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Folge #39 Bewegung: Wie viel ist genug? 

Eine Person auf einem Laufband. IM Hintergrund zwei Personen, die Sport treiben.

Dass Bewegung gut für unsere Gesundheit ist wissen wir alle. Viel zu oft ist dann aber doch der innere Schweinehund stärker. Keine Zeit, keine Lust, viel zu anstrengend. Die Ausreden sind vielfältig. Wie kann man also mehr Bewegung in den Alltag bringen? Wie viel soll man sich eigentlich bewegen und was hat das Lächeln mit der Bewegung zu tun?

In der Folge #39 des „Gesund informiert“-Podcast erfahren Sie, wie Sie im Alltag mehr Bewegung machen können, wie viel Bewegung gesund ist und ob es immer gleich Sport sein muss.

Gast:
Philipp Jelinek, Vorturner der Nation und bekannt aus „Fit mit Philipp“

 

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Text zur Folge

Wir brauchen auch etwas, wo wir unsere Batterien aufladen, und Bewegung ist zum Beispiel halt eine Möglichkeit dazu.

Willkommen bei „Gesund informiert“, deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht. Bianca und Anja bringen Licht in den Dschungel der Gesundheitsinformationen. Mit wissenschaftlich gesicherten Infos, hilfreichen Tipps und spannenden Interviewgästen bist du immer gesund informiert. Heute beginnen wir unseren Podcast mit einem inneren Lächeln, denn bei uns zu Gast ist Fit mit Philip, der Vorturner der Nation. Philip Jelinek, herzlich willkommen beim Gesund informiert Podcast. Schön, dass du dir die Zeit nimmst.
Ja, vielen Dank für die Einladung, für die wichtigen Dinge des Lebens nehme ich mir immer gerne Zeit.
Wir wissen ja, Bewegung ist eines der wichtigen Dinge im Leben, vor allem wichtig für unsere Gesundheit. Und wir alle kennen aber auch unseren inneren Schweinehund. Keine Zeit, keine Lust, viel zu anstrengend – die Ausreden sind ja vielfältig. Wie kann ich also Bewegung halbwegs praktisch in meinen Alltag einbauen? Wie viel soll ich mich eigentlich bewegen, und was hat das Lächeln mit der Bewegung zu tun.
Also prinzipiell muss man mal sagen, ähm wir sind alle für uns selbst verantwortlich. Das heißt, keiner wird für uns die körperliche Betätigung übernehmen. Und ich glaube, wir alle haben ein sehr großes Ziel. Jeder von uns möchte, egal wie jung, wie alt, fit bleiben, sich fit und gesund fühlen und vor allem selbstständig fit und mobil altern. Und dafür braucht es einfach die regelmäßige Bewegung. Da sprechen wir noch gar nicht von Sport. Und ich glaube, jeder kennt das Gefühl, oder ich frage auch dich, wie geht’s dir nach der Bewegung? Wie fühlst du dich?
Immer besser als vorher
Genau. Das heißt, es sind diese Glückshormone, und man hat dieses gute Gefühl, oder?
Das stimmt.
Das heißt, das möchte man gern wieder haben.
Ja. Wenn es nicht so anstrengend wäre

Und jetzt kommt’s aber: Ich sage, dieses Gefühl ist doch ein schönes, und das kann man – also ich sage das immer so, wenn der Schweinehund irgendwann anklopft, und der meldet sich leider Gottes immer wieder, auch bei mir, dann hole ich mir immer wieder aus dem Unterbewusstsein ins Bewusstsein dieses positive, schöne Gefühl danach, und automatisch bin ich motiviert, und dann kommt natürlich noch die Zielsetzung dazu, und das ist natürlich auch unterschiedlich. Der eine sagt, er möchte sich gern wieder die Schuhbänder selbstständig binden können. Die andere sagt, sie will gern wieder zwei Stockwerke gehen können, ohne zu schnaufen oder stehen zu bleiben. Der Dritte sagt, er will vielleicht die Sendung komplett durchturnen. Also jeder hat so unterschiedliche Ziele, aber mit einem Ziel geht’s natürlich wesentlich leichter. Und jetzt von der Zeit her: „Fit mit Philip“ ist so eine Geschichte, die dauert im Schnitt 17 Minuten 20. Und wenn ich das regelmäßig mache, das ist sehr wenig, was ich aufwende im Vergleich zu dem, was ich bekomme. Also mit weniger Aufwand bekomme ich extrem viel zurück, oder machen wir es so: Es gibt kein Sparbuch, das dir so viele Zinsen gibt wie das eigene oder der eigene Körper. Und deshalb, glaube ich, zahlt es sich aus, schon vorzuinvestieren.

Okay, du hast es jetzt schon ein bisschen angesprochen: Wie viel und wie oft sollte ich mich denn bewegen? Muss das jeden Tag sein?
Also schau, die WHO empfiehlt ja so um die 150 Minuten pro Woche. Es ist aber ein Mix aus Koordination, Gleichgewicht, Mobilität – das heißt Dehnen, Kräftigung und Ausdauer. Also, es braucht eigentlich alle Komponenten, und also wie gesagt, gleich zu Beginn auch erwähnt: Wir sind alle für uns selbst verantwortlich. Und natürlich ist es meistens halt so, man kennt das erst dann, wenn es brennt, dann macht man was. Das heißt, bestes Beispiel: Die Menschen gehen auf Kur, sind motiviert, es taugt ihnen, haben einen anderen Rhythmus, dann kommen sie nach Hause, sind voll beschwingt und haben die Energie, und meistens nach zwei, drei, vier Wochen ist es wieder vorbei, und dann heißt es wieder zurück zum Start. Ja, also wie gesagt, Motivation und die Regelmäßigkeit ist das, was uns den Erfolg bringt. Und jetzt, was auch ganz wichtig ist: Bewegung ist jetzt nichts Temporäres über ein, zwei, drei, vier, fünf Monate, sondern etwas für unser ganzes Leben.
Und wie schaffe ich das? Also, wie schaffe ich das wirklich langfristig durchzuziehen? Du hast selbst gesagt, es gibt immer wieder so Durchhänger, wo man vielleicht nicht so mag oder was vielleicht dann nicht so gut geht. Wie schafft man das, dass man trotzdem motiviert bleibt und ähm ja das vielleicht über Jahre sich angewöhnt?
Ja, schau, ab so circa sechs Tagen wird’s zu einer gewissen Regelmäßigkeit. Das heißt, es ist wie Zähneputzen, wenn ich mir das angewöhne. Ja, natürlich geht’s aber auch in die andere Richtung. Jetzt lasse ich heute mal aus. Na ja, okay, ich mache es morgen, dann mache ich es übermorgen, überübermorgen, und da fängt man schon wieder diesen Trott drinnen. Das heißt ganz wichtig, vor allem in der heutigen Zeit, ist die sogenannte Ich-Zeit, Zeit für mich, die ich brauche, weil Bewegung kann ja sehr viel – nicht nur, dass wir unseren Körper stärken, unsere Muskulatur, sondern wir kräftigen auch unsere Knochen zum Beispiel, wir tun etwas für unsere mentale Gesundheit, für unseren Geist, und wir brauchen auch etwas, wo wir unsere Batterien aufladen, und Bewegung ist zum Beispiel halt eine Möglichkeit dazu. Und wenn ich mich besser fühlen möchte, dann werde ich es wohl oder übel in meinen Alltag integrieren, ich sage jetzt einmal, müssen. Ja, es geht, es ist wie überall im Leben: Von nichts kommt nichts. Ja, und es geht jetzt wirklich nicht um den Sport, aber ich sage, in der Relation rechnet es sich aus, das sind in der Woche so um die 85 Minuten, dann gehst du noch zweimal spazieren, dann hast du zumindest das Minimum, die 150 Minuten, erfüllt, und dann hast du auch eine andere Lebensqualität. Und ich glaube, das ist auch der springende Punkt. Wir alle wollen, dass wir uns gut fühlen, oder?
Das stimmt. Ja, mein Stichwort war: in den Alltag einbauen. Hast du Vorschläge, wie man die Bewegung in den Alltag einbauen kann? Weil oft ist es ja gerade mühsam, wenn man schon mal auf der Couch sitzt, wieder aufstehen und doch nur das Laufgewand anziehen. Ins Fitnessstudio fahren ist auch mühsam, wenn es ein paar Kilometer entfernt ist. Also, wie kann ich das, also wie kann ich die leicht in meinen Alltag einbauen?
Also schau, da gibt’s total einfache Geschichten. Also zum Beispiel jetzt heute mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen, meinetwegen jetzt nur zwei Stationen mit der Straßenbahn, mit dem Bus oder wie auch immer und dann halt zu gehen oder den Lift mal komplett auszulassen, wirklich alle Stiegen selbst zu steigen. Ja, das sind so Kleinigkeiten, wo ich das integrieren kann in den Alltag hinein. Und natürlich, es ist ja auch ganz wichtig, ich glaube, das kennen wir alle, wenn wir vom Computer sitzen. Jetzt wir arbeiten, arbeiten, arbeiten und merken, irgendwann lässt ja auch das dieses kreative Vermögen oder die Konzentration auch nach, dann mache ich heute nach 50 Minuten oder nach 55 Minuten einen kurzen Break, stehe auf, bewege mich, mache die eine oder andere Übung und setze mich wieder nieder. Und so komme ich in Summe gesehen halt auch auf meine Bewegung. Aber wichtig ist halt ja, ähm wie schon erwähnt, die Eigenverantwortung zu übernehmen.
Ich hätte noch eine Frage, und zwar ähm uns hören ja ganz viele verschiedene Leute zu. Du hast gesagt, man sollte sich eigentlich schon regelmäßig und jeden Tag bewegen. Hast du da schon unterschiedliche Beispiele genannt? Gibt’s Unterschiede für Männer und Frauen? Gibt’s Unterschiede für die Altersgruppen? Und was ist, wenn ich vielleicht chronisch krank bin? Kann ich mich trotzdem bewegen?
Also schau, prinzipiell, prinzipiell ist ja mal so, das sage ich auch in all jenen Übungseinheiten, und in den meisten sage ich immer wieder: Gibt es Einschränkungen, Problemchen, gesundheitliche Problematiken, wie auch immer, dann bitte das erst mit dem Arzt, Therapeuten und so weiter abklären. Das ist ein ganz wichtiger Faktor. Ja. Und  was jetzt genau, also so, Frauen, Männer: Na ja, schau, die WHO hat gesagt 150 Minuten. Also das trifft jedenfalls zu. Kinder brauchen ja wesentlich mehr Bewegung. Die sollten jeden Tag fast eine Stunde machen, Minimum. Ja, aber ich sage mal, es gibt ja unterschiedliche Leistungsniveaus, ja? Es gibt die Oma, es gibt den Einsteiger, es gibt den Fortgeschrittenen, es ist nicht jeder gleich drauf. Das heißt, ich passe die Bewegung an mein Vermögen an, aber natürlich, um mich zu verbessern, auch im Ausdauerbereich, sollte man halt nicht nur in der Ebene zum Beispiel spazieren gehen, sondern noch einmal bergauf spazieren gehen, um meine Leistung zu verbessern. Ja, aber ich glaube, wir haben alle so ein gutes Körpergefühl. Wir fühlen, was geht, was nicht geht, aber ich glaube, alle wollen wir uns auch verbessern. Also prinzipielle Empfehlungen, die gibt es natürlich. Ja, aber ich sage, das muss man wieder individuell abstimmen. Wichtig ist, dass wir uns bewegen.
Da wären wir schon beim Unterschied zwischen Bewegung und Sport. Kannst du das vielleicht noch erklären?
Na ja, Sport ist ja schon wieder - Also das, was wir machen, das ist Koordination, Beweglichkeit, Kräftigung, Mobilisation, das ist die Bewegung, und diese Bewegung hilft mir aber auch im Sport, um es auszudrücken. Also, erstens einmal erhöht es meine Lebensqualität, aber zum Beispiel für Läufer, Radfahrer, Radfahrerinnen, Nordic Walkerinnen, wie auch immer: Wenn ich mich zum Beispiel zuvor gescheit aufwärme, danach meinen Sport ausübe, profitiere ich davon, weil die merken, die Bewegungsabläufe sind ganz anders. Ja, also das ist einmal die Basis, sage ich immer, und dann macht halt jeder noch seinen Sport dazu unter Anführungszeichen
Aber es muss nicht immer gleich Sport sein.
Nein, das spare ich extra aus. Ich sage immer wieder: Die Bewegung, die macht es aus, weil bei Sport ist es oftmals so, dass Menschen sagen: „Kein Sport, na bitte nicht!“. Weil sie irgendwelche negativen Erinnerungen haben an ihre Turnstunden, wie auch immer. Es geht wirklich um die Bewegung, und daraus, glaube ich, ergibt sich dann auch vielleicht doch auch eine sportliche, ein sportlicher Anreiz für die Leute oder für die Menschen, wenn sie merken, das tut ihnen gut, der beginnt zu mitturnen, dann geht er vielleicht spazieren, dann versucht er mal zu Nordic Walken, dann vielleicht läuft er ein paar Meter, wie auch immer, und automatisch kommst du da auch hinein, ne? Aber ich gehe gleich weiter: Der Sport selber profitiert ja auch davon, wenn wir es schaffen, in der Breite größer oder breiter aufgestellt zu sein, ne? Und das ist ganz, ganz wichtig. Also mein klassisches Beispiel ist immer Schule und Bewegung. Ja, gibt’s viel zu wenig. Und wenn die Kinder zum Beispiel jeden Tag bei mir mitturnen, also das beste Beispiel ist immer der kleine Franz unter Anführungszeichen, der beim Völkerball beim Abschießen der letzte ist, der gewählt wird, und der erste, der ausgeschossen wird, weil er halt ein bisschen korpulenter ist, der hat am wenigsten von der Turnstunde. Wenn er aber jetzt zum Beispiel mit der Klasse bei mir mitmacht, kann er es in seiner in seiner wie soll man sagen, in seiner Geschwindigkeit, ja, in seiner Bewegungsgröße machen, und er ist Teil der Gruppe. Das heißt, da kommt das Soziale auch noch dazu. Und dann vielleicht ergibt es sich irgendwann, dass er sagt: „Na ja, ich möchte gerne in den Fußball-, in den Tennisverein, Triathlonverein“, was auch immer. Also ich glaube, der Sport profitiert auch vom Einstieg in die Bewegung. Bewegung, ich weiß, wie es dir geht. Also, wenn ich mich nicht bewege, werde ich unrund.
Ja.
Ja. Also bei mir ist es vielleicht manchmal schon extrem, weil ich sage, ich habe dann ein schlechtes Gewissen. Aber ganz wichtig bitte auch bei der Bewegung oder beim Sport: Es braucht auch die Ruhephasen, ja, die Regeneration, also das sollte schon so der Ausgleich sein. Aber wir sind natürlich jetzt durch die tägliche Bewegung leistungsfähiger, nicht nur körperlich, sondern auch mental. Wir stärken unser Immunsystem. Ja, wenn wir zum Beispiel jetzt ein Hoppala haben, eine Verletzung, wie auch immer, sind wir wieder schneller fit. Bestes Beispiel: Spitzensportler, schau mal, die haben einen schweren Sturz, haben eine Verletzung, wie auch immer, und kommen relativ schnell zurück. Klar haben die auch andere Möglichkeiten noch zusätzlich, aber ist dem geschuldet, dass sie eine sehr, sehr gute körperliche Basis haben, und wir können mit der täglichen Bewegung, das was wir tun, zum Beispiel, wir haben ja auch Bewegungsmuster neu wieder lernen, das heißt Ferse, Mittelfuß, Vorfuß abrollen, wo wir präventiv darauf hinarbeiten, dass die Leute zum Beispiel weniger stürzen. Ja, also die Leute schreiben mir: „Ah, ich bin da so drüber gestiegen, habe sofort an dich gedacht“. Ja, das ist wichtig, dass diese Abläufe wieder neu automatisiert werden und wir dadurch auch weniger Verletzungen und weniger Hoppalas haben.
Wie schaut’s denn im Büro aus? Also wir, ich sitze den ganzen Tag im Büro vorm Computer. Teilweise gibt’s schon die, die, die man hoch- und runterfahren kann, aber Bewegung unterbringen ist da schon schwierig, und man sagt ja: „Sitzen ist das neue Rauchen“. Ich wollte gerade sagen, ja. Hast du da auch Tipps, wie man Bewegung in den Büroalltag integrieren kann?
Also, es gibt ja so eine Art norwegisches Modell, wo halt die Computer, glaube ich, alle 55 Minuten abgestellt werden, wo du dann eine Übung vorgesetzt bekommst oder wo du dazu aufgefordert wirst aufzustehen, dich zu bewegen. Das ist ganz wichtig: Entweder mache ich ein paar Dehnungsübungen oder ich mache eine Mobilisationsübung. Ja, also zwischendurch sich immer wieder bewegen ist ganz, ganz wichtig, weil ich fühle mich wesentlich besser. Ich weiß schon, ich kenne das selbst, wenn man sitzt und sich denkt, jetzt mache ich das noch fertig, aber irgendwann einmal lässt auch die geistige Leistung nach, und Bewegung hilft uns da wieder am besten. Am Fenster aufmachen, ja, an der frischen Luft draußen oder zumindest beim Fenster, beim offenen, stehen, ein bisschen Bewegung machen. Ja, also man kann das sehr wohl in den Büroalltag einbauen, und ich habe zum Beispiel auch eine junge Buchhändlerin, die hat mittlerweile vier Filialen in Oberösterreich. Das ist eine von vielen, die ich kenne, die es ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ermöglicht, in der Arbeitszeit dreimal in der Woche Fit mit Philip zu machen, und sie profitiert davon. Ja, das Teamgefüge, man macht was gemeinsam, die Leute sind besser drauf, nicht nur intern im Team, das merken auch die Kunden. Also es zahlt sich aus für Firmen, in Büros, wo auch immer, den Mitarbeitern, ich sage mal, Zeit für die Bewegung zu geben, weil sie bekommen viel mehr zurück. Das heißt auch da wieder: Weniger Einsatz, viel Output.
Und wie schaut’s mit dem Krafttraining aus? Muss ich mir jetzt Hanteln kaufen oder kann ich das auch im Alltag einbauen?
Ich kann es immer einbauen. Ich kann ja Eigenkörpertraining machen. Ja, es gibt heute den klassischen Liegestütz. Ich kann heute Kniebeugen machen. Also, es gibt genügend Kräftigungsübungen, die ich ohne Hanteln machen kann, und wie zum Beispiel jetzt bei mir in der Sendung ist, ich habe halt dann zwei Wasserflaschen, ja, die ich halt anfühl. Da kann ich beginnen mit kleinen Wasserflaschen, die fülle ich einmal halb voll an, dann dreiviertel voll, dann ganz voll, dann vielleicht kaufe ich mir irgendwann Hanteln dazu, aber ich kann auch ohne diesen Hilfsmitteln meinen Körper kräftigen.
Hast du Beispiele für Übungen?
Ja. Zum Beispiel wir können, wobei bestes Beispiel ist jetzt, wir lehnen uns an der Wand an – also 90 Grad, ja, Beine abgewinkelt in der Hocke, wir lehnen uns an der Wand an, Rücken ist auf der Wand, und dann bleiben wir einfach einmal nur sitzen: 30 Sekunden versuche ich, 45 Sekunden, vielleicht eine Minute, ja, eine klassische Übung oder eine Kniebeuge zu machen, ne? Du sollst die Übungen immer und überall machen können, in der Schule, im Büro. Du brauchst dich dafür nicht umzuziehen. Du kannst es in deinem Gewand machen, und du arbeitest dann ganz einmal weiter. Ja, also das geht, wo ein Wille auch ein Weg.
Sehr gut. Das kann man sich schon mal merken, glaube ich, als Motto für die Folge. Eine Frage muss ich stellen: Hat Bewegung auch Nachteile?
Nachteile? Also für mich nicht Bewegung, weil Stillstand hat für mich Nachteile. Stillstand, da bewegt sich nichts. Bewegung, wir sind immer in Bewegung. Ja. Der Uhrzeiger bewegt sich, die Sonne, wir bewegen uns, alles bewegt sich. Es gibt keinen Stillstand. Also Bewegung ist was Positives. Sag mal so, wir können mit der Bewegung was Positives bewegen.
Noch einmal ganz kurz zusammengefasst: Was bringt’s mir, wenn ich mich regelmäßig bewege?
Einfach ausprobieren. Ihr werdet es am eigenen Körper erfahren und spüren. Es ist einfach ein anderes Lebensgefühl. Ja, und es ist die beste Investition in mich.
Gibt’s noch irgendwas, was unsere Hörerinnen und Hörer zu dir oder zum Thema Bewegung oder zu Fit mit Philip wissen sollten?
Ja, es ist für mich, Fit mit Philip ist für mich mittlerweile eine Mission. Das heißt, ich habe zwei große Ziele. Das erste, dass die Menschen selbstständig fit und mobil altern, und das zweite natürlich oder eins und zwei, man kann es drehen, wenn man möchte, sind die Kinder, dass die Kinder sich regelmäßig bewegen, und mein ganz großes Ziel ist es, wir sprechen seit Ende der 80er Jahre über die tägliche Turnstunde. Wird wahrscheinlich nicht machbar sein aufgrund der Turnsaalkapazitäten, aber Fit mit Philip jeden Tag in den Schulen, das funktioniert, das geht. Es gibt doch schon einige Schulen, die es praktizieren. Ich habe zum Beispiel eine Schule auch hier in Wien, die wird heuer im Herbst mit einer Fit mit Philip Klasse starten, und dafür setze ich mich ein. Also, da werde ich dranbleiben, weil ich glaube, es braucht in Österreich eine ganz, eine große Bewegungsoffensive. Darum geht’s mir ganz einfach, und bleibe dran, solange die Menschen mit mir turnen möchten, solange mache ich das.
Philip, meine vorletzte Frage: Bewegung und Lächeln, das gehört irgendwie zusammenWarum gehört das zusammen?
Lächeln finde ich ist extrem wichtig. Es verleiht ein ganz anderes Gefühl. Ja, setz mal das Lächeln auf. Du fühlst einfach anders. Und ich finde, wenn du mit einem Lächeln durch die Welt gehst und jemandem begegnest, der vielleicht jetzt gerade grantig oder böse schaut, wenn du sie oder ihn anlächelst, wird der wahrscheinlich zurücklächeln. Es tut uns einfach gut. Und das ist auch ein so ein Satz, den ich immer wieder erwähne: Wir setzen unser Lächeln auf, und am Ende der Sendung, was kommt da? Trinken, trinken, trinken! Die Zelle, die muss schwimmen.
Passt. Wir sind schon wieder am Ende unserer Folge angelangt, und ich fasse das Wichtigste noch einmal zusammen. Ich habe mir gemerkt, dass man Bewegung eigentlich ganz leicht in den Alltag einbauen kann. Ich habe mir auch gemerkt, dass es im Büro ganz einfach geht, wenn man einmal in der Stunde einfach aufsteht und eine Übung macht. Am besten noch das Fenster aufmachen. Die Stiegen nehmen, bei der Straßenbahn früher aussteigen. Einfach mal zu Fuß zum Einkaufen gehen, auch Krafttraining kann man einbauen, ohne dass man sich Hanteln kaufen muss. Und ganz wichtig wäre, Bewegung in der Schule umzusetzen. Die allerletzte Frage: Was ist dein persönlicher Tipp für ein gesundes Leben? Und ich habe eine leise Vermutung
Was ist deine Vermutung?
Bewegung.
Genau. Na, für ein gesundes Leben: Wir sind alle unter Druck, beruflich gesehen, wie auch immer. Deswegen bitte nehmt euch, ich weiß, oft nicht leicht, tragt euch eine Zeit für euch im Kalender ein. Nutzt diese Zeit für eine aktive Bewegung. Geht raus an die frische Luft, legt die Smartphones weg, schaltet die ganzen Computer einmal ab. Sensibilisiert euch jetzt gerade im Frühling. Es ist so schön, es beginnt alles zu blühen, die Natur ein bisschen zu genießen, und wenn man dann regelmäßig auch noch mitturnt und so weiter, ist es ganz einfach ein anderes Lebensgefühl, denn es heißt ja nicht umsonst: Bewegung ist Leben, und wir haben ja einen Bewegungs- und keinen Sitz- oder Liegeapparat.
Danke, lieber Philipp, dass du heute bei uns zu Gast warst und meine Fragen beantwortet hast.
Wir hoffen, die Folge hat dir zu Hause gefallen, und du bist auch das nächste Mal wieder dabei. Wenn du mehr zum Thema Gesundheit wissen willst oder den Podcast nachhören möchtest, dann schau auf unserer Webseite gesund-informiert.at. Wenn du Themen für uns hast, die dich interessieren, dann schreibe uns unter gesund-informiert@gfstmk.at. Wir freuen uns schon auf ein Wiederhören. Bis dahin bleibt gesund und informiert. Baba, Bianca und Anja von „Gesund informiert“, deinem Podcast, der Gesundheit verständlich macht.