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Pollen-Allergie Wie behandeln?

Im Frühjahr erwacht unsere Natur. Das ist wunderschön anzusehen. Allerdings wird durch den Blütenstaub der Pflanzen bei manchen Menschen eine Allergie ausgelöst – ein sogenannter „Heuschnupfen“ oder Pollen-Allergie. Schnupfen, Husten, brennende und geschwollene Augen, Hautreizungen und Rötungen sind typische Merkmale. Diese Symptome treten nur während der Blütezeit der Pflanzen auf, gegen die eine Allergie vorliegt.

In diesem Beitrag beantworten wir häufige Fragen zur Pollen-Allergie. Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um Ihre Beschwerden zu lindern. Wir klären Mythen auf und Sie erfahren, wo Sie Rat und Hilfe sowie weitere Informationen finden.

Das Wichtigste auf einen Blick
  • Etwa zwei Millionen Menschen in Österreich leiden an einer Allergie.
  • Die häufigste Allergie ist die Pollen-Allergie. Dabei kommen am häufigsten Allergien gegen Gräser-Pollen vor.
  • Um eine Pollen-Allergie zu behandeln, gibt es Medikamente (sogenannte „Antihistaminika“) sowie Nasentropfen und Nasensprays. Um langfristig unempfindlich gegen die Pollen zu werden, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Mit dieser Behandlung gewöhnt sich das Immunsystem an die Allergie-Auslöser.
  • Bei Betroffenen kann sich Asthma entwickeln. Deswegen sollte eine Pollen-Allergie so früh wie möglich behandelt werden.
  • Wenden Sie sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Sie*er wird Sie, wenn nötig, zu Fachärzt*innen oder an spezielle Ambulanzen überweisen.
  • Informieren Sie sich täglich über die Pollenbelastung und Ihr persönliches Allergie-Risiko und führen Sie ein Pollen-Tagebuch! Infos zur täglichen Pollenbelastung finden Sie zum Beispiel beim Österreichischen Polleninformationsdienst.   
29.04.2022
Folge #17 Pollen-Allergie: Was kann ich dagegen tun?
Im Frühling erwacht die Natur. Alles beginnt zu blühen und die ersten warmen Tage wecken die Vorfreude auf den Sommer. Bei Menschen mit Pollen-Allergie führt der Frühling allerdings zu unangenehmen Nebenwirkungen: Schnupfen, Husten, geschwollene Augen und Hautreizungen sind typische Anzeichen. Gast: Mag. Parmir Harvey, Pollenwarndienst Steiermark  
Häufige Fragen

Eine Allergie ist eine besondere Reaktion des Immunsystems. Dabei führt ein eigentlich harmloser Reiz zu einer heftigen Abwehrreaktion unseres Immunsystems. Blütenstaub kann so ein Reiz sein. Eine Allergie entwickelt sich mit der Zeit. Wenn man an einer Allergie leidet, dann kommt es unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Reiz zu den typischen Beschwerden. 

Hier gibt es ein Erklärvideo des Schweizer Fernsehens: 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Der Arzt oder die Ärztin befragt Sie zu Ihrer allgemeinen Krankengeschichte und Ihren Beschwerden und macht einen Hauttest oder einen Bluttest.

Durch die Pollen-Allergie kann sich bei jeder zweiten bis dritten Person Asthma entwickeln. Daher sollte eine Behandlung frühzeitig beginnen.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten: Es stehen Medikamente zur Verfügung. Zum Beispiel Antihistaminika, Sprays mit Kortison und abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays. Auch salzhaltige Nasentropfen und Nasensprays können Ihre Beschwerden lindern.

Um langfristig unempfindlich gegen die Pollen zu werden, kann eine Hyposensibilisierung helfen. Dabei werden kleine Mengen des Allergens (zum Beispiel Pollen) unter die Haut gespritzt oder unter die Zunge gegeben. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper daran und reagiert schwächer. Eine genaue Erklärung dazu finden Sie hier

In manchen Familien gibt es ein höheres Risiko für Allergien. Untersuchungen zeigen, dass wenn beide Elternteile eine Allergie haben, auch das Kind zu 70 Prozent eine Allergie bekommt. Wenn nur ein Elternteil eine Allergie hat, besteht eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Allergie entwickelt.

Dies kommt nur in seltenen Fällen vor. Es kommt eher vor, dass eine Allergie stärker oder schwächer wird.

Was kann ich selbst tun

So lindern Sie Ihre Allergie-Beschwerden

  • Vermeiden Sie Situationen und Stoffe, die Allergien auslösen. Sie sollten also nicht im Wald spazieren gehen, wenn Sie allergisch auf Birke sind und die Birke gerade blüht.
  • Informieren Sie sich, wann welche Pflanze blüht. So können Sie bestimmte Situationen vermeiden und die Belastung für Ihren Körper verkleinern.
  • Schließen Sie bei starkem Pollenflug die Fenster und waschen Sie sich die Haare, bevor Sie ins Bett gehen.
  • Zigaretten und Tabak vermeiden! Ein Allergie-Risiko kann sich durch Rauchen und passives Rauchen erhöhen.
  • Übertriebene Hygiene ist nicht notwendig. Hände waschen schadet allerdings nie.

In Österreich wird zwischen drei Blütezeiten unterschieden:

Blütezeit 1 im Frühling bis April. Es blühen zum Beispiel Erle und Hasel sowie Birke.
Blütezeit 2 im Frühsommer bis Juli. Es blühen zum Beispiel Gräser und Getreide.
Blütezeit 3 im Spätsommer bis Oktober. Es blüht zum Beispiel Beifuß.

Je nachdem, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, kann eine Pollen-Allergie auch im Herbst oder Winter auftreten.

Mythen

Pollen-Allergie: Richtig oder falsch?

 

Mythos 1: Der Klimawandel erhöht das Risiko für eine Pollen-Allergie.

Zwar sorgen steigende Temperaturen und eine erhöhte CO2-Konzentration in der Luft dafür, dass Pflanzen mehr Pollen über einen längeren Zeitraum produzieren. Ob größere Mengen und eine längere Pollensaison die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine Pollen-Allergie zu entwickeln, kann wissenschaftlich aber nicht belegt werden.

 

Mythos 2: Ein „Heuschnupfen“ ist harmlos. Den muss ich nicht behandeln!

Pollen-Allergien kommen zwar häufig vor, das bedeutet aber nicht, dass sie harmlos sind. Das „Aushalten“ der Symptome kann zu einer langfristigen Verschlimmerung führen. Weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel ein allergisches Asthma, können die Folge sein. Deswegen sollten Sie die Pollen-Allergie ernst nehmen. Eine frühzeitige und vor allem richtige Behandlung ist wichtig. 

 

Mythos 3: Eine Pollen-Allergie tritt nur im Frühling und Sommer auf. 

Die Blütezeit dauert circa von Ende Jänner bis in den Oktober. Je nachdem, auf welche Pollen Sie allergisch reagieren, kann eine Pollen-Allergie auch im Herbst oder Winter auftreten. 

 

Mythos 4: Regen verringert die Pollen-Belastung. 

Das stimmt. Der Regen wäscht die Pollenkörner aus der Luft. Dadurch sind weniger Pollen unterwegs und die Beschwerden einer Pollen-Allergie sind in der Regel geringer.

Rat und Hilfe

Sie können sich an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt wenden, um an eine spezielle Ambulanz überwiesen zu werden. Dort kann man feststellen, unter welcher Allergie Sie leiden. Sie werden über die möglichen Hilfsmittel und Behandlungen zur Pollen-Allergie informiert.

Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor, indem Sie ein Pollen-Tagebuch führen. Der Österreichische Polleninformationsdienst bietet ein Pollen-Tagebuch an. 

Hinweis: Wir weisen Sie ausdrücklich darauf hin, dass die Informationen auf dieser Webseite auf keinen Fall als Ersatz für eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Expertinnen und Experten (zum Beispiel Ärzt*innen, Apotheker*innen, Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen etc.) dienen. “Gesund informiert“ ist eine Webseite des Gesundheitsfonds Steiermark und wird ausschließlich aus öffentlichen Mitteln finanziert. Weitere wichtige Informationen finden Sie hier
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