Podcast

Folge #50 Bewegung im Alltag: Tipps von Skirennläuferin Nici Schmidhofer

Eine Person auf einem Laufband. IM Hintergrund zwei Personen, die Sport treiben.

Vorsatz fürs neue Jahr? Mehr Bewegung!
Alte, immer noch gültige Ausrede? Keine Zeit!
Das gilt spätestens dann nicht mehr, wenn Sie sich die 50. Folge von „Gesund informiert“ angehört haben. Wir feiern unser Jubiläum nämlich mit mehr Bewegung – und dafür braucht es oft gar keine zusätzliche Zeit.

In der Folge #50 des „Gesund informiert“-Podcast erfahren Sie, wie Sie bereits beim Zähneputzen Bewegung einbauen können, warum auch Spitzensportler*innen zu Fuß gehen und was das alles mit der Bewegungsrevolution zu tun hat.

Gäste:
Ski-Weltmeisterin und Weltcupsiegerin Nici Schmidhofer und Lukas Bencsics, Chef der steirischen Bewegungsrevolution

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Text zur Folge

Anfangen. Das ist die Botschaft, die ich nur mitgeben kann
Oder für nichts kommt nichts und das sind die Kleinigkeiten, die was am Ende des Tages ausmachen.
Willkommen bei Gesund informiert, deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht. Bianca und Anja bringen Licht in den Dschungel der Gesundheitsinformationen. Mit wissenschaftlich gesicherten Infos, hilfreichen Tipps und spannenden Interviewgästen bist du immer gesund informiert.
Wenn es eine Wundermedizin gibt, dann ist das Bewegung. Hat einer meiner letzten Gäste gemeint. Das haben wir aufgegriffen und beginnen das neue Jahr schwungvoll mit Bewegung. Also, und wer könnte da ein besserer Gast sein als Nicki Schmidthofer? Skirennläuferin aus der Steiermark mit Weltmeistertitel im Super-G und 12 Podestplätzen im Weltcup. Heute ist sie F-Kameraläuferin und selbst Podcasterin. In Was dahinter steckt, gibt sie gemeinsam mit Cony Hütter Einblicke hinter die Kulissen des Skizirkus. Herzlich willkommen und super, dass du dir mitten in der Hauptzeit für uns nimmst.
Servus, grüß euch.
Mitgebracht hast du Lukas Bench. Er ist Geschäftsführer der Bewegungsrevolution in der Steiermark und möchte die Steirerinnen und Steirer zu mehr Bewegung im Alltag motivieren. Schön, dass du da bist.
Hallo.
Wir reden aber heute nicht darüber, wie tief die Hocke sein sollte, um möglichst schnell den Berg runterzukommen, sondern wie wir mehr Bewegung in unseren Alltag bringen. Also, ich würde sagen, gehen wir es an. Ich vermute mal, dass meine Alltagsbewegung ein bisschen anders ausschaut als deine, liebe Nicki. Was versteht man denn überhaupt unter dem Begriff? Alltagsbewegung ist, glaube ich, für jeden ein bisschen was anderes. Also, ich würde mal sagen, eine Verkäuferin oder Automechaniker ist mehr auf den Beinen unterwegs, als wie über einen Tag gesehen, und natürlich gibt's auch die Leute, was im Büro sitzen, haben natürlich auch nicht den Umfang an Schritten, wo sie jeden Tag gehen. Deswegen ist die alltägliche Bewegung in jedem Job ein bisschen anders und in jedem Leben. Ähm, bei mir ist natürlich so, wenn ich mich bewege, bewege ich mich eher sehr intensiv. Dafür regeneriere ich auch sehr intensiv, und wichtig ist einfach, dass man, was du, dass man Kleinigkeiten ausnützt. Wir haben vor Jahren eine Strafkasse gehabt bei uns oder eingeführt bei uns im Weltcup Team damals, und da waren halt verschiedenste Sachen dabei mit zu spät kommen und so weiter und so fort. Und irgendwann sagt unser Konditrainer: „So, meine Mädels, wir sind Leistungssportler, wir verwenden auch keinen Lift mehr bis zum dritten Stock.“ Und wir: „Ja, wie, ja, bis zu allem, was bis zum dritten Stock ist, zu Fuß zu gehen.“ Außer man hat den schweren Skirucksack mit, der hat doch über 10 kg, dann darf man mit dem Lift fahren. Aber ansonsten, wenn man im ersten, zweiten oder dritten Stock wohnt, ist zum zu Fuß gehen. Und im ersten Moment denkst du dir: „Was ist mit dem jetzt? Gibt's super Hotels mit Lift, dürfen wir es zu Fuß gehen?“ Aber jetzt im Nachhinein gesehen, für mich war es Lehre fürs Leben, weil ich geh jetzt fast überall zu Fuß, wenn ich kann. Und noch mehr gelernt habe ich das Ganze, wie ich verletzt war, wo ich mit Lift fahren habe müssen, weil zwei Stockwerke mit Krücken zu gehen, ist nicht der größte Spaß. Und trotzdem habe ich es meistens versucht auszunutzen, also jede Stufe auszunützen und den Lift eigentlich zu vermeiden.
