Hitze

Wie kommen wir gesund durch den Sommer?

Sonne mit Thermometer, heiß, Hitze
Wie erkenne ich Fakten statt Fake?
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Redaktion: Bianca Heppner, MPH (Master in Public Health) und Anja Mandl, BA MA (Bachelor und Master in Gesundheitsmanagement)
Nächste geplante Überarbeitung: 2028

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Aber nicht für unseren Körper, denn dieser ist an heißen Tagen besonders gefordert. Besonders für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen kann die Hitze auch gefährlich werden.

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Hitze beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um gut durch die heiße Jahreszeit zu kommen. Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

Überblick

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Unser Körper hält die Körpertemperatur konstant bei ca. 37 Grad Celsius.
  • Der Körper gibt Wärme über die Haut ab. Auch Schweiß sorgt für Abkühlung. [1]
  • Hitze hat verschiedene Auswirkungen auf unsere Gesundheit. [2,3]
  • Es gibt vier Faktoren, die dazu beitragen, wie wir Menschen Temperatur wahrnehmen: gemessene Temperatur, Sonnenstrahlung, Wind und Luftfeuchtigkeit. [10]
  • An heißen Tagen sollten Sie ausreichend trinken und eher leichte Mahlzeiten wie zum Beispiel Salate oder Obst essen. [4]
  • Bei einem Hitzschlag kommt es zu einer Überhitzung des Körpers. Die Körpertemperatur kann auf über 40 Grad Celsius steigen. [5]

Podcast

Folge #73 Gesund informiert mit Christian Pollhammer: Wie kommen wir gut durch die Hitze?

In dieser Folge erklärt Christian Pollhammer vom Land Steiermark, wie Sie sich selbst vor Hitze schützen können, wie Sie den Alltag gut überstehen, wenn es im Sommer heiß wird und wie Sie auch anderen in Ihrem Umfeld helfen können.

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Podcast-Ausschnitte

Hören Sie kurz in die Folge hinein!

Teil 1: Wann kann mich Hitze beeinträchtigen?

Teil 2: Was ist mit Hitze gemeint?

Teil 3: Was kann ich bei Hitze tun?

Testen Sie Ihr Wissen

Frage von

Häufige Fragen

Was passiert bei Hitze im Körper?

Der Körper versucht immer, die Körpertemperatur auf ca. 37 Grad Celsius konstant zu halten. Bei Hitze erweitern sich deshalb unsere Blutgefäße. So kann der Körper Wärme über die Haut abgeben. [1] Auch Schwitzen sorgt für Kühlung, weil der Schweiß auf der Haut verdunstet. [1] Wenn es lange sehr heiß ist oder die Luftfeuchtigkeit hoch ist, funktioniert das Schwitzen nicht mehr so richtig: Der Schweiß kann nicht richtig verdampfen und die Kühlung des Körpers funktioniert schlechter. [2]

In diesem Video erfahren Sie, wie der Körper die Körpertemperatur regelt:

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Welche Folgen hat die Hitze für unsere Gesundheit?

Hitze hat verschiedene Auswirkungen auf unsere Gesundheit:

  • Durch die Erweiterung der Blutgefäße kann der Blutdruck sinken. Das kann zu einer geringeren Leistungsfähigkeit führen. [1] Das Gehirn wird dadurch weniger durchblutet, das kann zu Bewusstlosigkeit führen. [3]
  • Die Körpertemperatur kann steigen. Das kann zu Konzentrationsstörungen, Krämpfen, Übelkeit, Schwindel und Bewusstseinsstörungen führen. [2]
  • Durch das Schwitzen verlieren wir Flüssigkeit und Salz. Das kann zu Krämpfen in den Beinen und im Bauch führen. [2]
  • Wenn eine Abkühlung durch Schwitzen nicht mehr möglich ist, kann es zum Wärmestau kommen. Dabei steigt die Körpertemperatur innerhalb von 10 bis 15 Minuten auf über 40 Grad Celsius. In der Folge schwillt das Gehirn an und es kommt zum Hitzschlag. [3]
  • Wenn der Kopf lange direkter Sonne ausgesetzt ist, kann ein Sonnenstich die Folge sein. Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen und Fieber sind Anzeichen für einen Sonnenstich. [3]
  • Hitze kann zu Flüssigkeitsansammlungen in den Gefäßen führen. Das erkennt man an Schwellungen, zum Beispiel an den Knöcheln. Man spricht auch von Hitzeödemen. [3]
Wer ist besonders von Hitze betroffen?

Folgende Personengruppen sind bei Hitze besonders gefährdet:

  • Ältere Menschen ab 65 Jahren [2, 3]
  • Menschen, die alleine leben und nicht mobil sind [2, 3]
  • Menschen, die Pflege brauchen [2, 3]
  • Menschen mit chronischen und/oder psychischen Erkrankungen [2]
  • Schwangere, Babys und Kleinkinder [2, 3]
  • Menschen, die draußen arbeiten [2, 3]
  • Menschen in besonderen Lebenssituationen (zum Beispiel obdachlose Menschen, Menschen mit Suchterkrankung, Menschen mit wenigen sozialen Kontakten) [2, 3]
Was kann ich tun, wenn es draußen sehr heiß ist? [4]
  • Informieren Sie sich darüber, ob eine Hitzewelle bevorsteht.
  • Trinken Sie ausreichend: Über den Tag verteilt sollten es zwei bis drei Liter sein.
  • Essen Sie leichte Mahlzeiten: Obst, Gemüse, Salat und Milchprodukte eignen sich gut für heiße Tage.
  • Kühlen Sie Innenräume: Lüften Sie nur, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Schließen und verdunkeln Sie Fenster tagsüber. Nutzen Sie einen Ventilator.
  • Gehen Sie nur mit Sonnenschutz ins Freie: Eine Kopfbedeckung und Sonnencreme schützen vor zu viel Sonne auf der Haut und dem Kopf.
  • Gehen Sie extremer Hitze aus dem Weg: Meiden Sie die pralle Sonne und machen Sie Erledigungen in der Früh oder am Abend.
  • Halten Sie Ihren Körper kühl: Tragen Sie leichte und luftige Kleidung. Verwenden Sie kühle und feuchte Umschläge. Halten Sie sich im Schatten auf.
  • Vermeiden Sie körperlich anstrengende Tätigkeiten: Machen Sie Sport nur am Morgen oder am Abend.
  • Lassen Sie Ihre Medikamente überprüfen: Manche Medikamente führen dazu, dass man Hitze schlechter verträgt. Fragen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
  • Nehmen Sie plötzliche Beschwerden ernst: Bei Schwindel, Schwäche, starkem Durst oder Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Fieber und Bewusstlosigkeit wenden Sie sich an Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin oder rufen Sie beim Gesundheitstelefon 1450 an.
Was ist ein Hitzschlag?

Bei einem Hitzschlag kommt es zu einer Überwärmung des Körpers. Die Körpertemperatur steigt auf 40 Grad Celsius oder mehr. Sehr hohe Außentemperaturen in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit, Sport, körperlicher Arbeit oder enge Kleidung können zum Hitzschlag führen. [5]

Alkohol, zu wenig Flüssigkeit, Vorerkrankungen und bestimmte Medikamente können das Risiko für einen Hitzschlag erhöhen. [5]

Folgende Anzeichen können auf einen Hitzschlag hindeuten: [5]

  • Warme, trockene Haut
  • Fieber bis über 40 Grad Celsius
  • Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
  • Bewusstseinsstörungen und Orientierungslosigkeit
  • Niedriger Blutdruck, schneller Puls, schnelle Atmung
  • Durchfall
  • Muskelkrämpfe

Bei Anzeichen für einen Hitzschlag rufen Sie die Rettung: 144! [5]

So können Sie bei einem Hitzschlag Erste Hilfe leisten[5]:

  • Kühlen! Bringen Sie die betroffene Person in eine kühle Umgebung (z.B. Schatten, kühler Raum)
  • Legen Sie kühle, feuchte Tücher auf den Kopf, Nacken und Körper.
  • Das Hochlagern der Beine kann hilfreich sein.
  • Lockern Sie enge Kleidung des/der Betroffenen. Das sorgt für Frischluftzufuhr.
  • Geben Sie der/dem Betroffenen schluckweise kühle Flüssigkeit zu trinken.

Was kann ich selbst tun

Wie kann ich Belastungen durch Hitze vorbeugen? [1]

  • Viel trinken: Gesunde Erwachsene sollten ca. 2 bis 3 Liter pro Tag trinken. Wasser, Tee oder verdünnte Säfte sind optimal. Alkohol sollten Sie vermeiden.
  • Leichte Mahlzeiten essen: Obst, Gemüse, Salat und Milchprodukte eignen sich gut für heiße Tage.
  • Abkühlen: Halten Sie Ihre Unterarme unter kaltes Wasser oder duschen Sie mit kühlem Wasser.
  • Richtig lüften: Lüften Sie in der Früh oder in der Nacht – jedenfalls nur wenn es draußen kühler ist als drinnen.
  • Direkte Sonne vermeiden: Bleiben Sie vor allem rund um Mittag in Innenräumen.

Essen und Trinken bei Hitze [6]

  • Trinken Sie regelmäßig: Durch vermehrtes Schwitzen verliert der Körper Wasser. Bei Hitze kann der Bedarf an Flüssigkeit drei- bis vier Mal höher sein als an normalen Tagen.
  • Kleinere Mahlzeiten: Im Sommer ist es besser, öfter kleinere Mahlzeiten zu essen als wenige große Mahlzeiten.
  • Kalte Mahlzeiten: Kalte Suppen oder Salate sind ein ideales Sommer-Essen.
  • Vorsicht bei leichtverderblichen Produkten: Diese verderben durch hohe Temperaturen noch schneller. Achten Sie darauf, dass Fleisch, Eier, und Milchprodukte nach dem Einkauf rasch wieder gekühlt werden.

Mehr Tipps für eine gesunde Ernährung an heißen Tagen finden Sie bei der Fach- und Koordinationsstelle Ernährung.

Medikamente und Hitze [11]

  • Hitze kann sich auf die Verteilung, Wirkung und Ausscheidung von Medikamenten auswirken. Fragen Sie Ihren Hausarzt / Hausärztin oder in der Apotheke, ob sich Hitze auf Ihre Medikamente auswirkt.

Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums.

Video

In diesem Video sind mögliche Folgen der Hitze auf den menschlichen Körper nochmal zusammengefasst:

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Mythen

Mythos 1: Scharfes Essen kühlt den Körper ab.

Das stimmt teilweise. Scharfes Essen kann die Schweißbildung anregen. Dadurch kühlt sich der Körper ab. Wenn es aber schon heiß ist, kann das eine zusätzliche Belastung für den Körper darstellen. Mehr dazu lesen Sie beim Verein für Konsumenteninformation. [7]

Mythos 2: Getränke sollten nicht eiskalt sein.

Das stimmt. Eiskalte Getränke können zu Kreislaufbeschwerden und Magenkrämpfen führen. Auch heiße Getränke sind nicht optimal, weil diese die Schweißproduktion noch zusätzlich anregen können. Die Empfehlung ist daher an heißen Sommertagen kühle oder lauwarme Getränke zu wählen. [7]

Mythos 3: Mit Sonnencreme kann der Körper kein Vitamin D bilden.

Das stimmt wahrscheinlich nicht. Bisherige Studien zeigen, dass der Körper auch mit Sonnencreme ausreichend Vitamin D herstellen kann. Sonnencreme schützt außerdem vor UV-Strahlung und verringert das Hautkrebsrisiko. Mehr Infos zu den Studien bekommen Sie bei Medizin Transparent. [8]

Zahlen und Daten

Was bedeuten folgende Temperaturen? [9]

  • 25 Grad Celsius: Bei einer maximalen Tagestemperatur von mindestens 25 Grad Celsius spricht man von Sommertagen.
  • 30 Grad Celsius: Bei einer maximalen Tagestemperatur von mindestens 30 Grad Celsius spricht man von Hitzetagen.
  • Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius sinkt, nennt man Tropennächte.
  • 0 Grad Celsius: Wenn die Temperatur nicht über 0 Grad Celsius steigt, spricht man von Eistagen.

Rat und Hilfe

Hier bekommen Sie Informationen, wie Sie gut durch die Hitze kommen:

  • Hitzetelefon 0800 880 800
    Beim Hitzetelefon bekommen Sie persönliche Tipps, wie Sie gut durch den Sommer kommen. Das Hitzetelefon ist kostenlos aus ganz Österreich erreichbar.
    Montag bis Freitag: 06:00 – 22:00 Uhr
    Samstag: 08:00 – 20:00 Uhr
    Sonntag: 08:00 – 18:00 Uhr
  • Hausärztin bzw. Hausarzt
    Fragen Sie Ihren Hausarzt bzw. Ihre Hausärztin, worauf Sie an heißen Tagen besonders achten sollen, besonders wenn Sie eine chronische Erkrankung haben oder regelmäßig Medikamente einnehmen.
  • Steirischer Hitzeschutzplan
    Hier finden Sie zusätzliche Informationen zum Thema Hitze sowie Informationsblätter für verschiedene Zielgruppen.

Hier finde ich weitere Informationen

Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs

Bei gesundheit.gv.at finden Sie Tipps für den richtigen Umgang mit der Hitze. Außerdem lesen Sie, wie man Babys und Kleinkinder gut vor der Hitze schützen kann.
Umgang mit Hitze - Tipps | Gesundheitsportal

Gesundheitsinformation.de

Hier erfahren Sie, wann die Hitze der Gesundheit schadet und an welchen Anzeichen Sie einen Hitzenotfall erkennen.
Wann schadet Hitze der Gesundheit? | Gesundheitsinformation.de

Hitzewarnungen & Hitzeschutzpläne

Mehr zu Hitzewarnungen und Hitzeschutzplänen erfahren Sie beim Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs.
Hitzewarnungen & Hitzeschutzpläne | Gesundheitsportal

Hitzeschutz Vorarlberg

Die aks gesundheit gmbH in Vorarlberg hat Fakten zu Hitze und Gesundheit gesammelt.
https://hitzeschutz-vorarlberg.at/hitzefakten/

Quellen

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert.

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