Folge #24 Gesund informiert einkaufen: Was soll´s zum Grillen sein?
88 Prozent der Bevölkerung grillen laut Mautner Grillreport 2022 in den Monaten April bis September mindestens einmal pro Monat. Was soll denn auf dem Grill landen, damit unsere Gesundheit auch etwas davon hat?
In der Folge #24 des „Gesund informiert“-Podcast erfahren Sie, woher das Fleisch im Würstl kommt, was Lesen mit Grillsaucen zu tun hat und ob es für schmackhaftes Gegrilltes das richtig große Geldbörserl braucht.
Gast: Maria Fanninger, Land schafft Leben
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Text zur Folge
Wenn jetzt ein Kartoffelsalat fertig kauft, dann sind da einfach wieder ganz, ganz viele Zutaten drinnen. Die sind normalerweise, wo ich nicht selber mache, einfach nicht drinnen habe, und die sind mir meistens nicht dienlich.
Willkommen bei Gesund informiert, deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht. Bianca und Anja bringen Licht in den Dschungel der Gesundheitsinformationen mit wissenschaftlich gesicherten Infos, hilfreichen Tipps. Wann den Interviewgästen bist du immer gesund informiert?
Heute gehen wir einkaufen, und zwar fürs Grillen. Denn egal, wo man hin radelt, es duftet überall herrlich nach Gegrilltem. Laut Mautner Grillreport grillen 98 % der Bevölkerung von April bis September mindestens einmal pro Monat, wobei mein Nachbarn im Mittel – dem ist es egal – weil der lässt sich auch im Winter davon nicht abhalten. Deswegen gehen wir heute gemeinsam mit Maria Fanninger einkaufen, um zu erfahren, was denn auf den Grill soll, damit unsere Gesundheit auch etwas davon hat, denn wer nichts weiß, muss alles essen und einkaufen. Und eines kann ich dir schon verraten: Es geht nicht um Kalorien. Herzlich willkommen, Maria, beim Gesund informiert‑Podcast.
Herzlichen Dank für die Einladung. Freut mich voll, dass …
Sie da seid ihr gern. Maria Farninger ist von Landschaft leben, sie hat nicht nur unlängst mit Wer nichts weiß, muss alles essen den dritten Platz beim Ö3‑Podcast‑Award gemacht – herzliche Gratulation dazu übrigens, dankeschön –, sondern sie weiß auch alles darüber, was auf unseren Tellern liegt und was das für uns und unsere Gesundheit bedeutet. Maria, auf eurer … steht: Neben Sex gibt es nichts Intimeres als Essen, und du sagst: Mit jedem Griff ins Regal gestalten wir selbst unseren Körper, unseren Lebensraum und unser Leben. Erzähl uns doch, bevor wir beginnen, ein wenig von deinem Leben und wieso du Expertin für dieses Thema geworden bist.
Wir sind eine Tonne Lebensmittel pro Jahr, und die Tonne macht natürlich was mit uns. Und ja, alle sieben Jahre im Schnitt erneuern sich unsere Zellen, das heißt, irgendwann sind wir das, was wir essen, und deshalb war das für mich völlig klar, dass ich mich Zeit meines Lebens, solange ich diesen Körper nähren darf, auch mit Essen auseinandersetze – natürlich mindestens alle … übrigens jeden Tag mehrmals –, und wir denken, dass einfach, dass eine Nebentätigkeit meistens sowieso eigentlich gar nicht so unwichtig sein, weil, wie gesagt … Das gibt uns Energie, für das wir durch den Tag gehen. Und das war eigentlich ja etwas, was mir immer, immer wichtig war. Und deshalb freue ich mich auch voll, dass ich seit über acht Jahren jetzt eigentlich mit Landschaft leben am Weg bin und da dem Essen auf der Spur quasi auch … und einfach ja herzeigen darf, wie in Österreich Lebensmittel hergestellt werden und wo es noch im Endeffekt dann mit uns, mit unseren Körpern, mit unserem Lebensraum mache.
Jetzt hast du vorher gesagt, ich esse eine Tonne Lebensmittel im Jahr – habe ich das richtig verstanden? Dafür muss ich natürlich vorher auch einkaufen gehen. Das machen wir jetzt gemeinsam, würde ich vorschlagen, und zwar heute zum Thema Grillen. Was kann ich einkaufen, damit ich gesunde Sachen einkaufe, aber auch damit informiert einkaufe, weil – wie du sagst – hat es immer eine Konsequenz. Das, was ich aus dem Regal rausnehme, hat eine Konsequenz für viele andere dann weiterhin und natürlich auch für meinen Körper, und ich würde vorschlagen, unseren Grilleinkauf fangen wir an, so wie es im Geschäft die Produkte angeboten werden. Passt das für dich? – Voll gern. – Sehr gut. Dann fangen wir an im Marktareal, da gibt es das Obst und das Gemüse. Brauche ich überhaupt Gemüse beim Grillen, und worauf soll ich da achten?
