Folge #70 Gesund informiert mit Martin Sprenger: Wo bin ich mit welchen Beschwerden richtig?
In der neuen Folge geht es darum, ob Sie zum Hausarzt gehen sollten oder direkt in die Ambulanz, welche Infos Sie bei 1450 bekommen und ob man seine Beschwerden auch selbst in den Griff kriegen kann.
Die Folge #70 dreht sich um die Fragen, wie Sie den richtigen Weg durch das Gesundheitssystem finden, was Sie selbst tun können und wann es ratsam ist, sich Hilfe zu holen.
Sie erfahren, warum der Hausarzt oder die Hausärztin so wichtig sind, warum 1450 mehr als nur ein Pandemietelefon ist und wo Sie sich im Internet informieren können.
Gast: Public Health-Experte Martin Sprenger
„Gesund informiert“ ist eine Zusammenarbeit zwischen ORF Steiermark und Gesundheitsfonds Steiermark.
Redaktion und Stimme: Fanny Sedlnitzky
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Podcast-Ausschnitte
Hören Sie kurz in die Folge hinein!
Teil 1: Was umfasst das Gesundheitssystem?
Teil 2: Wie versorge ich mich richtig?
Teil 3: Wie treffe ich die richtige Entscheidung, wenn ich krank bin?
Text zur Folge
Willkommen bei Gesund informiert, der Gesundheitspodcast. Eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark. Fanny Sedlnitzky liefert wertvolle Antworten in unserem rezeptfreien Podcast. Heute mit Public Health Experte Martin Sprenger.
In unserer neuen Folge des Podcasts Gesund informiert beschreiten wir heute einige Wege durch das Gesundheitssystem. Ja, was kann man sich denn darunter vorstellen? Dazu habe ich einen Gast bei mir Martin Sprenger. Ich begrüße Sie sehr herzlich.
Ja, danke für die Einladung.
Sie sind Public Health Experte. Jetzt sagen Sie mir mal bitte, was ist ein Public Health Experte? Ist das jemand, der für die öffentliche Gesundheit zuständig ist? Was kann man sich denn darunter vorstellen?
Ja, ich bin ja auch Arzt und habe Medizin studiert. Ja, und wenn man wenn man Medizin studiert, dann lernt man sehr viel über Krankheiten und die zentrale Frage ist, was was macht Menschen krank? Wenn man Public Healthbildung macht, ja, dann würde ich ins Deutsch übersetzen mit Gesundheitswissenschaften. Alle Wissenschaft After auch Medizinwissenschaften, Pflegewissenschaften, Sportwissenschaften, Ernährungswissenschaften, aber auch Epidemiologie und Biostatistik, wo die zentrale Frage ist, was erhält Menschen eigentlich gesund?
Gesundheit ist ja auch etwas, was wir hier in unserem Podcast allen Hörerinnen und Hörern näher bringen wollen. Wir sprechen also heute über das Gesundheitswesen. Wie ist es denn aufgebaut? Wie schaut es aus, wenn ich krank bin in Österreich? Was mache ich da? Wo gehe ich hin? Das sind so ein paar Fragen, die wir heute klären wollen. Und vielleicht fangen wir ganz am Anfang an. Wir haben schon gesagt, es gibt in Österreich wie in vielen Staaten der Welt ein Gesundheitssystem. Wie schaut denn unser Gesundheitssystem in Österreich konkret aus?
Ja, meiner Gesundheitssystem ist natürlich viel komplexer, ja, als viele glauben, weil es ist ja nicht nur Krankenhäuser und Krankenversorgung, sondern zum Gesundheitssystem gehört meine Meinung auch der Pflegebereich dazu, der Betreuung, aber auch alle präventiven und gesundheitsförderlichen Angebote, aber auch viele Player, ja, die man sonst vielleicht gar nicht so am Schirm hat, wie Apotheken, psychosoziale Zentren, die ganzen Therapeutinnen und Therapeuten, also ganz ganz viele Einrichtung und Akteure sind im österreichischen Gesundheitssystem auf in unterschiedlichsten Bereichen aktiv. Es gibt natürlich auch die Verwaltung, also die Sozialversicherung, die Länder, der Bund, das Ministerium. Es gibt Institutionen, die forschen äh und wissenschaftlich arbeiten, Studien machen. Also alles das ist Teil des sehr komplexen Gesundheitssystems.
Brauche ich es eigentlich nur, wenn ich krank bin oder ist das sowieso eine falsche Annahme? Ist es denn wichtig, sich mehr der Prävention zu widmen oder dieses Krankenversorgungssystem zu verstehen?
Ja, aber Also, wenn man sich mit der Frage beschäftigt, was erhält Menschen gesund, dann spielt das Krankenversorgungssystem eher eine untergeordnete Rolle, weil dann so Dinge wie gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, Bildung, Einkommen, Status, vielleicht auch Lebensstil, aber auch vor allem soziale Beziehungen, Netzwerke, äh aber durchaus auch äh staatliche Einrichtungen wie sauberes Wasser, Abwasserentsorgung, Sicherheit, Frieden. Alle diese Dinge spielen dann eine deutlich wichtigere Rolle, ja, ob man ein wirklich langes Leben in guter Gesundheit verbringen kann. Und Österreich ist da in bei bei vielen dieser sogenannten Determinanten für Gesundheit auf hohem Niveau, aber natürlich spielt auch die Krankenversorgung spielt damit eine Rolle, aber in der Regel ist sie für die zuständig, die sich krank fühlen oder krank sind und versucht da sozusagen zu versorgen und zu behandeln.
Dann wollen wir uns jetzt vielleicht ähm dem Thema widmen, wie kann ich denn selbst dazu beitragen, dass ich Teil des Gesundheitssystems bin?
Ich glaube auch da ist es wichtig, dass man einfach zur Kenntnis nimmt, dass ja eigentlich das größte Krankenversorgungssystem ist es die Selbstversorgung. Ja, weil die meist Menschen versuchen einmal selber aktiv zu werden, egal ob es drum geht, wenn man irgendwelche Schmerzen hat, Kopfschmerzen oder wenn es wenn man wenn man selber krank ist oder das Kind fiebert. Die meisten werden selber aktiv und und können auch in den meisten Fällen sozusagen das Problem bewältigen und lösen. Aber manchmal sozusagen ist man unsicher, ja, oder hat Fragen oder braucht Hilfe oder es es ist es eben etwas heftiger, die Symptome sind etwas anders wie sonst und dann bewegt man sich ins sogenannte formelle Versorgungssystem, ja, und das sind dann die sogenannten Wege ins System, ja, also das war jetzt der Grund, wo man aufgrund einer Befindlichkeitsstörung ins System geht. Man kann aber auch das System aufsuchen, weil man weil man vielleicht eine Krankschreibung braucht. Ja, das kann ja auch sein, oder weil man Rezept braucht oder Medikament weiterverordnen haben will oder vielleicht, weil man nur Impfung braucht, ja, also nur eine präventive Maßnahme haben will. Also auch gesunde Personen äh gehen hin und wieder ins Gesundheitssystem weil sie etwas etwas brauchen. Aber ich würde mal sagen, mit was wir uns ja heute beschäftigen, ist ist eher, wenn wenn es einem nicht so gut geht, ja, wenn man irgendein eine Befindlichkeitsstörung hat, wenn man Symptom hat, was mache ich? da ja, also was wäre der ideale Ablauf?
Ein idealer Ablauf ist ähm man liest sogar auf Plakaten in Österreich immer wieder der Weg zum Hausarzt. Man sollte bei Beschwerden verschiedenster Art, wir werden noch auf ein paar eingehen später, man sollte zuerst den Hausarzt kontaktieren oder aufsuchen. Warum ist der Hausarzt so wichtig? Der spielt eine ganz große Rolle eigentlich im Gesundheitssystem.
Also traditionell war die Hausärzten oder der Hausarzt immer sozusagen die erste Tür, in die man in das formelle Gesundheisystem hineingegangen Das ist das offizielle Gesundheitssystem, warum es schon wichtig ist, dass man eine Vertrauensärztin ein Vertrauensarzt hat, äh der dann entscheidet, was ist eigentlich die nächste Tür? Also gibt braucht seine zweite Tür, ja, vielleicht sogar eine dritte. Was jetzt neu dazu gekommen ist, ja, das ist diese Gesundheits-Hotline, die zuerst so eine Pilotphase hatte in den 2017er Jahren und dann 2019 sozusagen Flächendecken in den ganz Österreich angeboten wurde.
Wir haben es vielleicht in der Coronapandemie abgespeichert, die Nummer 1450, die hatte damals eine andere Rolle.
Genau. Genau. Und das ist ein bisschen schade. Ja, weil die Leute sozusagen jetzt wieder zurückfinden müssen, dass es ja eigentlich kein Pandemietelefon ist, sondern es ist eigentlich Gesundheitsline. Und die Nummer ist aber die gleiche, 1450. Diese Nummer soll jetzt sozusagen ebenfalls eine Rolle spielen beim Eintritt ins Gesundheitssystem.
Das heißt, ich entscheide, ich mache den Schritt zum Hausarzt oder ich wähle 1450 und dort bekomme ich die nächsten Informationen. Warum ist das so wichtig? Was soll damit bezweckt werden im Gesundheitssystem?
Idealerweise ist man selber sehr kompetent, ja, für die sogenannten geringen Befindlichkeitsstörungen. Ja, also wenn ich Fuß verstaucht habe oder ein blauen Fleck hab oder Kopfschmerzen hab und vielleicht sogar weiß, warum ich Kopfschmerzen habe, ein Infekt hab, ja, oder mein Kind fiebert, das ist jetzt nur kein Grund, ja, dass ich 1450 anrufen muss oder zur Hausarztin zum Hausarzt gehen muss. Ja, wichtig ist, dass wir in Österreich sowas wie eine in Anspruchnahme Kultur entwickeln, ja, dass man ein bisschen gefühlt darf entwickeln, was ist eigentlich die richtige Ebene für das Problem, dass ich gerade habe. Also, wenn ich mein Fuß verstauch, ja, aber sonst das Gefühl hab, da ist nicht für passiert, dann kann ich ruhig selber auch agieren. Ja, wenn ihr aber das Gefühl hab, dass das sich irgendwie verschlechtert hat oder ist es irgendwas anders, dann gibt's gibt's auch vielleicht einen Grund, dass ich zu meiner Vertrauensärztin zu mein Vertrauensarzt gehe und ihm den Fuß ein mal zeige und auch erkläre, warum ich jetzt da bin. Ja. Und und so ungefähr sollte es sein. Ja, das wäre das ideale. Ja, bei 1450 bis zum 1450 ist ja eher sozusagen ein Angebot, das so zwei Zwecke erfüllt. Der eine Zweck ist, dass sie nur Informationen krieg drüber äh wo hat eigentlich was offen, wo gibt's eigentlich ein Angebot in in meiner Gegend.
Mhm. Also auch ein ein Service.
Genau. Oder wenn ihr an wenn ich wirklich einen Anlass habe, ja, eben ein Gesundheitsproblem, dass ich dort dann eine Beratung bekomme und diese Beratung läuft ja sehr strukturiert ab und in der Regel durch diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, aber wenn notwendig im Hintergrund auch durch Fachpersonal, also ganz die ganz spezifische äh Themengebiete abdecken können, die geben mir dann sozusagen weitere Empfehlungen, entweder für die Selbstversorgung oder den Tipp äh oder die Empfehlung zum Hausarzt zu Hausärzten zu gehen, äh oder vielleicht sogar im Akutfall die Rettung zu rufen. Ja,
heute zu Gast bei gesund informiert dem Gesundheitspodcast Public Health Experte Martin Sprenger.
Viele Menschen Googlen ihre Beschwerden, ihre Symptome, wenn sie denn auftreten. Das kann manchmal hilfreich sein, wenn man auf die richtigen Antworten stößt. Wenn das allerdings irgendwelche Internetseiten sind, die wenig verlässlich sind, dann kann das natürlich ins Gegenteil schwappen. Kann man denn, wenn Sie sagen, Selbstversorgung, mit einer Recherche im Internet über seine Beschwerden überhaupt sinnvolle Aussagen treffen, ob das auf mich zutrifft?
Ich denke mal, Suchmaschinen sind natürlich manchmal große Hilfe. Ja, bei Gesundheitsproblemen können sie wirklich konterproduktiv sein, weil weil man quasi nicht wirklich weiß, wo man da landet. Eine eine Webseite, die in Österreich ist, die finde ich sehr gut, die heißt, wo bin ich richtig? Weil die auch sehr viel Hilfestellung gibt bei den häufigen Gesundheitsproblemen. Was kann ich eigentlich selber machen? Ab welchem Moment soll es eigentlich zum Hausarzt zu Hausärztin oder wann ist es sowas wie ein Akutfall? Ja, wo ich vielleicht auch noch mal anders reagieren müsste, aber mir aber auch sonst viel Hilfe gibt, das System besser zu verstehen und besser zu verstehen, wie ich sie in Anspruch nehmen soll, um dann zu entscheiden, ob ich wirklich die sogenannte Hochleistungsversorgung brauche, die fachheizliche Versorgung, die Ambulanz, weil die Versorgung, die gilt's eigentlich jetzt zu schützen, ja, vor einer falschen in Anspruchnahme, ja, weil die die Personen, die dort arbeiten, sind hochqualifiziert, sollten es eigentlich Zeit und Energie haben, sich um jene Fälle zu kümmern, die dort wirklich versorgt werden müssen und die dort richtig sind. Und deswegen ist diese Homepage www. Wo bin ich richtig? at guter Platz, wo man mal anfangen kann sich einmal einzulesen. Wie funktioniert eigentlich die richtige Anspruchnahme von dem Gesundheitssystem?
Kleiner Hinweis in eigener Sache. Wir haben anfang des Jahres auch einen Podcast zum Thema richtige Gesundheitsinformationen gemacht mit Anja Mandel vom Gesundheitsfond. Da kann man auch nachhören, wie man denn eine falsche Gesundheitsinformation oder eine schlechte Gesundheitsinformation von einer guten unterscheidet. Sie haben schon ein bisschen angesprochen, in Österreich haben wir ein gutes Gesundheitssystem. Wir sind ganz gut ausgestattet mit unser Ressourcen, die wir zur Verfügung haben und ich glaube, es geht uns ganz gut hier, was die medizinische Versorgung der Bevölkerung betrifft. Wie schaut's denn im Vergleich aus? Die Digitalisierung etwa sind wir da für die Zukunft schon gut gerüstet in Österreich oder gibt es da Länder, die uns weit voraus sind, von denen wir uns vielleicht etwas abschauen können?
Ich glaube, was Österreich von anderen Ländern jetzt im positiven Sinn unterscheidet, ist ja, dass wir als sehr solidarisches Gesundheitssystem haben, das wirklich für fast 100% fast für alle, die da in Österreich leben, zugänglich ist. Ich glaube, es hat ein ein sehr breites Leistungsspektrum. Damit wir uns das aber auch weiter leisten können, braucht's eben auch eine sorgsam in Anspruchnahme, weil wir haben nämlich etwas, was nicht so gut ist im internationalen Vergleich und es ist eine sehr starke Krankenhauslastigkeit des Systems. Also, wir haben sehr, sehr viel Krankenhausbetten, wir haben sehr viel Krankenhäuser, wir sind der fast Europaspitze und deswegen glaube ich es ist schon sehr wichtig, dass wir jetzt schon langsam jede jeder für sich selber, ja, deswegen vielleicht auch diese Sendung, ja, aber auch das System Regeln vorgibt, ja, wie den Namen funktionieren soll. Ja, und andere Länder sind dafür strickter. Ja. Also die haben die haben ganz klare Regeln. Also da kommst du nicht aus im Akutfall in die Ambulanz oder in der Krankenhaus. Da ist die erste Ansprechperson wo nahe die Hausarzen oder Haushalts oder irgendeine Vertrauensärztin. Wenn wir uns weiterhin den Standard und dieses tolle Gesundheitssystem leisten wollen, ich glaube, dann müssen wir müssen wir achtsamer damit umgehen, als wir es bisher getan haben.
Bevor wir uns vielleicht ein paar konkrete Fälle anschauen, wann es denn sinnvoll ist, eine Ambulanz aufzusuchen und bis wohin ich eigentlich ich besser bei 1450 oder beim Hausarzt aufgehoben bin, möchte ich vielleicht ganz kurz auch die Digitalisierung ansprechen. Die ist mittlerweile bei vielen mit Foto versehen. Die ICAD ist ein Zauberschlüssel in diese Türen, die Sie angesprochen haben zum Hausarzt, ins Gesundheitssystem oder in die Krankenversorgung. Diese Digitalisierung hat Vorteile. Man wird oft gefragt, man muss irgendetwas unterschreiben, jedes Mal, wenn man zum Arzt kommt, eine neue äh Datenschutzgrundverordnung, wo es dann heißt: "Dürfen wir ihre Daten weitergeben?" Gibt es da vielleicht etwas, worauf man achten muss? Muss man da Sorge haben davor? dass jetzt meine persönlichen Probleme transparent werden.
Unsere gesamte Gesellschaft befindet sich gerade in der sogenannten digitalen Transformation. Man sind schon, wir sind schon sehr, sehr weit drinnen. Manche Bereiche haben das ja auch schon fast abgeschlossen. Ja, der Gesundheitsbereich steckt dann noch mitten drinnen und ich glaube, dass man als Konsumenten oder nennen wir es Klienten oder Patienten oder Versicherte uns drauf einstellen müssen, dass sich da in den nächsten 10 Jahren sehr viel ändern wird. Die Wege ins Gesundheitssystem werden sich ändern. 1450 ist so ein Beispiel. Ja, 1450 ist ja eigentlich Teleconsulting, also Tele Beratung, wenn man will. Aber wenn man das jetzt noch, wenn das jetzt noch ergänzt wird, z.B. durch Videokonsultationen, wie es geplant ist oder noch andere Elemente dazu kommen, dann kann das schon immer mehr sozusagen auch ein Instrument werden, wo man wo man schon vorab vielleicht die Beratung, die Informationen kriegt oder die Tipps kriegt, die einem helfen, das Problem selber zu lösen. Ja,
heute zu Gast bei gesund informiert dem Gesundheitspodcast Public Health Experte Martin Sprenger.
Es gibt immer wieder Fälle, wo sozusagen Ambulanzen übergehen. Man hört das, man liest es in den Zeitungen. Man hört es in den Medien. Das sind eben Fälle, wo vielleicht nicht jeder richtig gelandet ist in der Ambulanz, weil er sich einfach selbst dorthin einweist und vielleicht sogar beim Hausarzt eine Hilfe bekommen hätte. Ich würde jetzt gern ein paar ähm Beispiele aus dem Alltag mit Ihnen besprechen, die jeden immer wieder betreffen können. Sagen wir kleine Bagatellgeschichten, wo man vielleicht ein bisschen selbst, wie wir schon angesprochen haben, sein eigener Arzt sein kann. Was sind denn das z.B. für konkrete Fälle, wo Sie raten, dass man einmal ein bisschen was selbst ausprobiert
bei Bagadell Geschichte. Das ist immer sehr, würde mal sagen, ist schwierig. Ja, wenn man nur das Beispiel Kopfschmerz hernimmt, ja, dann ist es für eine Person vielleicht bagadelle, ja, weil sie sagt, das kann ich händeln, ja, vielleicht, weil ich es selten hab oder vielleicht auch den Grund dafür kenne, weil am Abend vorher vielleicht zu viel getrunken wurde oder auch fieberndes Kind. Ja, fieberndes Kind ist für die eine Mutter kein Problem. Ja, weil die händeln das das für andere ist das kann das relativ rasch in der Katastrophe führen. Ja, also Menschen Menschen genau Menschen reagieren sehr unterschiedlich. Das wollte ich damit sagen. Ja, man muss alle diese Gruppen am Schirm haben, dass man sich dann wirklich auch Zielgruppen spezifisch überlegt, welche Gruppe braucht eigentlich welche Informationen, um idealerweise selbst damit umgehen zu können oder bessere Entscheidung zu treffen, ob sie zum Arzt geht und da eigentlich sollte der Arzt oder die Ärzte entscheiden, ob jemand in die Ambulanz muss oder nicht. Aber bleiben wir mal beim Kopfschmerz. Ja, in der Regel wissen wir, warum wir Kopfe haben. Ja, wir wissen, wir haben es wenig trunken. Wir wissen, wir waren für in der Sonne. Wir wissen, wir waren wir haben jetzt sehr belastet. Ja, in der Regel wissen wir auch, wie wir drauf reagieren. Ja, also wir suchen einen ruhigen Raum, wir wir gehen ein bisschen vom Gas. Ja, wir suchen wer zu trinken, feuchuchtes Tuch auflegen oder irgendwas. Also, wir regieren oft richtig. Ja, manche sagen, na ja, gut, da hilft alles nichts, da muss Tabletten schlucken. Auch das ist Selbstversorgung. Ja, ob das immer ganz richtig ist oder nicht, will jetzt gar nicht beurteilen. Ich will nur sagen, die Leute gehen damit um und wenn Kopfschmerzen sozusagen in einer Form häufig auftreten, ja, oder sich verschlimmern oder zu Übelkeit oder brechen führen oder dass man irgendwie Seestörungen hat, dann muss man schon reagieren. Ja, und das ist immer Gesundheitskompetenz. Das ist sagen auch die Verschlechterung sehe. Ja, das Fieber hat die Kind, um das ein anderes Beispiel zu nehmen, solange das spielt und trinkt,
aber das ist wahrscheinlich beim drei und vierjährigen anders zu beurteilen als beim Kind, das vier oder fünf Monate alt ist. Ja, also man merkt auch da schon die Schwierigkeit und dann darf man natürlich auch nicht übersehen, wenn das Kind wirklich fiebert, ja, und langsam verfallen anfangt, dass dem Kind wirklich schlecht geht, dass sie dann den Moment nicht versäumt, wo ich gehen muss. Das ist so schwierig, obwohl solche gefährlichen Verläufe zum Glück sehr selten sind, aber ich muss sie trotzdem erkennen.
Wie kann man das erlernen?
Ä, also z.B. auf die Homepage, wo bin ich richtig G. Ja. Und sich dort zu den häufigen Befindlichkeitsstörungen gibt's eigene Merkblätter, die sind sehr in einfacher Sprache gehalten und führen auch ganz genau an bei Kopfschmerzen, bei Insektenstich, bei Fieber, Rückenschmerzen und vielen vielen anderen Dingen. Was ist eigentlich normal? Und dann kommen aber schon eine Liste von Symptomen, wo dann geraten wird, das doch mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen und dann gibt's auch Beschreibungen, wo es akut ist. Also beim Insektenstich ist klar, also wenn ich wenn ich plötzlich schlechte Luft bekomme oder mehr schlucken kann, ja, oder kollabiert bin, dann ist es akut. Ja, das zu unterscheiden, das glaube kann man trainieren. Was wir glaube vermeiden sollten, ist zu einer Gesellschaft zu werden, die mit jeder Befindlichkeitsstörung so fuhr zum Arzt oder zu Ärztin rennt. Ja, also das ist nicht bewältigbar von dem Gesundheitssystem. Ja,
ein paar konkrete Beispiele vielleicht noch. Man hat verschiedenste Situationen, wir haben den Kopfschmerz angesprochen, wir haben vielleicht einen Insektenstich angesprochen, einen Fuß, den man sich verstaucht hat. Woher weiß ich ähm, dass ich jetzt beim Hausarzt überhaupt richtig bin?
Das, was wir da jetzt gerade beschreiben, ja, diese Entscheidungsfindung, ja, die kann man niemanden abnehmen. Und ich glaube wird nicht diese Entscheidung jedes Mal einer Ärztin und ein Arzt überlassen. Wir müssen aber auch fähig sein, solche Entscheidungen zu revidieren. Man kann dann sagen, ich hab mir das Knie verdreht, okay, es tut jetzt weh, aber ansonsten habe ich so das Gefühl, ist nicht viel passiert, okay, dann warte halt mal ab bis zum nächsten Tag. Ja, aber wenn das Knie jetzt dann irgendwie geschwollen wird, ja, oder das ganze schlimmer wird, ja, dann muss ich schon am me Entscheidung revidieren und sagen, so, jetzt ist Schluss, jetzt habe ich selber lang, jetzt ist es Zeit, dass ich das anschauen lass ja, das wäre die richtige Anspruchnahme. Ja, also wenn man das in Österreich erreichen, ja, dass man das in den nächsten 10 Jahren schafft. dass wir da besser werden, dann könnten wir die sogenannte Hochleistungsversorgung, die ja sehr teuer ist und auch sehr personalintensiv entlasten und wir könnten auch mein Meinung die Zufriedenheit vom Personal dort steigern. Ja, weil die die Menschen, den am Krankenhaus in Ambulanz arbeiten eigentlich gewohnt sind wirklich Kränkelei zu behandeln. Ja. Und nicht so wie wir jetzt an Studien oft sehen, dass dann die Hälfte man sogar mehr als die Hälfte der Personen, die in einer Ambulanz wartet und sitzt eigentlich dort falsch ist.
Abschließende Frage, wir können beide nicht in die Zukunft schauen, aber wo stehen wir denn in vielen vielen Jahrzehnten in unserem österreichischen Gesund Stem,
also wenn ich mal was wünschen darf, ja, dann ist es, dass das was aktuell passiert, dass immer mehr Wege ins sogenannte private Gesundheitssystem führen, also zum Wahlar, zur Wahlärztin oder einfach in ein Bereich, wo man Geld auf den Tisch legt, nur damit man schnelleren Termin kriegt oder die Versorgung bekommt, wo man glaubt, dass man sie benötigt, dass das nicht mehr wird. Ich hätte gern auch in 10 Jahren noch ein sehr starkes öffentliches Gesundheitssystem, wo die in Anspruchnahme sehr strukturiert ist, dass dieser Weg ins Gesundheitssystem für die Menschen irgendwie klarer ist und dass sie dass sie den Weg auch achtsamer gehen, weil dann können wir das öffentliche Gesundheitssystem auch weiterhin finanzieren und auch auf dem Standard halten, den wir aktuell genießen dürfen.
Ganz wichtig ist es auch, dass wir uns weiterhin gesund durch unser Leben bewegen. Wir sprechen in unserem Podcast gesund informiert über alle möglichen Dingen, die man machen kann, um gesund zu bleiben. Das reicht von Bewegung über Ernährung bis hin zu einem gesunden Lebensstil. Dazu gehört es z.B. auch einen sorgsamen Umgang mit Alkohol zu pflegen. Und darüber sprechen wir dann in unserer nächsten Folge. Anfang Mai gibt es die Dialogwoche Alkohol in Österreich und Die nehmen wir zum Anlass, um uns auch dieses Thema in unserem Podcast etwas näher anzuschauen.
Danke. Das war gesund informiert, der Gesundheitspodcast, eine Zusammenarbeit von Gesundheitsfond Steiermark und ORF Steiermark.