung oder wie auch immer das nach einer Woche oder eineinhalb Wochen gar nicht besser wird, dann muss man einfach genauer schauen und kann es kann es sein, dass der Darm einfach mehr in Mitleidenschaft gezogen worden ist und vielleicht noch zu stark gereizt ist. Und wenn es dann wirklich über drei Monate hinweg geht, dann weiß man oder es steht's auch in den Leitlinien vom vom Reizdarmsyndrom, dass es dann etwas chronisches ist und man dann halt noch genauer hinschauen muss.
Heute zu Gast in gesund informiert dem Rezept von ein Podcast die Diätologin Margarita Strimitzer.
Jetzt ist es schon mehrmals gefallen, das Stichwort Reizdarmsyndrom. Vielleicht können wir das ganz kurz erklären. Das ist etwas, was wir immer öfter lesen, immer öfter sehen. Auch in der Werbung kommt es einem unter, denn es gibt alle möglichen Mittelchen, die einem Versprechen gegen Reinsdarms Syndrom wirksam zu sein. Auch in Zeitschriften muss man ehrlich sagen, es kommt immer mehr dieses Thema äh Essen Sie mehr Ballaststoffe auch bei Reizdarmsyndrom und so weiter. Ja, was ist denn eigentlich ein Reizdarm?
Mhm. Also, m beschreibt es immer in sehr einfachen Worten. Und zwar ist es eine funktionelle Darmerkrankung und gleichzeitig aber auch ein sehr starkes Zusammenspiel zwischen Darm Hirnachse, also das ganze Nervensystem in Darm ähm spielt da etwas verrückt und ist nicht mehr so im Gleichgef Gewicht und aber auch ähm das Mikrobiom spielt eine große Rolle und äh
die Darmflora hat sie immer früher geheißen.
Genau. Genau. Und beim Reizdarmsyndrom ist es eben So, es gibt verschiedene ähm Unterstufen. Einerseits ähm der Verstopfungstyp, der Durchfalltyp und die Mischtypen, die halt immer abwechselnd Verstopfung und Durchfall haben und ja, das ist heute wirklich eine chronische Form ähm m von diesen Symptomen.
Gibt's Behandlungsmöglichkeiten? Was was tut man dagegen?
Mhm, also das Reizumsyndrom ist ein mal als erstes ganz wichtig, dass die Diagnostik vollständig durchgeführt worden ist. Das ist eines der Hauptpunkte, was leider oftmals nicht gemacht wird. und man frühzeitig damit abgestempelt wird. Und ähm was man machen kann, ist ein mal, dass man einerseits sieht, welcher Typ ist es denn
und dass man dann schaut, okay, wie kann ich auf Ernährungssicht, auf Nervensystemebene, also alles was Emotionen angeht, weil die Psychosomatik eine große Rolle spielt, was wie gesagt auch diese Darmhirnachse angeht und dann aber auch der Lebensstil. Also, wir haben da einige Säulen, die unbedingt alle bespielt werden sollten, damit sich ein Reiz wirklich gut erholen kann und es tatsächlich keine Enddiagnose sein muss, mit der man sein Leben lang leben muss.
Also auch für alle Menschen, die äh geplagt sind von Verdauungsbeschwerden, die von Durchfall bis zu Verstopfung reichen können, vielleicht mal daran denken, es könnte auch so etwas dahinter stecken.
Das sind wir jetzt bei meinem letzten Thema. Es ist ein Thema äh über das spricht man halt nicht so gerne. Wenn man dann mit Leuten ins Gespräch kommt, kommt man drauf. Ähm erstens ist es was was jeder täglich äh erledigen muss, den Klogang sozusagen. Und auf der anderen Seite kommt man drauf, dass viel mehr Menschen äh mit irgendwelchen Problemen im Verdauungstrakt zu kämpfen haben, als man eigentlich glaubt. Wie könnte man denn dieses Thema ein bisschen salonfähiger machen oder was sagt man Menschen, die davon betroffen sind, dass man eigentlich keine Scheu haben sollte offen darüber zu sprechen?
Mhm. Ja, super Thema. Und damit befasse ich mich auch schon sehr lange, deswegen habe ich auch die Reizdam Selbsthilfegruppe in Österreich gegründet und sprich das Thema auch sehr sehr oft an, weil wie Sie sagen, es betrifft mittlerweile schon so viele Menschen und es ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen, dass wir aufs Klo gehen. Mein Credo ist immer, je offener man über diese Dinge spricht, desto mehr merkt man, wie oft andere darüber sprechen würden, wenn sie es auch hören. Und ich glaube, man muss am Anfang ein bisschen über seinen Schatten springen. Am besten man beginnt einfach bei Freunden, Familienmitgliedern, wenn es einem so geht, weil ich weiß, es ist eigene Erfahrung und von meinen Patienten auch, dass die Hürde oft sehr sehr groß ist, dass man dieses Thema anspricht, aber die Erleichterung, wenn man mit jemanden drüber gesprochen hat, ist umso größer, weil die Resonanz immer zu 99,9% gut ist, vor allem innerhalb von der Familie. Und wenn man da schon noch mal positive Erfahrungen gemacht hat, dann ist es viel viel einfacher auch im Außen mit Arbeitskollegen etc. zu sprechen, wenn jetzt z.B. Durchfaller großes Thema ist, was schon lebeninschränkend ist vielleicht. Ähm und dadurch wird natürlich das Leben an sich noch einmal viel viel einfacher.
Genau. Genau. Es ist ja auch so, man braucht auch die Akzeptanz, denn es ist nicht einfach so, dass es einfach nur ein bisschen im Bauch zwicken kann oder man hat halt Durchfall und bleibt eine Woche zu Hause. Das ist etwas, was einen auch länger begleiten kann.
Ja, genau.
Gut, das heißt Mut für die Betroffenen, für all jene, die akut an einem Durchfall leiden, auch hier es gibt Möglichkeiten und Mittel. Und wenn das Ganze sich ein bisschen länger zieht, dann zum Arzt, in welche Fachrichtung sollte man da gehen dann?
Also, die erste Anlaufstelle ist halt meistens der Hausarzt, je nachdem ob derjenige sehr viel Erfahrung damit hat, kann er dementsprechend weiterhelfen oder nicht. Und ansonsten wäre es hal gut, dass man zum Gastroenterologen geht. Das bedeutet, dass ähm derjenige sich spezialisiert hat auf den Magendarmtrakt. Das ist tatsächlich die beste Möglichkeit, weil so erspart man sich sehr viel Zeit, weil die schon die Diagnostik besser im Kopf haben.
Viele wertvolle Tipps. Ich hoffe, unsere Hörerinnen und Hörer kommen ohne Reiseturchfall von ihren Urlauben zurück und ja und wenn es gibt Hilfe, man kann ähm Mittelchen einnehmen oder irgende natürche Hausmittelchen nehmen, um Besserung zu schaffen und man kann vor allem drüber reden.
Genau.
Vielen herzlichen Dank Margarita Strimitzer fürs Kommen und für die vielen wertvollen Informationen.
Sehr, sehr gerne. Hat mich sehr gefreut. Danke.
Das war gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark.

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