Warum beginnt mein Lebensmittelhandel wahrscheinlich mit Obst und Gemüse? Weil es eigentlich das … sei – so was unsere Basis ist. Also das ist schon … Wir fragen immer viel: Ja, was kann ich essen? Dann sag ich immer: Gemüse – all you can eat. Also essen können wir Gemüse ohne Ende, also das können … Das ist immer unsere Basis quasi, da können wir … Zu viel essen geht da fast gar nicht, und von daher soll es eigentlich grundsätzlich immer beim Einkauf auch die Basis sein, vor allem, wo wir uns im Monat jetzt zum Beispiel August bewegen, wo man … wo man schon weiß, dass einfach gewisse Saisonalität gegeben ist, dass einfach viel Obst und Gemüse da ist. Heimisches, wo man kurze Wege hat, wo man weiß, dass das … dass die Obst‑ und Gemüsesorten einfach am Zenit dessen, dass … auch von den Nährstoffen, Vitaminen usw. am Höhepunkt sind, weil man natürlich die Sonne dazu braucht, bzw. weil einfach da ja geerntet wird, und da natürlich durch die Lagerung oft irgendwas verloren geht. Und in dem Sinn, wo ich mit der Saison … ist. Ich da in den meisten Nährstoffen und Vitaminen immer Mineralstoffe zuführen kann.
Das heißt, Salate beim Grillen – immer?
Also für mich gar nicht wegzudenken, muss ich ganz ehrlich sagen, beim Grillen. Beim Grillen ist für mich ganz wichtig Salat, also das ist einfach eine gute, eine gute Beilage quasi – natürlich Gemüse, weil man das Gemüse beim Grillen voll gut bearbeiten kann. Also man kann es auch voll gut grillen und kann da eine richtig große Vielfalt eigentlich auch haben, und von daher geht jeder … geht eigentlich gar nicht ohne für mich.
Ich bin ja eine moderne Mama, und das muss ja alles immer schnell gehen beim Kochen. Wie ist denn das mit dem Salat aus der Dose, aus dem Glas, aus dem Plastikbehälter?
Also ich bin ein totaler Fan von dem, dass man sich einfach auch beim Essen eine gewisse Zeit gibt und eigentlich dafür auch einfach am Tag was einplant. Und natürlich, wir wissen einfach mittlerweile, was man … das heißt, das ist wissenschaftlich belegt, dass auch umso höher verarbeitete Lebensmittel, dass die uns einfach nicht dienlich sind und dass die einfach wirklich zu dem führen, dass man an Zivilisationskrankheiten endet, wenn man irgendwann nur mehr hoch verarbeitete Lebensmittel isst. Das heißt, man soll schon schauen, dass man eigentlich auch nur den Rohstoff wieder mal in der Hand hat und wirklich was produziert. Und gerade beim Grillen – so, ich denk mal, im Sommer, meistens macht man das, entweder wenn man frei … oder am … Wo wohnst du denn zuständig ist? Kommen Sie einfach an die Zeit, nehmen wir, dass wir gemeinsam fahren, wo wir leider ein Land oder so was einteilen, wir alle ein, wo ich zum Grillen einlasse, dann teile ich auch alle ein, dann sage ich: Du schneidest das, du schälst die Kartoffeln, du machst das. Und nichtsdestotrotz weiß ich, dass es nicht immer geht und dass man das ein oder andere Mal zu irgendwas Fertigem greift. Und das soll man einfach so, so wenig … oft wie möglich machen, muss ich ganz ehrlich sagen, weil du natürlich immer irgendwelche zusätzlichen Stoffe drinnen hast. Wenn du jetzt einen Kartoffelsalat fertig kaufst, dann sind da einfach schon wieder ganz, ganz viele Zutaten drinnen, die sind normalerweise, wo ich nicht selber mache, einfach nicht drinnen … habe, und die sind mir meistens nicht dienlich.
Und das muss ja vielleicht nicht immer der selbstgemachte Erdäpfelsalat sein, weil … Das ist schon aufwendig. Es kann ja auch der selbstgemachte Gurkensalat sein, der ja ungleich wenig aufwendig ist. – Genau.
Genau, also da kann man sich natürlich einfach ein bisschen Gedanken machen, wie viele Dinge weniger aufwendig sind und wie viel aufwendiger sind. Und beim Gurkensalat bin ich voll bei dir, da geht es relativ ratz‑fatz. Makado habe ich fast immer gekocht, zum Beispiel finde ich es immer sehr lustig. Ich werde sehr oft gefragt, was ich … dass die Lebensmittel immer teurer werden usw., und ich muss ganz ehrlich sagen, wenn du mit Rohstoffen arbeitest, ist es eigentlich relativ überschaubar. Kartoffeln kosten wirklich fast gar nichts, und du kannst supergute Gerichte daraus machen, und der Koch ist quasi schon warm, weil du es dann einfach am Abend … Du bestellst, dann hast du am nächsten Tag nicht mehr zum … schön vielleicht, und … mir nie mehr wirklich viel zu tun, was immer du daraus machst, ob es Bratkartoffeln sind oder ob es ein Kartoffelsalat ist.
Kartoffeln nehme ich jetzt gleich auf. Was sagst du zu Kartoffeln in Alufolie, die man direkt dann bei der Grillerei reinschmeißt ins Feuer? Muss man da irgendwie achtsam sein wegen der Folie, oder?
Genau. Grundsätzlich ist es immer so bei der Alufolie: Wir haben das ein bisschen recherchiert. Also im Endeffekt, wenn du irgendwas in der Alufolie machst beim Grill, dann ist es immer wichtig, dass du im Nachhinein erst, wenn du es aus der Alufolie rausgegeben hast, salzt, weil wenn du vorher schon salzt, wird das Aluminium ausgelöst und kann einfach auch ins Produkt migrieren, und dann isst man das einfach mit, und das ist nicht gut für unseren Körper.
Hast du vielleicht gleich Tipps …? Aber wenn man beim Gemüse … Gemüse kann ja eine gute Alternative zum Fleisch sein für Vegetarier, Veganer. Tipps für die Grillerei mit Gemüse?
Also grundsätzlich finde ich, es ist immer eine super Ergänzung, ganz egal, ob man jetzt Fleisch isst oder nicht. Gemüse soll eigentlich immer da sein, und ich find, beim Gemüse ist einfach ganz wichtig, wie bei allen Dingen … ist es beim Fleisch auch so: Wenn ihr Fleisch zubereitet, ich tue keine Gewürze drauf, und ich tue keine Kräuter drauf oder so was, dann ist das Fleisch auch nicht gerade gut – also ohne Salz wissen wir alle, dass das … das schmeckt. Bei Fleischalternativen oder Ergänzungen wie Tofu oder so etwas ist es genau das Gleiche. Im Endeffekt ist es ein Rohstoff, und den musst du nachher einfach aufpeppen. Das ist … Wir wollen ja Salatblätter essen, und dann tu ich eine Marinade drauf, und auf einmal ist das ganz was anderes, und um das geht es eigentlich. Also ich schau, dass ich … dass die Basis das ist, was mich nährt. Das soll was sein, was ich nicht einfach nur esse, das mich sättigt, sondern dass auch da Nährstoffe drinnen sind, und mit der Basis soll ich dann hernehmen und kann es mit voll guten Sachen einfach aufpeppen.
Wenn man in der Gemüseabteilung … ist das Obst ja nie weit. Was sagst du dazu? Muss die Ananas auf den Grill?
Grundsätzlich ist es, glaube ich, was ganz was Feines, auch mal Ananas zu essen. Ich bin jetzt gar nicht der Meinung, dass man überhaupt keine exotischen Früchte oder so was essen soll, obwohl ich mich sehr für regionale Früchte und regionales Gemüse natürlich grundsätzlich einsetze, weil ich einfach diesen Transportweg usw. sehe. Aber ich genieße voll gern immer wieder exotische Frucht, und ganz bewusst vor allem, auch da ist für mich immer ganz wichtig, dass man wirklich schaut: Sind die reif? Sonst macht das auch keinen Sinn. Wir kriegen da immer im Gaumen ein bisschen Kitzeln, wenn man … wo man merkt, dass die Dinge nicht reif sind – also dass … das einfach zu uns gekommen ist und … und … ja, unreif geerntet und uns dann auch … was jetzt Vitamine usw. betrifft, natürlich auch nicht so dienlich sind, wenn du unreifes Obst isst. Von daher ist das ganz wichtig.
Hast du eine heimische Alternative fürs Grillen im Speziellen, die dir einfällt?
Zum Obst? Ja. Ich finde also, ich finde eigentlich alles vom Grill voll gut, zum Beispiel Birnen oder Äpfel, oder da gibt es wirklich voll, voll gute Sachen. Birnen zum Beispiel finde ich voll gut, wenn du da einen Käse reintust, oben noch – das ist perfekt. Zwetschken sind voll gut, gilt also … Erdbeeren … Es geht ja eigentlich grundsätzlich. Du kannst einfach auch wirklich einen Spieß machen, wo … die … das Obst drauflegst und dann einfach noch mal ein bisschen ein anderes Aroma kriegst von dem Ganzen.
Ob …
Sehr, sehr spannend beim Grillen eigentlich.
Gut, dann gehen wir weiter oder gehen wir Richtung Kühlregal. Es ist halt eh so heiß. Im Kühlregal finde ich alles. Für die Saucen: Soll ich sie selber machen oder fertig kaufen?
Ja, also wo man … wo man es fertig kauft, findet man es nicht unbedingt nur im Kühlregal – stimmt. Da merkt man schon, dass irgendwas drin sein muss, dass das länger hält. Wieder bin ich natürlich ein Verfechter dessen, dass man … dass man das selber macht, natürlich so ist. In dem Bereich bin ich eigentlich früher da zu sehen und auch unter anderem ein Sauerrahm‑Fan. Also ich finde zum Beispiel eine Grillerei darf nie eine Sauerrahmsoße fehlen, also das ist für mich auch immer so was, wo ich Sauerrahm und Joghurt mische und einfach Kräuter dazu tue, und das passt einfach immer. Und wenn ich jetzt weiß, eigentlich schmeckt mir das viel besser, wenn es mehr Fett hat, dann muss ich halt wirklich ein bisschen mehr Kräuter … mit ein bisschen mehr Kräutern arbeiten, mit ein bisschen mehr Gewürzen arbeiten, dass ich auch dorthin komme, zu einem guten Geschmackserlebnis. Wir … wir würden eben zu dem Fetthaltigeren greifen, würde …
Aber es ist gar nicht so leicht, wenn man jetzt steht und zwischen zwei ähnlichen Produkten entscheiden muss, welches das gesündere ist oder welches ich jetzt einkaufe und mitnehme. Hast du Tipps, wie kann man da vorgehen?
Also bei den Fertigsaucen, da ist ganz, ganz wichtig, dass man einfach die Verpackung umdreht, dass man einfach schaut, welche Inhaltsstoffe sind da drinnen. Und ich sage immer: Je länger die Wörter, die man nicht mehr versteht, bzw. umso mehr Inhaltsstoffe drinnen sind, sind vielleicht – oder mit Sicherheit – ganz viel drinnen, die man sich sparen könnte.
Wenn ich jetzt weiter nach links schau, da hüpft mich jetzt das Knoblauchbrot an. Ist ein Knoblauchbrot, fertig gekauft, eine Alternative, oder hast du da bessere Ideen?
Kann wieder nur sagen: Also alles, was Fertigprodukte betrifft – hoch verarbeitete Produkte –, oder wo zu sehr viele Inhaltsstoffe drinnen sind, dass die einfach weniger Nährstoffe drin haben, meistens nur zur Sättigung dienen. Jetzt, beim Baguette ist generell … natürlich ist das Weißmehl usw., da kommt jetzt nicht mehr Vollkornalternative oder so irgendwas. Kann man selber machen sogar, ist natürlich sehr aufwendig, Brot selber zu machen, jetzt, wenn einer … oder online. Aber ich kann natürlich auch ein Baguette kaufen, schauen, was da für Inhaltsstoffe drinnen sind, die selber einschneiden und Butter mit Kräutern eingeben, und dann weiß ich einfach, was da drinnen ist. Meistens ist es gar nicht so das Baguette unbedingt, sondern das, was dann an Knoblauchbutter drinnen ist – wenn das überhaupt Butter ist. Und da muss man einfach ganz genau lesen, was man haben will, und kann das natürlich immer in Erfahrung bringen, indem man einfach die Packung umdreht und ganz genau liest.
Jetzt gehen wir weiter. Maria, wir sind jetzt in einer Fleischabteilung gelandet, bei der Fleischtheke. Welches Fleisch nehm ich denn zum Grillen, und ist es tatsächlich so, dass Fleisch schlecht ist für die Gesundheit? Worauf kann ich da achten, dass ich beim Grillen auf der sicheren Seite bin?
Also für mich ist beim Grillen natürliches Fleisch das Highlight, und die Soße als Highlight sein, und ich sage das ganz explizit so: als Highlight, das heißt, das ist nicht die Masse …
Jetzt bi …
… dessen, was man beim Grillen eigentlich isst. Also wir essen einfach viel zu viel Fleisch. Also wir essen 60 Kilo pro Kopf in Österreich Fleisch pro Jahr, und eigentlich sollte man drei bis vier Portionen maximal pro Woche essen. Wenn man das hochrechnen würde, wären wir da irgendwo zwischen 15 und 20 Kilo pro Jahr, das heißt, wir essen eigentlich … von dem Fleisch, und genauso ist es beim Grillen, und da denke ich immer, wenn man es aber zum Highlight macht, dann kann man vielleicht zu einem hochwertigeren Fleisch greifen und hat dann auch wirklich ein gutes Fleischstück am Teller liegen und kann das richtig gut genießen und hat durch die Beilagen eigentlich genauso eine gute Versorgung und eine gute Sättigung, wo ich jetzt sage, wenn es mir um die Gesundheit zum Beispiel auch geht.
Macht es einen Unterschied, welche Sorte von Fleisch ich mir da aussuche?
Also aus gesundheitlicher Perspektive gibt es natürlich Empfehlungen, dass man eben nicht so viel rotes Fleisch essen soll. Mehr … meistens … Ich bin auch der Meinung, dass wir – das merke ich immer bei meinen Vorträgen –, dass ganz viele Menschen überhaupt nicht wissen, wann sie Fleisch essen, und dass oft vielleicht gar nicht das Fleischstück das Thema ist, sondern vielmehr die Wurstwaren. Also wir vergessen bei den Wurstwaren immer, dass wir eigentlich Fleisch essen, und bei der Wurstware ist ja da wieder so: Das ist auch ein verarbeitetes Produkt, und da sind natürlich auch einfach Verdickungsmittel, Pökelsalz und ganz viele Dinge drinnen, die das nachher so schmackhaft machen, wie wir es halt gern essen. Vielleicht auch da, glaube ich, ist eine große Missinformation, nämlich bzw. Missinterpretation dessen, wie viel Fleisch easy eigentlich … Weil ich frage sehr oft: Ja, und wie oft isst du Schweinefleisch zum Beispiel? Dann sagen mir die Leute: Na, einen Schweinsbraten vielleicht, wenn überhaupt, sonst ess ich überhaupt nie Schwein. Und dann fragst du: Ah, aber du isst keinen Schinken, isst keinen Speck, isst kein Würstel, isst keinen Käsekrainer? Und dann: Na, das schon. Und da ist eigentlich der Punkt. Also es geht gar nicht so sehr um das Fleisch per se, viel mehr um die Wurstwaren, die … wo wir einfach auch ganz gezielt hingreifen sollen, weil es halt auch einfach was ist, was man nicht jeden Tag die ganze Zeit essen soll, sondern eben – wie gesagt – drei bis vier Portionen in der Woche, empfohlen aus gesundheitlicher Sicht.
Wenn du gesagt hast: Käsekrainer – woher weiß ich, wo das Fleisch in der Wurst herkommt? Da gibt es einen schönen Werbeslogan.
Genau. Also wir haben grundsätzlich ein AMA‑Gütesiegel in Österreich, wo man beim Fleisch vor allem nachverfolgen kann, wo das Fleisch herkommt. Da ist gewährleistet, dass es in Österreich geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und zerlegt worden ist. In Österreich also, da kannst du einfach sicher sein. Und da ist vielleicht zu sehen, warum ist es wichtig, dass man weiß, dass das österreichische Produkt ist, und warum ist Österreich vielleicht besser oder schlechter oder was auch immer als ein anderes Land. Da muss man sich ganz klar einfach herholen, wie wir in Österreich produzieren, und da bin ich schon immer durch unsere Arbeit auf eine Sicht gekommen, wo ich einfach gemerkt habe: Wir produzieren sehr, sehr gut in Österreich. Gerade in Bereichen wie zum Beispiel Geflügel sind wir sogar weltweit ein Leuchtturm, muss man ganz ehrlich sagen, was die Tiergesundheit betrifft, was die Besatzdichten betrifft – bei der Pute, WMA, und da zum Beispiel, das wissen viele Leute nicht, aber da ist schon ganz ein massiver Unterschied zwischen dem, ob du jetzt österreichisch greifst oder zum ausländischen – gerade bei der Pute sieht man das natürlich noch am Geldbörsel, dass da ein massiver Unterschied ist, wo man Tiergesundheit unterstützt, also dass wenig Medikamenteneinsatz oder gar kein Medikamenteneinsatz einfach passiert … auch wir werden toll bearbeitet. Die Kosten natürlich auch … war im Regal sehr, sehr gut ersichtlich. Ich glaube, aktuell haben wir es jetzt nämlich angeschaut, ist ganz spannend, dass wir da jetzt momentan zum Beispiel beim Kilopreis, beim polnischen Putenfleisch, glaube ich, war das, mit 9,80 €, österreichische 15,90 €, und dann noch Bio‑Pute mit 36 € das Kilo – also das sind schon massive Unterschiede. Und da komm ich wieder zu dem Punkt: Ich will Highlight sein. Es ist Fleisch, so wie das Highlight sein – die Grillerei. Das heißt, ich hab eigentlich … die Basis ist Gemüse zur Saison am besten eben, wo du es eigentlich grundsätzlich schon am günstigsten kriegst, Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln oder so was, die … wo es wirklich auch kostengünstig ist. Und dann kann ich mir fürs Fleisch eigentlich wirklich was gönnen, wo ich sage: Da steh ich voll dahinter, das find ich voll gut, und das ist auch von der Qualität her voll gut, und auch die Rahmenbedingungen der Produktion sind voll gut, und das Highlight können wir dann drauflegen.
Ersatzprodukte – eine Alternative zum Steak am Teller?
Also für mich persönlich nicht – für mich … nicht. Für mich ist es eine Ergänzung. Ich mag voll gern, dass man einen Tofu oder so was auflegt auf einen Griller und – wie ich zuerst gesagt hab – mit Kräutern, mit Ölen usw. danach salzt und das alles als Teil der Speise ergänzend zu sich nimmt, und ich kann mir auch überlegen, dass ich einfach zusätzlich für mich was in den Speiseplan hole, das mir genau die gleichen Nährstoffe gibt, aber nicht unbedingt vielleicht immer ein Stück Fleisch sein muss.
Wie erkenne ich denn die Qualität bei diesen Alternativprodukten, also die …
Die Qualität, also grundsätzlich ist auch wieder da … gilt auch wieder: Wenn ich jetzt ein Fleischersatzprodukt kaufe, das wirklich so gemacht ist wie ein Würstel oder wie ein Cevapcici oder sonst irgendwas, dann ist natürlich genau das Gleiche wie beim Fleischprodukt: Es sind auch einfach zusätzliche Stoffe drinnen, die das Würstel zu dem machen, was es ist – dass es so schmeckt und dass es so Konsistenz hat. Und das braucht man nicht. Auch ich bin kein Fan von dem, muss ich ganz ehrlich sagen. Wenn es um Gesundheit geht, dann würde ich keine Fleischersatzprodukte, wo man quasi einen Leberkäse oder ein Würstel oder irgendwas nachmachen will, empfehlen, weil da einfach wieder so viele Dinge drinnen sind, wo man noch überhaupt nicht weiß, ob die dienlich sind oder nicht. Da isst man auch wieder nur des Essens willen und nicht … und nicht, dass ich mir irgendwas nährstoffmäßig zufüge. Und ich glaube, das darf man nie vergessen. Wir essen schon aus Genuss, das ist völlig klar – das tu ich auch. Ich nehm mir voll die Zeit fürs Essen, richte mir das her, ich mach mir ein Tellerchen und … einfach nur das, weil das Auge isst mit. Ich mag das genießen, ich mag, dass das gut schmeckt usw., aber ich will auch vor allem – und das war eigentlich unsere Grundintention – es soll … es um Energie geben, es soll mich durch den Tag bringen, es soll mich durchs Leben bringen und die … ist so gesund wie möglich.
Haben wir jetzt alles für einen schönen Grillabend?
Ja, also was ich vielleicht auch noch sagen möchte, ist, dass man sehr oft zu Edelteilen greift beim Fleisch. Das ist ganz spannend. Ist auch völlig klar, weil sie leichter zuzubereiten sind, auch einfach gut sind, und da will ich einfach wirklich nur sagen, dass man vielleicht das eine oder andere Mal, wo man sagt: Ja, ich gönn mir jetzt nicht vielleicht eine bessere Qualität, vielleicht Tierwohl oder so was, ich will da eigentlich nichts investieren, weil ich weiß, das ist … diesmal das Gefühl –, dass man mal überlegt: OK, muss jetzt wirklich die Brust sein vom Huhn zum Beispiel, oder nehm ich die Haxln, und das ist dann einfach eine günstigere Alternative, aber da kann ich zu einem höherwertigen Fleisch vielleicht greifen, wo ich auch andere Teile nehme vom Fleisch oder vom Tier.
Jetzt hast du gesagt: günstigere Alternative. Ich seh schon die Kassa da vorne leuchten. Oje, oje, hast du die große Geldtasche mit? Und …
Also ich denk, dass man das wagen soll, vorher mal nachzudenken: Wer bin ich und wer möchte ich sein, und was möchte ich eigentlich mitgestalten? Das ist immer ganz wichtig, wenn man in den Supermarkt reingeht, und man hat gewisse Werte. Und ein Wert ist natürlich das Budget – das ist ein Wert –, aber man hat auch Werte wie Menschenrecht, Tierwohl, vielleicht Ökologie, die Qualität oder der Genuss. Und dann ist natürlich die Sache, das wird wahrscheinlich, wie wir durchgegangen sind, einfach ein paar Entscheidungen drauf haben. Wir haben uns gedacht, da ist es uns wert, ich kauf dafür ein bisschen weniger Fleisch vielleicht, aber kauf das Fleisch, nimm dort und da Zutaten und mach es selber vielleicht, du hast Basis … ein bisschen mehr Kartoffel oder so etwas, dass man eine gute Sättigungsbeilage haben – was übrigens auch voll viel Vitamin C hat und so weiter. Also es ist ja eh überall, wo man zum Rohstoff greift, immer voll viele gute Sachen drinnen. Das heißt, ich kann einfach das gestalten, und dann hab ich ein Potpourri, das soll für mich auch fürs Budget passen natürlich, aber auch meinen Werten sehr nahe kommen. Wenn du ganz bewusst einkaufst – und das ist auch das Wichtigste eigentlich, dieses bewusste Einkaufen –, dann wirst du immer weniger Budget brauchen, zu hochwertigen Produkten greifst.
Du, was sind denn die Vorteile und was sind die Nachteile beim Grillen? Kannst du das noch mal für uns zusammenfassen?
Also beim Grillen grundsätzlich: Es geht normalerweise relativ zackig, ich finde auch, dass es einfach aromatisch viel … gut ist, dass es ein guter Genuss ist, dass es eine Gesellschaftsthematik ist. Was ein bisschen zu bedenken ist, gesundheitlich beim Grillen generell, ist wahrscheinlich, dass man auf ein paar Sachen einfach achten soll. Also jetzt, wenn ich hernehme, wenn zum Beispiel Öl auf die Kohle tropft oder so irgendwas, dann werden zum Beispiel Stoffe freigesetzt, die einfach nicht so optimal sind. Wenn man das zu lange bei zu großer Hitze am Grill lässt, dann ist es generell so: Man muss die dunklen Bereiche dann einfach wegschneiden und sollte die nicht mitessen. Also das sind wirklich auch schädliche Stoffe, die wir da zu uns nehmen würden und die unserem Körper einfach nicht gut tun. Wir haben dann auch noch eine Thematik, was ich sehr spannend finde – die wird überhaupt nicht kommuniziert in der Gesellschaft, aber ich werd da jetzt Gelegenheit haben, das zu tun und werde das auch tun. Im Endeffekt ist zum Beispiel das Pökelsalz, was in den meisten Wurstwaren bei uns drinnen ist, was eben die Wurst so rot macht. Das soll man eigentlich nicht stark erhitzen, weil dies auch einen Stoff freisetzt, der für uns einfach nicht gut ist. Jetzt haben wir natürlich viel kleiner … Käsekrainer usw., und da gilt es einfach zu schauen: Es gibt nämlich auch Würstel, wo das nicht drinnen ist, zum Beispiel die Rostbratwürstel – die sind meistens ohne Pökelsalz, drum sind es auch Rostbratwürste, weil man sie auf ein Rost legen kann. Und die anderen, da muss man eigentlich wirklich … sollen wir wirklich schauen: Ist da Pökelsalz drin oder nicht? Sonst empfiehlt es sich wirklich, das nur zu kochen, quasi zu dünsten. Aufnehmen die, die wir stehlen und nicht unbedingt auf den Grill zu legen. Wirklich so … Jetzt macht die Wurstware eben so rot, und wenn das nicht drinnen ist, dann ist sie so bräunlich, die Wurst, und ich betreibe selbst einen Bauernladen, und ich hab sicher die Würste natürlich auch drinnen, wo kein Pökelsalz drinnen ist. Und da sagen die Leute nachher schon: Grau, braun sieht das aus, das kann ich nicht mehr essen – weil wir einfach … unser Auge sagt, dann … das können wir nicht essen, weil wir einfach so konditioniert worden sind, dass das nur rot … dass das Frische gut ist.
Bei mir kommt es ja kaum vor, aber wenn es dann doch passiert – was mit den Dingen, die übrig bleiben?
Also ich bin da immer ein Fan, dass man dann schon grundsätzlich einmal jetzt, wenn jetzt Gemüse und Fleisch übrig bleiben, dass man das gleich einmal sieht, und da mach ich voll gern am nächsten Tag ein Gröstl, wenn ein Ei drüber ist – perfekt.
Du hast lauter spannende Antworten geliefert. Wo finde ich denn Informationen?
Also grundsätzlich auf unseren Webseiten findet man ganz, ganz viel – auch ganz viele Tipps rund um die Lebensmittelverschwendung, natürlich auch, wie wir kennen Produkte, wo man gewisse Sachen, Werte wichtig sind. Wo finde ich das dann auf der Packung und so weiter – das finden wir alles auf unserer Webseite landschaftsleben.at – mit zwei f, immer ganz wichtig, also Landschaft leben. Und da findet man sehr, sehr viel. Aber es gibt in Österreich generell auch gute Webseiten wie Konsument zum Beispiel oder eigene Webseiten, wo … man gewisse Sachen einfach immer findet. Und ja, grundsätzlich empfiehlt es sich natürlich einfach auch, zu googeln und dann schon zu schauen, wo … welche Quellen stehen, stecken dahinter, weil man natürlich da – und das ist für mich so Aufgabe der Zukunft –, dass wir einfach wirklich unterscheiden können zwischen Meinung und Wissen. Bei uns auf der Webseite findet man Wissen, sehr oft findet man Meinung, und das muss man halt einfach kurz rausfiltern, und nachher sieht man, ob diese Webseiten auch wirklich Wissen wiedergibt oder ob es einfach nur eine Meinung ist. Und da muss man sehr, sehr aufpassen, weil bei der Meinung ist oft … ja, nicht unbedingt irgendwas Hilfreiches oft dabei, kann sogar gegenläufig sein.
Also alle diese Tipps verlinken wir für dich zu Hause in der Folgenbeschreibung gerne auf unserer Seite. Danke für die Empfehlung, Maria, und jetzt sind wir eigentlich schon wieder am Ende der Folge angelangt, und ich fasse noch einmal das Wichtigste zusammen. Also, ich hab mir gemerkt: Gemüse kann man gar nie genug anbieten beim Grillen – sei es als Salat, Maissalat oder Kartoffeln, Kartoffelsalat. Und dann soll ich mir das aber auch selber zubereiten – im besten Fall –, und die Zeit, die ich dafür hernehme, genießen, am besten mit meinen Freunden oder meiner Familie. Fleisch bewusst auswählen, nicht so viel, und kann auch einmal mehr kosten. Dann muss ich mir überlegen, welche Werte will ich mitbezahlen – geht es auch um die Tiergesundheit, die ich damit finanziere? Und bei den Saucen wichtig, wie auch bei allen anderen Dingen: immer auf die Zutatenliste schauen, nachlesen, was da steht. Die Maria hat gesagt: Je weniger dort zu finden ist, desto besser ist es eigentlich, weil es dann ursprünglicher ist. Überlegen, wenn E‑Nummern drinnen sind, ob ich das wirklich brauche oder ob es nicht gescheiter ist, wenn ich dann den Sauerrahm oder einen Topfen direkt aus der Kühlvitrine nehme und mir die Soße zu Hause selbst zubereite. Immer wenn du ins Geschäft reingehst und was aus dem Regal rausnimmst, triffst du eine bewusste Entscheidung – das sollte dir klar sein zu Hause, nicht nur für deinen Körper, auch für die Gesundheit. Und deswegen ist es gescheiter, gesund informiert einkaufen zu gehen, und wir freuen uns natürlich, wenn wir mit dieser Folge dazu beigetragen haben, dass dir das leichter gelingt. Hoffentlich. Jetzt kommt die letzte Frage an dich, Maria, und zwar: Was ist denn dein persönlicher Tipp für ein gesundes Leben?
Gesundes Leben ist für mich, bewusst zu konsumieren, und da bin ich nicht nur beim Lebensmittel, beim bewussten Konsumieren, sondern generell alles, was ich mir zufüge eigentlich. Ich denke mir immer so: Man kriegt den Körper für das Leben zur Verfügung, und was ich daraus mache, das habe ich in den Händen, und ich will da eigentlich das Optimum rausholen. Und das versuche ich jeden Tag – das gelingt mal besser, mal schlechter, und es darf also sein, dass man es nicht immer voll … dass man nicht immer voll durchgängig ist. Aber da am Weg zu sein, das Beste herauszuholen – ich glaube, das ist der Anspruch, den eigentlich jeder von sich haben soll.
Maria, vielen Dank für deine Tipps für ein gesundes Leben, aber vor allem auch vielen Dank, dass du dir heute die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Schön, dass du da warst. Ich hoffe, dir zu Hause hat diese Folge gefallen, und du bist auch das nächste Mal wieder mit dabei. Herzlichen Dank. Wenn du mehr zum Thema Gesundheit wissen willst oder den Podcast nachhören möchtest, dann schau auf unserer Webseite gesund‑informiert.at. Wenn du Themen für uns hast, die dich interessieren, dann schreibe uns unter gesund‑informiert@gfscmk.at. Wir freuen uns schon auf ein Wiederhören – bis dahin bleibt gesund und informiert. Baba,
Bianca und Anja von Gesund informiert – deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht.