Folge #84 Gesund informiert im Movember: Was hat der Schnurrbart mit Männergesundheit zu tun?
Der November ist seit vielen Jahren traditionell der Männergesundheit gewidmet. Unter dem Namen „Movember“ will man Männer zur Vorsorge motivieren. „Movember“ ist eine Kombination aus November und dem Wort „Moustache“, was so viel wie Schnurrbart heißt. Mit dem Schnurrbart als männliches Symbol soll Aufmerksamkeit geschaffen werden.
In der Folge #84 erfahren Sie, warum „Mann“ sich nicht mehr vor einer Prostatauntersuchung fürchten muss, ab wann „Mann“ überhaupt eine machen sollte und wie ein gesunder Lebensstil auch vieles zur Männergesundheit beitragen kann.
Gast:
Sascha Ahyaj, Leiter der Urologie am LKH Graz
„Gesund informiert“ ist eine Zusammenarbeit zwischen ORF Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark.
Redaktion und Stimme: Fanny Sedlnitzky
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Podcast-Ausschnitte
Hören Sie kurz in die Folge hinein!
Text zur Folge
Willkommen bei Gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark. Fanny Sedlnitzky liefert wertvolle Antworten in unserem rezeptfreien Podcast. Heute mit dem Urologen Sascha Ahyaj.
Zu einer neuen Podcast Folge darf ich Sie im November begrüßen. Und Sie haben richtig gehört, es ist nicht der November, in dem ich sie begrüßen möchte, sondern der Movember. Dieses Wort setzt sich zusammen aus dem im November und dem Wort Mustach, was so viel wie Schnurbart bedeutet. Ja, und dann kann man schon erahnen, worum es geht. Wir wollen uns heute ein bisschen um die Männergesundheit kümmern. Dazu habe ich einen Experten eingeladen, Urologen Sascha Ahyai. Herzlich willkommen.
Vielen Dank. Vielen Dank für die Einladung. Bin sehr froh hier zu sein.
Sie erzählen uns etwas über Männergesundheit. Wieso?
Ja, ich erzähl gern was dazu und bin dazu bef, weil ich einerseits Mann bin. Das als erstes, davon gehe ich mal aus. Und das zweite ähm bin ich seit jetzt fast genau 4er Jahren Vorstand ähm der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Landeskrankenhaus Graz und damit ist das ein großes Thema für meine Patienten.
Wir haben erwähnt der November, das ist wie gesagt der Monat, der ein bisschen geworden ist zum Symbol für Männergesundheit. Der Schnurbart, den sich viele Männer im November wachsen lassen, der soll aufmerksam machen auf Gesundheit, auf Vorsorge, auf das, was Männer vielleicht manchmal ganz gerne vernachlässigen. Ist es denn so, dass man sagen kann, dass durch solche Bewegungen wie dieser Movember tatsächlich etwas wieder in den Mittelpunkt rückt, was sehr wichtig auch ist?
Ja, davon gehe ich aus. Dazu gibt's auch Daten, dass es zunehmend ins Bewusstsein der Männer rückt durch solche Aktionen, die heutzutage natürlich auch auf Social Media etc. beworben werden. Gleichzeitig ist auch eine Aktion, die schon älter ist, 22 Jahre. Das hat man in Australien begonnen und jetzt ist es hier zunehmend etabliert. Wir haben solche unter anderem auch am Landeskrankenhaus Universitätsklinikum, wo erstmal dazu aufgerufen wird auch unter der Ärzteschaft, dass wir uns vielleicht einen Schnurbad wachsen lassen. Das habe ich auch schon mal gemacht und mir den Vollbad abrasiert und nur den Schnurbart stehen lassen. Und ich denke, es kommt immer mehr bei den Menschen und Männern an, dass es wichtig ist, was für ihre Gesundheit zu tun.
Jetzt könnte ich als Frau sagen, Männer sind bekannt als Vorsorge Muffel. Viele Männer gehen vielleicht nicht ganz gerne zum Arzt. Es ist aber wichtig, dass man solche Aktionen macht, weil es tatsächlich so ist, es gibt eben Krankheiten, die auch bei Männern rechtzeitig entdeckt werden müssen oder sollten. Wovon sprechen wir da? Also, welche Krankheiten sind es denn im Speziellen, die Männer betreffen, wo man sagt, liebe Männer, auch hier, ihr müsst zur Vorsorge gehen, schaut auf euren Körper.
Sehr guter Punkt. Also, es geht um drei Punkte oder um drei Themen ähm im November. Das einmal das Prostatakarzinom, das Hodenkarzinom, weil das sind beides Krebsarten, bösartige Erkrankung einmal der Prostata und einmal des Hodens. Und es geht um die psychische Gesundheit des Mannes. Und warum das so relevant ist und warum ich als Urologe wahrscheinlich hier auch sitze, das Prostatakarzinom ist die häufigste bösartige Erkrankung des älteren Mannes und der Hodenkrebs oder das Hodenkarzinom ist der häufigste bösartige Tumor oder Krebs des jungen Mannes. Und die psychische Gesundheit, das wissen wir alle, ist extrem wichtig. Zunehmend haben wir verschiedenste Einflüsse, worunter wir Männer auch leiden und vielleicht viel zu selten drüber reden.
Ist es so, dass Männer sozusagen zu stark sind, um über diese Probleme zu sprechen? Woran liegt es, dass man überhaupt aufmerksam machen sollte, die Männer ein bisschen motivieren soll, wieder auf sich selbst zu hören oder auf sich selbst zu schauen?
Ja, tatsächlich glaube ich, es gibt Geschlechtsunterschiede, auch soziale Geschlechtsunterschiede und wir sind dabei so einen kulturellen Change zu haben, wo Männer vermehrt sicher auf sich achten. Das merkt man ja auch schon so, dass Männer nun heutzutage sogar auch Kosmetik machen und so weiter und so fort. Und wenn man aber in die älteren Generationen reinguckt und wir sind in dieser Transitionsphase, da wird nicht gerne Vorsorge gemacht und auch sehr selten über Krankheiten gesprochen, was vielleicht bei Frauen kulturell schon völlig anders ist und völlig etabliert.
Jetzt sprechen Sie von Krebsarten, die entstehen können, die natürlich ähm schwerwiegende Folgen haben können. Rechtzeitig erkannt kann man aber auch hier noch viel tun, aber was heißt rechtzeitig erkannt? In welchen äh Rhythmen sollten Männer zu solchen Vorsorgeuntersuchungen gehen. Was muss getan werden sozusagen, um sich selbst ein bisschen kennenzulernen, um zu wissen, da passt jetzt etwas nicht, da sollte ich mir das vielleicht von einem Arzt anschauen lassen?
Ja, unterscheiden wir die beiden Grunderkrankungen, also sprich Hodenkrebs und Prostatakrebs. Fangen wir mal beim Hodenkrebs an. Das ist vielleicht noch einfacher. Es beginnt da tatsächlich auch beim jüngeren Mann, der eigentlich nur den Auftrag hat in einer Eigenuntersuchung sich selbst abzutasten. Kann auch eine Fremduntersuchung, kann auch durch die Partnerin natürlich sein und aufmerksam sein möchte, ob das alles sich normal anfühlt an den Hoden, an den zwei Hoden oder ob da eine Verhärtung ist, die da nicht hingehört. Und in dem Falle wäre es wichtig zum Urologen auch zu gehen. Das ist wahrscheinlich das einfachere, weil es wenig Hürde hat, weil ich da für mich gucken kann und eigentlich schon relativ schnell erfasse, ob alles stimmt oder nicht. Die größere Hürde ist wahrscheinlich zur Vorsorge zu gehen, wenn es ums Prostatakarzinom geht, die heutzutage in der Regel so ab 45 anfängt. Ähm weil wir wissen, dass Prostatakrebs ab diesen Lebensalter 45/50 beginnt aufzutreten. Sehr selten, aber dann ähm bis zum 70. und höheren Lebensalter zunehmend ist und so zunehmend, dass ähm es der häufigste bösartige Tumor des Mannes ist.
Es ist eine Hürde, haben Sie schon gesagt, diese Untersuchung über sich ergehen zu lassen. Man hört es ja sehr oft. Die Männer sagen dann: "Na, da da möchte ich nicht hin, das ist unangenehm." Man spricht auch nicht darüber, wie wir schon erwähnt haben, wie kann man denn vielleicht die Angst vor dieser Untersuchung nehmen?
Da bin ich sehr froh, dass wir ein Update ähm generell jetzt haben durch wissenschaftliche Untersuchungen, dass eine Blutentnahme, spricht die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens in der Erstuntersuchung vollkommen ausreichend ist, dieser sogenannte PSA Wert und eine digital rektale Untersuchung, also eine Manipulation, die vielleicht gefürchtet wird, wo wir auch wissen, dass ähm dass diese Untersuchung durchaus Männer abhält zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, ist nicht mehr Teil der Erstuntersuchung oder der Erstvorstellung überhaupt.
Das heißt, man kann einmal hingehen, man kann den Arzt kennenlernen, man macht eine Blutuntersuchung und erst dann, wenn sich da Auffälligkeiten ergeben, wird weiter untersucht.
Ganz genau. Und zwar geht es da auch um ein eine risikoadaptierte Untersuchung oder Vorsorge. Über den PSA Wert können wir feststellen, liegen Risikofaktoren vor oder ist der PSA Wert überhaupt erhöht, wenn der kleiner 1,5 ist, dann kann man sogar sagen, okay, man ist jetzt für 5 Jahre erstmal wieder befreit und braucht gar nicht den PSA Wert zu bestimmen, sondern erst wieder in 5 Jahren, wenn er zwischen 1,5 und 3 liegt, dann alle 2 Jahre zu dieser Blutuntersuchung und wenn er aber dann doch erhöht ist und wir reden von einer Erhöhung gerade in diesem jungen Alter, wenn der größer ist als drei und das auch in einer wiederholten Untersuchung,
dann ist eine weitere Diagnostik notwendig mit das MRT, multiparametrisches MRT. auch eine Untersuchung, die nicht weh tut. Das ist eine Untersuchung, die letztlich in einer Röhre stattfindet und eine Magnetresonanztomografie der Prostata ist. Heute zu Gast in gesund informiert, dem rezeptfreien Podcast Urologe Sascha Ahyaj.
Jetzt ist schon mehrfach ein verschiedenes Alter gefallen, wo sich Männer bestimmte Untersuchungen vielleicht ausmachen sollten, aber wann fängt man denn generell an? Bei Frauen, jungen Mädchen ist der erste Frauenarztbesuch irgendwie ganz klar. Das erfolgt schon in der Jugend, in jungen Jahren. Wann geht denn ein Mann zum ersten Mal zum Urologen?
Also, ein guter Zeitpunkt ist sicher ab 45, spätestens ab 50 zum ersten Mal zum Urologen zu gehen. Ich gehe auf jeden Fall zum Urologen, das ist jetzt meine Empfehlung oder generell die Empfehlung, wenn eine familiäre Belastung vorliegt, wenn ich weiß, dass mein Vater oder mein Bruder erkrankt ist, ähm also verwandt der ersten Grades, dann ist das Risiko mehr als doppelt so hoch an Prostatakrebs zu erkranken. Da macht schon Sinn ab dem 45. Lebensjahr schon zum Urologen zu gehen, sonst spätestens ab dem 50. Und ganz früh würde ich zum Urologen gehen. Also ganz früh heißt jetzt ab dem 40. Lebensjahr, wenn bekannte genetische Erkrankungen Mutationen in der Familie bekannt sind. Bracker 1, Bracker 2 Mutation. Das wäre
das heißt jetzt vereinfacht gesagt,
ja, das sind familiärgehäufte Erkrankungen äh mit bekannten Mutationen, wenn das wenn das bekannt ist, dann durch Erkrankung innerhalb der Familie, dann müsste ich ab dem 40. Lebensjahr schon den Urologen aufsuchen oder äh man sagt auch ä wenn ich Afroamerikaner wäre, das das ist auch ein Risikofaktor, was wir aus Versorgungsforschungsstudien auch wissen. Ähm die haben ein deutlich erhöhtes Risiko auch noch mal im Prostatakrebs zu erkranken.
Genetisch bedingt.
Genetisch bedingt. Ja, so oder so ist es interessant, wenn ich das anmerken darf. Es gibt ein
Nordsüdgefälle, also tatsächlich ist Prostatakarzinom häufiger im Norden, also in Schweden z.B. als in Griechenland und dann auch von Osten nach Westen. Also in Japan ist Prostatakarzinom noch relativ selten verglichen zu in der USA, was weltweit am häufigsten Prostatakrebs sozusagen als Erkrankung zeigt.
