Folge #57 Reha: Was sollte ich über Rehabilitation wissen?
Nach einer Erkrankung, einem Unfall oder einer Operation ist der nächste Schritt für viele Patient*innen eine Rehabilitation – oder kurz Reha. Ziel einer Reha ist es, wieder möglichst selbstständig am alltäglichen Leben teilnehmen zu können. Aber wann sollte man eine Reha machen? Wie melde ich mich an und wer übernimmt die Kosten? Muss man sich für eine Reha Urlaub nehmen oder gilt sie als Krankenstand?
In der Folge #57 des „Gesund informiert“-Podcast erfahren Sie, welche Formen der Reha es gibt, wie Sie einen Reha-Antrag stellen und wie ein typischer Tag in einer Reha-Einrichtung abläuft.
Gast:
Dr.in Monika Mustak-Blagusz, Chefärztin der Pensionsversicherung, Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie sowie Ärztin für Allgemeinmedizin
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Text zur Folge
Während des Aufenthaltes werden dann die Therapien stattfinden, entsprechend einem individuell für Sie zusammengestellten Therapieplan. Willkommen bei Gesund informiert, deinem Podcast der Gesundheit verständlich macht. Bianca und Anja bringen Licht in den Dschungel der Gesundheitsinformationen. Mit wissenschaftlich gesicherten Infos, hilfreichen Tipps und spannenden Interviewgästen bist du immer gesund. informiert.
Hast du dich schon mal gefragt, was der Unterschied zwischen Kur und Reha ist? Wann sollte man wohin und wer bezahlt dafür? Muss ich mir für eine Reha Urlaub nehmen? Wieder ein Thema, das sehr viele Fragen aufwirft. Deshalb widmen wir diese gesund informiert-Folge dem Thema Rehabilitation oder kurz Reha. Du erfährst, wann eine Reha Sinn macht und welche Programme es in der Steiermark gibt. Und diese Fragen beantwortet heute Dr. Monika Musta Blagus. Sie ist Chefärztin bei der Pensionsversicherung. Außerdem ist sie Fachärztin für innere Medizin und Rheumatologie sowie Ärztin für Allgemeinmedizin. Sie hat jahrelang das Rehazentrum in Gröb geleitet und war danach in der Schweiz beruflich tätig. Schön, dass Sie sich heute die Zeit nehmen.
Vielen herzlichen Dank für die Einladung und ich freue mich sehr auf dieses Gespräch zum Thema Rehabilitation.
Sehr gut. Dann starten wir gleich mit der ersten Frage und zwar wird mich ja mal interessieren, was ist denn eine Rehabilitation? Und warum ist sie wichtig?
Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen die Menschen nach akuten Ereignissen und auch nach Operationen dabei, wieder in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zurückzufinden. Die Basis der modernen Rehabilitation wird uns an sich von der Weltgesundheitsorganisation mit einem eigenen Modell geliefert. Das heißt, das ist international üblich. Dabei geht es darum, dass man den Menschen gesund nicht nur an seinen Diagnosen misst, sondern als Gesamtbild und die Lebensumstände mit einbezieht. Das ist ein ganz wesentliches Ziel, dass wir mit unseren Patientinnen und Patienten Ziele in der Rehabilitation definieren, welche es ihnen wieder ermöglichen, Teilhabe an ihrem Leben zu haben. Und Teilhabe bedeutet, dass man mitbestimmen kann, eigenständig wird.
Können Sie das gleich erklären, was ist denn der Unterschied zwischen Reha und einer Kur? Bei einer Rehabilitation gibt es im Vorfeld akute Erkrankungen oder auch chronische Erkrankungen, die ein medizinisch eine Rehabilitation begründen. Eine Kur ist eine Maßnahme der Gesundheitsvorsorge. Bei einer Kur ist es so, dass neben unterschiedlichen Programmen auch die Gesundheitskompetenz gestärkt wird. Das steht im Fokus, damit sie lang und nachhaltig in ihrem Alltag und auch im Beruf bleiben können. Ein besonderes Programm der Kur ist die GVA. Das ist deswegen erwähnt wird, weil vor allem im Bewegungs und Stützapparat wir in der PV eine GVA bewilligen und das nicht mehr Kur genannt wird.
Mhm. Und GVA bedeutet
Gesundheitsvorsorge aktiv mit einem Fokus auf einer aktiven Teilnahme auch an den Programmen der GVA.
Mhm. Das zeigt auch den Unterschied eigentlich ganz gut. Gesundheitsvorsorge aktiv heißt ja auch, dass man vorsorgt und ungesund zu bleiben und bei der Reha ist es so, dass man vorher schon eine Erkrankung hat.
Ja, in der Rehabilitation ist es wirklich so, dass akute Ereignisse, wenn Sie sich vorstellen, Operationen oder eben auch chronische Erkrankungen, auch onkologische Erkrankungen dazu führen, dass sie besonders intensive Maßnahmen benötigen, um wirklich wieder Teilhabe im Leben finden zu können. Operationen gibt es unterschiedlichster Natur, das reicht von Herztransplantationen über Beinamputationen bis hin zu Gelenksersatzoperationen und man kann sich vorstellen, dass dementsprechend die Maßnahmen, die dann notwendig sind, um wieder eigenständig und selbstbestimmt zu werden, sehr unterschiedlich und eben sehr individualisiert und sehr zielgenau äh ausgewählt werden und geplant werden müssen.
Okay. Welche Formen der Reha gibt's denn?
Es gibt grundsätzlich in der Rehabilitation Die medizinische Rehabilitation, das ist auch das, wovon wir bisher meist gesprochen haben. Die spielt sich ab eben in den Rehabilitationszentren stationär oder ambulant. Es gibt aber auch die berufliche Rehabilitation. Darunter versteht man beispielsweise, wenn eine Berufsunfähigkeit oder eine Invalidität droht, ein Beispiel für eine Maßnahme der beruflichen Reha wäre die Umschulung. Und es gibt noch den Begriff der sozialen Rehabilitation. Darunter versteht man Menschen zu unterstützen weiterhin wirtschaftlich aktiv zu bleiben in ihrem Leben, auch sozial äh gesichert zu bleiben. Maßnahmen der sozialen Rehabilitation wären beispielsweise eine Anpassung der Wohnung, die notwendig sein kann oder auch eine entsprechende Anpassung des PKWs, wenn bestimmte Einschränkungen vorliegen, die dies notwendig sind, um weiterhin teilhaben zu können oder auch den Beruf nachgehen zu können.
Okay. Aber wir sprechen heute hauptsächlich über die medizinische Rehabilitation. Stimmt das?
Das ist korrekt.
Okay. Bei der medizinischen Reha wird immer wieder von Phasen gesprochen. Können Sie erklären, was man unter diesen Phasen versteht? Phasen geht darauf zurück, dass es äh Maßnahmen in der Rehabilitation gibt, die eventuell schon im Akutkrankenhaus starten, also unmittelbar nach dem akuten Ereignis. Man spricht dann sehr oft von Frührehabilitation oder Phase 1 Rehabilitation. Jene Phasen, die in den Rehabilitationszentren üblicherweise und in der Regel stattfinden, sind Phase 2 Rehabilitationen und das kann stationär oder ambulant stattfinden. Und dann gibt es noch eine Phase 3 Rehabilitation. Das ist eine rein ambulante Phase der Reha, die dazu dient nachhaltig die Ergebnisse der vorangegangenen Phase 2 Rehabilitation zu sichern,
zu festigen.
Also Reha beginnt eigentlich schon im Krankenhaus und dauert dann auch darüber hinaus, wenn ich schon wieder zu Hause bin.
Reha kann im Krankenhaus schon beginnen, je nachdem umweg. wirklich Operation oder Erkrankung es sich handelt und dann nennt man es eben wirklich, wenn es im Spital ist, Phase 1 und alles, was nach dem Spital stattfindet, ist dann eine sogenannte Phase 2 Rehabilitation.
Okay. Wann wird man denn auf Reha geschickt?
Wann wird man auf Reha geschickt? Wenn die medizinische Notwendigkeit besteht, dass nach einem akuten Ereignis es nicht möglich ist, gleich in den Beruf oder in den Alltag zurückzukehren, sondern wenn weitere intensive Maßnahmen notwendig sind, das zu gewährleisten. Das ist der eigentliche Grund, warum man auf Rehabilitation geschickt wird. In der Pensionsversicherung ist uns besonders wichtig natürlich der Erhalt der Berufsfähigkeit oder die Wiedermöglichung der Eingliederung in der Beruf nach solchen akuten Ereignissen.
Und muss man dafür einen Antrag stellen?
Ja, man muss dafür einen Antrag stellen, weil ein da eine Rehabilitation muss bewilligt werden. Das bedeutet, dass auch die Kosten für die Rehabilitation ja übernommen werden. Der Antrag wird grundsätzlich von Patientinnen und Patienten gestellt, muss auch unterschrieben werden. Und die zweite Seite dieses Antrags enthält die medizinische Begründung der Rehabilitation und wird von der behandelten Ärztin oder dem behandelten Arzt ausgefüllt. Wichtig am Antrag, bitte alle relevanten Informationen angeben. Dazu gehört auch, wenn Sie beispielsweise Langzeitsauerstofftherapie haben oder Dialysepatient sind ebenfalls relevant wäre, wenn ein Körpergewicht von über 140 kg vorliegt. Dies ist deswegen relevant, damit wir die richtige Einrichtung finden.
Mhm. Also, das sollte man alles am Antrag angeben.
Das wäre wünschenswert am Antrag anzugeben und am Antrag wird auch angegeben, welche Indikationsgruppe, das heißt, ob man eine Herzkreislauf-Reha beantragt, wie z.B. nach einem Herzinfarkt oder ob man eine neurologische Reher beantragt. wie z.B. nach einem Schlaganfall. Das sind Beispiele, dass dies genau und exakt ausgefüllt werden soll.
Ich nehme an, da kann mir auch mein Hausarzt oder meine Hausärztin oder eben der behandelnde Arztärztin helfen, oder?
Ja, diese Teile am Reha-Antrag werden immer gemeinsam mit der Ärztin oder dem behandelten Arzt ausgefüllt.
Mhm. Okay. Wie läuft denn dann so eine Reha grundsätzlich ab? Also können Sie mal beschreiben, wie das so funktioniert?
Grundsätzlich, wenn eine Re Wenn ein Rehabilitationsaufenthalt bewilligt wurde, dann erhalten Sie als Patientin oder Patient ein Schreiben, dass das bewilligt wurde und auch welches Rehabzentrum ausgewählt worden ist. Das Rehabzentrum nimmt Kontakt mit Ihnen auf, wird den Termin vereinbaren und zu dem vereinbarten Termin kommen Sie ins Rehabzentrum. Dort wird zunächst der Aufnahmeprozess gestartet, nachdem Sie Ihr Zimmer erhalten haben. Und zum Aufnahmeprozess gehört, dass eine genaue Anamnese erhoben wird. Der Grund der Rehabilitation auch was die Ziele sind. Das ist an im Aufnahmeprozess ein besonders wichtiger Teil wirklich zu eruieren und herauszufinden, was die wirklich wesentlichen Teilhabeziele sind während des Aufenthalts an denen gearbeitet werden muss. Während des Aufenthaltes werden dann die Therapien stattfinden entsprechend einem individuell für Sie zusammengestellten Therapieplan. Gegen Ende des Aufenthaltes wird dann Ihre Entlassung geplant werden. Dazu zählen auch Gespräche, wie es nach der Reha weitergeht, ob man wieder zurückkehrt in den Alltag gut, ob eventuell noch weitere Maßnahmen notwendig sind, wie z.B. eine Phase 3 Reha.
Jetzt haben Sie schon erwähnt, man kommt dann in ein Reha-Zentrum, es gibt ja unterschiedliche Reha-Zentren, sind die auch auf unterschiedliche Erkrankungen spezialisiert? Und wenn ja, welche Spezialisierungen gibt's dann da?
Die Rehabzentren haben unterschiedliche Schwerpunkte und unterschiedliche Indikation. Was meine ich damit? Wenn nach einem Herzinfarkt kommen Sie in ein Zentrum, das für Herzkreislauferkrankungen die Indikation hat. Innerhalb der Herzkreislauferkrankungen gibt es aber dann Spezialisierungen. Z.B. ein Lungenhochdruck wäre so eine Spezialisierung oder Herztransplantation. Dazu braucht man spezialisierte Rehabzentren. Und diese Schwerpunkte und Spezialisierungen haben wir in vielen unserer Rehabzentren, auch in den Rehabzentren der Steiermark.
Und wer entscheidet dann in welche Einrichtung, dass ich komme oder wo ich meine Reha machen soll.
Grundsätzlich erfolgt die Entscheidung entsprechender Indikation. Das heißt, wenn eine Herzkreislauferkrankung vorliegt, per se kann man nur in Häuser mit Herzkreislauferkrankungen, das ist diesmal ganz wichtig und dann eben auch ist entscheidend die ergänzenden Informationen am Antrag entscheidend ist dann auch noch, ob eine Wohnortnähe gegeben sein soll oder nicht. Und für eine ambulante Rehabilitation, die ist ja eben auch auch gibt, äh ist es auch ganz wichtig im Vorfeld zu entscheiden mit ihrem Behandlungsteam, mit Ärztinnen und Ärzten, ob es möglich ist auch eventuell eine ambulante Rehabilitation durchzuführen in der Phase 2.
Jetzt haben Sie das schon angesprochen, ambulante Rehabilitation. Können Sie kurz erklären, was das ist und was der Unterschied zu einer stationären Rehabilitation ist?
In der Ambulantenrehabilitation ist ein großer Vorteil, dass sie die Therapien tagsüber machen. aber dann nach Hause gehen, zu Hause sozusagen weiter schlafen können und das trägt bei vielen auch zur Gesundung bei. Des weiteren ist es so, dass in der Ambulantenrehabilitation der Therapieplan angepasst werden kann, auch wenn sie parallel daneben arbeiten. Das heißt, es ist möglich berufsbegleitend, das zu machen. Und in der Ambulantenrehabilitation kommt noch hinzu, dass sie keinen Zuteilungsbeitrag leisten müssten, das kann auch sozusagen wichtig sein. Wesentlich ist aber, ob sie gemeinsam mit ihrer Ärztin oder dem Arzt wirklich auch entscheiden können oder die Möglichkeit haben, ambulant zu gehen. Das hängt davon ab, ob sie medizinisch regelmäßige Betreuung benötigen und ob sie auch die entsprechende Mobilität haben oder auch die Möglichkeit ins ambulante Zentrum zu kommen.
Also ich habe verstanden, bei einer stationären Reha ist man wirklich in einem Rehazentrum, man hat da Zimmer, man bleibt dort für einige Zeit. Und bei einer ambulanten Reha wohne ich weiterhin zu Hause. Ich kann auch arbeiten nebenbei. Ähm habe aber trotzdem meinen Therapieplan für jeden Tag.
Ganz genau. Ganz genau. Das ist der wichtigste Unterschied. Für beide gilt immer eine gute Zieldefinition. Was musste man erreichen? Woran muss gemeinsam im Reha-Team gearbeitet werden? Und das ist etwas, was die Rehabilitation ausmacht, das interdisziplinäre Arbeiten. Sie werden ein ganzes Reha-Team kennenlernen und verschiedenste Berufsgruppen, um ihre Ziele zu erreichen.
Okay. Das ist dann eine Gemeinsamkeit, also sowohl bei der stationären als auch bei der Ambulanten.
Ja, das gilt für beide Formen.
Okay. Ähm, wie fit muss man denn für eine Reha sein? Jetzt haben sie schon gesagt, was bedeutet denn fit? Aber ich kann man schon denken, wenn man jetzt direkt aus dem Krankenhaus auf Reha, dass man vielleicht gesundheitlich noch nicht ganz hundertprozentig ähm ja fit ist. Was muss denn gegeben sein, damit ich eine Reha machen kann?
Wichtig ist, dass die Rehabilitationsfähigkeit gegeben ist. Was bedeutet das? Oder was kann man sich da darunter vorstellen, wenn sie einen sehr komplizierten Eingriff gehabt haben, beispielsweise eine Operation am Herzen oder wie ich schon vorher gesagt habe auch eventuell eine Beinamputation oder einen Schlaganfall gehabt haben, das sind das sehr komplexe Zustände, die wahrscheinlich erfordern, dass sie im Anschluss an das Krankenhaus in ein stationäres Rehabilitationszentrum kommen, zu dem Zeitpunkt, wo es auch möglich ist, Ziele zu definieren, die man in der Rehabilitation erreichen kann. Diese Rehabilitationsfähigkeit wird üblicherweise schon im Akutspital festgestellt und dann wird ein Antrag auf Rehabilitation gestellt. Es kann aber auch sein, dass sehr eine Rehabilitationsfähigkeit schon so gut gegeben ist, dass sie eben in ein ambulantes Zentrum gehen können. Auch hier ist die Entscheidung wieder gemeinsam mit ihrem Behandlungsteam, ob sozusagen die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Ganz wichtig in dem Zusammenhang ist, wenn ein höherer Pflegebedarf noch besteht und da meine ich jetzt gar nicht die Pflegestufe, aber wenn es Eingriffe gibt, wo beispielsweise noch Wundmanagement erforderlich ist, also spezielle Pflege notwendig ist, dann wird es auch sinnvoll sein, stationär in ein Rehabzentrum zu gehen, weil dort neben dem Therapiepersonal auch entsprechendes Pflegepersonal zur Verfügung steht.
Wer übernimmt denn die Kosten für einen Reha-Aufenthalt und muss sich selbst etwas zahlen?
Üblicherweise ist es so, dass wenn eine Rehabilitation bewilligt ist die Pensionsversicherung nach den vertraglichen Grundlagen die Kosten übernimmt. Es ist für die stationäre RH ein gewisser Zahlungsbetrag zu leisten. Dieser ist aber abhängig vom jeweiligen Einkommen und in Einzelfällen ist es auch möglich, dass man davon befreit wird. Für die ambulante Rehabilitation ist so ein Zahlungsbeitrag nicht erforderlich zu entrichten. Wie schaut's denn mit verschiedenen Altersgruppen aus? Da gibt's gibt's da spezielle Angebote. Ich denke jetzt auch an Kinder und Jugendliche z.B. oder ältere Personen. Das ist auch eine sehr wichtige Frage für die Kinder und Jugendrehabilitation. Verantwortlich ist der Dachverband. Das sind nicht direkt wir als Pensionsversicherung. Ältere Personen und ältere Menschen, die einen Rehabedarf haben und bei denen Rehabilitationsfähigkeit besteht, die betreuen wir auch in unseren Rehabilitationszentren entsprechende Indikationen, die die Patienten eben benötigen.
Das heißt, es gibt auch eigene Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.
Es gibt Eigene Einrichtung für Kinder und Jugendliche, die aber nicht in der Verantwortung der Pensionsversicherung liegen.
Okay. Wie lange dauert denn eine typische Rehas? Das ist nicht immer gleich. Das hängt von der Indikation ab. Eine typische Herzkreislauf-Reha dauert zwischen 2 und 3 Wochen. Eine typische Rehabilitation im Bewegungs- und Stützapparat dauert etwa 3 Wochen. Eine Rehabilitation im neurologischen Bereich dauert 4 Wochen. Manches mal hier auch noch ein wenig länger, je nachdem, was wirklich notwendig ist, um die Teilhabe zu zu erreichen.
Wie sieht denn so ein typischer Tag in einer Reha-Einrichtung aus? Also jetzt haben Sie schon erklärt, wie der Ablauf ist, wie man hinkommt, dass es dann einen Anmeldungsteil gibt, dann beginnen die Therapien. Aber wie schaut dann ein konkreter Tag aus und gibt's da Unterschiede zwischen einem Wochentag und dem Wochenende?
Das ist sehr gut, dass Sie das ansprechen. Es gibt tatsächlich einen Unterschied typischer Reha-Tage unter der Woche und am Wochenende. Ich möchte mit unter der Woche beginnen. Der Tag beginnt üblicherweise, nachdem Sie hoffentlich wirklich gut und einen holsamen Schlaf gehabt haben mit einem gesunden Frühstück und danach äh haben sie pro Tag ihre Therapien entsprechend dem individuellen Plan, der Ihnen ausgehändigt wird. Sie erhalten in unseren Einrichtungen für jeden Tag einen eigenen Therapieplan und das, was da drauf steht orientiert sich an den Rehabzielen, an den Teilhabezielen, die vereinbart worden sind. Das heißt, es kann sein, dass an einem Tag Physiotherapie, Ergotherapieeinheiten sind und es kann sein, dass am nächsten Tag dann zusätzlich Schulungseinheiten sind auch entsprechend der Indikation und der Notwendigkeit, wie sie für Sie das gebrauchen. Wir haben auch Schulungen zu sozialversicherungsrechtlichen Unterlagen, weil uns das auch sehr wichtig erscheint. Wir möchten auch während der Rehabilitation äh Sie dabei unterstützen, dass man äh gesundheitskompetentes und gesundheitsförderliches Verhalten zusätzlich erlernt, weil das auch nachhaltig wichtig ist, um ihre Erkrankung in zu bewältigen. Wochenende ist es so, dass nicht so viele Therapien stattfinden. Am Samstag finden Therapien statt, am Sonntag nicht. Und sie können auch von den Freizeitaktivitäten profitieren. Dies ist sehr unterschiedlich. Meist sind die Rehabilitationszentren in Lagen, die sehr schön sind, wo man spazieren gehen kann. Es gibt oft auch die Möglichkeit zu schwimmen, es gibt die Möglichkeit Schach zu spielen. Sehr viele Rehazentren haben Bibliotheken. Man kann Veranstaltungen besuchen, die mit unter vom Readzentrum selbst auch organisiert. werden. Es gibt Filmvorführung. Also hier gibt es unterschiedlichste Optionen der Freizeitgestaltung, die man am Abend eines Reha-Tages noch mit unter genießen kann, aber vor allem dann sicher auch am Wochenende. Und das heißt aber auch, es hat nicht jeder den gleichen Therapieplan, sondern der wird wirklich jeden Tag m auf meine Situation, auf meine Erkrankung angepasst.
Das ist richtig. Es wird der Therapieplan angepasst auf die individuelle Situation und auf den jeweiligen Tag und wird wirklich jeden Tag neu generiert oder erstellt und somit haben Sie einen Plan für den ganzen Tag, ebenfalls am Plan ersichtlich ist, wann auch die Zeit fürs Mittagessen ist und das Abendessen, weil auch das sind oft sehr relevante Teile, vor allem im Bereich der Stoffwechselrehabilitation hat das Essen auch einen sehr sehr hohen Stellenwert.
Ich unterbreche jetzt kurz für eine Frage. Gefällt dir unser Podcast? Wenn ja, dann erzähle doch auch anderen davon. Du hilfst uns damit verlässliche und unabhängige Gesundheitsinfos an möglichst viele Menschen zu bringen. Abonniere unseren Podcast und teile Folgen in sozialen Medien. Danke für deine Unterstützung und schon geht's weiter. Jetzt haben Sie schon erwähnt, es gibt Freizeit wo jetzt z.B. am Nachmittag oder am Sonntag keine Therapien stattfinden. Darf ich denn da nach Hause fahren oder darf mich jemand besuchen kommen? Grundsätzlich ist es so, dass man während der Rehabilitation nicht nach Hause fährt, auch an den Wochenenden im Rehabilitationszentrum anwesend ist, wenn es ganz begründete Fälle gibt, wo es notwendig ist, dann bitte sind das Einzelfälle dann auch im Einzelfall zu besprechen. Besuche können außerhalb der Therapiezeiten jederzeit empfangen werden und vor allem natürlich am Wochenende ist das eine sicher sehr gute Option.
Welche Reha-Einrichtungen gibt's denn in der Steiermark?
Die Steiermark ist erfreulicherweise wirklich sehr gut ausgerüstet mit Rehabilitationszentren. Ich möchte mit unseren eigenen Reha-Zentren beginnen. Afflenz ist eines davon mit dem Schwerpunkt Stoffwechsel Diabetes. vor allem auch Patienten mit Insulinpumpen und hochgradiger Adipositas. Es gibt das Rehabilitationszentrum in Bad Aussee. Bad Aussee hat den Schwerpunkt bei gastrointestinalen Erkrankungen. Es gibt das Reha-Zentrum Gröbming. Gröbming hat die Indikation Stützbewegungsapparat und innerhalb dieser Indikation eine Spezialisierung auf Amputationen. Es gibt ein eigenes Amputationsteam. Es gibt das Rehazentrum in St. Radegund. St. Radegund hat den die Indikation Herzkreislauferkrankungen, Schwerpunkt, Lungenhochdruck und es gibt das Ambulante Zentrum in Graz, das sehr viele Indikationen hat und zwei dieser Häuser haben eine medizinisch berufsorientierte Spezialisierung, das ist der PVReha JET. Jet steht für Job, Teilhabe.
Das ist dann eine besondere Form der Reha,
das ist eine besondere Form der medizinischen Reha, wo besonders in Bezug genommen wird bei beruflichen Problemlagen auf das Training und auf die Therapie im Hinblick darauf wieder in den ursprünglichen Beruf zurückzukehren. Zudem gibt's in der Steiermark einige Vertragseinrichtungen, mit denen wir zusammenarbeiten. Exemplarisch erwähnen möchte ich hier Bad Gleichenberg oder Bad Radkersburg oder auch Bandamur, das sind äh Vertragspartner unsererseits.
Mhm. Was heißt das, dass die sind Vertragspartner? Können Sie das kurz erklären?
Vertragspartner heißt, dass Patienten und Patientinnen, die bei uns versichert sind in diesen Einrichtungen ihre Rehabilitation machen können und auch das gleiche Leistungsprofil verwenden, wie wir diesen PV eigenen Reha-Zentren verwenden. Das ist uns sehr wichtig, dass dieses Leistungsprofil ist eben ein teilhabeorientiertes Leistungsprofil und Vertragspartner bedeutet eben, dass wir dort eine bestimmtes Kontingent haben an Betten, wenn man so möchte, die für die Versicherten der Pensionsversicherung dann zur Verfügung stellen und dort die Patienten gut versorgt und rehabilitiert werden können.
Muss ich mir für eine Reha Urlaub nehmen oder ist das ein Krankenstand?
Für die stationäre Rehabilitation muss man sich keinen Urlaub nehmen. Es gilt als Krankenstand. Für die ambulante Rehabilitation gibt es ja die Option, dass man auch berufsbegleitend äh die Rehabilitation machen kann. Das ist die eine Option. Des weiteren, ob eine Arbeitsunfähigkeit besteht oder nicht, entscheidet in diesem Fall Ihre behandelte Ärztin oder der behandelte Arzt.
Das heißt, eine stationäre Reha ist immer ein Krankenstand und bei der Ambulanten Reha muss es gemeinsam mit dem Arzt, mit der Ärztin entschieden werden.
Genau.
Okay. Aber ich bekomme immer meinen Lohn oder mein Gehalt weiter ausbezahlt.
Man bekommt während der stationären Reha immer den Lohn weiter ausbezahlt. Das gilt auch für die ambulante Reha, wie wohl hier nicht zu vergessen ist, diese Arbeitsunfähigkeit mit der Ärztin oder dem Arzt wirklich abzuklären, damit das auch entsprechend abgegolten wird und ausgestellt wird.
Ich glaube, die meisten Themen haben wir schon abgedeckt. Mich wird noch interessieren, wo finde ich denn geprüfte Infos und wen kann ich fragen, wenn ich mich zum Thema Reha näher informieren will? Sehr viel an Information haben wir auf unserer Website und das finden Sie dort unter www.pv.at. Das ist die allgemeine Website der Pensionsversicherung. Zudem hat jedes der Reha-Zentren eine Website. Hier kann man speziell nachlesen, wo liegen die Schwerpunkte des Rehabzentrums, was muss man alles mitbringen und das ist dann sicher von besonderem Interesse, wenn man schon weiß, in welches Rehabzentrum, dass man kommen wird. Es gibt auch die Option auf den Rehakompass zuzugreifen. Auch diesen kann man über das Internet sehr gut aufrufen und auch dort findet man viele Informationen. Aber auf unserer eigenen Website ist wirklich alles zum Antragswesen zu finden und wenn den noch Fragen bestehen, bitte dann rufen Sie an und melden Sie sich bei unseren Fachexpertinnen und Fachexperten der PV, wenn noch zusätzliche Fragen bestehen.
Vorletzte Frage. Haben wir irgendwas vergessen oder ist Ihnen irgendwas noch ganz wichtig zu sagen? Was sollten unsere Hörerinnen und Hörer zum Thema Reha wissen?
Was ich wirklich gerne noch erwähnen möchte, ist, dass die Rehabilitationszentren Orte sind mit wirklich guter Möglichkeit auch zu arbeiten. Es ist auch für Mitarbeitende dort ein gesundheitsförderliches Arbeitsklima. Wir sind Ausbildungsstätten für unterschiedlichste Berufsgruppen. Das ist auch ganz wichtig. So kann sein, dass sie während der Rehabilitation vielleicht auch einem Praktikanten oder eine Praktikantin im Bereich der Physiotherapie kennenlernen. Und wir sehen das als ganz großen Vorteil und sind hier in Kooperation auch mit den Fachhochscholen. Ebenfalls wichtig ist mir vielleicht noch zu sagen, wir sind Österreichs größter Rehabilitationsträger als PV und entwickeln ständig die Rehabilitation weiter. und haben in vielen Einrichtungen innovative Projekte, um ganz im Sinne der Weiterentwicklung zu arbeiten. Und wir evaluieren und beforschen dann auch diese Projekte. Das heißt, in der PV, wir arbeiten wirklich individuell und zielorientiert und das ist uns ganz wichtig, dass wenn sie durch ein Ereignis aus dem Leben gerissen werden und das kann jederzeit passieren, wenn sie dann in eins unserer Reha-Zentren kommen, dass sie dann vielleicht das Bein werden sie nicht mehr haben, dass Sie möglicherweise verloren haben, aber sie kommen dennoch vielleicht gestärkt aus dem Reha-Zentrum wieder heraus, weil sie gelernt haben, wie sie die Krankheit bewältigen können und wie sie wieder teilhaben und partizipieren können in ihrem Lebensbereich. Das ist mir noch ganz wichtig.
Das ist eine sehr gute und sehr schöne Zusammenfassung. Ähm ich konnte mir auch wieder einiges aus dieser Folge mitnehmen und zwar habe ich gelernt, dass man für eine Reha Voraussetzungen braucht. Also meistens ist es irgendein akutes Ereignis, wie z.B. eine Operation. Ähm der Unterschied zur Kur ist, dass die Kur eine Vorsorge ist, also da konzentriert man sich darauf gesund zu bleiben. Dauer einer Reha ist unterschiedlich, also sind durchaus meistens einige Wochen. Man kann das stationären, man kann es aber auch ambulant machen und kann dann nebenbei arbeiten gehen. Die Entscheidung wird gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten getroffen und auch den Antrag kann man gemeinsam ausfüllen. Ziel der Reha ist es, dass man wieder gut am eigenen Leben teilnehmen kann, dass man wieder selbständig den Alltag bewältigen kann und gut mit seiner eigenen Erkrankung umgehen kann. Dann kommen wir schon zu unserer letzten Frage und zwar wird mich interessieren, was ist denn ihr persönlicher Tipp für ein gesundes Leben? Es ist besonders wichtig in meinen Augen seine physischen und psychischen Fähigkeiten und Fertigkeiten aufrecht zu erhalten, diese zu trainieren und dies nachhaltig zu machen. Das ist in meinen Augen, das sind die Zutaten für ein gesundes Leben.
Sehr gut. Ich glaube, da können wir uns wieder vieles mitnehmen. Vielen Dank, dass die heute bei uns zu Gast waren und die Fragen beantwortet haben. Wir hoffen, diese Folge hat dir zu Hause gefallen und du bist auch das nächste Mal wieder dabei. Vielen herzlichen Dank für das Gespräch und ich hoffe, dass ganz viele Antworten auf die Fragen enthalten worden, die Sie als Zuhörerinnen und Zuhörer beschäftigt.
Wenn du mehr zum Thema Gesundheit wissen willst oder den Podcast nachhören möchtest, dann schau auf unserer Webseite gesund-informiert. Wenn du Themen für uns hast, die dich interessieren, dann schreib unter gesund-informiert@gfstmk.
Wir freuen uns schon auf ein Wiederhören. Bis dahin bleibt gesund und informiert. Papa, Bianca und Anja von Gesund informiert deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht.