Folge #76 Gesund informiert mit den Rote Nasen Clowndoctors: Macht uns Lachen gesund?
In der neuen Folge geht es um zwei Gäste, die über ihre Einsätze in Krankenzimmern berichten. Sie erlangen Einblicke, wie es gelingt, in einem Umfeld, in dem es eigentlich wenig zu lachen gibt, dennoch Schwerkranken ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und sie den Alltag für einen Moment vergessen zu lassen.
In der Folge #76 erfahren Sie, wie man das Leben selbst in schwierigen Situationen ein bisschen leichter nehmen kann und wie ein Perspektivwechsel dabei helfen kann, jeder Situation etwas Positives abzugewinnen.
Gäste:
Lydia Grassl alias Clownin Luisa
Ute Sračnik alias Clownin Elvira
„Gesund informiert“ ist eine Zusammenarbeit zwischen ORF Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark.
Redaktion und Stimme: Fanny Sedlnitzky
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Podcast-Ausschnitte
Hören Sie kurz in die Folge hinein!
Text zur Folge
Willkommen bei Gesund informiert, der Gesundheitspodcast. Eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfonds Steiermark und ORF Steiermark. Fanny Sedelnitzki liefert wertvolle Antworten in unserem rezeptfreien Podcast. Heute zu Gast Clownin Elvira und Clownin Luisa von den roten Nasen Clowndoctors.
Heute wollen wir in unserem Podcast gesund informiert ein wenig lachen, denn lachen, das weiß jeder, das ist gesund. Und da haben wir Gäste eingeladen, die zum Lachen eigentlich nur anregen können und zwar die roten Nasen Clowndoctors. Ich begrüße Lydia Grasel und Ute Ratschnik bei mir. Schönen Tag.
Hallo.
Hallo.
Und natürlich werden wir sie jetzt nicht als Lydia Grasel und Ute Ratschnik weiter bezeichnen. Nein, sie sind Clownin Luisa und Clownin Elvira. Also in diesem Sinne noch einmal einen schönen Tag und danke fürs Kommen.
Hallo.
Hallo. Wir freuen uns auch sehr, dass wir da sind.
Die roten Nasenclowndoctors sind, so lautet der Wortlaut, ein Verein zur Unterstützung von kranken oder leidenden Menschen durch Humor und Lebensfreude. Was muss man denn äh mitbringen, damit man befähigt ist äh Clown mit Humor und Lebensfreude zu sein?
Also, es ist so, wir sind keine Ärzte vorweg, weil das ist ein großes Missverständnis immer noch. Äh wir sind keine Ärzte oder irgendwie Pflegepersonal, das jetzt als Clown durch die Häuser zieht oder in auch in Senioreneinrichtungen wollte ich noch erwähnen. Ergänzend sind wir ja auch, nicht nur in Krankenhäusern. Also wir sind alle von der Grundberufung Schauspieler oder Künstler, Musiker, also alles was mit darstellender Kunst zu tun hat, findet bei uns Platz. Und bei uns ist es so, wenn man bei uns Clown werden will, dann darf man sich einer Ausbildung unterziehen, die der Verein selbst zur Verfügung stellt. Wir lernen, wie man in gewissen Situationen umgeht. Wir lernen medizinische Fachbegriffe. Was sind No-Gos, was darf man machen, was ist sinnstiftend, was nicht etc.. Und natürlich auch Clowntechnik. Weil es schaut zwar sehr leicht aus, aber der Humor und das Lachen so rauszukitzeln, da bedarf es auch technischen Handwerkszeugs und das lernen wir da. Also, wenn man bei uns anfängt, bekommt man auch eine Ausbildung und
ein bisschen wie im Zirkus vielleicht.
Ja, also es ist es ist anders als im Zirkus. Also es gibt schon diese diese Paare. Also, wir gehen auch immer zu zweit und so weiter und wir haben auch eine gewisse Beziehung, also Luisa und Elvira z.B. haben eine gewisse Beziehung zueinander, die sich mit verschiedensten Problematiken auseinandersetzt. Aber im Krankenhaus ist in der Hauptsache eben der Patient oder der Klient Klientin im Fokus und was was braucht der oder diejenige da? Also, wir sind jetzt nicht da, um eine Bühnenshow zu machen, sondern wir gehen in wirklich in ein Krankenzimmer hinein und sagen, okay, was brauchen die Leute da gerade, wo sind die gerade, wo können wir die jetzt abholen? Wie können wir sie jetzt da bisschen aus ihrer Situation rausbringen und wie können wir da ein bisschen eine neue Farbe und ein bisschen Mut und Hoffnung bringen?
Also vielleicht kann man zusammenfassen. Das Ziel ist, wenn sie das Zimmer wieder verlassen, dass die Gesichter strahlen, richtig? Genau.
Auf jeden Fall. Ja,
es es geht einfach darum, um einen kurzen Moment zu bringen an Lebensfreude, an Leichtigkeit, wo man glaubt, also die Patienten, Patienteninnen befinden sich irgendwie in in sehr herausfordernden Situationen und man glaubt, dieser Moment ist gar nicht möglich in dieser Situation und dann kommen die Clowns und doch bringen sie irgendwie ein kurzes Fenster an Leichtigkeit und Lebensfreude.
Wenn man lacht und das Leben ein bisschen leichter nimmt, ist es natürlich auch viel leichter. Dann da geht's einem schon manchmal ein bisschen besser. Sie gehen da aus einem Alltag in ein Krankenzimmer, wo es eigentlich gar nichts zu lachen gibt. Gibt's einen Schalter, den sie umlegen?
Einen Schalter in dem Sinne nicht, aber wir sind ja Gott sei Dank in der glücklichen Situation, dass wir als Clowns dort hineingehen. Das heißt, äh wenn wir jetzt unsere private Rolle ablegen dürfen und uns in unsere Kunstfiguren, sage ich jetzt einmal, unter Anführungszeichen begeben dürfen, dann haben wir einen gewissen Schutz. Das heißt, wir sind in einer anderen Rolle da als jemand, der jetzt privat oder ich sage immer in Zivil hineinkommt und das schützt dann schon sehr, also dieser Rollensprung zu sagen, jetzt bin ich der Clown und beim Clown darf alles sein und äh ist alles nicht so schlimm. Also das ist quasi unser Schalter, wenn Sie so bezeichnen, ist die rote Nase.
Mhm. Genau. Wir sind die wirklich, also man erkennt ja wirklich einen Unterschied, wenn wir da ins Zimmer gehen zuvor zu verwechselt euch nicht mit einem Arzt oder einer Krankenschwester?
Nein. Genau. Wir haben also alle ein Kostüm, das unserer Clownfigur auch entspricht. Ein fixes. Das ist so sagen, unsere Arbeitskleidung und unser Dresscode, das ziehen wir an, wenn wir in den Einsatz gehen und eben sobald wir die Nase aufsetzen, ist es auch ganz klar, dass wir eben in diese Figur von unserem Clown Charakter schlüpfen und nicht als privat Ute oder Lydia dort sind, sondern eben als Luisa und Elvira.
Heute zu Gast in gesund informiert dem rezeptfreien Podcast Clownin Elvira und Clownin Luisa von den roten Nasen Clowndoctors.
Lachen ist gesund, das merken Sie woran? Ja, das kann man merkt man eindeutig schon bei einem Zimmerbesuch. Ja, also es ist einfach, man sieht die Veränderung, wenn man reingeht und die Stimmung ist vielleicht eher gedrückt und am Ende, wenn die Clowns die Zimmer verlassen, dann sieht man die Veränderung bei den Menschen in den Gesichtern, in der Stimmung, in den Gefühlen. Sie werden fröhlicher, sie blühen auf und das tut der Psyche natürlich eindeutig gut und das das erleben wir tag für Tag.
Ein ehemaliger Klinikvorstand der Kinderklinik in Graz hat gesagt, würde man die Mundwinkel aller Kinder messen, die nach oben gehen, wenn die roten Nasenclowns in die Zimmer kommen und diese Mundwinkel dann aneinander legen, dann hätte man die Welt schon einmal umrundet. Das kenne ich gar nicht. Das ist aber sehr cool. Schön ist ein schönes Zitat, das vielleicht viel zeigt. Sie arbeiten nicht nur mit Kindern, wir kommen auch noch darauf zu sprechen, aber natürlich ist bei Kindern so ein Erfolg wahrscheinlich auch gleich messbar oder gleich sichtbar. Also, die Kinder reagieren natürlich sehr pur und äh sehr natürlich und sehr ehrlich auch. Also, sie lachen, wenn es ihnen wirklich gefällt. Sie haben kein Höflichkeitslachen und streben wir natürlich an wirklich ehrlich zu berühren und das Lachen von innen heraus wirklich zu haben.
Ja, also ich kann eine Geschichte dazu jetzt erzählen, z.B. von einem kleinen Mädchen, die erlebt hab, die ist auf der Intensivstation gelegen und die Ärztin und Ärztin hab gesagt, na ja, wir wissen nicht genau, schaut's mal rein, wir wissen nicht, ob sie mag oder nicht, sie ist nicht so begeistert und dann haben wir gesagt, okay, die Kollegin und ich, wir gehen rein und probieren es und dann sind wir hin, schön sanft. Manchmal geht's ja wirklich darum gut auszutesten, was Was braucht der Patient und die Patientin jetzt auch?
Also man kommt nicht immeringepoltert in das Zimmer.
Genau. Genau. Es geht wirklich eben, wir sind Begegnungskünstler und Künstlerinnen. So nennen wir das und das heißt, wir schauen wirklich, wie kann der Moment für jeden einzelnen jetzt individuell mit Lebensfreude gefühlt werden und das ist manchmal unterschiedlich und bei diesem kleinen Mädchen sind wir schön sanft hinein, die Kollegin und ich und es war eher sehr angespannte Stimmung insgesamt und die Kollegin, wir waren dann vor dem Bett und dann hat sie angefangen aus ihrer Tasche eine kleine Handpuppe hinauszuholen und das Mädchen hat eigentlich nur gesagt, sowas wie im nein. Okay. Und dann hat sie noch was anderes rausgeholt und Mädchen wieder gesagt, nein. Und gleichzeitig hat man aber gespürt, das gefällt ihr total jetzt so ja diese Dinge, die sie da leben darf. Das war dann eigentlich das Spiel, das wir genutzt haben auch miteinander. Wir zwei Clowninnen mit dem Mädchen, dass das Mädchen die Möglichkeit hat nein zu sagen in diesem Spiel, obwohl sie total gern mit dabei ist und es ihr Spaß macht, weil es ist einfach so, dass diese Kinder, die in so einer Situation sich befinden, sich das nicht ausgesucht haben und da geht's ja wirklich ja noch mal um die Selbstermächtigung der Kinder. Ähm und zudem kann sie nein sagen und am Ende sind wir rausgegangen nach diesem Spiel und dann hat sie uns nachgelacht. Wir haben noch mal hingeschaut und also wir das ist schon sehr berührend. Also geht das her.
Ja, wirklich hat sie nachgeschaut und nachgelacht und ähm das ist natürlich sind wunderschön. Es gibt ganz viele wunderschöne Momente, aber wenn man es schafft die Stimmung so zu wenden durch ein Clownbesuch und da geht's eben wie vorher gesagt gar nicht um ein großes Lachen, sondern um wirklich sehr empathische, sensibles Dasein eigentlich ja zu diesem Kind, dann ist das natürlich wunderschöner Erfolg für uns auch.
Was kriegen Sie denn für Rückmeldungen aus den Krankenhäusern, von den Stationen, äh wo die Ärzte und das Pflegepersonal äh ja wissen, dass sie kommen? Äh die sie werden auch oft angekündigt natürlich oder man sagt ihnen vielleicht in welchem Zimmer es gerade nicht passend ist oder wo wo die Clowns erwünscht sind. Gibt es da so etwas wie mein gut, dass sie da waren. Äh es hat den ganzen Tag gerettet oder der Patient ist einfach tatsächlich eine Spur gesünder geworden.
Mhm.
Also das Personal ist oft auch oft überrascht. Also und das Personal ist für uns auch ein Türöffner, weil wenn die jetzt sagen, okay, das finden sie doof oder das mögen wir überhaupt nicht, ist es für uns als Clown natürlich auch eine eine Einschränkung. Wir sind ja auch fürs Personal da. Also, ich sage immer, wir sind 360° Clowns, also wir sind jetzt nicht nur im Fokus auf die betroffenen Personen, die eben krank sind oder ein Leiden haben, sondern da gibt's auch die Eltern, da gibt's das Personal, die die da natürlich involviert sind in diese Situation und als Rückmeldung hören wir immer wieder, schön, dass ihr da seid, wir freuen uns schon auf euch, gerade auf Stationen, wo wo chronisch kranke Patienten, Patientinnen zu finden sind. Äh, also da gibt's auch eine ganz tolle enge Zusammenarbeit einfach und die ist uns wahnsinnig wichtig auch, also ohne ohne das wird es auch gar nicht funktionieren.
Wir haben auch eben Formen, wo wir sehr eng mit dem Personal eben zusammenarbeiten. Z.B. gibt's Wachkomastationen, wo wir auch sind und da geht's wirklich darum, äh auch die Dinge, die wir während dem Einsatz beobachtet haben an Patienten und Patientinnen kleinste Reaktionen, Veränderungen auch wirklich noch mal rückzumelden und mit dem Personal gemeinsam äh dorthinzuschauen, ne?
Also Patienten, von denen man vielleicht nicht davon ausgeht, äh dass überhaupt eine Reaktion kommt.
Genau. Genau. Also, da wird richtig dokumentiert, was für Reaktionen äh sind da zu sehen und äh festzumachen und das ist richtige wirklich gute enge Zusammenarbeit. Ja. Das heißt sie gehen so wie mit einem Heiligenschein durch die Gänge im Krankenhaus und verbreiten einfach gute Stimmung.
Oh Gott. Heiligen weniger
um die Nase ein Nasenschein. Rote Nasenschein.
Um die rote die rote Nase leuchtet auf jeden Fall.
Genau.
Es gibt, habe ich auch nachgelesen, sogar schon Fangemeinden der Clowndoctors. Da gibt es Patienten, die müssen regelmäßig in Krankenhäuser kommen zu Untersuchungen, zu Therapien. Äh ist nicht immer lustig, ist oft eine eine schwierige Situation. Die wollen aber dann genau an dem Tag kommen, wo auch die Clowndoctors da sind. Haben Sie sowas wie Stammkunden?
Ja, natürlich haben wir Stammkunden aufgrund der der Behandlungsformen etc.. Also gerade auf der Kinderstation, die immer wieder kommen und ja, die die warten richtig auf uns, dass wir dass wir kommen und wenn wir nicht kommen, dann müssen wir uns aufgrund von Krankheit, weil wir werden auch krank manchmal, dann müssen wir uns schon gute gutes Argument überlegen, warum wir denn nicht da waren. Ja, die Gesundheitsclownerie wirkt in Österreich schon seit einigen Jahrzehnten mittlerweile gut etabliert, aber wie hat denn das angefangen, dass man sagt, Lachen hält gesund, macht gesund und verbreitet wirklich gute Stimmung in Einrichtungen, wo Menschen leiden oder krank sind. Wie sind die Anfänge hier bei uns in Österreich gewesen?
Anno 1994 gab es Gott sei Dank zwei Menschen in Österreich, den Geora Seler und die Monika Schulen, die sich zum Ziel gesetzt haben, wir wollen das in Österreich machen. Ganz ursprünglich war es diese Idee des Clowns im Krankenhaus war dieser weltberühmte Patch Adams, wo es auch einen Film dazu gibt, der allerdings Arzt war und deswegen glauben auch ganz viele Menschen, dass wir Ärzte sind. Aber dann gab es auch den Michael Christiansen, der quasi unser Urvater ist, der das dann institutionalisiert hat. Also, der hat das wirklich dann in die Krankenhäuser gebracht und gesagt, das hilft, das wirkt. Und Geora Seler hat diesen lieben Michael gekannt und hat gesagt, er möchte das auch machen mit der Monika Schulen gemeinsam. Ja, so ist das zu uns gekommen.
Heute zu Gast in gesund informiert dem rezeptfreien Podcast Clownin Elvira und Clownin Luisa von den roten Nasen Clowndoctors.
Gibt es so etwas wie messbare Erfolge? Ja, aber tut immer so gern messen, gell? Also, also ich finde immer sind ist am schönsten sind die Erfahrungswerte, aber es gibt natürlich Studien, also wonach man gehen kann. Ich habe auch einen Spick mit Ich könnte Ihnen da jetzt Studien vorlesen, die beweisen, was Clownerie wirkt, aber das finde ich jetzt nicht so sinnstiftend. Da erzähle ich jetzt auch eine Geschichte. Das war zum 20 Jahre Jubiläum. Da hat eine Benefizveranstaltung gegeben in Wien von allen Nasen Österreichs, der Volksoper mit eben Clowns, die dort aufgetreten sind. Und da gab es dann auch einen Plot, wo Briefe vorgelesen wurden von Kindern und Jugendlichen, die eben rote Nasenbesuche erfahren. Anhaben. Und da gab es dann einen Brief von einer Patientin mit zystischer Fibrose, das ist so eine genetische Lungenkrankheit und die hat halt einen Brief geschrieben, wo sie eben beschreibt, wie sie dort im Spital liegt und wie sie schon hört, dass die Elvira kommt mit ihrem typischen Gang und wie halt das Herz aufgeht und sie weiß, okay, jetzt hat sie für 5 Minuten oder zehn keine Sorgen oder kann an etwas anderes denken, also an eine andere Welt entführt wird, wo die Perspektive einfach eine andere wird und das hat mich schon sehr berührt. Also das ist für mich Beweis genug oder was die Forschung betrifft, also die die Humorforschung, die gibt's ja schon länger. Also da gibt's ganz viele Studien, die beweisen, dass Humor einfach gesund macht und lachen genauso, ne?
Wenn Sie in diese Zimmer kommen, sie haben schon gesagt, sie sind nicht nur für die Patienten da, sie sind für alle da, die äh gerade ein bisschen eine gute Portion Humor brauchen können. Gibt es Tipps, die Sie da z.B. Eltern mitgeben? Eltern sind ja da oft viel betroffener noch als die Kinder selbst, weil sie einfach noch viel mehr wissen oder einfach äh diese Situation für die Angehörigen so belastend ist. Gibt es Möglichkeiten, die da aufzuheitern oder haben Sie sozusagen Tipps, wo Sie sagen, wenn es Ihnen nicht gut geht, dann machen Sie das oder jenes. Ich weiß nur, dass die Eltern, wenn sie sehen, dass den Kindern gut geht, dann geht's ihnen auch gut. Also, das ist so eine direkte Verbindung einfach, gell?
Vielleicht kann man eh ein bisschen an die Perspektive von den Clowns denken. Ja, also Clown geht vollkommen naiv, wertfrei in die Welt hinaus, in ein Zimmer hinein und nimmt all so wie es ist und geht damit um, spielt damit. Ja, also es ist so kindliche Naivität, die wir auch mitbringen und dadurch entsteht natürlicher die Leichtigkeit. Die Clowns nutzen irgendwie ein Scheitern auch für ihr Spiel. Clowns in ihrem Clownspiel haben wahnsinnig viele Probleme. Meistens kleine und große, je nachdem. Oder es gibt auch die, die glauben, sie haben keine Probleme, wie die Elvira z.B..
Ich habe nie Probleme.
Und dann passieren ja ganz viele Dinge in diesem Zimmer. Ja, also bisschen an das zu denken, dass eben dieses Scheitern wirklich Potenzial hat, um weiterzugehen, ja, und um uns weiter zu bewegen und dass wir aus der Erfahrung Leichtigkeit vielleicht dann in Folge, wenn wir die verarbeitet haben, mitnehmen können.
Ja. Und dass man jeder Situation was Positives abgewinnen kann.
Wenn man das so hört, denkt man sich, na ja, Kinder, die lassen sich leicht ablenken. Ja, für Kinder ist das was, aber für mich ist das nichts. Aber doch, es gibt auch bei Erwachsenen oder älteren Menschen Erfolge unter Anführungszeichen. Also, das heißt, diese Gesundheitsclownerie ist nicht nur was für kleine Kind. Das hat tatsächlich auch eine Wirksamkeit im hohen Alter noch. Absolut. Absolut.
Genau. Wir sind auch in vielen Seniorenheimen und da geht's ja ganz viel darum, die Verbindung zu den Menschen dort, ja, dass man einfach da ist, dass man mit ihnen ist. Da geht's auch ganz viel darum, Erinnerungen wieder wach zu kitzeln und zu wecken. Ein bisschen eine Leichtigkeit von früher noch mal reinzuholen. Wir arbeiten da ganz viel mit Musik, z.B. Ja, mit Liedern, Melodien aus einer Zeit äh wo sie vielleicht auch noch jünger waren und äh dadurch können wir irgendwie auch eben so ein Gefühl von Leichtigkeit von früher noch mal herbringen. Also, da geht's auch vielleicht nicht um das große Lachen. Ähm, obwohl Senioren und Seniorinnen vielleicht auch mal über einen Zaubertrick lachen. Ja, also das das ist tatsächlich so. Also der Humor kennt irgendwie kein Alter und keine Grenzen. Das ist eigentlich sehr schön am Humor. Wir versuchen halt dran zu erinnern, gibt's eigentlich keinen Grund, warum wir nicht lachen sollen.
Und eine Kollegin hat so schön auch gesagt, wir sind auch für alle inneren Kinder da.
Genau.
Die sind in allen von uns die inneren Kinder. Wenn das innere Kind mal nicht so will, wie man das vielleicht gerne hätte, wie kann man sich ein bisschen selbst überlisten, dass man vielleicht ein bisschen mehr lacht? Wir haben es sehr gut, wenn ich schlecht drauf bin, gehe ich als Clownpital. Also, das ist wirklich auch etwas, was man sich selber äh mitnehmen kann. Ähm also immer auch die Perspektive zu wechseln und zu sagen, hey, was kann ich der Situation jetzt noch Gutes abgewinnen? Z.B. wenn es wenn es jetzt gerade furchtbar anstrengend ist und Stress auf einen hereinprasselt, aufs Klo gehen, hinsetzen und 60 Sekunden lang die Mundwinkel nach oben ziehen. Äh, das es ist wirklich erwiesen, dass dadurch Endorphine im Gehirn freigesetzt werden, die den ganzen Körper durchfluten. Ja, genau.
Also, wenn gerade kein Clown zuhand zu gegen ist, kann man das vielleicht machen. Wenn uns Zuhörerinnen und Zuhörer jetzt aufmerksam gelauscht haben und sich denken, das wäre doch was, das wäre doch mal was, ich kenne jemanden, dem geht's vielleicht nicht so gut. Kann man die Clowndoctors irgendwie buchen? Kann man die zu sich holen? Kann man in einer Einrichtung sozusagen danach fragen?
Prinzipiell haben wir fixe Einrichtungen, wo wir regelmäßige Einsätze gehen, also der eben Krankenhäuser, Seniorenheimen und so weiter. Ähm, dann gibt's auch die Möglichkeit von CUUS heißt es bei uns, das heißt Clowns unterwegs. Das sind Einrichtungen, wo wir zwei bis vier Mal im Jahr vorbeikommen und wenn man da natürlich als Einrichtung Interesse hat, kann man sich natürlich schon auch melden. Es gibt natürlich auch die Möglichkeiten z.B. von Online Clown besuchen für Kinder, die z.B. zu Hause pflegebedürftig M Kaz versuchen wir nachzukommen.
Wo finde ich einen Kontakt?
rotenasen.
www.rotenasen.
Genau. Reimt sich.
Und abschließend natürlich die Frage, können Sie uns jetzt hier irgendetwas zu besten geben?
Was könnten wir zu besten geben? Luisa
Elvira schwierig. Kannst du akustisch zaubern?
Na, das ich glaube das kann ich nicht
schwierig jetzt.
Das muss ich noch üben. Kannst sehr viel. Ich kann z.B. Ich kann z.B. sehr gut Schokolade essen oder ich kann auch sehr gut Kuchen essen. Ich kann auch gut in der Sonne liegen, sehr lange sogar. Ich kann z.B. auch Ich kann z.B. auch Ich kann z.B. auch reden. Reden kann ich sehr gut. Reden kann ich wirklich. Also ich kann stundenlang reden, wenn du möchtest.
Nein, danke.
Nicht.
Nein. Muss nicht sein.
Ach so. Na gut.
Ich habe gemeint akustisch zaubern.
Ach so. Äh akustisch zaubern.
Vielleicht kannst du mal die Klappe halten. Moment. Moment, warte, ich probiers.
Dann red weiter.
Vielen Dank. Es zaubert uns zumindest ein kleines Schmunzeln schon auf die Lippen und das funktioniert schon ganz gut zwischen Ihnen beiden. Sie sind ein eingespieltes Team.
Ja. Das kann man so sagen. Genau. Wir sind jetzt schon einige Jahre miteinander unterwegs und wenn man Bilder haben will, kann man auch auf unsere Homepage gehen. Da sind Fotos von allen Clowns, die in Österreich unterwegs sind, wie sie in ihren Kostümen aussehen.
Genau. Menschen ähm zum Lachen zu bringen ist ihr Alltag. Vielleicht können wir noch ein paar Weisheiten, ein zwei weitergeben, wo man einfach sagt, okay, ein bisschen mehr Humor tut eigentlich ganz gut.
Na ja, es ist wahrscheinlich auch gut, den eigenen Humor ein bisschen zu kennen, so wie die Clowns versuchen für die Menschen was Angepasstes zu machen, ist vielleicht auch für sich selbst gut zu wissen, was macht mir denn Freude, was macht mir denn Spaß, wo kann ich sowas wie Leichtigkeit empfinden? Ja, und diese diese Ressourcen wirklich zu nutzen und eben zu integrieren in den Alltag, das kann für jeden was ganz Unterschiedliches sein. Oder eben wenn es nur ist, ich schalte mir ein Lied ein, dass ich total gern mag und da weiß ich, okay, da werde ich fröhlicher, dann das darauf wirklich zurückzugreifen bewusst, das ist glaube ich schon eine Weisheit, dass für die eigene Psychohygiene, für die Alltagsgestaltung einfach oftmals im Stress vergessen wird, aber darauf wirklich bewusst zurückzugreifen, finde ich schon sehr wichtig. Also Luisa und Elvira, dann bedanke ich mich für den Besuch hier bei uns und wir hoffen, dass sie weiterhin viele viele Menschen zum Lachen bringen und vielleicht der ein oder andere sich jetzt denkt, na ja, ein bisschen mehr Humor kann auf jeden Fall nicht schaden.
Ja, vielen Dank für die Einladung. War sehr schön. Danke, wir waren sehr gern da.
Das war gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfonds Steiermark und ORF Steiermark.
