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Hoher Blutdruck So bekommen Sie Ihre Werte in den Griff

Viele Menschen haben einen hohen Blutdruck, ohne es zu merken. Wenn Sie über längere Zeit einen hohen Blutdruck haben, kann das schwerwiegende Folgen haben. Aber es gibt auch gute Nachrichten! Sie können selbst etwas tun, um Ihren Blutdruck niedrig zu halten, indem Sie einen gesunden Lebensstil anstreben.

In diesem Beitrag werden häufige Fragen zum Thema Blutdruck beantwortet. Sie als gesunde erwachsene Person erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Blutdruck-Werte zu verbessern. Wir klären über Unterschiede bei Frauen und Männern sowie Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe und weitere Informationen finden. Mit diesen Informationen können Sie sich selbst ein Bild machen, bevor Sie eine Entscheidung für Ihre Gesundheit treffen!

 
Das Wichtigste auf einen Blick
  • Bei gesunden Erwachsenen sollte der Blutdruck in Ruhe unter 130/80mmHg sein. 
  • Auch höhere und niedrigere Werte können normal sein. Es gibt Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Gesundheits- und Aktivitätszustand. 
  • Von erhöhtem Blutdruck spricht man, wenn bei wiederholten Messungen der systolische Wert über 140mmHG liegt und/oder der diastolische über 90mmHG liegt.
  • Der Fachbegriff für Bluthochdruck heißt „Hypertonie“. 
  • Sie können den Blutdruck zu Hause oder bei der Ärztin oder beim Arzt messen. Dazu benutzt man ein spezielles Messgerät.
  • Meistens ist hoher Blutdruck nicht zu spüren. 
  • Wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, können Blutgefäße und Organe geschädigt werden. Mögliche Folgen sind Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Nierenschäden.
  • Durch einen gesunden Lebensstil können Sie Ihr Risiko für Bluthochdruck vermindern.  
 
15.02.2023
Folge #37 Hoher Blutdruck: Wie kann ich gut damit leben?    
In dieser Folge erklären Dr.in Sabrina Gries und die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Metka Žitnik vom Gesundheitszentrum Mureck, wie hoch der Blutdruck sein darf, was die Werte bedeuten und welche Möglichkeiten es gibt, einem hohen Blutdruck vorzubeugen.
Häufige Fragen

Jeder Herzschlag pumpt Blut durch unseren Körper. Dabei übt das Blut von innen Druck auf die Blutgefäße aus. Diesen Druck nennt man Blutdruck. 

Bei der Messung des Blutdrucks gibt es zwei Werte, die immer gemeinsam angegeben werden (zum Beispiel: 132mmHg zu 86mmHg). Der Blutdruck wird in der Einheit mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) angegeben. 

Der erste Wert gibt den Druck in den Blutgefäßen an, wenn sich das Herz zusammenzieht. Man nennt den ersten Wert auch „systolischen Blutdruck“. 
Der zweite Wert misst den Druck in den Gefäßen, wenn das Herz erschlafft. Man nennt den zweiten Wert auch „diastolischen Blutdruck“. 

 

Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der erste (systolische) Wert über 140mmHg liegt und / oder wenn der zweite (diastolische) Wert über 90mmHg liegt. Diese Grenzwerte werden in Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks festgelegt und können sich ändern. 

In der Fachsprache nennt man den erhöhten Blutdruck „Hypertonie“. Oft spricht man auch von „arterieller Hypertonie“. Das bedeutet, dass der Blutdruck in den Arterien dauerhaft erhöht ist.

Wenn Sie einmalig einen hohen Blutdruck messen, bedeutet das nicht, dass sie krank sind. Der Blutdruck kann schwanken. Wenn Sie regelmäßig einen erhöhten Blutdruck messen, sollten Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt gehen. Es kann sein, dass der Blutdruck behandelt werden muss.

Oft treten bei hohem Blutdruck über längere Zeit keine Beschwerden auf.

Meistens ist ein hoher Blutdruck also nicht zu spüren. Bei extrem hohen Werten kann es zu Schwindel oder Sehstörungen kommen. 

Sie können Ihren Blutdruck selbst zu Hause mit einem Blutdruck-Messgerät feststellen. Der Blutdruck kann auch in einer Arztpraxis gemessen werden.

In folgendem Video sehen Sie, wie Sie Ihren Blutdruck zu Hause richtig messen: 

Oft treten bei hohem Blutdruck über längere Zeit keine Beschwerden auf. Das Herz muss das Blut jedoch mit erhöhtem Aufwand in die Blutgefäße pumpen. Das kann Folgen für die Gesundheit haben. Zum Beispiel können Organe beeinträchtigt oder dauerhaft geschädigt werden. Ohne Behandlung steigt der Blutdruck in der Regel noch weiter. 

Wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, können mit der Zeit die Blutgefäße geschädigt werden. Das Risiko für verschiedene Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird erhöht. Mögliche Folge-Erkrankungen von Bluthochdruck sind: 

Sie können selbst viel tun, um Ihren Blutdruck zu senken. Zum Beispiel:

  • Achten Sie auf Ihr Körpergewicht. Abnehmen kann den Blutdruck verbessern. 
  • Machen Sie ausreichend körperliche Bewegung und Sport
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und essen sie wenig Salz
  • Hören Sie auf zu rauchen
  • Trinken Sie weniger Alkohol.  
  • Reduzieren Sie Stress.

Wenn ein gesunder Lebensstil den Blutdruck nicht ausreichend senken kann, gibt es auch eine Behandlung mit Medikamenten. Besprechen Sie Ihren Blutdruck immer mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. 

Was kann ich selbst tun

Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorsorge und Teil der Therapie

 

Gesunde Ernährung 

  • Salz reduzieren: Salz bindet Wasser im Körper, was zu mehr Flüssigkeit führt. Dadurch steigt der Blutdruck. Pro Tag sollten Sie nicht mehr als 5 Gramm Salz zu sich nehmen. Das entspricht in etwa einem Teelöffel. Besondere Vorsicht gilt bei Fertiggerichten, die meist viel Salz enthalten. Hier finden Sie Tipps für eine salzarme Ernährung.
     
  • Ballaststoffreiche Lebensmittel essen: Ballaststoffe sind Teil von pflanzlichen Lebensmitteln, fördern die Verdauung und machen satt. Sie sind zum Beispiel in Vollkorn enthalten. Studien sagen, dass Personen, die häufig Vollkorn essen, seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Nähere Infos zu Ballaststoffen finden Sie hier
     
  • Fett- und cholesterinarme Ernährung bevorzugen: Fettreiche Kost kann zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, was den Blutdruck weiter erhöht. Empfehlenswert sind ungesättigte Fettsäuren, die besonders in pflanzlichen Fetten vorkommen.  

Ausreichend Bewegung 

  • Wichtig: Regelmäßige Bewegung kann den Blutdruck senken. Allerdings kann durch Anstrengung der Blutdruck auch kurzzeitig ansteigen. Bevor Sie mit einem Fitnessprogramm starten, sollten Sie daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen!

Wenig Alkohol trinken & nicht Rauchen 

  • Alkohol kann zu einer erhöhten Ausschüttung von Hormonen führen, die den Blutdruck steigern. Mehr Informationen zum Thema Alkohol finden Sie hier
  • Rauchen führt zu schädlichen Ablagerungen und Verengungen in den Blutgefäßen und begünstigt damit Bluthochdruck. Hier finden Sie mehr Informationen zum Nichtrauchen. 

Stress vermeiden 

  • Wenn wir gestresst sind, schüttet er Körper Stresshormone aus. Diese erhöhen den Blutdruck. Es ist sehr wichtig, rechtzeitig etwas gegen zu viel Stress zu machen machen. 
  • Zum Beispiel: Ausreichend Schlaf, Bewegung, kein Koffein (Energy-Drinks oder Kaffee), Ruhepausen einplanen, Hobbys und soziale Kontakte pflegen.

Normalgewicht anstreben 

  • Wenn Sie gesund essen und viel Bewegung machen, können Sie Ihr Gewicht reduzieren. Manchmal kann auch eine Ernährungsberatung dabei helfen. Hier finden Sie die Angebote in der Steiermark. 
 
Unterschiede Frauen und Männer

Hoher Blutdruck bei Männern und Frauen

Viele Erkrankungen unterscheiden sich bei Frauen und Männern. Das gilt auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck:

  • Ältere Menschen haben häufiger hohen Blutdruck als jüngere Menschen.
  • Mädchen haben normalerweise einen niedrigeren Blutdruck als Jungen, besonders wenn sie in der Pubertät sind. Aber mit dem Älterwerden wird der Unterschied weniger.
  • Bei jüngeren Menschen haben deutlich mehr Männer als Frauen Bluthochdruck. Mit zunehmendem Alter wird der Unterschied kleiner.
  • Frauen lassen ihren Blutdruck öfter kontrollieren und bei Bedarf öfter behandeln.
 
Video

Erklärvideo Blutdruck (systolisch und diastolisch) mit Dr. Richard Brodnig

Bluthochdruck bleibt oft jahrelang unentdeckt. Deshalb ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu messen. Doch zu welcher Tageszeit sollten Sie messen, welche Werte sind normal und was bedeutet „systolisch“ und „diastolisch“? Dr. Brodnig erklärt Ihnen im Video von „Gesund informiert” alles zum Thema Blutdruck.

Mythen

Bluthochdruck: Stimmt's oder stimmt's nicht?

Pflanzliche Heilmittel werden oft empfohlen, um den Blutdruck auf natürliche Weise zu senken. Aber bringen sie wirklich etwas? Wir haben ein paar gängige Mythen geprüft:

 

Mythos 1: Hibiskus hilft bei hohem Blutdruck.

Es gibt keine Beweise, dass Hibiskus als Nahrungsergänzungsmittel oder als Tee den Blutdruck senken kann. Es müssen mehr Forschungen gemacht werden, um das herauszufinden. Lesen Sie hier mehr dazu. 

 

Mythos 2: Extrakt aus Olivenblättern senkt den Blutdruck.

Einige Studien haben untersucht, ob Extrakte aus Olivenblättern helfen können, den Blutdruck zu senken. Die Studien haben gezeigt, dass es nur einen geringen Effekt hat. Außerdem hatten die meisten Menschen, die an der Studie teilgenommen haben, nur leicht erhöhte Werte. Es ist nicht bekannt, ob Olivenblätter-Extrakt bei stark erhöhtem Blutdruck helfen kann. Mehr zum Thema lesen Sie hier

 

Mythos 3: Knoblauch ist gut gegen hohen Blutdruck.

Es gibt Hinweise, dass Knoblauch helfen könnte, den Blutdruck zu senken. Aber es gibt noch nicht genügend Studien mit guter Qualität, die das beweisen. Lesen Sie hier mehr zum Thema. 

Zahlen und Daten

In Österreich wurde 2019 bei 262.049 Patient*innen Bluthochdruck festgestellt.

In Zahlen ausgedrückte Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien sind fast immer nur Schätzwerte (Statistik). Für einzelne Personen lassen sich daraus keine sicheren Vorhersagen ableiten.

 
Rat und Hilfe

Hilfe von der Ärztin oder vom Arzt

Um Ihren Blutdruck überprüfen zu lassen, wenden Sie sich am besten an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. 

  • Ärztesuche Steiermark 
    Bei der Ärztesuche können Sie Ärztinnen und Ärzte in Ihrer Nähe suchen und finden. 

     
  • Gesundheitszentren Steiermark 
    In den Gesundheitszentren arbeiten Allgemeinmediziner*innen sowie andere Gesundheitsberufe zusammen. Es gibt spezielle Programme für Patient*innen mit hohem Blutdruck. 
 
Ein Beispiel
Modell eines Herzens mit Arterien

Jeder Mensch geht mit Bluthochdruck anders um. Dieser Film ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und stellt keine Empfehlung dar.

 
Gute Informationen in anderen Sprachen

Special Olympics Deutschland bietet Informationen zum Thema Bluthochdruck in leichter Sprache.
 

 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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