Wechseljahre

Wie komme ich gut durch diese Lebensphase?

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Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Nächste geplante Überarbeitung: 2028

Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, gerät ihr Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Diese Veränderungen können zu Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen führen. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, diese Beschwerden zu lindern. [1, 2]

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Wechseljahre beantwortet. Sie erfahren, welche Veränderungen im Körper passieren und was sie selbst tun können, um Beschwerden zu lindern. Außerdem erfahren Sie, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

Überblick

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Wechseljahre beginnen meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr der Frau. [1, 2]
  • Die letzte Monatsblutung wird als Menopause bezeichnet und kann erst im Nachhinein bestimmt werden. [1, 2]
  • Während der Wechseljahre verändert sich das hormonelle Zusammenspiel im Körper. [1]
  • In dieser Lebensphase können unter anderem Hitzewallungen, Schlafprobleme oder Veränderungen der Stimmung auftreten – das ist jedoch nicht bei allen Personen der Fall. [1,2]
  • Die Erfahrungen mit den Wechseljahren sind individuell sehr verschieden. [2]
  • Nur ein kleiner Teil der Betroffenen berichtet über einen längeren Zeitraum von ausgeprägten Beschwerden. [1]
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eventuelle Beschwerden zu verringern. [1]

Podcast

Folge #67 Gesund informiert in den Wechseljahren: Wie komme ich gut durch diese Lebensphase?

In dieser Folge erklären Frauenärztin Eva Magnet und Anita Adamiczek vom Frauengesundheitszentrum, was man für sich und seinen Körper während der Wechseljahre tun kann. Ein Thema, das für viele durchaus belastend sein kann. Die Expert:innen wissen aber: Frau muss nicht leiden.

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Häufige Fragen

Was sind die Wechseljahre?

In den Wechseljahren verändert sich bei Frauen das hormonelle Gleichgewicht. [1] Hormone sind Stoffe, die der Körper selbst herstellt. Sie beeinflussen viele Vorgänge im Körper. Die Umstellung erfolgt schrittweise und der Körper braucht Zeit, um sich daran anzupassen. [1]

Die Wechseljahre sind keine Erkrankung, sondern eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Die persönlichen Erfahrungen in dieser Zeit sind sehr unterschiedlich. Manche Frauen haben Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen – andere nicht. Nur wenige Frauen haben über längere Zeit stärkere Beschwerden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Beschwerden zu behandeln. [1]

Was ist die Menopause?

Ab etwa 40 Jahren produziert der weibliche Körper immer weniger der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron. Das kann dazu führen, dass die monatliche Regelblutung zunächst unregelmäßig wird und dann ganz aufhört. [1] Im Durchschnitt passiert das im Alter von etwa 51 Jahren. Die letzte Regelblutung wird als Menopause bezeichnet und kann erst im Nachhinein bestimmt werden.[1]

Welche Beschwerden können in den Wechseljahren auftreten?

Hitzewallungen und Schweißausbrüche sind häufige Beschwerden in den Wechseljahren. Zwei von drei Frauen berichten darüber. Wenn die Beschwerden nachts auftreten, schlafen die Frauen oft schlechter. [1]

In den Wechseljahren verändert sich oft die Schleimhaut der Vagina. Sie ist nach der Menopause dünner und weniger feucht als zuvor. [1]

Es können noch weitere Beschwerden auftreten: zum Beispiel Gelenkschmerzen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen. Bei manchen Frauen verändert sich die Lust auf Sex. Außerdem kommt es vor, dass Frauen in den Wechseljahren an Gewicht zunehmen. [1]

Was passiert in den Wechseljahren im Körper?

Während der fruchtbaren Lebensphase produzieren die Eierstöcke die Hormone Östrogen und Progesteron. Diese Hormone bereiten den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor und haben einen Einfluss auf Haut und Schleimhäute. [1]

Jeden Monat bildet sich ein den Eierstöcken ein Eibläschen, das Hormone freisetzt. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, kommt es zur Regelblutung. [1]

In den Wechseljahren produzieren die Eierstöcke weniger Hormone. Wenn keine Eizellen mehr freigesetzt werden, kommt es zur Menopause. [1]

Was hilft gegen die Beschwerden?

Beschwerden, die während der Wechseljahre auftreten können, lassen sich auf unterschiedliche Weise behandeln oder abmildern:

  • Bei vielen Frauen gehen Hitzewallungen, Schweißausbrüche oder Stimmungsschwankungen im Laufe der Zeit von alleine wieder weg. [1]
  • Es gibt auch die Möglichkeit, die Beschwerden mit Hormonen zu behandeln. Mehr dazu lesen Sie bei gesundheitsinformation.de.[5]
  • Sie können selbst dazu beitragen, Ihre Beschwerden zu lindern. Mehr dazu lesen Sie unter „Was kann ich selbst tun?“

 

Was kann ich selbst tun

Mit diesen Tipps fühlen Sie sich in den Wechseljahren wohler:

  • Ernährung: Es gibt verschiedene Empfehlungen zur Ernährung in den Wechseljahren. Für die meisten dieser Empfehlungen gibt es aber keine wissenschaftliche Grundlage. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut. [5]
  • Entspannung: Es gibt zwar keine belastbaren wissenschaftlichen Ergebnisse dazu, aber Entspannungsübungen, Meditation oder Yoga tun vielen Frauen in den Wechseljahren gut. Sie können es einfach mal ausprobieren. [5]
  • Bewegung: Auch zur Wirkung von Bewegung in den Wechseljahren gibt es bisher nur kleine, wenig aussagekräftige Studien. Bewegung und Sport haben aber grundsätzlich positive Wirkungen und können entspannend wirken. [5]
  • Austausch: Gehen Sie offen mit diesem Thema um und sprechen Sie mit vertrauten Personen über Ihre Erfahrungen in den Wechseljahren. Das kann Ihnen im Umgang mit den Beschwerden helfen. [3]

Mythen

Zur Linderung von Beschwerden in den Wechseljahren gibt es viele Empfehlungen. Nicht immer gibt es dafür eine wissenschaftliche Grundlage.

Mythos 1: Das pflanzliche Hormon Genistein hilft bei Beschwerden in den Wechseljahren.

Möglicherweise ja. Es gibt Hinweise darauf, dass der Pflanzenstoff Genistein in höherer Dosierung die Anzahl der täglich auftretenden Hitzewallungen ein wenig senken kann. Ganz allgemein ist die Studienlage zu Pflanzenstoffen bei Wechseljahres-Beschwerden aber nicht gut. Die Kolleg*innen von Medizin Transparent haben sich das genauer angeschaut. [6]

Mythos 2: Eine Hormontherapie in den Wechseljahren hat keine Nebenwirkungen.

Das stimmt nicht. Je länger eine Frau in den Wechseljahren Hormone einnimmt, desto höher ist das Risiko für einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Brustkrebs. Auch das Risiko für Inkontinenz und Demenz steigt. Wer seine Wechseljahresbeschwerden mit Hormonen behandeln möchte, sollte gemeinsam mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt sorgfältig Nutzen und Risiken abwägen. [7]

Mythos 3: Eine kurzfristige Hormonbehandlung hilft bei Hitzewallungen.

Eine Behandlung mit Hormonen kann Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche deutlich verringern. [4] Die Studien dazu dauerten im Durchschnitt etwa 14 Monate. [4]

Das Ergebnis zusammengefasst: [4]

  • Von 100 Frauen, die ein Scheinmedikament (Placebo) bekamen, hatten am Ende noch 66 Hitzewallungen.
  • Von 100 Frauen mit Hormontherapie hatten nur noch 20 Hitzewallungen.

Mehr zur Hormontherapie in den Wechseljahren lesen Sie bei gesundheitsinformation.de.

Zahlen und Daten

Aus dem Menstruationsgesundheitsbericht 2024

  • Die Teilnehmenden berichten, dass Sie die ersten Anzeichen der Wechseljahre im Durchschnitt mit 48 Jahren bemerkt haben. [8]
  • Über zwei Drittel der Frauen gaben an, dass sie sich gut oder sehr gut zum Thema Wechseljahre informiert fühlen. Ungefähr jede fünfte Frau gibt an, dass sie sich weniger gut oder gar nicht gut informiert fühlt. [8]
  • 8 von 10 Frauen wenden sich bei Fragen zu den Wechseljahren und der Menopause an ihre Fachärzt*innen. [8]
  • Beinahe die Hälfte der Betroffenen suchen Informationen im Internet, zum Beispiel über Suchmaschinen, Foren oder Websites. Rund 10 von 100 Personen informieren sich über Zeitschriften, Bücher oder Broschüren. [8]

Weitere Zahlen und Daten aus dem Bericht finden Sie im Menstruationsgesundheitsbericht 2024.

Rat und Hilfe

Rat & Hilfe in den Wechseljahren

  • Fachärzt*innen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Ordinationssuche : Ärztekammer Steiermark)
    Bei medizinischen Fragen oder Fragen zur Hormontherapie wenden Sie sich am besten an Ihren Frauenarzt oder Ihre Frauenärztin. Die Ärztesuche der Ärztekammer kann Sie dabei unterstützen, einen Arzt / eine Ärztin in Ihrer Nähe zu finden.
  • Frauengesundheitszentrum (https://www.frauengesundheitszentrum.eu/wechseljahre/)
    Im Frauengesundheitszentrum haben Sie die Möglichkeit, sich kostenlos beraten zu lassen – telefonisch, per E-Mail oder in einem persönlichen Gespräch mit einer Expertin.
  • Selbsthilfe Steiermark (https://selbsthilfe-stmk.at/menopause-wechseljahre/)
    In der Steiermark gibt es zwei Selbsthilfegruppen zum Thema Menopause bzw. Wechseljahre. Sie finden hier die Kontaktinformationen und Ansprechpartner*innen der Gruppen.

Hier finde ich weitere Informationen

Frauengesundheitszentrum

Hier finden Sie Informationen und Lesetipps zu den Wechseljahren.

https://www.frauengesundheitszentrum.eu/wechseljahre/

 

Infos zu Wechseljahresbeschwerden

Beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen lesen Sie mehr zu Wechseljahresbeschwerden und finden Tipps, wie Sie gut durch diese Lebensphase kommen.

Wechseljahrsbeschwerden | Gesundheitsinformation.de

Quellen

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier.

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