Okay, super. Das ist schon mal das erste Beispiel für die Alltags[bewegung], die anscheinend auch die Spitzensportler einbauen müssen, wir einbauen, weil von selber oder für nichts kommt nichts und das sind die Kleinigkeiten, die was am Ende des Tages ausmachen.
Und warum sollte man das denn überhaupt machen? Also, was macht Bewegung bei uns im Körper und warum ist körperliche Bewegung wirklich so gesund? Stichwort Wundermedizin.
Bewegung ist ganz wichtig für die Gesundheit, um einfach ähm das eigene Wohlbefinden zu steigern und äh kann auch vorbeugend wirken. Also, präventiv ist Bewegung ein ganz wichtiges Mittel, und da gehört Alltagsbewegung natürlich ganz stark dazu. So wie die Nicki das schon gesagt hat, wenn man versucht die Stiegen zu nehmen statt den Lift, dann habe ich gleich mal ein paar Schritte mehr gemacht im Alltag, und das ist ganz einfach umzusetzen. Und es gibt Studien, dass man 4 bis 10.000 Schritte pro Tag machen soll, weil es einfach das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Und es gibt auch ähm die Studie, dass 150 Minuten moderate Bewegung in der Woche schon genügen, dass man einfach die Häufigkeit von Erkrankungen senkt und auch das Risiko zu erkranken da wesentlich gesenkt wird, wenn man sich einfach nur bewegt.
Ich möchte noch mal dazu anschließen, wir haben heuer schon mal eine Diskussion gehabt, was Alltagsbewegung so ist, und ich hab da bisschen lachen müssen, weil für viele halt dann, wenn sie sagen: „Ja, ich habe eine halbe Stunde Staub gesaugt, ich hab die Fenster putzt.“ Ja, ist auch Alltagsbewegung. Aber noch schöner und noch effektiver ist Alltagsbewegung für mich persönlich, und das habe ich auch lernen dürfen, wenn man bewusst die Bewegung macht. Ja, das heißt, man geht bewusst spazieren, man geht bewusst laufen, man geht bewusst Rad fahren, man geht bewusst vielleicht am Schlossberg auf über die Stufen, weil es ein bisschen anstrengender ist, als wie über die normale Straßen, wo es auch die Möglichkeit gibt über die normalen Wege raufzugehen. Und alles, was du bewusst machst, Hände mal auf Zeiten legst auch einmal ohne Musik. Also, ich hab sehr viel Sport mit Musik gemacht. Mittlerweile wird es immer weniger, weil man die Bewegung, je bewusster man sie wahrnimmt, auch der Körper besser aufnimmt. Das heißt die halbe Stunde, was ich effektiv jetzt mache und die bewusst mache, die mache ich noch besser und bringt mir noch viel mehr als eine halbe Stunde, was ich mache mit Musik dran, die Gedanken eigentlich ganz woanders sind. Und das ist etwas, was ich lernen hab müssen, was ich echt gern mitgeben würde, damit ihr das wirklich bewusst macht.
Ja, ich glaube, da kann ich immer noch eine Scheibe abschneiden, weil die Musik ist halt immer dabei. Ähm, 150 Minuten hast du gesagt, Lukas, zweieinhalb Stunden in der Woche, Zeit ist kostbar und ehrlich gesagt, also, ich wüsst jetzt nicht, wo ich noch mehr Bewegung einbauen soll. Also, mein Alltag startet um 6 Uhr zum Beispiel mit dem Gang ins Bad. Gibt's da schon Ideen, wie man sich bewegen kann, also, außer zu Fuß gehen? Na, das ist die Idee ist schon sehr gut, dass du zu Fuß gehst und nicht mit den Boards, was es so gibt, hinfährst, weil das gibt's ja auch schon mit den Kids. Aber die Cony Hütter und wir haben da mal eine coole Folge gemacht, was eben Spitzensportler so machen. Und wenn man ein Spitzensportler ist, was man so machen kann, und da sind wir auf coole Sachen gekommen. Und wie du sagst, du gehst in der Früh, stehst auf, gehst ins Badezimmer und gehst Zähne putzen. Und dann ist meine Empfehlung oder meine Idee dazu gewesen – und ich hab das aus der Verletzung herausgemacht – einbeinig Zähne putzen, zum Beispiel. Man kann Einbeinstand machen, ähm, mal mehr das rechte Bein, mal das linke Bein. Wenn man dann ganz gut ist, kann man anfangen, instabile Unterlage zu nehmen, zum Beispiel Handtuch zusammenlegen und dann am Handtuch zu stehen. Das heißt, denn da hast du früher schon bisschen was Koordinatives gemacht, brauchst keine extra Zeit dafür. Zähne putzen tust du sowieso. Das wäre schon mal die erste kleine Idee, wo man unserem Körper was Gutes tut. Dann es ist keine große Bewegung, aber die Sensomotorik wird dadurch trainiert, gesteigert, und dadurch haben wir schon wieder einen kleinen Vorteil für den restlichen oder allgemein für den Körper.
und es zählt ja jede Minute. Also
Genauso ist es, und wenn man das, geht dann weiter, da meinen Kaffee zubereite oder meinen Kakao mache, kann ich fünf Kniebeugen machen oder drei Liegestütze und all so Sachen. Also, je kreativer dass man ist und man hat so viel Sachen, man kann Liegestütze mit Unterstützung machen, wo man sich am Tisch anlehnt. Das heißt, ein bisschen in der Schräge, das nicht so anstrengend ist. Dort kann man Ausfallschritte machen. Du könntest in der Früh ins Badezimmer gehen mit Lunches, also mit Ausfallschritten, statt normalen Schritten. Ja, also bisschen Kreativität und man kann den ganzen Tag Bewegung machen. Man muss nicht übertreiben, weil irgendwann wird's einfach zu viel, aber es gibt schon Möglichkeiten, wo man sich gar nicht extra Zeit nehmen muss, sondern die Zeit einfach besser nutzen kann.
Dann machen wir gleich weiter. Mein Vormittag startet dann im Büro. Ich habe 40 km ins Büro und fahre mit dem Bus. Schwierig da Bewegung einzubauen, oder? Und wie schaut's dann wirklich im Büro aus? Also, gibt's auch da Möglichkeiten?
Also Stichwort Bus. Im Bus ist es vielleicht nicht so einfach Bewegung zu machen, aber du könntest zum Beispiel eine Station vor deiner tatsächlichen Ankunftsstation aussteigen und die letzte Station dann zum Beispiel zu Fuß gehen, dann hast du schon wieder bisschen Bewegung eingebaut. Im Büro selbst kannst du am Sessel Übungen machen. Du kannst da mal 5 Minuten Pause machen und statt vielleicht rauchen zu gehen, eine aktive Pause zu machen, wo man wieder ein paar Kniebeugen macht im Büro, ein paar Liegestütze. Also auch da kann man immer wieder in den Pausen kleine Übungen einbauen und einfach kreativ sein und was für sich selbst machen.
Und was ich dazu jetzt auch ist, der Tisch, was zum Verstellen ist. Also, es gibt bereits die ganzen Arbeitsplätze schon, was man hochfahren kann und auf gewisse Höhen. Also, man kann da ja mal hochfahren und stehen. Und ich hab vor Jahren mal gesehen, da hat's eine Firma gegeben, die hat das brutal forciert, das heißt auf Kissen zu stehen oder zu sitzen. Und oder mit dem Wackelbrett sind die dann vor dem Computer gestanden. Also, sie haben den Tisch hochgefahren und sind dann auf Wackelbretter gestanden, immer wieder mal zwischendurch. Also, auch da lässt es sich relativ, sag ich immer, relativ gut. Man muss es dann machen. Es klingt gut einfach und es ist nicht einfach, aber es sind Denkanstöße, wo man was machen kann, ohne, wie man schon gesagt haben, extra Zeitaufwand zu verwenden.
Und man muss wahrscheinlich auch seine Gewohnheiten ändern, oder? Weil das muss mal zur Gewohnheit werden, dass ich in Lunches ins Bad geh in der Früh, das wird ein bisschen dauern, oder?
Auf jeden Fall, also, soweit ich weiß, dauert es, dass man Gewohnheiten sich ein bisschen einübt, mindestens 21 Tage, bis man sich dran gewöhnt hat, und noch einmal, glaube ich, 20 Tage, bis es Normalität ist und es wirklich so weitergeht. Und noch schneller geht's, wenn man es mal 7 bis 10 Tage nicht macht, ist man da aus dem Ganzen schon wieder draußen. Also, wenn man mal angefangen hat, muss man es mal drei, vier Wochen richtig durchziehen, und dann wäre gut, wenn man, auch wenn man im Urlaub ist, um mehrere Wochen oder 10 Tage, jeden dritten Tag das im Urlaub auch einbaut, weil die Gewohnheit dann sehr sehr schnell wieder verloren geht.
Mhm. Jetzt arbeiten ja nicht alle im Büro. Wie schaut's denn generell aus am Arbeitsplatz? Also, vielleicht können Sie da noch ein paar Beispiele nennen?
Äh, gemeinsam ist es oft viel einfacher als alleine seine Gewohnheiten zu ändern. Und wenn ich mir dann wirklich in der Mittagspause 5 Minuten gemeinsam Zeit nehme, dass man zusammen etwas macht, dann ist es viel leichter, die Gewohnheit einzuführen. Bei Tätigkeiten, wo ich mich schon viel bewege, ist wahrscheinlich die Prävention noch wichtiger. Das heißt, da muss man sich dann halt je nach äh berufsspezifische Übungen anschauen, gerade für Körperregionen, die vielleicht stärker belastet werden, und auch dort sich Zeit nehmen, dass man jetzt 5 Minuten Übungen macht, speziell für Körperregionen, die einfach stärker beansprucht werden, äh, um diese äh Körperteile dann zu stärken und da auch äh präventiv Verletzungen vorzubeugen.
Wo kann ich mir denn Infos dazu holen?
Also, bei uns bei der Bewegungsrevolution hat's im letzten Jahr im Dezember einen bewegten Adventkalender gegeben, wo wir jeden Tag eine Übung für zu Hause vorgestellt haben. Diese Übungen sind jetzt auch noch auf unserer Homepage www.diebewegungsrevolution.at abzurufen, und wir haben auch viele andere Tipps, wie man sich im Alltag bewegen kann und wo man sich bewegen kann.
Okay, also da jedenfalls mal reinschauen. Ich unterbreche jetzt kurz für eine Frage. Gefällt dir unser Podcast? Wenn ja, dann erzähle doch auch anderen davon. Du hilfst uns damit, verlässliche und unabhängige Gesundheitsinfos an möglichst viele Menschen zu bringen. Abonniere unseren Podcast und teile Folgen in sozialen Medien. Danke für deine Unterstützung und schon geht's weiter. Wie schaut's aus am Wochenende? Also, wenn man sich mit Freunden trifft, dann gehen wir meistens essen oder was trinken. Bewegung ist da eher nicht so wirklich dabei. Habt ihr da Ideen, wie man das gemeinsam ein bisschen besser umsetzen kann und sich vielleicht da gemeinsam unterstützen kann?
Ich würde sagen, kleine irgendwo hinspazieren und dann sich das Getränk oder das Essen verdienen, und dann vielleicht beim Zurückgehen oder dann auch wieder zurückgehen, und so mit der Verdauungsspaziergang auch noch gemacht. Also, da hätte man zwei Sachen auf einmal: Das Erfolgserlebnis und eine Belohnung, wenn man was gemacht hat. Und dann haben wir einen Verdauungsspaziergang noch hinten und wo unterwegs noch eine Bar ist, wo man noch mehr auf Getränke einkehren kann, und hat man eigentlich alles auf einmal erledigt.
Dann gibt's Zehrung dann noch.
Ja, genau, wenn man es dann noch haben, da geht, weiß ich nicht.
Und während dem Getränk könnt ihr drüber reden, wer was macht, um auch im Freundeskreis sich auszutauschen, weil genau dann ist es da, dass man Bewusstsein schafft für die Bewegung, wenn jeder seinen Teil dazu mitträgt, und vielleicht äh kriegt ihr da neue Ideen dann raus: „Was könnt ihr da machen beim Zähneputzen, außer den Einbeinstand?“
Und ähm, ich habe ja mitgekriegt, man kann sich ein bisschen challengen mit der App, wo man Bewegungsminuten für die Gemeinde sammeln kann. Magst du da vielleicht noch kurz erklären, wie das funktioniert? Das wäre vielleicht auch was für den Freundeskreis. Wenn man sich gegenseitig motiviert, geht's immer bisschen leichter.
Also, wir haben bei der Bewegungsrevolution einige Projekte, wo man sich eben bewegen kann und wo aktiv zur Bewegung aufgerufen wird. Du hast jetzt eins davon angesprochen, das ist die bewegteste Gemeinde, eine Challenge, die noch bis Mitte Februar läuft, wo man sich die Spusu Sport downloaden kann für seine Gemeinde, für seine Heimatgemeinde dann anmelden kann. Und dann kann man Bewegungsminuten sammeln, wo jede Minute gleich viel zählt. Also, es muss kein Extremsport sein, ich muss nicht laufen gehen, sondern es soll genauso das spazieren gehen, es sollte das Stiegensteigen, und einfach jede Alltagsbewegung und jede Minute, die ich mich bewege, kann ich in dieser App eintragen und kann dann meiner Gemeinde auch dort zur bewegtesten Gemeinde verhelfen. Und die Gemeinde, die im Durchschnitt die meisten Bewegungsminuten sammelt, bekommt dann auch einen gratis Bewegungstag von der Bewegungsrevolution geschenkt als Preis.
Eine Frage hab ich noch, und zwar, wie ist das mit Bewegung und Krankheit? Also, wenn ich jetzt zum Beispiel chronische Rückenschmerzen habe oder psychische Erkrankung, zum Beispiel Depression, worauf muss ich denn da aufpassen?
Dass du nicht verzweifelst? Also, das erste ist, dass sich die Menschen sehr gerne daheim dann einsperren, wenn es ihnen schlecht geht, und das ist genau, da kommt man in einen Teufelskreis hinein, da beißt es, so wie man schön sagt, der Hund in den Schwanz. Die Natur ist etwas, was extrem viel Kraft gibt, dich runterkommen lässt. bisschen spazieren gehen, weit gehen, muss man sich mal irgendwo hinsetzen. Ich weiß nicht, wie viel das Menschen in der Stadt voll machen. Also, ich bin ja Landkind, ähm, für mich war das immer das Schönste, wenn es in den Wald gehst, den Geruch des Waldes, wenn man so ein bisschen gegrübelt hat vielleicht die Tage davor, und dass man nur hörst, was da passiert. Also so richtig abschalten, wir alle sind so gestresst, mit die ganze Zeit am Handy hängen und durchschauen und den Termin, und wenn man gerade keinen Termin hat, dann schaut man Fernseher und das Radio. Und ich schwöre, ich nehme mich nicht aus, ich bin genau gleich, bis es einem wieder zu viel wird und ich immer denke: „So, jetzt schaut mal hin, ob die nächsten zwei Tage.“ Ich glaube, das da ganz wichtig ist, dass man eben rausgeht, viel Sonne tankt und dass man sich da gut bewegt. Und nicht nur die Bewegung möchte ich da mitgeben, sondern ich möchte da mitgeben, dass man mit Menschen drüber redet. Und wir kennen es alle. Ich hab schon mal gesagt in einem anderen Podcast beim Robert Gradki: „Wenn man zum Arzt geht, wenn man krank ist, geht man zum Arzt.“ Das ist für alle okay. Wenn man Depressionen hat, was nicht gut geht, und man sagt, man geht zum Psychiater, sagen alle: „Bist nicht ganz hallo.“ Ja, eigentlich ist es nichts anderes, als wie dass man wo hingeht und sich Hilfe holt, und das ist ganz was Normales. Bei uns Sportlern hat es meistens Mentaltrainer, deswegen ist es, weil Training ist viel besser angesehen vielleicht, aber am Ende ist es nichts anderes. Also, bitte, wenn ihr in so einer Situation seid, redet mit eurem Umfeld und geht zum Psychologen, zum Psychiater, zum Mentalcoach. Das ist ganz was Normales, so wie man zu einem Arzt geht, wenn man Schnupfen hat, so ist das. Und der erste Weg dazu ist, dass man rausgeht von seiner Wohnung, von seinem Haus und wieder unter Menschen geht.
Wie schaut's aus mit körperlichen Beschwerden? Wenn äh eben den Rückenschmerz habe ich erwähnt, sollte man doch vorher durchchecken lassen, oder ist bei Bewegung eigentlich ähm kein Problem beziehungsweise gibt's irgendwelche Nachteile vielleicht sogar?
Also, ich glaube, wenn man Schmerzen hat, dann sollte man sich auf jeden Fall mal professionelle Hilfe holen, und dann gibt's ja Physiotherapeuten, die dann auch da präventiv arbeiten oder die chronische Schmerzen mit Bewegung behandeln. Aber da würde ich jetzt nicht selbst etwas machen, sondern da zuerst professionelle Hilfe holen und dann auch unter Anleitung mit Bewegung wieder die körperlichen Schmerzen bekämpfen.
Mhm. Okay. Jetzt finde ich immer, die Kinder haben es eigentlich recht leicht, die machen viel Bewegung in der Schule und im Kindergarten am Spielplatz, da macht Bewegung noch Spaß. Aber was ist denn gerade für ältere Personen, denen es vielleicht schwerfällt, die vielleicht kein soziales Umfeld haben? Ja, habt ihr da Tipps, wie man das gut schaffen kann? Bewegung gut in den Alltag zu integrieren.
Jetzt mache ich kurz mal Fremdwerbung, gell, aber was ich mega finde, und meine Oma macht so, meine Oma 86, die macht immer in der Früh das Turnen mit dem Philip Elleneck, ist mega cool. Ich hab mir das im Sommer bei mir angeschaut letzten Sommer, weil ich zeig, und der macht es richtig gut. Der macht das auf verschiedene Stufen, erklärt es gut. Das ist eine halbe Stunde, und ich muss echt sagen, meine Oma ist im Schulter- und Nackenbereich, die hat viel in dem Bereich Übungen echt besser geworden, also echt ein bisschen Muskulatur aufgebaut.
Mit dem Philip Elleneck haben wir auch schon eine Folge aufgenommen, vielleicht da mal kurz reinhören. Der hat wirklich gute Tipps, wie man eben dieses Krafttraining auch daheim gut umsetzen kann. Das Problem ist, dass man, wenn man über 30 ist, einfach die Muskulatur abbaut. Das heißt, man muss sich noch viel mehr bewegen, und da deswegen nicht spazieren gehen und so, sondern irgendwann kommt die Zeit des Menschen, wo man mehr Krafttraining machen muss. Ja, und da ist man einfach noch ein bisschen weit weg, dass man die Menschen dazu bringt, wirklich Krafttraining zu machen. Krafttraining heißt jetzt nicht, ich muss immer ins Fitnessstudio gehen, aber es sind so Sachen wie Kniebeugen, Liegestütze. Wenn wir uns ehrlich sind, wie viele können wirklich einen Liegestütz machen, also die wenigsten. Und das kann man lernen, und das ist dann irgendwann einfach das Problem, warum die Bewegung ein bisschen mühsamer wird, weil man sich einschränkt. Ja, da gibt's das schöne Wort "Full Range of Motion", also die ganze Bewegungsausführung. Das heißt, eine Kniebeuge können die meisten schon gar nicht mehr, die Kinder. Gerade auf einen Sessel hinsetzen und wieder aufstehen. Ja, tiefer können die meisten Menschen nicht mehr, weil sie es nicht brauchen, weil der Sessel ist so hoch, dass es angenehm zum Sitzen ist, und deswegen macht man die Bewegung. Mal Kinder sitzen am Boden, Kinder setzen sich am Boden, und so ist es einfach für Kinder ist ein bisschen einfacher. Und wenn wir dann in den Arbeitsalltag eintreten, irgendwann wird das Ganze ein bisschen vernachlässigt, oder man hat nicht mehr so viel Zeit für die ganzen Sachen. Aber das hat man immer bisschen im Hinterkopf behalten, dass man schon einmal auch Bewegung wieder ganz zu Ende führt. Ja, also, wenn man Stiegen steigt, man sagt, alle eine Stufe ist auf der ganzen Welt ungefähr gleich hoch. Ja, und sobald die Stufe bisschen höher ist, muss man mal die Leute beobachten, wie schwer sie sich tun, weil sie es einfach nicht mehr gewohnt sind, hohe Stufen zu steigen. Ja, also, man muss sich da ein bisschen selbst an die Nase nehmen und vielleicht ein bisschen aus der Komfortzone rausgehen und Sachen machen, die nicht alltäglich sind, und dann ist es auch mit der Bewegung besser, und auch das Thema mit der Kraft verschiebt sich dann noch mehr nach hinten.
Gibt's noch etwas, das unsere Hörerinnen und Hörer zum Thema Bewegung im Alltag wissen sollten?
Also, was ich jetzt mitgeben würde, als erstes: Durchaus einfach, bewegt sich jeder für sich selbst, jeder in seinem Umfeld einfach ein bisschen mehr tun als bisher, das hilft schon. Und sei es, wenn ich bisher 1 Kilometer mit Hund spazieren gegangen bin am Tag, dann geh jetzt anderthalb Kilometer spazieren. Wenn ich bisher mit der BIM in die Arbeit gefahren bin, dann fahre ich ab jetzt mit dem Rad in die Arbeit. Einfach mehr bewegen als bisher. Alle Infos zur Bewegungsrevolution findet ihr auf der Webseite www.diebewegungsrevolution.at. Da gibt's auch einen Kalender, wo es überall die Möglichkeit gibt, bei Gruppenkursen teilzunehmen. Wir haben ja sehr viele Vereine in der Steiermark, die auch Gruppenkurse anbieten im Zuge der Bewegungsrevolution. Wir haben viele Privatpersonen, die Mitmachaktionen und Mitmachprojekte eingereicht haben, die auch von der Bewegungsrevolution gefördert werden, dass jeder vor seiner Haustür sich auch gemeinsam mit Gleichgesinnten bewegen kann. Ja, anfangen. Das ist die Botschaft, die ich nur mitgeben kann.
Und Nicki, du bist ja Bewegungsrevolutionärin. Was ist dein abschließender Tipp?
Ja, ich würde das auch sagen: Anfangen ist eine gute, gute Idee, weil man überhaupt anfängt, drüber nachzudenken und Kleinigkeiten verändert und die Kleinigkeiten irgendwann immer größer werden lässt. Und das Ganze mit Spaß, und wir haben schon ein paar Mal gesagt, vielleicht mit Freunden gemeinsam eine Challenge intern zu machen, wer schon oft jeden Tag genug Schritte oder 12.000 oder 4.000, je nachdem, und sich so gemeinsam steigert. Ich hab das in meinem Umfeld genau gleich gemacht, oder man trifft sich auch mal die Wochen zum Laufen gehen, zum Walken gehen, was auch immer. Man kann sehr viel gemeinsam machen, und wie alle wissen, was in der Gruppe passiert und gemacht wird, macht einfach extrem viel Spaß, und so kommt der eine oder der andere natürlich auf ein neues Hobby drauf. Ich hab letztes Jahr zum Tennisspielen angefangen, macht mir viel Spaß, hab durchaus viele Leute kennengelernt, eigentlich aus der eigenen Gemeinde, wo ich wenig zu tun habe, und so, ja, entwickelt sich das Ganze weiter und mit sehr viel Spaß und Freundschaft, und dann kann man trotzdem noch was essen und trinken, gut auf Nacht, weil weil sich ja mehr bewegt hat. Das stimmt. Ja, normalerweise kommt am Ende immer die Zusammenfassung. Ich spare mir heute die Zusammenfassung und möchte die Folge eigentlich mit dem Zitat beenden, das habe ich von deiner Webseite geklaut, Nicki: „Es ist wie es ist. Es kommt nur darauf an, was du daraus machst.“ Und ich glaube, das ist ein Motto, das man es für den Alltag, für die Bewegung mitnehmen kann. Passt auch ganz gut zu den Neujahrsvorsätzen. Ja, das war's eigentlich schon für heute. Leute, danke, dass ihr beide heute bei mir zu Gast wart und meine Fragen beantwortet habt. Wir hoffen, die Folge hat dir zu Hause gefallen und du bist auch das nächste Mal wieder dabei. Wenn du mehr zum Thema Gesundheit wissen willst oder den Podcast nachhören möchtest, dann schau auf unserer Webseite gesund-informiert.at. Wenn du Themen für uns hast, die dich interessieren, dann schreibe uns unter gesund-informiert@gfstmk. Wir freuen uns schon auf ein Wiederhören. Bis dahin, bleibt gesund und informiert. Papa, Bianca und Anja von Gesund informiert, deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht.