Folge #85 Gesund informiert mit Silvia Vollstuber: Wie vielfältig kann das Alter sein?
Es ist ein Thema, das uns – hoffentlich – alle eines Tages betrifft. Es geht ums Altwerden. Wenn man an einen älteren Menschen denkt, hat man doch oft einen weißhaarigen Menschen mit Stock, Brille und Hörgerät vor sich, der gebrechlich wirkt.
In der Folge #85 erfahren Sie, dass wir selbst viel beim Altern in der Hand haben, was unsere persönliche Denkweise damit zu tun hat und wie unsere Gesellschaft über das Alter denkt.
Gast:
Gesundheitsmanagerin Silvia Vollstuber
„Gesund informiert“ ist eine Zusammenarbeit zwischen ORF Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark.
Redaktion und Stimme: Fanny Sedlnitzky
- Hier geht’s zum Video: Altersbilder sind vielfältig
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Podcast-Ausschnitte
Hören Sie kurz in die Folge hinein!
Text zur Folge
Willkommen bei Gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfonds Steiermark und ORF Steiermark. Fanny Sedlnitzky liefert wertvolle Antworten in unserem rezeptfreien Podcast. Heute mit Gesundheitsmanagerin Silvia Vollstuber.
In unserer neuen Podcast Folge wollen wir uns mit einem Thema beschäftigen, das uns ja früher oder später wohl alle betrifft, das Altern. Ja, und man muss nicht zwangsläufig, gebrechlich, vergesslich oder unbeweglich sein, wenn man alt wird oder auch ältere Menschen sich nicht vorstellen als gebrechliche Greise, die mit einem Stock durch die Gegend gehen. Nein, man hat selbst vieles in der Hand und das wollen wir uns heute gemeinsam ansehen mit meinem Gast. Herzlich willkommen, Silvia Vollstuber.
Herzlich willkommen zurück. Vielen Dank, dass ich da sein darf.
Wir haben Sie eingeladen, weil Sie Gesundheitsmanagerin sind, und Sie kennen sich mit dem Thema Altern aus. Warum?
Ja, also nicht nur ganz persönlich, weil ich mittlerweile auch schon die 50er geknackt habe und aus Sicht vielleicht von Jugendlichen, ich auch schon als alt jetzt gelte. Ähm, nein, aber ich bin auch die Projektleitung vom Dialog gesund und aktiv altern und das ist ein österreichweites Projekt mit dem Ministerium, mit den Sozialversicherungen allen zusammen und natürlich auch mit dem FGÖ. Und das ist, glaube ich, das Thema, das hat mich sehr bewegt und ich bin auch schon sehr, sehr lange im Bereich eigentlich der älteren Gesundheitsförderung für Ältere eigentlich unterwegs. Aber ich glaube, das Thema Altern, wenn ich schon einmal vorweggreifen darf, das betrifft ja nicht wirklich nur die Älteren, sondern auch wirklich die Jungen, weil die wollen, ja hoffentlich alle älter werden, weil die Alternative ist ja nicht unbedingt das, was wir anstreben. Ja,
ganz genau. Sie haben gerade vorhin etwas angesprochen, hat mich kurz ein bisschen gerissen. Sie haben gesagt, ich gehöre auch schon zu den Alten, weil sie den 50er erreicht haben. Ja, dann könnten wir uns beide schon quasi als alt bezeichnen. Aber wie Sie gesagt haben, es macht immer der Blickwinkel aus Sicht eines jungen Menschen sind wir beide vielleicht auch tatsächlich schon älter. Was heißt denn überhaupt alt zu sein?
Das ist eine richtig philosophische Frage, muss man sagen. Und wir im Dialog gesund und aktiv altern, wir setzen ja auch Workshops um zu dem Thema und das ist eigentlich einer unserer Einstiegsfragen. Ab wann ist man alt? Wir haben ein Video gedreht, da geht die Vielfalt des Alterns gut hervor, weil es ist wirklich abhängig davon, ob man einen sechsjährigen Buben fragt, wann ist jemand alt? Das kann sein, dass dann aus seiner Sicht eine 20-jährige Person alt ist oder eben ja, mein Sohn, der ist 19. Ich hoffe es mal, dass man erst so ab 70, 80 in seinen Augen dann alt ist, aber ich denke, er verbindet eher das kalendarische Alter dann damit, ja, also mit irgendeiner Zahl. Und in der Gesellschaft heißt ja auch sehr oft, ja, ich bin so alt, wie ich mich fühle. Ja, also das hat also auch sehr, sehr viel mit dem subjektiven Empfinden zu tun und ja, da gibt's halt einfach verschiedene Abstufungen, je nachdem in welchem Bereich man sich eigentlich aufhält.
Ja, vielleicht zurück auf das Video. Sie haben das angesprochen, wo kann man sich das genau ansehen?
Zum einen eben auf der Dachverbandseite der österreichischen Sozialversicherungen, wenn man da auch noch den Dialog eingibt, gesund und aktiv altern,
und ähm auf der Seite vom FGÖ ist es natürlich auch abrufbar, wenn man eingibt, aber auf YouTube ist es verlinkt und ja, also es ist wirklich ein sehr, sehr feines kurz Video und ja, man hat auf jeden Fall ein Schmunzeln auf den Lippen danach. Ja,
sie haben jetzt noch etwas erwähnt. Man ist immer so alt, wie man sich fühlt und wie sie schon sagen, ein junger Mensch empfindet einen etwas älteren immer als alt. Ich kann mich selbst dran erinnern, in der Schule die Lehrer hat man irgendwie als junger Mensch immer schon als alt angesehen und einige davon gibt es noch, einige treffe ich immer wieder und ich finde, die haben sich eigentlich gar nicht verändert. Also das zeigt irgendwie tatsächlich für mich sozusagen war dieser Mensch damals schon das, was er heute ist, obwohl er damals ja natürlich um viele Jahre jünger war. Dieses subjektive Empfinden, was macht denn das aus?
Ja, also da muss man schon sehr früh beginnen auch. Ja, und das, wenn man jetzt zurückdenkt, ich habe vorhin den sechsjährigen Buben gesagt, wenn der vielleicht jemanden mit 20 schon als Alt empfindet, dann hat er einfach andere Personengruppen um sich herum gehabt, die vielleicht hier in na ja, vielleicht was vorgelebt haben, das eben nicht so als spannend vorkam. Man kann sehr früh beginnen, gesund zu bleiben, man kann sich eben bewegen, man kann positiv denken. Das ist ganz, ganz wichtig in allen Lebenslagen und nicht erst, wenn man schon in das Alter gekommen ist, was wo man vielleicht dann das ein das andere Gebrechen spürt, sondern einfach immer dieses positive Denken, das ist sowieso etwas, was mich auch in der Gesundheitsförderung begleitet. Wir sind immer sehr auf der auf die Ressourcen aus. Wir sind immer auf den positiven Blick aus. Was haben wir schon alles? Was kann uns dabei begleiten, dass es uns gut geht? Ja, und jeder Mensch von uns hat irgendwelche Dinge, die einem gut tun. Das sei es jetzt das soziale Umfeld, wir haben vielleicht ganz viele Freunde, wir haben eine tolle Familie, wir können hier auf jeden Fall zurückgreifen und hier zum Lachen kommen. Humor ist ganz, ganz wichtig in allen Lebenslagen. Dann diese klassischen Dinge natürlich auch, ich möchte nicht zu viel drauf herumhacken, aber ja, zu viel Rauchen, zu viel Alkohol, all diese Dinge sind vielleicht auch nicht unbedingt das, was uns gut tut.
Heute zu Gast in gesund informiert, dem rezeptfreien Podcast Gesundheitsmanagerin Silvia Vollstuber.
Mit diesem Bild eines gesunden älteren Menschen kann man ja auch schon einiges bewirken. Trotzdem gibt es in unserer Gesellschaft, habe ich das Gefühl, immer noch so ein negativ besetztes Bild von älteren Menschen. Wie kann man denn das sozusagen innerhalb der Gesellschaft ein bisschen positiver machen?
Da gibt's wahrscheinlich kein Patentrezept jetzt dafür. Ja, weil das ist was kulturelles. Wenn man zurückdenkt, ganz, ganz früher waren die älteren Menschen einfach so unsere Ansprechperson. Das waren die Weisen im Ort, die man aufgesucht hat, die sind verehrt worden. Das ist was ganz besonderes gewesen. Das hat sich verschoben. Die ganze Gesellschaft hat sich verändert. Es gibt diese Strukturen nicht mehr, wo verschiedene Generationen in einem Haushalt leben. Man muss auf all diese Dinge letztendlich auch eingehen. Und das da kann man jetzt nicht sagen, man macht diesen einen Hebel und es ist dann gut wieder, aber man kann sehr viel und sehr früh schon beginnen. Man kann eben als sehr junger Mensch schon damit beginnen, sich mit älteren Menschen auszutauschen und diese Werte zu sehen, die Älteren auch mitbringen, weil letztendlich haben die unglaublich viel Erfahrung, die haben viel Wissen sich angeeignet in den Jahren, in denen sie schon da sind und da kann ein junger Mensch eigentlich nur profitieren auf ganzer Linie. Und wenn man da schon sehr frühzeitig auch Strukturen schafft, vielleicht im Arbeitsleben dann auch hier diese Generationen zusammenbringt, dann ist das einfach ein Gewinn für alle Seiten. Ja. Es gibt dieses Bild von den älteren weisen Menschen, die früher ja gerne befragt wurden. Heutzutage ist es vielleicht nicht mehr immer so, da ist oft umgekehrt, da kommt dann die Oma und fragt das Enkel, wie dann das am Handy funktioniert. Auch schön ein Austausch grundsätzlich, aber auf der anderen Seite kommt mir vor ist es durchaus auch so, dass wir jetzt viele ältere Menschen haben, wo man gar nicht glauben möchte, wie alt die schon sind. Hat sich da in den letzten Jahrzehnten was verändert? Also, ich denke da an das Bild der Oma, die früher mit dem Enkel im Park spazieren war. Heute könnte man manchmal fast glauben, das ist noch die Mama, obwohl es auch tatsächlich die Oma ist, weil die älteren Menschen sehr oft auch nach außen ein anderes Bild abgeben.
Ja, also die ganze Gesellschaft hat sich verändert. Ja, das ist korrekt. Der der medizinische Fortschritt ist natürlich auch spürbar. Viel Wissen in der Gesundheitsförderung ist vorhanden. Wir wissen nun alle, ja, gute Bewegung, eine richtige Ernährung, ausreichend Zeit mit sozialen Kontakten zu verbringen. All diese Dinge, die tun uns gut. Und das ist ein eigenes Bild, was ich dann habe, weil das Alternsbild, das betrifft ja jetzt nicht nur die, die ich wo ich über andere habe, sondern wo die Gesellschaft über Ältere ist auch mein eigenes Alternsbild, weil wenn ich selber das Gefühl habe, ja, ich bin noch fit und jung und quickfidel, dann gehe ich auch ganz anders mit mir um. Dann fange ich noch mal an mit weiß ich nicht mit 60, 70 vielleicht einen Marathon zu laufen, ja? Oder ich bewerbe mich für irgendwelche anderen Aktivitäten und möchte unbedingt mich engagieren. Ich sage auch immer gern, warum nicht ein Startup noch gründen, wenn man die Ideen hat noch in und einfach neugierig bleibt im Leben. Ich glaube, das ist einfach ganz wichtig.
Ja, der Austausch mit den jüngeren Generationen ist auch etwas, was Jung halten kann. Das haben wir jetzt schon ein paar mal erwähnt. Es gibt aber dennoch auch hier negative Beispiele. Es gibt eine Altersdiskriminierung. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Ja, also Altersdiskriminierung betrifft ja alle Altersgruppen. Das ist eine Diskriminierung aufgrund des Alters. Und das kann genauso auch junge Menschen betreffen, weil sie vielleicht noch nicht 10 Jahre Berufserfahrung haben, weil sie noch nicht ihre Kinder geboren haben, die sie vielleicht einmal planen zu bekommen und dann bekommen sie vielleicht irgendeinen Job nicht. Ja, und dann das ist schon eine Diskriminierung aufgrund des Alters und das kann man einfach auch auf die älteren dann beziehen. Ältere ab 50, ich dürfte wahrscheinlich eher Schwierigkeiten haben, wenn ich meinen Job verliere, wieder irgendwo Fuß zu fassen. Vielleicht bin ich zu teuer, vielleicht bin ich ihnen schon zu alt, vielleicht passe ich nicht in das System rein einer neuen Firma, die jetzt da lauter junge Leute um sich gesammelt hat. Da passiert unglaublich viel auch über die Medien, muss ich sagen.
Da gibt's dann auch einen Begriff, ein Fremdwort, das da immer wieder kursiert.
Ja, also ich wollte es jetzt gar nicht unbedingt erwähnen, aber es heißt Ageismus und es gibt auch noch dann diese Abstufung davon, das ist eine neuere Form. Es ist die Altersdiskriminierung aufgrund der Digitalisierung und das betrifft tatsächlich eher dann wiederum die Älteren und da können die Jungen auch ein bisschen mithelfen.
Ja, das wollte ich jetzt gerade fragen. Diese Altersdiskriminierung, sie kann jedes Alter betreffen, aber haben Sie das Gefühl, dass ältere Menschen da schon etwas häufiger betroffen sind?
Ja, also absolut. Also ich habe schon begonnen, in meiner Altersgruppe kann es natürlich schon passieren, aber je älter man wird, desto schwieriger wird's. Man hat also auch Studien gemacht und also jetzt nicht unbedingt in Österreich, die sind im internationalen Bereich und da hat man festgestellt, dass einfach Pflegekräfte, die mit älteren Leuten viel zusammenarbeiten, in so vorzuschreiben, dass sie vielleicht eher abhängiger sind. Ja, und ich glaube, das ist einfach in vielen Köpfen auch drinnen. Sobald man älter ist, ist man nicht mehr Technikaffin, ist man gebrechlich, ist man angewiesen auf Hilfe, ist man vielleicht sogar wirklich im Pflegeheim und die Zahlen sprechen einfach absolut dagegen und diese Mythen stehen aber im Raum und da gehört wirklich aufgeräumt, dass es hier echte Fakten gibt, die die zeigen, dass ältere Menschen sehr wohl, sehr fit sind, sehr engagiert sind und wirklich nur eine Minderheit eigentlich wirklich in diese Kategorie dieser ganzen Mythen fällt, die herumkursieren.
Es ist ja auch so, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Das heißt, unsere Gesellschaft hat dann auch immer einen größeren Anteil an älteren Menschen, die sozusagen im Alltag weiterhin dabei zu haben, zu integrieren, ist ganz essentiell.
Ja, total. Also, ich glaube 2040 oder so soll schon ein Viertel der Bevölkerung ja in die Kategorie der Älteren fallen. Ja, also ich glaube 65 Plus wird da immer in der Statistik erwähnt. Auf jeden Fall zeigt das ja, unsere Gesellschaft ist hier mit Personen ausgestattet, die schon ein bisschen älter sind und die brauchen auch eine Aufgabe. Ich finde es immer so schade, wenn man das dann einfach nicht mehr sieht, nur weil sie nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sind sie dann hier für die Gesellschaft vielleicht nicht mehr ganz so von Belang und die tun unglaublich viel. Ich habe auch ein großes Projekt geleitet, das heißt Altern mit Zukunft. Leider endet es mit Ende diesen Jahres. Aber positiv, es geht in die Sozialversicherungsangebote über. Es war auch vom Gesundheitsfonds Steiermark ein gefördertes Projekt und da haben wir seit 10 Jahren eigentlich ältere Menschen ausgebildet als sogenannte Multiplikatoren, weil sie dann mit diesen Themen, in denen sie sich sowieso immer schon gern aufgehalten haben, sei es jetzt Fahrradtouren planen oder Wanderungen oder einen Kochkurs oder Tanzgruppen und so weiter und das haben sie dann alles verbunden mit dem Thema Gesundheit und die waren so engagiert immer und die haben so viel bewegt in ihrem Umfeld. Das muss einfach gesehen werden, das muss sichtbar gemacht werden. Ja,
da möchte ich gleich einhaken und ansprechen, was kann ich denn tatsächlich tun, wenn ich alt werde? Ich möchte jetzt gar nicht auf das gesundheitliche. Gesunde Ernährung ist für den jungen Menschen genauso wichtig wie für den Alten. Die Bewegung ist für den Jungen genauso wichtig wie für den Älteren. Und vor allem in der Jugend, wenn man damit beginnt, wird man eben gesund älter. Aber was kann ich denn tun in meiner Zeit? Ja, sie sagen selbst, man ist nicht mehr im Erwerbsleben, man hat keinen Beruf mehr, man verbringt dann viel Zeit zu Hause. Wie kann ich denn meine Zeit sinnvoll nutzen? Was gibt es denn für ältere Menschen tatsächlich für Angebote? Viele trauen sich vieles einfach vielleicht auch gar nicht mehr zu.
Ja, da ist auf jeden Fall die Gemeinde auch immer wichtig, dass die hier sehr transparent zeigt, welche Vereine gibt es, welche Aktivitäten gibt es, welche Expertise wird gebraucht. Ja, und ich finde, ich ist immer ganz schön, wenn hier schon an der Anlaufstelle es möglich ist, dass man sich hinwenden kann. Natürlich gibt's unglaublich viele Vereine, wo man sich auch engagieren kann, je nach Interessenslage, wie ich da, wenn man z.B. echt gern tanzt, dann kann man hier vielleicht auch Anschluss finden. Ich möchte jetzt diese ganzen Vereine gar nicht jetzt alle namentlich so hervorheben, aber je nach Interessenslage kann man einfach schauen, wo habe ich Freude daran? Rausgehen aus dem Haus, rausgehen aus der Wohnung, das ist die Devise und dorthin gehen, wo man sich gerne aufhält und zeigen, was man kann, ja, wo man Freude hat damit und andere mitreißen, ne?
Es ist ja oft so, dass ältere Menschen vielleicht einen etwas eingeschränkten Freundeskreis haben im Vergleich zu Jugendlichen. Wo kann ich denn als älterer Mensch Anknüpfungspunkte finden? Wo finde ich den Ansprechpartner?
Ja, also wenn es nicht gerade zufällig einen Verein gibt, der das ganz speziell anbietet, einfach frühzeitig, natürlich muss man das auch bedenken. Das ist leider etwas, was sehr oft nicht in den Köpfen ist, dass man irgendwann mal vielleicht ohne Partner da steht, dass vielleicht auch wirklich, wenn man älter wird, sterben um einen herum, die eine Struktur gebildet haben, die einfach immer da waren und plötzlich sind sie nicht mehr da. Ich muss immer an meine Mama denken, die ist 78, die hat einen Riesenfreundeskreis. Also, da muss ich mir wirklich einen Termin ausmachen mit ihr über viele, viele Monate schon davor muss man schon fast sagen, wenn ich möchte, dass ich mit ihr mal einen ganzen Tag verbringen möchte. Es ist fast nicht möglich und Ja, man sollte vielleicht mit Nachbarn immer wieder mal in Kontakt treten. Ich habe was ganz nettes gehört vor kurzem. Man soll einfach dieses soziale, wenn man vielleicht nicht unbedingt so der Draufgänger Typ ist und so offen ist, dass man gerne mit allem in also ins Gespräch kommen möchte, das muss man wie ein Muskel trainieren. Man muss es tatsächlich üben und in kleinen Schritten probieren, einfach immer wieder mit Menschen in Kontakt zu kommen. Ich denke, wenn man da dann einfach ein richtiger Profi wird in dem Bereich, dann hoffe ich, dass man da ein bisschen gegen steuern kann. Ja,
also man muss schon aktiv auch etwas beisteuern.
Ja,es ist Arbeit. Es ist Arbeit.
Heute zu Gast in gesund informiert, dem rezeptfreien Podcast Gesundheitsmanagerin Silvia Vollstuber.
Wenn ich jetzt ältere Menschen in meinem Umfeld habe oder wenn ich selbst schon etwas älter bin und mir denke, ja eigentlich ich könnte noch was draus machen, ich könnte mich noch irgendwo engagieren, gibt es denn so etwas wie Angebote, wo ich mich hinwenden kann? Oder Tipps, was ich machen kann, um sozusagen ein bisschen aus meinem Schneckenhaus rauszukommen.
Also, sie haben es jetzt eigentlich eh ganz schön gesagt, wenn ich noch Lust habe, wenn ich noch neugierig bin. Ich glaube, solche Menschen finden immer ganz schnell irgendetwas. Und man kann ja heutzutage auch wirklich viel im digitalen Raum sich aufhalten. Also, ich lade wirklich alle dazu ein, auch einmal das Internet zu befragen. Ja, was gibt's um mich herum?
Man kann natürlich. Notfalls mit der Hilfe der jüngeren Generation.
Natürlich absolut. Und da kommen wirklich tolle Ergebnisse dabei rum und ich glaube, das ist schon mal der Auftrag für alles und der Gesundheitsfonds von Steiermark bietet ja schon mal unglaublich viel an und die wiederum fördern ja Projekte in verschiedensten Bereichen und ich glaube, da kann man schon andocken, die Sozialversicherungen sind auch eine sehr, sehr gute Anlaufstelle. Das wird oft vergessen. Da gibt es auf der Homepage wirklich, wenn je nachdem in welcher Alterskategorie man sich eben aufhält, kann man danach suchen, was man was für Angebote gibt und vor allem im Gesundheitsförderungsbereich und da gibt's die Sturzpräventionsprogramme, die mehrere Wochen andauern, die von der ÖGK geboten werden. Die BVEB bietet unglaublich viele Gesundheitsmodule auch im Online an. Also, es gibt sehr viele Anlaufstellen. Und ich würde wirklich da mal beginnen zu schauen.
Gibt es da noch andere Bereiche, wo ich sage, ja, auf das müssen wirklich ältere Menschen und jetzt meine ich wirklich 65 + 70+ achten?
Z.B. eben auch Gedächtnistrainings ist ein ganz wichtiger Punkt. Man muss einfach sein Gehirn auch immer wieder so ein bisschen auf Trab bringen und wichtig ist und das habe ich mal von einer Dame gehört, die das auch referiert hat. Sie hat gesagt, man soll nicht nur das Kreuzworträtsel Gehirn trainieren, sondern eben auch andere Bereiche. Man soll hier wirklich logisches Denken fördern. Man muss wirklich auch mal vielleicht Sudoku oder andere Dinge machen und immer wieder Neues und nicht immer wieder die gleichen Dinge ein Puzzle bauen. Das fördert auch. Also ich bin unglaublich schlecht in Memory, z.B. und das muss ich richtig fördern an mir selber und es macht dann auch richtig Spaß. Ja,
und last but not least ist es doch vielleicht auch ein Appell an die junge Generation, wir haben schon gehört, es ist wichtig, dass man da die älteren unterstützt im digitalen Bereich und so weiter. Was können Junge dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft, die uns ja im Endeffekt auch trägt, auch gesund und robust älter wird? Wir müssen immer wieder reflektieren, was tragen wir überhaupt für ein Alternsbild in uns mit. Man fällt da wirklich sehr oft auf das hinein, ohne sich Gedanken zu machen. Ein gutes Beispiel ist der Begriff Oma und Opa. Da drüben steht eine Oma und da drüben steht ein Opa. In Wirklichkeit wissen wir das nicht. Ja, eine Oma bedeutet, dass wir wissen, dass sie Kinder hat und wiederum Enkelkinder da sind. Das sind so Begriffe, die man einfach immer wieder mal reflektieren kann. Da können junge Leute sicherlich viel dazu beitragen, ihre eigenen Begriffe ein bisschen zu hinterfragen, die so verwendet werden und den demographischen Wandel einfach als Chance sehen, der dass das wir alle älter werden, ist eine Chance für uns alle, für die Gesellschaft und auch ja helfen auch. Ja.
Was haben Sie denn für ein Gefühl? Wie sehen wir denn unsere Gesellschaft oder wie wird unsere Gesellschaft denn dargestellt?
Ja, also wir, das heißt jetzt ein mal, was lesen wir in den Medien, wenn man so Zeitungen aufschlagen? Im Dialog ist es auch oft so, dass wir versuchen natürlich die Medien zu erreichen, dass hier mit Bildern und da meine ich wirkliche Bilder, die so abgebildet sind, und ältere Menschen, dass die nicht so von hinten gezeigt werden, ältere Menschen oder dass sie wirklich nicht in diesem grau in Grauton dargestellt werden, sondern dass es genauso vielfältig ist, wie die jungen Menschen dargestellt werden und dass wir ältere Menschen auch generell immer sehr viel wertschätzender darstellen. Ja, in diesem Sinne wünschen wir uns alle gesund und fit aktiv zu altern. Silvia Vollstuber Danke vielmals für den Besuch hier bei uns in unserer Podcast Folge.
Ja, vielen herzlichen Dank, dass ich da sein durfte und mir ist ganz, ganz wichtig, dass wir vielleicht alle, egal in welchem Alter wir sind, uns immer wieder vor Augen halten, wir wollen alle hoffentlich alt werden, gesund alt werden, aktiv sein und immer wieder reflektieren, wie möchte ich das eigentlich erreichen? Rausgehen, auch wenn der Regen uns niederprasselt, rausgehen unter Leute und ich hoffe, dass wir alle gut und gesund altern. Ja, vielen herzlichen Dank.
Das war gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfonds Steiermark und ORF Steiermark.