Da kommt für mich jetzt ein bisschen auf der einen Seite Risikofaktoren, auf der anderen Seite Lebensstil vielleicht. Ja, wie beeinflusst denn tatsächlich der Lebensstil die Gesundheit des Mannes?
Sehr. Also dazu gibt's Studien, die werden häufig gar nicht irgendwie so so viel zitiert, aber es gibt ähm durchaus Studien, die gezeigt haben, dass verschiedene Lebensfaktoren Einfluss auf Krebserkrankungen haben und insofern da weiß ich auch immer mein Gegenüber, sprich meine Patienten oder mal wenn es auch Frauen, wir Urologen haben natürlich auch Frauen als Patienten oder Patientinnen besser gesagt darauf hin, dass sie in im Rahmen einer Erkrankung oder vor einer Erkrankung nicht nur Opfer sind, sondern man kann aktiv an seinem Gesundheitszustand oder zu seinen Gesundheitszustand beitragen, mitwirken und äh das ist im Detail ganz einfach mit gesunden Menschenverstand bedeutet das ausreichende Bewegung, idealerweise 30 Minuten am Tag. Das bedeutet eine ausgewogene Ernährung ähm in Form von möglichst auch eher Gemüse und Obstlastik, wenig Fleisch. Ähm es reicht sicher ein,
ne? Das wird die Männer jetzt ein bisschen deprimieren,
das weiß ich. Ich ich bin ja selbst auch Mann und weiß, wie gut Fleisch schmeckt, aber ich weiß auch wie wie wichtig es ist, das nicht zu übertreiben.
Mhm mhm. Es ist schwierig, man hat oft das Gefühl, man führt eigentlich ein gesundes Leben, man macht ein bisschen Bewegung, man hat das Gefühl, das Essen, dass man da zu sich nimmt, das ist eigentlich gesund. Aber vielleicht können wir das ein bisschen konkretisieren. Was empfehlen Sie denn jungen Männern, Männern im mittleren Alter und älteren Männern?
Also, das was ich eben schon gesagt habe, ausreichende Bewegung, idealerweise täglich, ausgewogene Ernährung und da meine ich jetzt nicht nur viel Gemüse und Obst, sondern auch idealerweise zuckerfrei und den Alkoholkonsum zu reduzieren, drastisch zu reduzieren.
Auch bei vielen möglicherweise Bier bedingt ein schwieriger Punkt oder sind das Vorurteile?
Ja, also ich glaube, dass das wirklich ein schwieriger Punkt ist, weil wir Männer häufig auch sozial unter dem Druck stehen, auch was alkoholisches zu bestellen. Ich erlebe das selbst, dass ich ähm eigentlich vielleicht gar nicht Alkohol trinken will und dann mehr oder weniger im Kreise dann schon gesagt, Mensch, komm, trink doch auch ein Bier oder ein gespritzten oder wie auch immer und da wird man sehr schnell motiviert mitzuziehen. Umgekehrt, das wissen wir auch aus den Medien, hat der Konsum von alkoholfreien Bier, was ja nicht hundertprozentig alkoholfrei ist, aber nahezu ähm deutlich zugenommen und das sind gute Alternativen, denke ich.
Mhm. Sie haben jetzt gerade was spannendes gesagt. Man wird überredet, Bier zu trinken. Wir haben hier eine Folge zum Thema Alkohol gemacht, wo es auch darum gegangen ist, man wird tatsächlich überredet, Alkohol zu trinken, obwohl man mittlerweile weiß, die Richtwerte auch die die der WHO haben sich drastisch nach unten ähm geändert sozusagen. Ja, also das gesunde Achtel, wir wissen, es gibt kein gesundes Achtel mehr. Dieses Überreden, da kommen wir jetzt in einen zweiten Bereich. Ähm, die Psyche, ja, der Mann, sie haben schon mehrfach angesprochen, dieser Druck von außen, man kann nicht, man möchte stark sein, das starke Geschlecht, dass wir ja auch sonst immer wieder hören, ist es für einen Mann vielleicht schwierig einfach da zu sagen: "Nein, ich möchte nicht" oder "Ich möchte mich gesund ernähren." Wird man gleich abgestempelt, wenn man sagt, man geht zur Kosmetikerin, wie Sie es vorher schon angesprochen haben, oder ist es doch akzeptiert, äh ein neues Männerbild zu haben?
Also, ich glaube, da muss man tatsächlich schauen, mit wem man es zu tun hat. Also, im Einzelfall oder generell kann man glaube ich schon die jüngeren Männer als neuere Generation sehen und die älteren Männer halt als die ältere Generation. Ich bin sicher, dass die ältere Generation, ich habe viele viele Freunde auch in der älteren Generation, da ist es ist tatsächlich also empirisch aus eigener Erfahrung schwierig dem Alkohol vielleicht zu widerstehen, wenn so eine Männerrunde zusammenkommt und auch nein zu sagen. Ähm es ist sicher auch nicht häufig, dass da über sensible Themen gesprochen wird. Umgekehrt, da ich Urologe bin und die meisten das wissen, äh bekomme ich schon die eine oder andere Frage und es wird sich an mich gewandt und äh ich glaube, es kommt dann sehr stark auf das Gegenüber an, ob man äh in der Lage ist auch mit der älteren Generation über empfindliche Themen zu sprechen. Die Offenheit oder das Bedürfnis ist am Ende bei jedem Menschen da.
Das heißt also auch die ältere Generation, die schon ganz was anderes erlebt hat, hat noch die Möglichkeit zu sagen, gesunder Lebenswandel, ja, das ist eigentlich auch was für mich, ich probiere es zumindest.
Hat Potenzial und man kann diese Menschen auch gewinnen und überzeugen.
Wir haben die Ernährung auch ganz kurz schon angesprochen. Weniger Fleisch, mehr Gemüse. Also, ich glaube, das gilt nicht nur für Männer, das gilt ohnehin für alle. Und wir haben in unserer Serie gesund informiert, auch schon Podcasts zum Thema gesunde Ernährung gemacht. Da fällt mir ein Lebensmittel ein, das bei uns in der Steiermark ja auch sehr gut wächst, wo man immer wieder sagt, das ist gut für die Männer. Der Kürbis bzw. die Kürbiskerne, was hat es denn damit auf sich?
Also, es gibt auf jeden Fall mehrere Phytoprodukte, also solche pflanzlichen Produkte, die Wirkung gezeigt haben, auch in Studien. Das Schwierige an diesen Studien ist meist, dass die Dosierung, die Zusammensetzung sehr unterschiedlich von Studie zu Studie waren, sodass meist eine wirkliche Zulassung als ähm richtiges Produkt noch nicht irgendwie empfohlen werden kann.
Aber man weiß, dass Kürbiskerne und dann Sägepalmextrakte etc., dass die durchaus protektiv sein können. Also vor allem, wenn es aber um das Wachstum der Prostata geht. Mhm.
Also die gutartige Prostatavergrößerung, ist auch eine sehr häufige Erkrankung bei Mann, die zu Wasserlassbeschwerden führt, kann man durchaus eventuell durch sogenannte Phytoprodukte bisschen zurückhalten, zurückdrängen und meine eigene Formulierung ist immer, dass ich das als komplementäre Medizin sehe und äh solange diese Dinge nicht horrent was kosten und der Mann den Eindruck hat, es hilft, warum nicht?
Heute zu Gast in gesund informiert, dem rezeptfreien Podcast Urologe Sascha Ahyaj.
Noch ein Thema, das auch eigentlich alle betreffen sollte, das aber auch zunehmend in unserer Gesellschaft ein Problem wird, ist der Zucker. Wir wollen uns im im neuen Jahr dann so viel sei gleich vorweggenommen in einer Podcast Folge dem Zucker widmen, aber vielleicht können Sie uns schon heute ein bisschen verraten. Der Zucker, der macht sehr viel auch mit den Männern.
Das ist richtig. Also wir wissen, dass Zucker ein Bestandteil in fast allen Produkten ist und es ganz schön schwer ist, sich ohne Zucker auch zu ernähren. Da muss man schon genau hingucken.
Diese versteckten Zucker. Ja,
ganz genau. Und äh ich würde nur empfehlen, möglichst Zuckerarm sich zu ernähren. Das wissen wir auch jetzt, wo wir über das Thema halt reden. über Krebsarten, dass eine zuckerarme Kost, zuckerfreie Kost gut ist, also protektiv wieder schützt gegen Krebs. Mhm.
Und natürlich äh schützt es gegen Karies, gegen Dickleibigkeit, gegen Diabetes, alles Faktoren, die uns krank machen und für Krebs zum Teil auch empfänglicher.
Also, das heißt auch in dem Fall Prostata oder Hodenkrebs.
Sicher. Ja,
bei Männern sagt man ja, ähm viele sind sportlich, viele bewegen sich gerne, machen das äh viele trainieren auch sehr gerne diese Muskelpakete sozusagen ähm diese man da stemmt. Äh viele machen das im Fitnessstudio gerne. Ist es förderlich für die Gesundheit der Männer tatsächlich ähm viel Bewegung oder viel Muskel ähm Kraftübungen zu machen?
Also Sport wie immer der jetzt auch definiert ist sicher gesund und auch wieder äh schützend vor Krebs und auch allgemein für die Gesundheit sehr gut. Solange der Muskelsport, sagen wir mal so, nicht irgendwelche Anabolika beinhaltet, ähm ist das glaube ich genau Sport und wichtig. Ich glaube aber auch, dass Ausdauersport eine sehr gute Mindestergänzung ist und vielleicht kann der eine oder andere auch erwägen mit dem Fahrrad zu fahren, das mit dem Scoooter oder Auto. Auch das, also ich kann nur für mich sprechen.
Ich versuche, ich habe wenig Zeit, wir alle haben wenig Zeit, ich versuche aus der Not eine Tugend zu machen und versuche möglichst viel Fahrrad zu fahren. Und da sei noch mal erwähnt, es ist sicher gut, dass wir jetzt viele E-Bikes auch haben. Dadurch bekommen wir mehr Menschen in die Bewegung. Aber Sport beginnt dann, wenn man sich auch körperlich ein bisschen anstrengt und das ist mit dem E-Bike nicht so einfach. Ich habe mir jetzt also neues Fahrrad gekauft ohne ohne elektrische Unterstützung und seitdem schwitze ich mal wieder.
Vielleicht noch einmal ganz kurz zurück zu diesem Männergesundheitsmonat November, der sich zusammensetzt aus dem Mustach Schnurbad und dem November. Ist es tatsächlich so, dass Sie positive Auswirkungen bemerken in diesem Monat, dass man aufmerksam wird auf Männer, Männergesundheit im Allgemeinen oder ist es einfach ein Trend, dass sich jetzt alle in den Schnurbad wachsen lassen?
Also generell ist es, glaube ich, schon ein Trend, dass wir alle mehr bei hartem Gesicht rumlaufen. Das sehen wir an allen Ecken und sehen Sie auch an mir. Wobei das schon lange so ist. Und in der jüngeren Generation ist es, glaube ich, schon ein Aufmerksamkeitsthema. Ähm, also spricht ein Mustache im November weiß schon daraufhin, ich ich bin auch irgendwie zugänglich für Gespräche und habe ein Bewusstsein für meine Gesundheit. meine Männergesundheit.
Also, es gibt vieles, was Männer auch tun können und tun sollten, um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Man ist trotzdem noch ein Mann, wenn man sich ein bisschen um sich selbst kümmert. Kann man das vielleicht so formulieren?
Ich würde sogar sagen, man ist mehr Mann, wenn man sich um sich selbst kümmert.
Das ist eine schöne Schlussbotschaft. Ich bedanke mich bei Ihnen, Sascha Ahyaj, dass Sie Zeit gehabt haben, zu uns zu kommen und uns über dieses wichtige Thema auch zu informieren. Und wir hoffen, dass viele ähm jetzt dadurch vielleicht doch auch sich ähm den Terminkalender nehmen und vielleicht doch mal einen Termin ausmachen.
Ich bedanke mich auch. Ich kann nur sagen, haben Sie keine Angst vor uns. Wir meinen es gut mit Ihnen und wollen eher Ihre Gesundheit bestätigen als das Gegenteil.
Das war gesund informiert, der Gesundheitspodcast. Eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark.